Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2020, 18:26:51
Oktoberfest und Fußball als besonders wichtige Dinge des Lebens..?

Sind beide nicht unbedingt erforderlich. Verbieten....
Mal abgesehen,dass Sie in Ihrer kleinen Welt nicht bestimmen werden ,was erforderlich oder nicht erforderlich ist, wollen Sie zu einer Rebellion der Fussballfreunde aufrufen?
Alles bringt Geld und alle beschäftigen Menschen, die wiederum Geld damit verdienen. SChon mal aus dieser Sicht überlegt? Olga
RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Was mich an der Diskussion stört, das immer in alt und jung diffenziert wird. Ist es wirklich immer so das die Jungen ein besonders gutes Immunsystem haben und die Alten besonders geschwächt. Ab wann gehört man zu den Alten? Ich kenne viele die jünger sind als ich und trotzdem nicht zu den besonders Gesunden gehört. Ok, ich bin hier im Forum wahrscheinlich ein Einzelfall. Eine Grippe hatte ich schon lange nicht mehr, nur mal eine Erkältung und als alleinerziehende Oma bin ich Ersatzmutter, zur Zeit Ersatzlehrerin und noch einiges mehr. Uns würde es verdammt hart treffen, wenn ich jetzt ohne Viruserkrankung als Alte massive Einschränkungen hinnehmen müsste. Vielleicht gibt es ja dann Sondergenehmigungen, die extra beantragen müsste. 😠 Das war jetzt leider OT und gehört hier nicht hin, aber das mußte jetzt einfach mal raus.
LG Heidrun

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.04.2020, 18:39:39

Mich interessiert nur der Artikel 1 GG, 1. Absatz.

Und da sind Menschenaufläufe wegen Besaufen und Fußball nicht so wichtig wie Menschenleben. Und noch ist das Virus nicht "besiegt". Daher sehe ich noch keine Möglichkeit solchen Zirkus freizugeben.

Auch wenn sie in "ihrer kleinen Welt" es anders sehen - Bayern ist nun mal nicht der Nabel der Welt. Und soweit mir bekannt entscheiden das sowieso andere...


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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf carlos1 vom 13.04.2020, 11:47:08
Danke Edita, dass du Schoresch auf den Ursprung des Zitats hingewiesen hast. Die Zahlen, die Wandersmann angibt, stimmen überhaupt nicht, nicht zletzt deshalb, weil die offziellen Zahlen auch nicht stimmen.


 
 
Wenn Du es mit Zahlen nicht so hast, Carlos1, stelle sie auch nicht infrage. Beachte bitte auch, wann ich diese Fallzahlen hier eingestellt habe, zu diesem Zeitpunkt waren sie eine Wiedergabe der offiziellen Zahlen hinsichtlich der Todesrate aufgrund von Covid19. Die kannst Du natürlich anzweifeln, das ist Dir unbenommen, bringe das aber bitte nicht in bezug auf mich und meinen Beitrag in Beziehung.
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2020, 18:41:57
Was mich an der Diskussion stört, das immer in alt und jung diffenziert wird. Ist es wirklich immer so das die Jungen ein besonders gutes Immunsystem haben und die Alten besonders geschwächt. Ab wann gehört man zu den Alten? Ich kenne viele die jünger sind als ich und trotzdem nicht zu den besonders Gesunden gehört. Ok, ich bin hier im Forum wahrscheinlich ein Einzelfall. Eine Grippe hatte ich schon lange nicht mehr, nur mal eine Erkältung und als alleinerziehende Oma bin ich Ersatzmutter, zur Zeit Ersatzlehrerin und noch einiges mehr. Uns würde es verdammt hart treffen, wenn ich jetzt ohne Viruserkrankung als Alte massive Einschränkungen hinnehmen müsste. Vielleicht gibt es ja dann Sondergenehmigungen, die extra beantragen müsste. 😠 Das war jetzt leider OT und gehört hier nicht hin, aber das mußte jetzt einfach mal raus.
LG Heidrun
geschrieben von Heidrun44


Hallo Heidrun, ich teile deine Meinung. In der Richtung hatte ich schon einen Kommentar geschrieben.
Tina
aixois
aixois
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von aixois

Wer - für sich - mit grübeln will : ich versuche mich an den Fragen, zu deren persönliche Beantwortung  Bruno Latour vor einiger Zeit den Corona Exit betreffend,  in die Runde geworfen hat :


"Mit anderen Worten, lassen Sie uns die erzwungene Unterbrechung der meisten Aktivitäten nutzen, um eine Art Bestandsaufnahme zu machen.Es geht darum, eine Liste der Aktivitäten zu erstellen, die Ihnen durch die aktuelle Krise entzogen werden und deren Verlust Ihnen das Gefühl gibt, dass damit wesentliche Lebensgrundlagen verletzt werden.
Geben Sie für jede Aktivität an, ob Sie wollen, dass sie unverändert (wiebisher)fortgesetzt, verbessert oder nicht fortgesetzt wird.
Beantworten Sie die folgenden Fragen:
Frage 1:Welche der jetzt ausgesetzten Aktivitäten sollen wieder aufgenommen werden?
Frage 2:Beschreiben Sie, warum diese Aktivität Ihnen schädlich / überflüssig / gefährlich / inkohärent erscheint und wie ihre Abschaffung, Unterbrechung oder Substitutio n andere –von Ihnen geschätzte –Aktivitäten einfacher /kohärenter machen würde. (SchreibenSie für jede der in Frage 1 genanntenAktivitäten einen eigenen Absatz).
Frage 3:Welche Art von Maßnahmen schlagen Sie vor, um ArbeitnehmerInnnen, Angestellten,VertreterInnen oder AuftragnehmerInnen–die nicht mehr in der Lage sein werden, die von Ihnen abgeschafften Tätigkeiten fortzusetzen–den Übergang zu anderen Aktivitätenzu erleichtern?
Frage 4:Welches sind die derzeit ausgesetzten Aktivitäten, von denen Sie hoffen, dass sie sich entwickeln, dass sie fortgesetzt werden oder sogar von Grund auf neu erfunden werden könnten?
Frage 5:Beschreiben Sie, warum Ihnen diese Aktivität positiv erscheint. Beschreiben Sie wie diese Aktivität die anderen –von Ihnen geschätzten –Aktivitätenerleichtert, harmonischer oder kohärenter macht und wie sie dazu beiträgt, diejenigen Aktivitäten zu bekämpfen, die Sie für ungünstig halten.(Verfassen Sie für jede der in Frage 4 aufgeführten Antworten einen eigenen Absatz)
.Frage 6:Welche Art von Maßnahmen empfehlen Sie, um ArbeitnehmerInnen, Angestellten, VertreterInnen oder UnternehmerInnenzu helfen, damit diese die notwendigen Kapazitäten / Mittel / Einkommen / Instrumentezur Verfügung haben, um diese Aktivität fortzusetzen, weiterzuentwickeln oder neu zu erschaffen?
Finden Sie nun einen Weg, Ihre Beschreibung mit den Beschreibungen anderer TeilnehmerInnen zu vergleichen. Die Zusammenstellung und dann die Überlagerung der Antworten sollte nach und nach eine Landschaft aus Konfliktlinien, Bündnissen, Kontroversen und Gegensätzen entstehen lassen"QUELLE
 


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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Tina1

"Von der Nationalen Akademie der Wissenschaften gibt es heute neue Empfehlungen für die Bundesregierung zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise. Die Forscher der Leopoldina raten in ihrer nun dritten Stellungnahme dazu, schrittweise zum normalen Leben zurückzukehren. "

teri
teri
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von teri
als Antwort auf aixois vom 13.04.2020, 20:35:08
Wer - für sich - mit grübeln will : ich versuche mich an den Fragen, zu deren persönliche Beantwortung  Bruno Latour vor einiger Zeit den Corona Exit betreffend,  in die Runde geworfen hat :


"Mit anderen Worten, lassen Sie uns die erzwungene Unterbrechung der meisten Aktivitäten nutzen, um eine Art Bestandsaufnahme zu machen.Es geht darum, eine Liste der Aktivitäten zu erstellen, die Ihnen durch die aktuelle Krise entzogen werden und deren Verlust Ihnen das Gefühl gibt, dass damit wesentliche Lebensgrundlagen verletzt werden.
Geben Sie für jede Aktivität an, ob Sie wollen, dass sie unverändert (wiebisher)fortgesetzt, verbessert oder nicht fortgesetzt wird.
Beantworten Sie die folgenden Fragen:
Frage 1:Welche der jetzt ausgesetzten Aktivitäten sollen wieder aufgenommen werden?
Frage 2:Beschreiben Sie, warum diese Aktivität Ihnen schädlich / überflüssig / gefährlich / inkohärent erscheint und wie ihre Abschaffung, Unterbrechung oder Substitutio n andere –von Ihnen geschätzte –Aktivitäten einfacher /kohärenter machen würde. (SchreibenSie für jede der in Frage 1 genanntenAktivitäten einen eigenen Absatz).
Frage 3:Welche Art von Maßnahmen schlagen Sie vor, um ArbeitnehmerInnnen, Angestellten,VertreterInnen oder AuftragnehmerInnen–die nicht mehr in der Lage sein werden, die von Ihnen abgeschafften Tätigkeiten fortzusetzen–den Übergang zu anderen Aktivitätenzu erleichtern?
Frage 4:Welches sind die derzeit ausgesetzten Aktivitäten, von denen Sie hoffen, dass sie sich entwickeln, dass sie fortgesetzt werden oder sogar von Grund auf neu erfunden werden könnten?
Frage 5:Beschreiben Sie, warum Ihnen diese Aktivität positiv erscheint. Beschreiben Sie wie diese Aktivität die anderen –von Ihnen geschätzten –Aktivitätenerleichtert, harmonischer oder kohärenter macht und wie sie dazu beiträgt, diejenigen Aktivitäten zu bekämpfen, die Sie für ungünstig halten.(Verfassen Sie für jede der in Frage 4 aufgeführten Antworten einen eigenen Absatz)
.Frage 6:Welche Art von Maßnahmen empfehlen Sie, um ArbeitnehmerInnen, Angestellten, VertreterInnen oder UnternehmerInnenzu helfen, damit diese die notwendigen Kapazitäten / Mittel / Einkommen / Instrumentezur Verfügung haben, um diese Aktivität fortzusetzen, weiterzuentwickeln oder neu zu erschaffen?
Finden Sie nun einen Weg, Ihre Beschreibung mit den Beschreibungen anderer TeilnehmerInnen zu vergleichen. Die Zusammenstellung und dann die Überlagerung der Antworten sollte nach und nach eine Landschaft aus Konfliktlinien, Bündnissen, Kontroversen und Gegensätzen entstehen lassen"QUELLE
 
Dazu kann ich auch das Buch Kampf um Gaia

empfehlen. Denn nach der Großen Krise kommt die nächste Krise - die Klimakrise, die derzeit nach hinten verschoben, aber nicht gelöst wurde. Doch vielleicht gibt es jetzt mehr glaubhaftes Interesse vieler Menschen, nicht in eine neue, noch schlimmere Krise zu schlittern.

Kurzfassung zu dem Buch von Latour

" Die moderne Wissenschaft hat tiefgreifend unser Verständnis der Natur geprägt. In den letzten drei Jahrhunderten bildete diese Idee der Natur den Hintergrund all unseres Tuns. Aufgrund der ökologischen Folgen des menschlichen Handelns tritt die Natur jedoch heute aus dem Hintergrund auf die Bühne, wie Bruno Latour in seinem faszinierenden Buch zeigt. Die Luft, die Meere, die Gletscher, das Klima, die Böden, alles interagiert mit uns. Wir haben die Epoche der Geohistorie betreten, das Zeitalter des Anthropozäns – mit dem Risiko eines Krieges aller gegen alle.

Die alte Natur verschwindet und weicht einem Wesen, das schwierig zu bestimmen ist. Es ist alles andere als stabil und besteht aus einer Reihe von Feedbackschleifen in ständiger Bewegung. Gaia ist sein Name. Latour argumentiert, dass die komplexe und mehrdeutige Gaia-Hypothese, wie sie von James Lovelock entwickelt wurde, ein idealer Weg ist, um die ethischen, politischen, theologischen und wissenschaftlichen Aspekte des nunmehr veralteten Begriffs der Natur zu entwirren. Er legt den Grundstein für eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Theologen, Aktivisten und Künstlern, während wir beginnen, mit dem neuen Klimaregime zu leben."


Ich finde auch, daß Wissenschaftler, Theologen, Aktivisten und Künstler endlich zueinander finden und Lösungen erarbeiten sollten. Daraus ergäbe sich  evtl. eine Chance für mehr miteinander statt gegeneinander, wo sonst alle nur  zu Verlierern sein können. Wollen wir das wirklich?

teri
julchentx
julchentx
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von julchentx
als Antwort auf Tina1 vom 13.04.2020, 20:50:52

schrittweise rueckkehr in die normalitaet...

Was heisst das denn? Solange es taeglich immer noch neu infizierte gibt, egal wie wenige,
der virus sich also noch wo aufhaelt und trotz allem "social distancing" doch noch ueberspringt von mensch zu mensch heisst das doch gar nichts.

Ausser dass wir nach all den Massnahmen jetzt zu frueh aufgeben und die Sache
von vorne losgehen koennte.

 Wir haben jetzt A gesagt und B gesagt und das war nicht einfach!
Und nun heisst es kurz vor C aufgeben - schrittweise??

Sorry aber das leuchtet mir nicht ein. Da haette man genausogut sagen sagen koennen
wen's trifft den trifft's halt!


Sicher findet sich aber jemand der mir das erklaert hier.

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von schorsch

Jeder Genesene, aber sogar jeder Tote ist "ein Schritt zurück zur Normalität".

Das scheint makaber. Tatsache aber ist: So lange nicht die ganze Menschheit vorbeugend geimpft werden kann, so lange "hilft" nur das "Durchseuchen".

Und eben so lange wird man eben einen Kompromiss finden müssen zwischen ehemaliger Normalität und der heutigen. 


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