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Innenpolitik Wir Älteren und die Nazizeit

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.10.2021, 11:57:00

Wer in Hilfsvereinen aktiv war kennt die Nöte, die in den Medidn kaum erwähnt werden. Es darf sie nicht geben.
Ein Verein, der Arbeitslosen bei ihrem Kampf mit den Behörden hilft, hat die örtlichen Parteien eingeladen, eine ihrer Sprechstunde zu besuchen um zu erleben, mit welchen Problemen sich die Betroffenen herumschlagen müssen. Die Linke kam. Die anderen haben nicht einmal geantwortet. Woher soll die Öffentlichkeit von der Situation wissen?     

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2021, 12:08:09

Hallo, Jolly,

mir ist das durchaus bekannt, ich war im Rheinland in einer Tafel aktiv, ich kenne auch Menschen (Schwager), die sich für Arbeitslose einsetzen usw. Aber vor der Nazizeit sind Menschen verhungert, in Schulen sind Kinder zusammengebrochen vor Hunger usw. Ich will unser System hier keineswegs als ideal darstellen, das gibt es VIEL zu verbessern. Aber von Zuständen wie zu Ende der Weimarer Republik sind wir meiner Meinung nach meilenweit entfernt.

LG

DW

Bias
Bias
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.10.2021, 11:57:00
meinst Du wirklich, dass man die wirtschaftliche Situation Ende der 1920er/Anfang der 1930er Jahre mit der wirtschaftlichen Situation heute vergleichen kann???

Ich weiß nicht...
geschrieben von Der-Waldler
Du und ich, Waldler, wir müssen das auch nicht wissen, dazu sind wir zu jung.
Doch tendenziell, glaube ich, hat Jolly nicht unrecht.
Lass mal die EZB so weitermachen wie bisher und per Geldschwemme den Euro weiter entwerten, während die Politik, koste es was es wolle, mit dem Segen des BVG das - wenn ich es recht sehe - ohne die Prinzipien der Verhältnismäßigkeit beachten zu müssen, das "Klima schützt".

Im Ergebnis wird es keinen wesentlichen Unterschied machen, ob Jakobiner, Nazis, Karierte, Bunte oder wer auch immer, der Bevölkerung keinen Widerspruch duldend, sagt, wo es langgeht.
Die Etikette der verschiedenen "ismen" waren und sind allzeit austauschbar.
Hoffen wir gemeinsam, dass es erst gar nicht so weit kommt wie in den 20ern des vorigen Jahrhunderts.

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 30.10.2021, 12:47:14
meinst Du wirklich, dass man die wirtschaftliche Situation Ende der 1920er/Anfang der 1930er Jahre mit der wirtschaftlichen Situation heute vergleichen kann???

Ich weiß nicht...
geschrieben von Der-Waldler
Du und ich, Waldler, wir müssen das auch nicht wissen, dazu sind wir zu jung.
Doch tendenziell, glaube ich, hat Jolly nicht unrecht.
Lass mal die EZB so weitermachen wie bisher und per Geldschwemme den Euro weiter entwerten, während die Politik, koste es was es wolle, mit dem Segen des BVG das - wenn ich es recht sehe - ohne die Prinzipien der Verhältnismäßigkeit beachten zu müssen, das "Klima schützt".
geschrieben von Bias

Nun ja, das sind Prognosen, Bias. Was kommen KANN, das weiß ich noch weniger als das, was damals war. Und was damals WAR, ahne ich als Arbeiterkind aus einer hochpolitischen, sozialistisch-sozialdemokratischen Familie, in welcher ständig über die Zeit von 1914-45 gesprochen wurde, aber durchaus. Zumindest in Ansätzen.

Deine zuletzt bekundete Hoffnung im nachträglich eingefügten Teil, den ich hier nicht mehr zitieren kann, teile ich...

Schönen Tag

DW
Bias
Bias
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.10.2021, 12:59:34
Nun ja, das sind Prognosen, Bias. Was kommen KANN, das weiß ich noch weniger als das, was damals war. Und was damals WAR, ahne ich als Arbeiterkind aus einer hochpolitischen, sozialistisch-sozialdemokratischen Familie, in welcher ständig über die Zeit von 1914-45 gesprochen wurde, aber durchaus. Zumindest in Ansätzen.
Deine zuletzt bekundete Hoffnung im nachträglich eingefügten Teil, den ich hier nicht mehr zitieren kann, teile ich...
Schönen Tag
geschrieben von Der-Waldler
Wenn es "nach vorne zu blicken" gilt, wie uns das ungefragt in Endlosschleifen erklärt wird, kann es nicht schaden, das vor dem Hintergrund von Erfahrung zu tun, meine ich.
Ja, das nennt man Prognose. Jedes halbwegs vernünftig zu nennende politische Handeln sollte darauf aufbauen.

Karl Raimund Popper sah in der Demokratie die Staatsform, in welcher es möglich ist, die Regierung unblutig abzuwählen. Er hält sie deshalb für gut (nicht weil das Volk regiert, welches, sieht man genauer hin, nirgends wirklich regiert).
Meine vor langer Zeit angebracht Marginalie zur entsprechenden Passage in einem seiner Bücher: "Solange es noch möglich ist, Karl".
Aber ok - Popper hats hinter sich. Wir vermutlich in nicht allzu weiter Ferne auch.

 
RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied

OT
Knatsch hin - Knatsch her ... Musik verbindet


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lupus
lupus
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2021, 13:32:07

Beethoven , Romanze für Violine und Orchester Nr.2 Op 50  zum tanzen!
lupus

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2021, 12:08:09

Die Linke kam. Die anderen haben nicht einmal geantwort
 

Das mag nicht überall so sein.
Es wirft aber ein Licht auf die Ausgrenzung dieser - fast hätte ich gesagt - 'Paria'schicht in unserer Gesellschaft hin, die nur unzulänglich sich selbst organisieren und als Lobby auftreten kann und auch sonst auf der politischen Ebene keine Repräsentanten hat, am wenigsten die oft so hochgepriesenen , weil so nah am Volk befindlichen, direkt gewählten Mandatsträger.

Auch stossen diese i.w.S. neuen 'outlaws' (arm , arbeitslos, abgehängt, abgestellt) wenig auf 'politisch-christliche' Nächstenliebe. Das Problem wird der Verwaltung überantwortet (wo jeder Erwerbslose den Steuerzahler angeblich gut 80 Euro täglich kosten soll) , wo sie oft als 'Fallzahlen' bürokratisiert werden, von einer 'Maßnahme' (ob sie passt oder nicht)  in die andere geschoben , kriminalisiert werden, wenn sie eßbare Lebensmittel aus den Abfalleimern des Überflusses 'recyceln' wollen. Geht es um ein 'wir kümmern uns um euch', wenn die Sozialhilfesätze um ein paar Euro angehoben werden ?

Es ist hier nicht das Thread Thema, oder doch ?
Wie wäre es,  wenn man mal fragen würde, wie im Dritten Reich damit - mit den Armen, den Arbeitslosen -  umgegangen wurde ? Da gab es ja z.B. teilweise die Arbeitspflicht, die Arbeitslager, die Bestrafung der angeblich 'Arbeitsscheuen'... wer oder was waren aber die 'Asozialen', wurden sie marginalisiert, als 'minderwertig' stigmatisiert, wie ging man allgemein mit ihnen um im Reich der nationalen 'SOZIALISTEN', der 'Volksgemeinschaft' , des 'Gemeinnutz geht vor Eigennutz', des 'nur wer arbeitet, soll auch essen ' ? ? ?


aixois
 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.10.2021, 12:46:46
Hallo, Jolly,

mir ist das durchaus bekannt, ich war im Rheinland in einer Tafel aktiv, ich kenne auch Menschen (Schwager), die sich für Arbeitslose einsetzen usw. Aber vor der Nazizeit sind Menschen verhungert, in Schulen sind Kinder zusammengebrochen vor Hunger usw. Ich will unser System hier keineswegs als ideal darstellen, das gibt es VIEL zu verbessern. Aber von Zuständen wie zu Ende der Weimarer Republik sind wir meiner Meinung nach meilenweit entfernt.

LG

DW
Zum Glück gabs bei uns in den Schulen im Winter die Schulmilch; jeden Tag 1/2 Liter (mit Strohhalmen als Trinkröhrchen). Einige Kinder - haupsächlich von "besseren" Familien -, tranken keine Milch. So konnte es ab und zu vorkommen, dass, weil die Lehrerschaft wusste, dass bei uns Schmalhans Küchenmeister war,  ich an einem Morgen zwischen 9 und 11 Uhr anderthalb Liter trinken durfte. Sonst wäre ich wohl nicht unbeschadet durch die Winter gekommen.....
weserstern
weserstern
Mitglied

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von weserstern
als Antwort auf aixois vom 30.10.2021, 16:50:27

Wie ich mich erinnere, gab es auch ein Arbeitsbuch,  mein Vater sprach davon.

Und meine Mutter musste damals in Westpreußen dem - Bund deutscher Mädels -  beitreten. Zu den Großveranstaltungen mussten sie alle auf der Marienburg antreten.


In unserem Bereich fanden die Erntedankfeste auf dem Bückeberg statt,  viele Leute wurden mit der Bahn heranbefördert  und auf den Weserauen wurden ganze Zeltlager für alle errichtet, wie mir ein alter Nachbar berichtet hat.

Das Denkmal von Wessel stand früher gegenüber auf einem der Weserberge .

weserstern


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