Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wir brauchen keine Diskussion über HartzIV- Wir brauchen Arbeitsplätze !

Innenpolitik Wir brauchen keine Diskussion über HartzIV- Wir brauchen Arbeitsplätze !

myrja
myrja
Mitglied

Re: Wir brauchen keine Diskussion über HartzIV- Wir brauchen Arbeitsplätze !
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2010, 18:04:30

Und die wenigsten haben genau diese verlangte Qualifkation, oder sind überqualifiziert.


Genau Digizar!

Erzähl das mal unserem Zunami Westerwelle und der SPD-Tante aus NRW. Für die Straßenreinigung sind die arbeitslosen Ingenieure, Architekten und andere Studierte doch total überqualifiziert. Mit dieser Begründung werden doch täglich tausende Bewerbungen abgeschmettert.

Ich bin sicher, dass so Mancher, der deswegen abgelehnt wurde, liebend gern einen Job annehmen würde, der nicht an seine Qualifizierung heranreicht. Hauptsache man hat überhaupt Arbeit und kann davon leben.

Myrja
Diesmal länger: Wir brauchen keine Diskussion über HartzIV- Wir brauchen Arbeitsplätze !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf heinzdieter vom 08.03.2010, 16:24:25
Die Idee scheint auf den ersten Blick Erfolg zu versprechen.
Alle, die im Boot überflüssing sind > raus.

Jedoch...

das hilft den Unternehmen gar nichts.
Denn auch diese Menschen arbeiten hier, kriegen Geld dafür - und kaufen Sachen und Dienstleistung.
Also an der Sache als solche würde sich nur ändern, dass auch diese Leute grantiert hier nichts mehr kaufen können.
Damit ist den Unternehmen nun aber so gar nicht gedient.

Wer also den Unternehmen die produzierten Waren abkauft, das ist total egal, Achmed oder Fritz.
Nur - wenn Achmed Weg ist, deswegen kann Fritz nicht einen Fatzen mehr kaufen.
Es wäre natürlich für die Statitsik hilfreich, zu sagen, daß Ausländer hier nicht mehr arbeitslos
sind, jedoch würde das lediglich Augenwischerei sein.
Das 'gesundgeschrumnpfte Inland' sähe sehr bald andere Herausforderungen auf sich zukommen wegen der schwindenden Geburtenrate.

Sollte die 130% Überproduktion stimmen (ich nehme es mal so ab), dann hat das andere Gründe.
Nämlich dass sie niemand mehr gescheit kaufen kann,
und daß die fürs Ausland zu teuer sind, also auch dort unverkäuflich.

Unternehmen können die Preise nicht beliebig senken. Weil eben die 'Nebenkosten' (Lohn, Versicherung, Steuer) schon die WESENTLICHEN Produktionskosten sind.
Dazu kommt, dass immer weniger die Waren kaufen können, weil sie eben keine Kohle mehr flüssig haben. Stattdessen den weitaus überwiegenden Teil ihres Einkommens abgeben müssen.

Somit wird klar, daß NUR Abgabensenkung ein (das) Mittel ist, die Sache in den Griff zu kriegen.
Das ist -zugegeben- keine leichte Aufgabe.
Aber den Kopf vor dieser Tatsache in den Sand zu stecken, damit ist es auf keinen Fall getan.

Ich weise immer wieder auf das Peter-Prinzip hin.
Peter-Prinzip wieder mal

Eine (jede!) Organisation wird so lange aufgebauscht, bis niemand mehr kompetent ist.
Die paar übrig bleibenden Gescheiten sind dann nicht mehr in der Lage, für gute Kondtionen zu sorgen.
Sprich, sie werden von Unfähigen gegängelt.
Ein paar wandern aus, was schon den Tod einer auch großen Firma bedeuten kann.
Das ist die ganz klassische Version, wie ein Karren mit Sicherheit an die Wand gefahren wird.

Hinzu kommt das 'Besitzstandsrecht', nach dem niemandem etwas Erworbenes verlustig gehen kann.
Hierunter fallen auch Renten (ich bin Rentner), die ja nun (gottseidank?) nicht mehr so wahnsinnig steigen. Jedoch der Kaufkraftverlust eben jener Rentner wiegt ja auch im Gesamtsystem. Renten verlieren an Kaufkraft, somit geht den Unternehmen auch dieser Teil durch die Lappen.
So tragen Rentner zwar zur (momentanen) Entlastung des Bundeshaushaltes bei, auf der anderen Seite aber auch zu weniger Umsatz für Unternehmen.
Unternhemen brauchen jedoch den Umsatz (und der Unternhemer den -gerechten- Gewinn natürlich) zum Überleben.

Eine Ausgliederung der Fremdarbeiter bringt also nicht wirklich einen Vorteil.
Nach meiner Meinung -und ich bin Optimist, Realist- wird es bald ganz gewaltig hier im Blätterwald rauschen.
Und zwar rauschen aus zwei Richtungen:
Aus Richtung der Unfähigen und
aus Richtung der Arbeitslosen, die nichts mehr zum Beißen haben.
Davor schütze uns Gott.

Bis dahin bin ich aber weit weg.
Das ist eines der Rezepte, was ich momentan auch anbieten kann.
Denn wenn ich die Reaktionen auf einen vernünftigen Ausdruck des G. Westerwelle sehe,
dann sehe ich die Reaktionen derjenigen Unfähigen, die den Karren in 20--30 Jahren sichtbar an die Wand fuhren. Und jetzt -typisch- keinen Ausweg sehen, zu einer auch sie hart treffenden Lösung zu kommen.
Da würden ja er'arbeitete' Besitzstände draufgehen.

Zudem ist von unseren Volksvertretern niemand in der Lage, gescheite finanzielle Beiträge zum Ausweg aus der Klemme zu leisten, obwohl sie zum großen Teil -neben Gewerkschaften- den Mist verzapft haben.
Niemand wird von denen zur Verantwortung gezogen - wie auch.
Und der es tut -G. Westerwelle ist nicht arm-, der wird noch angefeindet.

Schauen wir uns die Immobilienpreise an.
Die Preise dafür sind ein Indiz für den Zustand der Republik.
Wer sein Geld in eigener Immobilie anlegte, der tat (vordergründig) gut.
Heute sieht die Situation anders aus. Er ist Gefangener.
Keine Chance, seinen Aufenthaltsort zu bestimmen.
Wer in Hamburg sein Häuschen hat, der wird schwerlich nach München ziehen für neue Arbeit.
Verkaufen in Hamburg? Da legt er u.U. drauf. Also auch nicht finanzierbar. Vermieten? Glücksritter!
Somit festgenagelt.
Also lieber Arbeitslosengeld. Was kommt dabei heraus?
Keine Kaufkraft mehr.
Der wirklich Reiche, der der Republik noch Steuern bringen würde,
der ist längst fort. Der würde auch unter Einstandspreis verkaufen, gar verschenken.
Auch da gehen Kaufkraft UND Steuern verloren.

Gesetzt den Fall, es gäbe hier gar keine Steuern (ist naürlich unsinnig), dann wären alle hier.

Noch ein Fall, der uns bevorsteht.
In unserer (Kriegs-)Generation war es üblich, dass der Mann arbeiten ging und damit für die Rente für sich und seine Frau vorsorgte. Diese Rente ist heute i.a. schon knapp bemessen.
Was soll werden, wenn in Zukunft die modernen Familien, bei denen beide arbeiten gehen und Rente 'ansparen'? Wer zahlt dann in Zukunft die Rente für zwei?

Ich sehe -leider- den Karren als verfahren an.
Als ein Mittel dagegen sehe ich nur rapide Abgabensenkungen jetzt sofort.
Ich hoffe aber nicht, daß dafür erst ein 'Starker Mann' hermuss.

Gruss -digi-
Mal etwas Lockeres hereinbringen in die 'Fetzerei'
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 08.03.2010, 18:14:50
Ich bin sicher, dass so Mancher, der deswegen abgelehnt wurde, liebend gern einen Job annehmen würde, der nicht an seine Qualifizierung heranreicht. Hauptsache man hat überhaupt Arbeit und kann davon leben.


Ich habs getan,
ich bin vor 5 Jahren Rentner geworden,
obwohl ich garantiert dafür überqualifiziert bin.

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myrja
myrja
Mitglied

Re: Mal etwas Lockeres hereinbringen in die 'Fetzerei'
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2010, 18:33:05
Du hattest eine Wahl Digizar. Viele Arbeitslose haben das nicht. Viele haben noch nicht lange genug gearbeitet um überhaupt Rente zu bekommen. Wenn ich da an all die Universitätsabgänger denke. Ohne einen Doktortitel wirst Du da in der Arbeitswelt nichts mehr, wird dir gesagt. Also hängst du noch ein paar Jährchen dran und schreibst deine Doktorarbeit. Am Ende bist du ein Dr. Sowieso und arbeitslos!

Myrja
arno
arno
Mitglied

Re: Wir brauchen keine Diskussion über HartzIV- Wir brauchen Arbeitsplätze !
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 08.03.2010, 17:44:35
Hallo, hugo,

unten ein Bericht, wie ein Kündigungsprofi im Firmenauftrag
25.000 Menschen in die Arbeitslosigkeit schickt!

Viele Grüße
arno
Re: Mal etwas Lockeres hereinbringen in die 'Fetzerei'
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 08.03.2010, 19:05:38
Du hattest eine Wahl Digizar. Viele Arbeitslose haben das nicht. Viele haben noch nicht lange genug gearbeitet um überhaupt Rente zu bekommen. Wenn ich da an all die Universitätsabgänger denke. Ohne einen Doktortitel wirst Du da in der Arbeitswelt nichts mehr, wird dir gesagt. Also hängst du noch ein paar Jährchen dran und schreibst deine Doktorarbeit. Am Ende bist du ein Dr. Sowieso und arbeitslos!
Myrja


Genau, korrekt, volles Einverständnis.

Das heißt doch aber nur,
daß die Unternehmen keine Plätze bereithalten.
Bereithalten können, weil ihnen die Kosten weglaufen.
Und sie damit selbst einen gut Ausgebildeten nicht bezahlen können.
Da ist es doch geradezu Zwang, Arbeit ins sehr billige Ausland zu verlegen.
Und glaub nal, die haben dort Experten, denen hier wenige gewachsen sein dürften.
Da geht eine(r) nur dann zur Uni, wenn schon von vornherein feststeht, dass er die mit cum laude absolviert. Mit neuesten Gerätschaften von Unternehmen gesponsert.
Da ist es hier ein Schande, wenn sich darum gestritten wird -mangels Geld, aber 100 Formularen- wo und ob ein Liter Öl gekauft werden darf, damit die Werkzeugmaschine laufen kann.

Trotzdem sind die Anforderungen in den letzten Jahren erheblich gestiegen, sodass Lernen immer wichtiger wird.
Wer dann wirklich etwas kann, der setzt sich ab auf Stellen irgendwo in der Welt.
Das ist beschwerlich, eigene Erfahrung, aber es geht. Und es macht auch Freude, andere Länder und Menschen kennenzulernen.
Jedoch Steuern kommen dadurch hier nicht rein.

Es läuft somit immer wieder darauf hinaus,
daß die Abgaben gesenkt werden müssen.
Damit Unternehmen wieder Beschäftigte bezahlen können.

Und vielleicht die Anstellungsbedingungen gelockert werden müssten.
ZB Schwangerengeld. Klar, ist schwanger sein eine tolle Sache, jedoch was hat der Unternehmer damit zu tun? Er hat das Geld zu zahlen für etwas wofür er keinerlei Gegenleistung erhält.
Ja sogar noch den Arbeitsplatz (auf unbestimmte? Zeit) bereithalten muss. Oder in der Zeit eine zweite Kraft bezahlen muss. Bei Kleinbetrieben recht beschwerlich.

Ich denke, daß trotz allem hier in D auch erst mal ein wirkliches Umdenken einsetzen muss. Ein Umdenken in Flexibilität.
Und zwar nicht nur mit Orts(un)gebundenheit,
sondern auch in der Breite der Ausbildung.
Und auch neue Pfade von jedem Einzelnen beschritten werden sollten.
ZB niemand hindert einen Informatiker daran, seinen Job in Indien, USA, Timbuktu, ... zu erledigen.

Wir sollten uns an die globale Welt gewöhnen, bevor sie uns endgültig in die Knie zwingt.

In China sind (waren) die Löhne bei 5 Dollar im Monat. Und die Menschen waren zufrieden.
Nein, keine Kinderarbeit.
____________________________________________

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arno
arno
Mitglied

Re: Mal etwas Lockeres hereinbringen in die 'Fetzerei'
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2010, 20:26:37
Hallo, digizar,

Er hat das Geld zu zahlen für etwas (Schwangerschaft) wofür er keinerlei Gegenleistung erhält.


es stimmt schon, dass die Unternehmer nur an Profit interessiert sind. Was haben sie mit der
Schangerschaft zu tun?
Es ist in der Tat höchste Zeit, dass sich die Unternehmer aus der scheinbaren sozialen
Verantwortung verabschieden!
Dafür sollte aber die Weiterbildung der Beschäftigten auf Kosten der Unternehmer erfolgen!

Zur Zeit sahnen die Unternehmer kräftig über die von der Allgemeinheit ausgebildeten Menschen ab.
Das muß aufhören!
Wenn das Deine Meinung ist: Armes Deutschland!

Viele Grüße
arno
Re: Mal etwas Lockeres hereinbringen in die 'Fetzerei'
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 08.03.2010, 20:38:40
...es stimmt schon, dass die Unternehmer nur an Profit interessiert sind...
geschrieben von Arno


Klar, genau so wie Du und ich (nur) an unserer Rente, an unserem Lohn interessiert sind.
Was der Unternehmer macht ... das ist von uns aus gesehen, doch seine Sache, oder?

Anro, ein Unternehmen ist keine Caritas.

Wenn die Unternehmenskasse leer ist,
dann ist das Unternehmen weg.
Und auch die angebliche 'soziale Verantwortung'.
Die ein Unternehmer nur dann erfüllen kann,
wenn er Umsatz/Gewinn machen kann.

Du gehst von faktisch falschen Vorstellungen aus, Arno.
Im Grunde hat kein Unternehmen eine 'soziale Pflicht'.
Die erstreckt sich auf
- vernünftige Arbeitsbedingungen
- pünktlich gezahlte Löhne.
Das war's.
Alles andere wird / wurde von Gewerkschaften erpresst. Weihnachsgeld (von dem nix übrig bleibt), Urlaubszeit und Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung, ...

Und das wird jetzt als soziales Muss, als Verpflichtung hingestellt.
Das ist definitiv der falsche Anspruch.

Den Unternehmen geht damit die Luft aus - und die Lust auch.
Die Situation zeigt es doch jedem deutlich genug vor Augen.
arno
arno
Mitglied

Re: Mal etwas Lockeres hereinbringen in die 'Fetzerei'
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2010, 20:50:46
Hallo, digizar,

der Unternehmer agiert im Rahmen der Gesetze und erwirtschaftet
in diesem gesetzlichen Rahmen den Profit!

Wenn der gesetzliche Rahmen die unternehmerische Tätigkeit abwürgt,
taugt die Regierung nichts!

Viele Grüße
arno
Re: Mal etwas Lockeres hereinbringen in die 'Fetzerei'
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 08.03.2010, 20:59:10
Wenn der gesetzliche Rahmen die unternehmerische Tätigkeit abwürgt,
taugt die Regierung nichts!
geschrieben von Arno


Richtig, das versuche ich schon seit 30 Jahren zu vermitteln.
Jedoch wird sie immer wieder und wieder 'gewählt'.
Von den Schafen, die auf immer neue Versprechungen reinfallen.
Und wenn mal einer das 'Maul deutlich aufmacht' (WW), dann wird er eben von allen angenölt.
Auch -und gerade- von den 'sachkundigen' Seiten, die es so weit mit der Repu gebracht haben.

Wobei ich doch fairerweise eingestehe,
Regierung und Bürokratie auseinander zu halten.

Ich bin nicht für radikale Lösungen des Draufschlagens und des haltlosen Rumpöbelns.

Ich bin für radikale Abgabensenkung
Das ist aber nicht so einfach, weil die Schere bereits zu weit offen klafft.
Ein Schritt (neben anderen) wäre, alle Abgaben zu halbieren.
Das haben wir ja schon mal hinter uns mit dem Euro - allerdings in umgekehrter Richtung.

Außerdem gehört jeglicher 'Wahlkampf' verboten.

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