Innenpolitik Wir Älteren und die Nazizeit
Was ich sagen möchte @Karl:So ist es, das sieht man an den Tumpisten in USA und bei uns an AFD-Anhängern, ( Vogelschiß - Aussage von Gauland)) und den Verschwörungsideologen!
Auch heute ist es möglich Menschen zu manipulieren.
Es geht doch beim Erinnern nicht nur ums Erinnern, sondern darum sich zu fragen, wäre das heute genau so möglich?!
Mareike
Beim Erinnern geht es vorwiegend um's VERHINDERN, daß so etwas noch mal passieren kann!
Edita
Ich habe es soeben als "Fernseh-Tip" eingestellt:
Nach 80 Jahren strahlt das ZDF am 24.1.2022 um 20.15 Uhr den Film von Matti Geschonneck "Die Wannseekonferenz" aus, wo über den Plan, 11 Mio Juden europaweit zu töten, gesprochen wurde, vor allem über die hohe, logistische Herausforderung.
Ich bin der Meinung, dass dieser Film auch heute noch sehr nötig ist, zumal wenn wir das Fortschreiten entsprechender Bewegungen und Parteien, die diese Nazi-Zeit wieder verherrlichen, berücksichtigen.
Für Heranwachsende ist diese Zeit sicher fast so weit entfernt wie die Betrachtung der napoleonischen Zeiten und ob man sie an einen Dokufilm heranführen kann, ist sicher dem Talent und Feingefühl der Eltern und Grosseltern überlassen. Olga
Wenn ich zB Filme und Dokus über die ehemalige DDR sehe, versuche ich mir vorzustellen, wie ein Mensch, der in der DDR aufwuchs diesen Film oder Doku beurteilen würde.
ich bin auch der Meinung, dass diese Filme "Good bye Lenin" und "Weissensee" einfache nette Filme waren, aber keinesfalls Dokus.geschrieben von MareikeOT
Ja Mareike, bei Filmen wie "Good by Lenin" oder die Serie "Weißensee" u.a. muss ich lächeln oder auch den Kopf schütteln, das ist Kintopp!! Es war nicht auf diese Art lustig und oft noch viel schlimmer und überhaupt ganz anders. Und jeder DDR-Bürger würde Dir sowieso etwas Anderes erzählen. Doch was solls, erzählen würde ich nichts, hier schon gar nicht, bin froh, dass vieles überstanden ist.
Michiko
Und natürlich wird jeder Mensch,egal ob er oder sie aus der früheren DDR kamen oder von woanders her, eigene Eindrücke und Assoziationen damit verbinden.
Das ist sicher bei "Sisi",dem seit Jahrzehnten so beliebten Weihnachts-TV-Film nicht anders, nur dass die damaligen Zeitzeugen heute nicht mehr leben und uns ihre Eindrücke nicht schildern können. Weder hier noch anderswo. Olga
Ich möchte diesem Beitrag ein weiteres Thema hinzufügen und zwar die Nazibauten, die es in vielen Städten gibt. In Nürnberg gibt es das Zeppelinfeld mit dem Rundbau des Reichstagsgebäudes, in dem sich auch das Dokumentationszentrum befindet, die Steintribühnen samt den Logen der "Herrenmenschen" gegenüber, alles wird seit vielen Jahren für Sport und Kultur und der Rundbau auch als Lagerraum für viele Firmen, genützt.
Da das instanthalten der Gebäude und der Tribühnen viel Geld verschlingt, gibt es regelmäßig Streit, ob man einen kontrollierten Verfall , oder doch als Mahnmal erhalten will. Im Moment ist wieder einmal beschlossen, einen Teil der Steintribühnen vor dem Verfall zu bewahren, das Areal ist zu groß um es komplett zu erhalten. Aber ein kontrollierter Verfall mit Zaun herum? Irgendwann ist das ein Steinhaufen und wird so etwas die kommenden Generationen noch daran erinnern, was hier einst stattfand?
Ich bin oft dort gewesen, saß auf den Steintribühnen, war in einer Vorstellung im Innenhof des Rundbaus und im Dokumentationszentrum, an dem kommt man ohnehin nicht vorbei, der ist so gewaltig, dass er immer in Sichtweite liegt, aber ich habe dabei nie vergessen, wo ich bin oder war, für mich atmet dort alles noch das böse aus, was da einst stattfand. Die ganze Architetkur strahlt den Größenwahn Hitlers und seines Architekten Albert Speers aus. Mein mulmiges Gefühl ist immer vorhanden wenn ich mich dort aufhalte.
Ich denke, solche "böse Bauten" gibt es in vielen Orten und sollten sie nicht soweit wie möglich erhalten werden um auch unsere Nachkommen immer daran zu erinnern, was für grauenvolle Dinge einst unter den Nazis geschah?
Rosenbusch
Zeppelinfeld Nürnberg ?
Da war ich oft zu Autorennen . War für die Rennfahrer preiswert zu befahren .
Und draußen steht eine Erinnerungstafel. Kann Jeder nachlesen , wenn er will .
In den 70er Jahren hatte ich ab und zu in Nürnberg zu tun, schaute mir jedesmal, man konnte durch das riesige Gebiet mit dem Auto durchfahren, die gigantischen Bau-Zeugen der Nazizeit fassungslos an.
Bis heute ist N. glaub ich ratlos, was es mit diesen "Zeitzeugen" anfangen soll.
Ich weiss es auch nicht, alles dem Erdboden gleichmachen hat was mit Geschichtsklitterung zu tun,mit verwenden für Neues?
Guter Rat ist teuer.
Zum Thema hier ein Video von Sven Felix Kellerhoff, Journalist, Sachbuchautor und Historiker, das er über die Bauten der Nazis in Berlin erarbeitet hat. Auch für mich als Berlinerin war vieles unbekannt, und wenn man sich diese Bauten anschaut, kann man froh sein, dass aus Hitlers Hauptstadt "Germania" nie etwas geworden ist. Auf der schönen Insel Rügen gibt es noch so einen Monsterbau, der Koloß von Rügen, direkt an der Strandpromenade von Prora: Das knapp 6 km Objekt der KdF-Organisation war als Ferienanlage konzipiert mit 10.000 Zimmern für 20.000 Menschen, Objekt Größenwahn und nie fertiggestellt.
In den 70er Jahren hatte ich ab und zu in Nürnberg zu tun, schaute mir jedesmal, man konnte durch das riesige Gebiet mit dem Auto durchfahren, die gigantischen Bau-Zeugen der Nazizeit fassungslos an.Ja, es ist das ungeliebte braune Erbe in Nürnberg, ein hin und ein her, aber genau das, was du schreibst, diese Fassungslosigkeit angesichts dieser Monster Bauwerke, sollte doch auch bleiben und erinnern.
Bis heute ist N. glaub ich ratlos, was es mit diesen "Zeitzeugen" anfangen soll.
Ich weiss es auch nicht, alles dem Erdboden gleichmachen hat was mit Geschichtsklitterung zu tun,mit verwenden für Neues?
Guter Rat ist teuer.
Manchmal denke ich mir, die damaligen Nazis wuerden Schreikraempfe bekommen, angesichts dessen was das "Volk"mit ihren Bauwerken macht. Als die US Armee noch in Deutschland war, waren die Soldaten die ersten die einen eingezäunten Teil des Zeppelinfeldes für ihre Baseball Spiele und anderes nutzten, der Erzfeind der Nazis, der Sieger, irgendwie fand ich den Gedanken immer gut.
Ganz in der Nähe liegt die damals so genannte SS Kaserne heisst heute Suedkaserne und darin befindet sich das Bamf, heute wird in diesem Gebäude alles bearbeitet was mit Asyl zu tun hat, auch so etwas, wo ich oft denke, gut so.
Rosenbusch
Teilweise habe ich das Video angesehen, muss weg, aber später werde ich nochmal reinsehen. In Berlin ist vieles nicht fertig geworden, das ist bekannt, Germania, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das Berlin verunstaltet haette.
Dass es viele braune Hinterlassenschaften in den Städten und nicht nur da gibt, hat auch ein Film über die bösen Bauten gezeigt, vieles ist schon halb verfallen, da diese Bauten eben nicht wie geplant, für die Ewigkeitgebaut wurden, sondern eher schnell verfallen, auch gut. Der Hitler Bunker und der Berghof mussten von der Erdflaeche verschwinden, die haetten den "Braunen" zuviel Möglichkeiten zu ihren Kundgebungen gegeben.
Die Nazis marschieren leider auch oft am Zeppelinfeld und verbieten kann man es nicht, also werden sie mit einem großen Polizeiaufgebot bewacht und kontrolliert. Aber trotzdem, die kulturelle und sportliche Nutzung finde ich gut und gleichzeitig ist es ein Mahnmal.
Scheint ueberall das, gleiche Problem zu sein, was tun mit dem braunem Erbe?
Scheint auch in Rügen so zu sein.
Rosenbusch
Bauten an sich können ja nie böse sein; nur das, was die Menschen damit beim Bau beabsichtigten,bzw. was sie später daraus machten, kann böse sein.
Ich denke, solche "böse Bauten" gibt es in vielen Orten und sollten sie nicht soweit wie möglich erhalten werden um auch unsere Nachkommen immer daran zu erinnern, was für grauenvolle Dinge einst unter den Nazis geschah?
Rosenbusch
Aber ein Abriss ist in den meisten Fällen gar nicht möglich,da sie längst unter Denkmalschutz stehen und die Erhaltung auch vom Steuerzahler zu Recht finanziert werden muss.
Ja, es ist richtig, sie auch als Mahnmal für die Nachwelt zu erhalten.
Aber auch der umgekehrte Effekt ist immer häufiger anzutreffen: wenn z.B. Nazihorden der neueren Generationen zur Zitadelle in Berlin-Spandau wandern, um ihr unsterbliches Vorbild Rudolf Hess zu beweinen oder am Münchner Prinzregentenplatz die langjährige Wohnung von Hitler (mit der undurchsichtigen Geschichte, welche Art Verhältnis er dort mit seiner Nichte pflegte), wo ebenfalls immer wieder Besichtigungstouren von Fangruppen stattfinden. Natürlich auch, wenn sie sich besonders schlimm benehmen, wenn sie KZ`s besuchen und sehr vieles mehr.
Ich kann mir auch vorstellen,dass nach dem nächste Woche im ZDF erscheinenden Film zur Wannsee-Konferenz vor 80 Jahren diese Villa heimgesucht wird, vor allem von solchen, die den Film sahen und dann für sich feststellen: "war doch alles nicht so schlimm und die Konferenzteilnehmer sind doch anständig miteinander umgegangen." .
Das ist immer die Gefahr bei solchen Werken,dass sie auch missinterpretiert werden. Olga