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Innenpolitik Wir Älteren und die Nazizeit

Bias
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RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von Bias
als Antwort auf MarkusXP vom 17.02.2022, 09:14:56
 ... ist aber nicht behandlungsbedürftig denke ich!
geschrieben von MarkusXP
. . . . .
Kommt darauf an, Markus, welchen Facharzt Du fragst und wie Du versichert bist.
RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 17.02.2022, 08:39:56

JuergenS, das Gelände der Reichsparteitage in Nürnberg macht fassungslos und das ist auch gut so, es soll an den Größenwahn der Nazis erinnern und muss deshalb, jedenfalls zum Teil, erhalten bleiben. Im Rundbau der Reichsparteitage wird wegen Renovierung des Opernhauses im Innenhof ein Theater mit entsprechender Bühne und Orchestergraben gebaut, damit weiterhin Oper, Ballett und Konzerte stattfinden können. Aber der monströse Rundbau wird für vieles genutzt und vieles das ganz im Gegensatz zur Nazi Ideologie stand und das gefällt mir.

Als ich Mitte 30 war, hatte ich ich eine Freundin, in deren Wohnung ich eines Abends einen Herrenledermantel hängen sah, ein alter Mantel, wie ihn die Nazis trugen. Der Mantel rief bei mir sofort die Ahnung von etwas bösem hervor, obwohl ich erst viel später erfuhr, dass es wirklich so ein " Nazimantel"war, woher sie ihn hatte, habe ich nie erfahren, aber ihr Freund, für den sie ihn gedacht hatte, weigerte sich ihn anzuziehen. Solche Ledermaentel mag ich nicht, aber wenn ein Keith Richard's ihn traegt, 😀dann schon, denn der verkörpert alles was gegen die Nazi Ideologie stand. 

Ich denke, jeder der heutigen Senioren die 70+, sind, hat da irgendwelche "Dellen" in seinem Leben und schützt uns vielleicht vor irgendwelchen neuen Rattenfänger. 
Hoffentlich auch die nächsten Generationen. 
Rosenbusch 

Bias
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RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2022, 10:24:06

Ich halte es für möglich, dass der starre Blick auf Rattenfänger, den Blick für die Methoden der Menschenfänger verbaut.
Wer auch immer wen oder was, weshalb fangen mag - Gefangenen raubts die Freiheit.


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pippa
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RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2022, 10:24:06

Wer Bombardierungen und Tieffliegerangriffe erlebt hat, dessen Leben hat nicht nur „Dellen“.

An die Traumata der Kriegskinder hat keiner gedacht.

Hätte zB mir jemand gesagt, dass „Aufschreiben“ hilft, wäre in meinem Leben vieles anders gelaufen, denn dass es hilft, habe ich erst im Alter erfahren.

Meine Mutter hat sich lebenslang geweigert, die Farbe BRAUN zu tragen, und auch mein Vater durfte das nicht.

Das hat sich offensichtlich vererbt, denn auch in meinem Kleiderschrank gibt es keine braunen Kleidungsstücke und verblüfft stellte ich neulich fest, dass ich noch nicht einmal braune Schuhe besitze.
Pippa
 

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 17.02.2022, 10:35:27
Ich halte es für möglich, dass der starre Blick auf Rattenfänger, den Blick für die Methoden der Menschenfänger verbaut.
Wer auch immer wen oder was, weshalb fangen mag - Gefangenen raubts die Freiheit.
geschrieben von Bias
Wer weiß, was alles sein oder kommen mag, vielleicht jemand, und das kann durchaus auch eine Frau sein, der die Massen hypnotisiert und die immun gegen das sein werden, was dahinter steht.
Hoffen wir doch, dass aus der Geschichte Lehren gezogen wurden. 
RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2022, 06:12:08
@Xalli , es ist so, dass die Eltern, die den Krieg in vollem Grauen mitgemacht haben, etwas ihrer Angst an ihre Kinder weitergegeben haben. Wie sonst sollten die Nachkriegskinder denn diese Ängste in der einen oder, anderen Form  immer wieder spüren? Ich kann bis heute keine Sirenen hören, bin Jahrgang 46 und sollte dann noch zufällig Fluglaerm zu hören sein, flüchte ich zwar nicht mehr unter den Tisch wie ich es als Kind tat, aber das mulmige Gefühl ist da.
Das Thema heißt doch, "wir älteren in der Nazizeit" und da gehören wir Kriegs-und Nachkriegskinder und unsere Erlebnisse und Gefühle dazu und wer es nicht mehr hören /lesen will, soll halt das Thema meiden. 

Rosenbusch 
@Rosenbusch, ich stimme dir voll und ganz zu! Es sind aber zwei Dinge, die uns prägen: Zum Einen lernen wir aus den Erzählungen unserer Eltern. Wir können nachfragen und manches nehmen wir dann ganz deutlich auf, als hätten wir es selbst erlebt.
Das andere sind die fast 10 Monate, die jeder von uns mit der Mutter engstens verbunden war. In dieser Zeit waren wir doch bei allem dabei, haben die Angst und die Freude, die Aufregung und Entspannung miterlebt, die unsere Mutter erlebte. In den letzten Wochen konnten wir sogar ihre Stimme oder Musik hören. Und, wer Bombenangriffe im Mutterleib miterleben musste, der hat auch das Sirenengeheul und die Flieger gehört oder empfunden und die dazugehörige Angst aufgebaut. Die Mutter hat es ja vorgemacht.

Und wenn ihr Muttis euch manchmal über eine Eigenschaft eurer Kinder wundert - versucht euch mal zu erinnern, ob während der Schwangerschaft etwas war, das damit in Zusammenhang gebracht werden kann.


Das ist jetzt OT, aber zeigt die Verbindung von Mutter und Fötus. Ich komme nach der Linie meines Vatis; da waren alle Frauen nicht wirklich schlank. Als meine ganz zarte Mutti mit mir schwanger war, aß sie alles, was irgendwie essbar war. Es gab damals nicht viel, und so hat sie sogar wilde, harte Äpfel gegessen oder hat Knochen abgeknabbert, was keiner in der Familie machte. So hat sie bei mir Fettzellen anlegen können, mit denen ich nun kämpfen muss, und ich knabbere als einzige bei uns mit wachsender Begeisterung Knochen ab!!!
Als ich mit unserer Tochter ging, habe ich alles Essbare wieder rausgebracht. Vor der Geburt war ich 10 Kilo leichter als vor der Schwangerschaft! Mein armes Töchterlein konnte daher keine einzige Fettzelle anlegen und sie ist mit 40 noch immer schlank wie eine Gerte. Aber sie isst gerne und gut.
Das sollte nur ein kleiner Beweis sein, wie sich die Zeit der Schwangerschaft auf das Ungeborene auswirken kann.

Simiya

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JuergenS
JuergenS
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RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2022, 10:48:32

diese Variante halte ich für die nächste Zeit, sagen wir für unsere Zeit für absolut ausgeschlossen, aber für die fernere Zukunft kann ich nix ausschliessen, zumindest nicht ganz.

RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 17.02.2022, 10:59:54
diese Variante halte ich für die nächste Zeit, sagen wir für unsere Zeit für absolut ausgeschlossen, aber für die fernere Zukunft kann ich nix ausschliessen, zumindest nicht ganz.
Lass ein paar Generationen vergehen,wenn weder Kriegskinder noch die kurz nach dem Krieg geborenen noch leben und dann alle weg sind, wer weiß, was dann geschieht 
JuergenS
JuergenS
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RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2022, 10:59:30

Interessante individuelle Erkenntnisse, ich überlege mir jetzt, was ich an mir dabei ebenfalls entdecken könnte. aber wahrscheinlich überlagert sich da so vieles, wie Erbgut, Erlebnisse als Kleinkind, manche meinen sogar Sternbilder, Armut, Reichtum etc.

schorsch
schorsch
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RE: Wir Älteren und die Nazizeit
geschrieben von schorsch

Es gibt Leute, die möchten all jenen, die nicht direkt betroffen waren oder damals noch gar nicht lebten, die Berechtigung absprechen, mitzureden, wenn es um die Kriegsgräuel geht. Da möchte ich einen Spruch anbringen, den ein weiser Mann (ich wars nicht!) mal von vielen Jahren der Welt zu wissen gab:

"Ich habe noch nie ein Ei gelegt.Und trotzdem rieche ich, wenn eines faul ist."

Und da möchte ich anfügen: Wie sollte denn das Vergessen verhindert werden, wenn es die "Alten" nicht den Jungen sagen - und die nicht scheuen, darüber zu reden?


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