Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 27.03.2020, 12:23:39
Die neue Macht der Virologen - Handelsblatt

Zitat: " Am Anfang der Coronakrise war die Politik das Problem, weil sie keine Ahnung von Virologie hat. Nun regieren die Virologen, die leider wenig von Wirtschaft verstehen. ... Die Infektion ist noch längst nicht ausgestanden, aber die Weltwirtschaft schon jetzt an den Rand des Ruins getrieben: An den Börsen lösen sich Billionenwerte auf. Kompletten Branchen und Volkswirtschaften droht Schlimmstes. ..."

Du bringst es genau auf den Punkt - dem Handelsblatt, als Organ der Reichen, jammert um das "Schöne Geld" das die Reichen nun nicht einstreichen können. Im Gegenteil, sie verlieren jeden Tag Millionen....

Ist es übrigens schon jemandem aufgefallen - an der Börse gibt es keinen "Kurs" für Menschenleben. Wozu auch, man verdient schließlich ja auch an Waffen und Munition. Das damit auch Menschen getötet und ins Elend getrieben werden ist leider ein Kollaterralschaden...

So lange der Corona-Berg vor uns liegt ist das Ziel noch nicht sichtbar. Und keiner kann sagen in welche Richtung es denn liegt. Haben wir den "berg erreicht können wir schauen und uns auch über den Exit Gedanken machen.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist diese Diskussion eher kontraproduktiv.
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2020, 15:58:30

In unserer Lokalzeitung wird eine ganze Seite dem Ansatz von Tomas Pueyo gewidmet: "Coronavirus: The Hammer and the Dance."
Momentan sind wir notgedrungen in der Hammer-Phase.
Diese Hammer-Phase muss Pueyos Berechnungen zufolge keine Monate andauern. Wochen würden reichen.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/corona-strategiepapier-mit-effizientem-testen-zum-best-case,RuPWp8O

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 27.03.2020, 16:27:48

Meine Schwägerin aus Sachsen versorgt mich am laufendem Band mit solchen "weisen Ratschlägen" irgendwelcher, nicht von der Regierung erhörten, Besserwisser. Nur wenn man sie fragt ob sie denn auch bereit sind für ihre Äußerungen auch "gerade" zu stehen - dann sind sie alle leise und haben doch "..nur gemeint auch mal was sagen zu müssen..".

Ich möcht nicht eine tausendstel Sekunde in der Haut der Leute stecken die gerade diese gesamten Anordnungen vertreten müssen. In China hat das mit der Abschottung geklappt und schau mal nach MV - keiner darf mehr rein. Die Abstansregeln werden strikt durchgesetzt mit dem Ergebnis das wir "traumhafte" Zahlen haben.
In Bayern und NRW wäre man glücklich.


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Mareike
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Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2020, 16:36:47

Es scheint aber so zu sein, dass diese Strategie von unserer Regierung angepeilt wird.

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 27.03.2020, 16:43:12
Es scheint aber so zu sein, dass diese Strategie von unserer Regierung angepeilt wird.

"...Es scheint aber so zu sein.." sagt schon vieles - nämlich das da irgendwer nur vermutet. Aber sei dir gewiß, wenn er dafür seinen Kopf hinhalten soll siehst Du seine Hacken glühen - so schnell kann er dann laufen. Bloß jetzt weiß er ganz genau das er dafür keine Rede und Antwort stehen muß.

"..Es scheint aber so zu sein.." - damit kann man Maßnahmen auch zu Fall bringen, wenn sich genug Menschen verleiten lassen. Aber China seine rigorose Maßnahme hat gezeigt das es funktioniert hat. Und China hat alles andere als Geld zum verbrennen.
"..Es scheint aber so zu sein.." - ich vermute hier eher die Machenschaften extremer Gruppierungen die das Land destabilisieren wollen, ihnen ist dazu jedes Mittel recht. Sie tragen ja auch dafür keine Verantwortung.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2020, 16:36:47
 

Ich möcht nicht eine tausendstel Sekunde in der Haut der Leute stecken die gerade diese gesamten Anordnungen vertreten müssen. In China hat das mit der Abschottung geklappt und schau mal nach MV - keiner darf mehr rein. Die Abstansregeln werden strikt durchgesetzt mit dem Ergebnis das wir "traumhafte" Zahlen haben.
In Bayern und NRW wäre man glücklich.
Ich gebe Ihnen recht: die Politiker, die sich noch getrauen, gegen diese Pandemie anzukämpfen sind sehr wenige und sie verdienen unsere Bewunderung und auch unsere Unterstützung. Denn das ist kein politisches,sondern ein weltweites, gesellschaftliches Problem, bei dessen Lösung wir alle gefragt sind.
Ob und wie sich die Lage in China gebessert hat (wo ja hauptsächlich die Millionenstadt Wuhan und die Region Hubai betroffen war und vermutlich immer noch ist), weiss keiner ,da übermittelte Zahlen aus Diktaturen mit Vorsicht zu geniessen sind und auch Propagandazwecken dienen.
Wir sollten hier aber nun auch nicht beginnen, Fallzahlen wie früher Zahlen aus Fussballspielen gegeneinander aufzurechnen.
Oder die Beschränkungsregeln in seinem Bundesland irgendwie besser zu beurteilen als in einem anderen. Faktum ist ja, dass Bayern vor allen anderen mit den strengsten Regeln begonnen hat (wir haben sie nun schon eine Woche lang) und dies auch deshalb ,weil unser Bundesland an mehreren Grenzen liegt (Österreich, Tschechien).
Macht man sich dann noch die Mühe und setzt die Fallzahlen in Relation zu den Einwohnerzahlen, ergibt sich auch ein realistisches Bild:

MV hat 1.6 Mio Einwohner und laut aktuellem Stand 261 Infizierte - dies sind 0.02%gemessen an der Bevölkerung.
Bayern hat 13 Mio Einwohner und laut aktuellem Stand 10.180 Infizierte - dies sind 0.08% gemessen an der BEvölkerung.
So ein grosser Unterschied besteht nicht ,dass irgendjemand hier glücklich sein könnte oder gar auftrumpfen sollte. Olga

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teri
teri
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von teri

Weltweit wird an der Erforschung eines Impfstoffes gegen Covid-19 gearbeitet. Die Entwicklung ist teuer, kann Jahre dauern und wird mit öffentlichen Geldern gefördert. Doch das Geschäft machen am Ende die Unternehmen, kritisieren Experten.
Aus der ARD-Sendung "Plusminus" vom 25. März 2020.

Jeder will der Erste sein, um mit dem Impfstoff gegen das neuartige Corona-Virus Leben zu retten, aber auch kräftig zu verdienen. Experten rechnen mit Jahresumsätzen in Milliardenhöhe.
Entwickelt werden die Impfstoffe zum Teil mit öffentlichen Geldern, der Profit aber bleibt allein den Unternehmen. Die Firmen können sich exklusive Rechte an einem solchen Impfstoff sichern und durch Patentmonopole den Preis frei bestimmen.

Der Wettlauf um den Corona-Impfstoff ist in vollem Gange und zwei Biotechnologie-Firmen aus Deutschland sind ganz vorn mit dabei: CureVac aus Tübingen und Biontech aus Mainz. Beide forschen an der neuartigen mRNA-Technologie. In diese genbasierte Technologie setzen Vertreter der Arzneimittelbranche wie Dr. Rolf Hömke vom Verband forschender Arzneimittelhersteller große Hoffnungen: "Bisher gibt es noch keinen genbasierten Impfstoff gegen irgendeine Krankheit, der schon zugelassen wäre. Diese Art, Impfstoffe zu machen, hat aber die Chance, besonders schnell durchführbar zu sein. Und auch die Chance, dass man nachher besonders schnell sehr viele Impfstoffeinheiten produzieren kann."

Die Kernidee dahinter: der Impfstoff enthält nicht das Corona-Antigen selbst, sondern liefert dem Körper nur eine Art Bauanleitung, so dass er den Schutz gegen das Virus selbst herstellt.
Seit rund 20 Jahren wird an dieser neuen Technologie geforscht. Dafür sind Millionen an öffentlichen Fördergeldern und privaten Investitionen geflossen, weiß Experte Mario Linimeier von der Medical Strategy GmbH. Er ist Molekularbiologe und Wirtschaftswissenschaftler, analysiert Biotechnologiefirmen weltweit. Die Entwicklung von Impfstoffen sei hochriskant: "Ein Wirkstoffkandidat beziehungsweise Impfstoffkandidat kann in der klinischen Prüfung jederzeit scheitern, mangels Wirksamkeit oder auf Grund von Sicherheitsproblemen. Das heißt, die Arzneimittelforschung ist mit großen Entwicklungs- und auch finanziellen Risiken behaftet."
Deshalb sind die Hersteller auch auf öffentliche Forschungsgelder angewiesen, verteilt durch die internationale Impfstoffallianz Cepi. Diese Organisation erhält Gelder vor allem von Regierungen. Zur Bekämpfung der Corona-Epidemie hat allein die deutsche Bundesregierung 140 Millionen Euro zusätzlich gegeben.

Über CEPI sind auch Gelder an die Tübinger Firma CureVac geflossen, insgesamt mehr als 42 Millionen US-Dollar, an jene Firma, die vor einigen Tagen in die Schlagzeilen geriet. Denn es gab Berichte, nach denen US-Präsident Donald Trump einen hohen Betrag geboten haben soll, um die Arbeit von CureVac exklusiv für die USA zu sichern. Während die US-Botschaft, ebenso wie CureVac, dementierten, bestätigten mehrere deutsche Politiker, dass es seitens der USA Interesse an der Firma gegeben habe.

Wären Exklusiv-Verträge für Impfstoffe trotz Millionenförderung mit öffentlichen CEPI-Geldern überhaupt möglich?

Der leitende Geschäftsführer von CureVac, Franz-Werner Haas, erläutert, welche Bedingungen in Bezug auf einen späteren Verkauf des Impfstoffs an die öffentlichen Gelder von CEPI gebunden sind: "Bei dieser Kooperation mit CEPI geht es erstmal darum, schnellstmöglich einen Impfstoff zu entwickeln, in den Menschen zu bringen, eine klinische Entwicklung zu bringen, das ist der Hauptfokus des Gesamten. Die kommerzielle Seite dieser Impfstoff-Entwicklung ist erstmal sekundär. Natürlich ist es klar, dass bei solchen geförderten Projekten auch eine breite Anwendung, eine günstige Anwendung, eine schnelle Anwendung eines entwickelten Impfstoffs im Vordergrund steht, in der zweiten Runde. Erst mal geht es um die Entwicklung eines solchen Impfstoffs."
In dieser Zusammenarbeit ist die kommerzielle Seite jedoch nicht vertraglich an die Bedingungen der Förderung gebunden.

Ach ja, ganz so selbstlos, wie CureVac seine Corona-Forschung präsentieren will, stimmt auch nicht so...

Es geht auch hier wie immer um den Profit.

teri
 
RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 27.03.2020, 19:22:09

Ich könnte mir schon denken das der Staat bei Vergabe öffentlicher Mittel für die Impfstoffentwicklung sich entsprechende Rechte sichert. Anderes wäre eine Verschwendung der Gelder.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2020, 19:42:05
Ich könnte mir schon denken das der Staat bei Vergabe öffentlicher Mittel für die Impfstoffentwicklung sich entsprechende Rechte sichert. Anderes wäre eine Verschwendung der Gelder.
DAs wäre genau die Strategie von Mr Trump, der solche Forschungseinrichtungen dann mit viel Geld (Schulden) unterstützt, dann aber die Verteilung eines Impfstoffes auf die USA beschränkt.
Das ist nicht zu befürworten und wäre z.B. für europäische Einzelstaaten auch nie finanzierbar, zumal nicht in Zeiten wie diesen, wo Deutschland gerade ein Mammutprogramm auflegt, um die Wirtschaft und Einzelpersonen vor dem Untergang zu bewahren.
Wenn Einflussnahme in Europa dann nur durch die EU mit gerechter, humaner Verteilung eines Impfstoffes, bzw von Medikamenten weltweit.
Auch dürfte es wenig helfen, nun "einen Impfstoffentwickler" zu unterstützen, weil ja keiner weiss, ob dieser Impfstoff nach ca 1 Jahre alle klinischen Tests usw. überhaupt bestehen wird - es ist sehr sinnvoll, hier mehrgleisig zu fahren und dafür braucht es potente Investoren. Denn wenn der Impfstoff mal gute Werte zeigt, kommt ja das nächste Stadium: Produktion in sehr grossem Massstab und Verteilung des Produktes weltweit. Olga
RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 27.03.2020, 19:58:08
Ich könnte mir schon denken das der Staat bei Vergabe öffentlicher Mittel für die Impfstoffentwicklung sich entsprechende Rechte sichert. Anderes wäre eine Verschwendung der Gelder.
DAs wäre genau die Strategie von Mr Trump, der solche Forschungseinrichtungen dann mit viel Geld (Schulden) unterstützt, dann aber die Verteilung eines Impfstoffes auf die USA beschränkt.
Das ist nicht zu befürworten und wäre z.B. für europäische Einzelstaaten auch nie finanzierbar, zumal nicht in Zeiten wie diesen, wo Deutschland gerade ein Mammutprogramm auflegt, um die Wirtschaft und Einzelpersonen vor dem Untergang zu bewahren.
Wenn Einflussnahme in Europa dann nur durch die EU mit gerechter, humaner Verteilung eines Impfstoffes, bzw von Medikamenten weltweit.
Auch dürfte es wenig helfen, nun "einen Impfstoffentwickler" zu unterstützen, weil ja keiner weiss, ob dieser Impfstoff nach ca 1 Jahre alle klinischen Tests usw. überhaupt bestehen wird - es ist sehr sinnvoll, hier mehrgleisig zu fahren und dafür braucht es potente Investoren. Denn wenn der Impfstoff mal gute Werte zeigt, kommt ja das nächste Stadium: Produktion in sehr grossem Massstab und Verteilung des Produktes weltweit. Olga
Die Vergabe öffentlicher Gelder hat zum Nutzen der Bevölkerung des Staates zu erfolgen. Eine Finanzierung zum alleinigen Nutzen andere unter ausschluß der eigenen Bevölkerung ist nicht zulässig - so sind die Vorgaben per Gesetz.

d.h. das die Impfstoffentwicklung mit öffentlichen deutschen Geldern nund anschließend die Lieferbeschränkung auf ausschließlich USA rechtlich garnicht zuläßig wäre.

Übrigens hat der deutsche Staat und die Länder ohnehin Gelder in deutschen Firmen und übt dort schon ein Kontrollrecht aus. Von wegen "hier habt ihr die Kohle und nun macht was ihr wollt" funktioniert nicht.

Insofern ist es schon möglich zu kontrollieren.

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