Innenpolitik Wir Älteren und die Nazizeit
Ab wieviel Jahren "danach" soll ein so ungeheures Verbrechen denn entschuld-bar werden? Sollte der 100-Jährige, der das KZ überlebte, wenn er den 100-Jährigen SS-Schlächter auf der Strasse sieht, auf ihn zugehen, ihm die Hand reichen und sagen: "Ich verzeihe dir, dass du 10 meiner Verwandten in den Gasofen oder sogar lebendigen Leibes in den Verbrennungsofen geworfen hast!"?
Nicht "bei uns Deutschen", das ist Unsinn, es liegt auch nicht in der DNA, bei keinem Menschen auf dieser Welt, extremistisch eingestellten Menschen, egal wo auf der Welt, benutzen Gewalt um schneller an ihr Ziel zu kommen.
........, aber in den Erlebnis-Schilderungen des Überlebenden habe ich erneut erkannt, dass, möglicherweise ausgeprägt bei uns "Deutschen" ein Hang zu Freude am Quälen in der Standard-DNA sozusagen Basis ist.
Auch deshalb ist es umso wichtiger, dass alle radikal mit Worten und Taten vorgehenden Bewegungen hochsensibel beobachtet werden müssen, um sie unter Kontrolle zu halten.
AFD und ähnliches darf keinen Zulauf erhalten und in Schulen muß Unterricht danach ausgerichtet werden.
Edita
@JuergenS
Ich bin zwar nach wie vor der Ansicht, dass es Unsinn ist, höchstbetagte Nazis heute noch juristisch zu belangen, aber in den Erlebnis-Schilderungen des Überlebenden habe ich erneut erkannt, dass, möglicherweise ausgeprägt bei uns "Deutschen" ein Hang zu Freude am Quälen in der Standard-DNA sozusagen Basis ist.
geschrieben von JuergenS
Das habe ich mich vor vielen Jahren auch oft gefragt, denn in den KZ's, in den Gefängnissen, bei Vernehmungen und Hinrichtungen, Euthanasie-Ärzte und Schwestern u.a.m. arbeiteten unzählige Menschen, tagtäglich, gingen abends nach Hause zu ihren Familien und empfanden ihre Tätigkeiten wohl als normal. Genau wie die Teilnehmer der Wannseekonferenz zur Endlösung der Judenfrage oder ein Eichmann und Eichmänner gab es viele.
Sie müssen einen Hang gehabt haben, andere zu quälen, wo hingegen andere Menschen nicht einmal ertragen können, einer Fliege ein Bein auszureißen - wie man so schön sagt.
Aber Jürgen, kein schönes Thema, um es beim Sonntagsfrühstück zu erörtern.
Michiko
@JuergenS,
es gibt keinen nationalen Hang zum Quälen. Wir sollten rassistisches Gedankengut nun nicht nach innen richten. Leider ist dieses Problem nicht lokal eingrenzbar und so einfach zu isolieren.
Die Natur des Menschen ist generell nicht einfach gut oder einfach böse, die Erziehung und Einbettung in soziale Strukturen formt ihn ebenso. Damit diese Welt ein angenehmerer Ort wird, benötigen wir Regularien.
Ein ermutigendes Zeichen ist das Weltrechtsprinzip, das dieser Tage in Deutschland Anwendung gefunden hat (Quelle).
Karl
o.k, ich ignoriere mal wieder die Begrifflichkeit einer Edita, kenne aber die Einwürfe der anderen, die hier geantwortet haben, die sind für mich nicht neu.
Rassistisch im engem Sinne ist meine Meinung, die ich ja haben darf, nicht, aber mich erschüttert halt immer wieder die Tatsache, dass gerade so viele Intellektuelle damals besonders eifrig mitgemacht haben und die "Primitiven" unter uns benutzt haben, es waren ja nicht nur die Nazis, die sogenannten, sondern die breite Masse von Menschen, die das System 33/45 gestützt hatten.
Danke @karl für den Hinweis, die Verurteilung des syrischen Geheimdienst-Obersten a.D. hat Wellen geschlagen
Lebenslange Haft wegen Staatsfolter in Syrien - OLG Koblenz
Auf das Weltrechtsprinzip wurde noch nicht häufig abgestellt in Deutschland. 1994 hat Deutschland zum ersten Mal auf dieser Grundlage eine Anklage erhoben. Die Behörden verhafteten den Serben Duško Tadić in München wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit im ehemaligen Jugoslawien. Das Verfahren wurde aber an den Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag abgegeben, der Tadić zu 20 Jahren Haft verurteilte.
Das erste Urteil erging am 18. Februar 2014 am Oberlandesgericht Frankfurt gegen einen ehemaligen Bürgermeister aus Ruanda. Er wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt wegen Beihilfe zum Völkermord im Jahr 1994. Dieses Urteil wurde wenig später vom Bundesgerichtshof gekippt. Er war der Ansicht, der Angeklagte hätte nicht nur als Helfer, sondern als Verantwortlicher für die Verbrechen verurteilt werden können. Der Fall wurde daraufhin erneut verhandelt und endete am 29. Dezember 2015 mit einem Schuldspruch und einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Völkermords.
Diese Angaben sind nachzulesen bei einem wissenswerten link:
Nirgendwo auf der Welt straffrei | Amnesty International
o.k, ich ignoriere mal wieder die Begrifflichkeit einer Edita, kenne aber die Einwürfe der anderen, die hier geantwortet haben, die sind für mich nicht neu.
Rassistisch im engem Sinne ist meine Meinung, die ich ja haben darf, nicht, aber mich erschüttert halt immer wieder die Tatsache, dass gerade so viele Intellektuelle damals besonders eifrig mitgemacht haben und die "Primitiven" unter uns benutzt haben, es waren ja nicht nur die Nazis, die sogenannten, sondern die breite Masse von Menschen, die das System 33/45 gestützt hatten.
Nicht nur damals. Man denke an die Massaker von Sebrenica, an das Wüten der Roten Khmer in Kamboscha usw. usf.
Dass der Mensch "per se" böse ist, glaube ich nicht, aber ich glaube, er hat größere Mühe damit, "gut" zu sein als "böse" zu sein...
LG
DW
Nun, Jürgen, ist doch ganz einfach.Rassistisch im engem Sinne ist meine Meinung, die ich ja haben darf, nicht, aber mich erschüttert halt immer wieder die Tatsache, dass gerade so viele Intellektuelle damals besonders eifrig mitgemacht haben und die "Primitiven" unter uns benutzt haben, es waren ja nicht nur die Nazis, die sogenannten, sondern die breite Masse von Menschen, die das System 33/45 gestützt hatten.
JürgenS
Die Intellektuellen versprachen sich eine steile Karriere, das Kapital versprach sich noch mehr Kapital, und der Adel versprach sich neue Macht.
Die breite Masse jedoch versprach sich (für mich unverständlich) Brot und ein Ende der Not.
Pippa
eine sehr interessante Aussage.
Dass der Mensch "per se" böse ist, glaube ich nicht, aber ich glaube, er hat größere Mühe damit, "gut" zu sein als "böse" zu sein...
LG
DW
vor allem das mit der Mühe, die größer und kleiner sein kann, wenn aber Staatsprinzip Böse das Böse unterstützt, darin sind "wir", denke ich in Deutschland besonders gründlich.
Der Mensch ist an und für sich ein "soziales Wesen" .
Er braucht andere Menschen , er braucht Bestätigung , Zustimmung , Zuwendung .......
Er benötigt seine "peer group" .
Der Mensch kann aber ziemlich schnell zu einem antisozialen ( dissozialen) Wesen werden , wenn er sich die Falsche "peer group" aussucht . (Aus welchen Gründen auch immer) .
In solchen Fällen sind die anderen Gruppen gefragt . Also die , die sozial ( ich meine die , die anständig , moralisch und vernünftig handeln) .
Im Kriegszustand , in Zeiten des Hungers, der Armut und der totalen rhetorischen Verblendung und Einflussnahme (Infiltration) ist das aber nicht immer leicht .