Innenpolitik Wir Älteren und die Nazizeit
Da beziehen wir unsere Informatioen doch aus den gleichen Quellen @ Olga , aber das sind alles nur Momentaufnahmen, um die ganze Situation im Lande besser zu verstehen .
"Private Erfahrungsberichte" umfassen meist nur einen sehr kleinen Teil einer Sache -das liegt in der Natur der Sache und sind ausserdem noch frei interpretierbar, um auch eigene Gedanken und Meinungen unterzubringen, bzw. Behauptungen und natürlich Gerüchte.
Auch die Korrespondenten haben Vorgaben von der Chefredaktion und liefern die Beiträge. Da sind private Erfahrungsberichte doch sehr hilfreich, um den realen Sachverhalt darzustellen.
poldy
Deshalb vertraue ich mehr auf seriöse Berichterstattung versierter Medien und deren Korrespondenten vor Ort mit dem gesamten Netzwerk,das diese unterhalten.
Ich gehöre auch nicht zu den Medien-KonsumentInnen, die in einer Art krankhaftem Misstrauen davon ausgehen, dass "die da oben" in der Politik jeden Morgen den Chefs der Medien eine Genehmigungsliste überreichen, worüber die berichten dürfen und worüber nicht.
Wer als Medienkonsument so verunsichert ist und unsere freie Presse mit Lügenpresse abqualifiziert - sollte es lassen, sich auf diesem Wege zu informieren und auf das Netz zurückgreifen, wo dann gewaltige Lügenkonstrukte alles bestimmen. Olga
Heute wird des Attentats an Hitler gedacht, das von einem ursprünglich strammen Nazi versucht wurde.
Bei meinem Rückweg im Waldfriedhof, an dem ich auch immer an einem Symbol des Grabsteins eines "ukrainischen Nationalhelden", Bandera, vorbeikomme, fuhr ich, was ich oft tue, an das Grab von Prof. Kurt Huber, der zusammen mit den Akteuren der weißen Rose hingerichtet wurde.
Drei große Kränze lagen auf dem Grab, z.B. von der Landeshauptstadt München.
Uns Älteren sagen diese Namen noch einiges, in Zukunft wird das etwas dünner werden. Und die Erfolge der AFD in Deutschland werden durch das langsame Vergessen mit gespeist.
Es ist bereits vieles in Vergessenheit geraten, Jürgen.
Stauffenberg war der letzte, der hinzu kam.
Heute gilt er als DAS Gesicht des Widerstandes auf Seiten der
Wehrmachtsoffiziere. Was er aber nicht war.
Der erste Offizier, mit dem Entschluss, Hitler zu beseitigen, das war
Henning von Tresckow.
Er hat bereits 1938 damit begonnen, auf der Offiziersebene, Männer
zum Widerstand zu bewegen.
Da rief Stauffenberg noch " Sieg Heil ".
Tresckow hat einige Tötungsversuche in die Wege geleitet.
Sind alle fehl geschlagen.
Dass am Grab Prof. Hubers Kränze lagen, das hat mich sehr gefreut.
Gut, ich weiß, wer er war.
Danke für deinen Beitrag
Anna
Für manche ist Tresckow vielleicht weniger bekannt.
Daher ein Link zu Wikipedia.
https://de.wikipedia.org/wiki/Henning_von_Tresckow
Oder die etwas einfacheren Hinweise der KI
Hobbyradler,
der Beitrag der ChatGPT fand ich ziemlich beeindruckend, also für eine KI.
Gut, ich hätte mehr geschrieben, weil ich mich intensiv mit der NS-Zeit
befasst habe.
Immerhin wusste ChatGPT das noch mit dem Bombenattentat und hat es
eingebracht. Bei wiki wird es viel mehr zu lesen geben.
Das Bombenattentat ist mißlungen, weil das Flugzeug, in welchem die
Bombe sich befand, seine Flughöhe wegen unerwarteter Kampfhandlungen,
erhöhen musste. Die Zündung wurde damit zu kalt, um ausgelöst zu werden.
Tresckow hatte danach die Nerven blank.
Hat aber unermüdlich weiter gemacht.
Anna
Mir ist es bis heute unverständlich, warum gerade Stauffenberg in Deutschland wie ein Held verehrt wird. Er war durch und durch ein Nazi und Antisemit, so wie viele andere der Widerständler aus dem Kreis der Militärs. Scher, sie wollten Hitler beseitigen und den Krieg beenden - aber danach auch selbst an die Macht kommen und ihre Ideologie hätten diese Männer bestimmt nicht geändert, Deutschland wäre weiter ein Nazistaat geblieben. Kommt noch dazu, dass es sicher fähigere Männer gegeben hat und dann wäre das Attentat aucg gelungen?
Ich habe mit meinen Eltern einige Jahre in Dänemark gelebt und war auf einer dänischen Schule. Dort wurde die Geschichte des deutschen Widerstands etwas anders gelehrt.
gelesen beim Deutschlandfunk.de
Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schrieb Claus Schenk Graf von Stauffenberg an seine Frau Nina über seine ersten Eindrücke in Polen:
„Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt.“
Ein Beleg, dass Stauffenberg 1939 die Rassenpolitik der Nationalsozialisten grundsätzlich bejahte. Es gebe keine Hinweise, dass der radikale Antisemitismus der Nazis ein zentrales Motiv für Stauffenbergs Widerstand gegen Hitler war, meint der Historiker Peter Steinbach, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin:
„Klaus von Stauffenberg, der als Militär eine Karriere in der Konsolidierungsphase des nationalsozialistischen Regimes mit dem Aufbau der Wehrmacht machte, der Zeitgenosse war, von dem wir schmerzlich vermissen Proteste angesichts der Rassenpolitik der Nationalsozialisten, also etwa eine Reaktion auf die Nürnberger Rassengesetze von 1935 oder eine Reaktion auf die Pogrome im November 1938 oder etwa auch auf die sofort mit Kriegsbeginn einsetzende Verfolgung und Unterdrückung der Juden.“
Der spätere Hitler-Attentäter Stauffenberg unterschied sich in seiner antisemitischen Einstellung nicht wesentlich von anderen Personen, die am Umsturzversuch des 20. Juli 1944 beteiligt waren.
Peter Steinbach verweist auf Arthur Nebe und Wolf-Heinrich von Helldorff:
„Das überzeugendste Beispiel ist ganz sicherlich Nebe, der Reichskriminaldirektor, der eine Einsatzgruppe geleitet hat und mehr als 40.000 Menschen in dieser Zeit hat ermorden lassen. Ein anderer Fall ist Graf Helldorff, der seit 1933 Polizeipräsident in Berlin war und ohne Zweifel an der Konsolidierung der nationalsozialistischen Rassendiktatur beteiligt war.“
Helldorff ging z.B. rücksichtslos gegen die Berliner Juden vor und erließ 1938 Richtlinien, wonach Juden schärfer kontrolliert und vornehmlich am Sabbat vorgeladen werden sollten. Joseph Goebbels zeigte sich äußerst zufrieden:
„Helldorff überreicht mir eine Aufstellung der in Berlin gegen die Juden getroffenen Maßnahmen. Die sind nun wirklich rigoros und umfassend. Auf diese Weise treiben wir die Juden in absehbarer Zeit aus Berlin heraus.“
Viele Regimegegner verschlossen die Augen
Erst der brutale Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion öffnete manchen Adligen und Militärs die Augen. Sie waren, wie der Hygienefachmann der SS, Kurt Gerstein, entsetzt über die Massenmorde an den Juden und wandten sich von Hitler ab:
„Ein wichtiges Beispiel in dieser Hinsicht ist Gerstein, der die Massenvernichtung in Belzec beobachtet, nicht dagegen einschreitet, sondern Himmler beobachtet, sieht, wie sich Himmler übergibt, wie er eigentlich die Realität dieses Mordes nicht aushält, vor allen Dingen dann aber versucht, seine Kenntnisse von den Massenmorden, präzise Botschaften, insbesondere in die schwedische Diplomatie zu vermitteln.“
Nicht zuletzt diese Informationen veranlassten den Diplomaten Raoul Wallenberg, Tausende ungarischer Juden mit Schutzpässen auszustatten und sie vor der Deportation zu bewahren.
Wer von den Wehrmachtsoffizieren etwas über die Ermordung der Juden erfahren wollte, brauchte sich nur umzusehen und umzuhören. Viele Regimegegner im Umkreis des 20. Juli aber verschlossen bis weit in den Zweiten Weltkrieg hinein die Augen, ehe sie sich vom Nazi-Regime abwandten und zum Handeln bereit waren.
Verbittert über den Dilettantismus des obersten Kriegsherren
Im Oktober 1942 beobachtete Axel von dem Bussche als junger Offizier am Rande eines Flughafens eine Massenerschießung von 2.000 Menschen. Eine Jüdin fleht ihn an, sie zu retten.
„Er kann nichts tun; und der aus dieser Einsicht dann eine Entschlossenheit entwickelt, das Regime zu bekämpfen und sich in der letzten Phase sogar persönlich, um den Umsturz einzuleiten, mit Hitler in die Luft sprengen will bei einer Uniformvorführung.“
Doch die Vorführung kam nicht zustande, von dem Bussche konnte das Selbstmordattentat nicht ausführen.
Die Empörung über den Massenmord an den europäischen Juden war jedoch nicht ausschlaggebend, um Männer wie Axel von dem Bussche zu allem entschlossenen Regimegegnern zu machen.
Die Verschwörer des 20. Juli waren verbittert über den Dilettantismus des obersten Kriegsherren Adolf Hitler, sie waren enttäuscht vom Kriegsverlauf und der sich abzeichnenden Niederlage, und sie wollten vor der Welt demonstrieren, dass es noch anständige Deutsche und eine Alternative zum Nazi-Regime gab. Die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ war kein entscheidendes Motiv, so der Historiker Peter Steinbach:
„Man muss den militärischen Widerstand im Umkreis des 20. Juli mit einer anderen Gruppe kontrastieren, zum Beispiel mit den katholischen und den evangelischen Geistlichen, die sehr früh erkannten, als kleine Gruppe sehr früh erkannten, was Antisemitismus bedeutete als Ursache für den Verlust humaner Orientierung. Die Einzigen, die im Grunde sofort relativ früh dem ideologischen Rassenantisemitismus entgegen treten, sind einige Christen.“
Mir ist es bis heute unverständlich, warum gerade Stauffenberg in Deutschland wie ein Held verehrt wird.Hitler hat ja neben anderen, der Industrie, auch dem Militär, seinen Aufstieg zu verdanken. Hier hat ja der "Adel" eine besondere Rolle gespielt.
Ich bin ebenfalls sehr vorsichtig, wenn es um Heldengeschichten aus dem Widerstand geht, bei denen die Protagonisten selbst hohe Offiziere waren. Diese haben sich ja über lange Jahre als willige Helfer gezeigt, haben Gräueltaten gesehen und - das kann man nicht ausschließen - auch befehligt.
Staufenberg hat seine Meinung aber geändert, hat Widerstand geleistet und sein Leben riskiert um Hitler zu töten! Ich denke, dieses Umdenken muss man selbst einem üblen Schurken zugestehen.
Ein selbstloser Held war er sicher nicht, aber er hat mehr getan, als viele andere, die sicher z.T. bessere Möglichkeiten hatten, dieses Elend zu beenden ... aber diese haben es nicht getan, Staufenberg hat es ernsthaft versucht!
Ob das alles in der Lebensbilanz zum Widerstands-Helden reicht ... ich bin mir da nicht so sicher.
MarkusXP
Danke für Deinen Beitrag. Tja ...hat er seine Meinung wirklich geändert oder ging es "nur" um ein schnelles Ende des Krieges, die Beseitigung Hitlers und die Aussicht darauf, selbst an die Macht zu kommen?
Bei den erstaunlich vielen missglückten Anschlägen auf Hitler - hier eine Aufstellung - frage ich mich aber auch, heute noch, wie viele davon inszeniert waren, um den Mythos der Unbesiegbarkeit des Führers zu stärken.
Genügend Freiwillige für solche Himmelfahrtskommandos gab es bestimmt, die ihn vergötterten.
Danke für Deinen Beitrag. Tja ...hat er seine Meinung wirklich geändert oder ging es "nur" um ein schnelles Ende des Krieges, die Beseitigung Hitlers und die Aussicht darauf, selbst an die Macht zu kommen?Wir können nicht in seinen Kopf gucken! Was für mich immer ein Rätsel bleibt ist, wie halbwegs intelligente Meschen, die ja auch Zugang zu nicht gefakten Nachrichten hatten, die wussten wie es steht, noch immer Im Sommer 1944 ( auch später noch! ) der Meinung waren, der Krieg wäre noch zu gewinnen!
Bei den erstaunlich vielen missglückten Anschlägen auf Hitler - hier eine Aufstellung - frage ich mich aber auch, heute noch, wie viele davon inszeniert waren, um den Mythos der Unbesiegbarkeit des Führers zu stärken.
Genügend Freiwillige für solche Himmelfahrtskommandos gab es bestimmt, die ihn vergötterten.
Meine Vermutung ist, dass es Staufenberg in erster Linie um die Beendigung des Krieges ging, und das war eben nur durch die Beseitigung "des Größten Feldherrn aller Zeiten" möglich ... dies hat es ja versucht.
Er war wohl kein Selbstmord-Attentäter, hätte sich im Erfolgsfall sicherlich auch in der Politik zu Wort gemeldet ... ob das geklappt hätte, ist eine nicht mehr zu beantwortende Frage!
Bei meinen Eltern und näheren Verwandten hatte er kein besonderes Ansehen! Für sie war ja das Kriegsende ausschließlich eine fürchterliche Niederlage ... begründet auch darin, weil "alle" zum Schluss gegen "den Führer" waren! Ich lass das mal einfach so stehen, es war die Generation der 1915 bis 1925 geborenen ...
Ich denke, wir waren gut bedient, dass uns zunächst andere gezeigt haben ( zumindest im Westen! ) was Demokratie ist! Die Deutsche Bevölkerung war Mitte der 40iger Jahre alles andere als demokratisch eingestellt ... woher auch!
MarkusXP
Warum Stauffenberg ist auch mir unverständlich.
Das hatte ich bereits geschrieben.
Und dass in Dänemark die NS-Zeit komplett anders kommuniziert
wurde ist doch klar.
Dänemark nach 1945 hatte mit Deutschland nach 1945 rein gar nix
zu tun.
Die Täter und Täterinnen auf allen möglichen Ebenen, die waren hier
und nicht in Dänemark.
Und nachdem sie allesamt dann als " Mitläufer " eingestuft worden waren,
bestimmten sie wieder das gesellschaftliche/politische Geschehen.
Anna