Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wird wieder eine Chance vertan?

Innenpolitik Wird wieder eine Chance vertan?

Karl
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Administrator

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied45 vom 15.07.2007, 19:50:43
Die Regierung macht sehr wohl die Gesetze, der Bundestag stimmt dann über die gemachten Gesetzentwürfe ab.
Für mich ist "Rassismus" ein Sammelbegriff für alle Versuche, Menschen nicht als Individuen zu beurteilen, sondern sie in Schubladen zu stecken. Dabei gibt es den Türken ebensowenig wie den Deutschen oder den Japaner, den Christen ebensowenig wie den Juden oder den Ungläubigen, sondern nur sehr viele Individuen.

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karl
dutchweepee
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Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 15.07.2007, 22:13:40
@KARL

ich stimme mit dir überein. schon die deklaration der französischen revolution beeinhaltete die abschaffung der privilegien von geburt an. natürlich haben menschen auch heute noch privilegien. bei einer krankenschwester wird die nachtarbeit anders versteuert, als bei einer striptänzerin - und das ist gut so. aber jemanden nach seiner herkunft zu unterscheiden ist schon anrüchig - das geb ich zu.

jedoch muss ein staat regeln aufstellen, um die gemeinschaft zu ordnen. kein mensch in holland würde diese regeln als unmenschlich ansehen, wenn es darum geht zu bestimmen, wer in der gemeinschaft wohnen darf und wer nicht. du bietest auch nicht jedem unbesehen ein zimmer in deinem haus an. das würdest du aber eher bei einem harvard-professor machen, als bei einem busfahrer aus antalia.

ich bin in holland privilegiert, da ich aus einem EU-land stamme und musste wie gesagt erst telefonieren, um das erlaubnis-procedere zu erfragen. ich möchte aber nochmals wiederholen, daß mein türkischer freund ausdrücklich betont hat, daß er diese regelung sehr gut findet. auf die weise kommen (meist) nur menschen nach holland, die auch willens sind, sich in die gesellschaft einzuordnen und etwas dafür zu tun.

das wort maatschapij [holl.: gesellschaft] hat hier einen anderen "geschmack", als in deutschland. irgendwie nachbarschaftlicher, freundschaftlicher und hilfsbereiter als in deutschland - einer der gründe, warum ich hier wohne. den holländern ist es piepegal, ob ich turban trage, schlitzaugen habe, oder schwarz bin, solange ich so "gezellig" bin, wie mein nachbar.
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 15.07.2007, 22:13:40
@karl,

der alltägliche rassismus ist aber sehr präsent.
ich hab es selbst erfahren, mehrere male.

--
eleonore

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mulde1
mulde1
Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von mulde1
als Antwort auf Karl vom 15.07.2007, 22:13:40
sicher Karl der Bundestag macht die Gesetze, die Regierung führt sie dann aus!
stimmt!!!!!
Nur wie ist die Realität?
Ist das nicht auch eine Art von Rassismus,wenn im eigenen
Land Menschen nach ihrer Regionalen Herkunft unteschiedlich behandelt werden?
der "neue Bundesbürger" wird schlechter gestellt- als sein Gegenpart in den Alten Ländern!
Wenn 17 jahre nach der Wiedervereinigung immer noch
unterschiede inOst und west gemacht werden?
Wenn es immer noch ein Rentenfaktor "West" und einen
Rentenfaktor Ost gibt?
Wenn ein Witwer die ihm zustehenden 60% Witwerrente
nicht erhält nur weil er seinen Wohnsitz in den neuenländern hat.
Im gleichen Schreiben aber darauf hingwiesen wird
sollte Rentenbezieher jedoch in die "alten Länder"
verziehen wird die Rente neu berechnet nach den
Faktor "West" neu berechnet!
So geschrieben in einer Mitteilung von der
"Deutschen Rentenversicherung Bund" Anno Juli 2007
ist das keine Diskremierung?
Mulde
--
mulde
telramund
telramund
Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von telramund
als Antwort auf Karl vom 15.07.2007, 22:13:40
Die Regierung macht sehr wohl die Gesetze, der Bundestag stimmt dann über die gemachten Gesetzentwürfe ab.
Für mich ist "Rassismus" ein Sammelbegriff für alle Versuche, Menschen nicht als Individuen zu beurteilen, sondern sie in Schubladen zu stecken. Dabei gibt es den Türken ebensowenig wie den Deutschen oder den Japaner, den Christen ebensowenig wie den Juden oder den Ungläubigen, sondern nur sehr viele Individuen.

--
karl
geschrieben von karl



Rassismus ist die Diskriminierung und Verfolgung Einzelner oder einer Ethnie, aufgrund ihrer Herkunft oder ethnischen Zugehörigkeit. (Beispiel: Die schlimme Verfolgung der Juden im Dritten Reich.)


Wenn jedoch z.B. im Zusammenhang mit unserer Zuwanderungspraxis darauf hingewiesen wird, daß wir in der Vergangenheit vorwiegend Minderqualifizierte aus der europäischen Kultur, Rechts- und Lebensauffassung fernen hinterwäldnerischen und archaischen Regionen der Türkei ins Land gelassen haben, deren Bevölkerungsanteil dank hoher Geburtenraten und zahlreichem teilweise anaphabetischem Familien- und Heiratsnachzug, rasch ansteigt - dann ist dies für mich nicht Rassismus sondern die schonungslose Offenlegung von Fakten.

Und diese Fehlentwicklungen, die man nun durch eine leichte Änderung des Zuwanderungsgesetzes abzumildern gedenkt, können leider nicht durch Tabus und eine politisch korrekte Sprachreglung aus der Welt geschaffen werden.

--
telramund
hugo
hugo
Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 16.07.2007, 08:26:26

hallo telramund,,,ich kann mir nicht helfen -auch wenn Du, um deine Idee besser rüberzubringen mit drastischen Ausdrücken hantierst- dann haben solche Begriffe für mich einen "mindestens" leicht anrüchigen Bei-Geschmack.

Ich komme ja auch aus einem rückständigen, verwahrlosten, ruinierten, total runtergewirtschafteten, hochverschuldeten, mit massenhaft politisch versauten Menschen bevölkertem Landstrich, ja sogar No go areas wurde getitelt,,ich weiß das dies nicht sehr einladend klingt, aber ich musste es mir anhören /lesen.

hinterwäldlerisch in diesem Sinne war ich auch, denn kulturpolitisch war ich meilenweit entfernt von dem was auf mich wartete nur altertümlich empfand ich mich nicht,,*g*

Ob unsere Neudeutschen Bürger, die Du damit vermutlich meinst, dies als freundschaftliche Geste von Dir würdigen, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Was Du damit bezwecken willst kann ich aber ahnen.

Das solche Ausdrucksweise (auch schon in anderen Deiner Beiträge moniert von mir)
nicht zur Verbesserung des Zusammengehörigkeitsgefühls beitragen, dessen bin ich mir sicher.

hugo

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf mulde1 vom 16.07.2007, 08:11:39
Ja siehste Mulde, das müssem wir noch lernen.
Wenns um die einbürgerung von migranten geht und einjge dabei auf besondere regelungen wegen besonderer bedingungen verweisen, werden sie mit dem grundgesetz erschlagen und als rassisten beschimpft.
Wenns aber um die neuen länder geht und regelungen angesprochen werden, die auch auf grund besonderer bedingungen getroffen wurden, eigentlich aber dem grundgestz widersprechen, bekommste nicht mal ne antwort.
Das ist nun mal so, wenn in höheren regionen schwebende theoretiker mit problemen umgehen, die sie nicht direkt persönlich tangieren.
Hier muß erstmal die demokratie und das grundgesetz gerettet werden, was kümmert da so ne unbedeutende ostrente, auch wennse völlig grundgesetzwidrig ist
--
gram
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 16.07.2007, 11:22:18
Soll in diesem Thread auch noch über die Frage diskutiert werden warum Hühner braune und weiße Eier legen??? Ost-West Unterschiede und diverse andere verfassungsrechtlich bedenkliche Regelungen stehen hier nicht zur Debatte. Daß die noch immer bestehenden OSTWEST Differenzierungen längst in den Müll gehören ist zwar richtig aber hier kein Thema.

Zum Thema:

Die neue Zuwanderungsregelung bestimmt einen verpflichtenden Deutschkursus für alle aus nicht EU- Staaaten Zuwandernden. Soweit so gut. Leider wurden diejenigen vollkommen sachfremd ausgenommen, bei denen keine Visumspflicht besteht. Was hat denn die Visumspflicht mit den Sprachkenntnissen zutun ? NICHTS. Eine derartige Differenzierung ist daher SACHFREMD und stellt daher einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz dar.

Wenn man die Liste der Visa-befreiten Länder ansieht, wird das noch deutlicher.
Liste der Länder Visapflicht

hier zwei krasse Bespiele:

Jamaika JA also Sprachkursus
Nicaragua NEIN also kein Sprachkursus und jetzt der absolute Hammer und MIT SICHRHEIT VERFASSUNGSWIDRIG:
Nord-Korea JA also Sprachkursus
Süd-Korea NEIN also kein Sprachkursus.

Das letztere schwachsinnige Ergebnis kommt zustande, weil man eben sachfremde Kriterien heranzieht.
Sachgerecht wäre eine Differenzierung nach der SPRACHE, denn es geht ja schließlich um einen SPRACHkursus. Dann könnte man Staaten in denen Englisch , Französich od. Deusch geprochen wird ausnehmen.
DD
Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pharaox vom 12.07.2007, 14:11:35
meine letze etwas im Ästewirrwarr der Baumstruktur versteckes Posting möchte ich zum Eingangsbeitrag an dieser Stelle fortsetzen und zwar ZUM THEMA:

Die chance wurde vertan, weil man mit einer sachfremden Regelung wichtige Verbände provoziert und damit das Gegenteil von Integration erreicht.

Sachfremde Differenzierung (Visapflicht=Sprachkursus) führt zwangsläufig zu verfassungswidrigen Ergebnissen.
Liste der Visapflichtigen und befreiten Länder

hier zwei krasse Bespiele:

MIT SICHRHEIT VERFASSUNGSWIDRIG:
Nord-Korea JA also Sprachkursus
Süd-Korea NEIN also kein Sprachkursus.

Das Argument, es gäbe solche Fälle gar nicht oder selten, ist nicht stichhaltig, weil dies eine Frage der NORMENKONTROLLE ist. Nur ein einziger theoretische verfassungswidriger Fall reicht.

Sachgerecht wäre eine Differenzierung nach der SPRACHE, denn es geht ja schließlich um einen SPRACHkursus. Dann könnte man Staaten in denen Englisch , Französich od. Deusch geprochen wird ausnehmen.

Nur weil man offenbar "unauffällig" einigen "befreundeten" Ländern nicht auf den Schlips treten wollte, hat man sich das wohl mit der Visapflicht einfallen lassen. Bei längerem Aufenthalt braucht man auch ohne Visum eine Aufenthaltsgenehmigung. Man hätte das also entsprechned regeln können.

Was ist das für eine "Integrationspolitik", die sich sich so ungeschickt selbst ausmanövriert.

donaldd
ehemaligesMitglied45
ehemaligesMitglied45
Mitglied

Re: Wird wieder eine Chance vertan?
geschrieben von ehemaligesMitglied45
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 16.07.2007, 12:14:00
Die Auswahl erscheint willkürlich. OK.
Aber mit irgendwelchen rassistischen Kriterien, wie das hier im Thread behauptet wurde, hat das 0,0 zu tun. - Oder sind Nord- und Südkoreaner zwei verschiedene Rassen?
--
ziesemann

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