Innenpolitik Wir Älteren und die Nazizeit
Lieber @Markus,
ich weiß nicht, woher du nun weißt, dass die Herzchengeber dich missverstanden haben. Ich habe meins auf alle Fälle mal wieder entfernt und hoffe, das ist in deinem Sinne.
Schönes verlängertes Wochenende!
Die Schulmilch gab es bei uns in den 1950-er Jahren. Allerdings denke ich , dass es eher 1/4 Liter Milch, bald dann auch Kakao waren. Zunächst in Glasflaschen, ......
Antwort Schorsch: Bei uns warens wirklich Halbliter. Und bis zuletzt in Mehrfachgläsern.
Subventionierter Schulwein ... wär doch mal was anderes ... aber nicht mit Lehrern wie denen von Schorsch !😇
Antwort Schorsch: Ja, da gab es tatächlich einige, die den täglichen Alkohol brauchten und dann in ihrer miesen Laune zum "Taktstock" griffen, um sich ihren Frust über ihre eigene Alkoholsucht vom Leibe zu schlagen. Aber sie schlugen nur diejenigen Schüler, bei denen sie wussten, dass sich die Eltern nicht wehren würden. Die (armen) Mädchen wurden "nur" an den Zöpfen gerissen.
aixois
Empörend finde ich, da werd ich gleich einen halben meter kleiner:
Ich habe in der SZ gelesen, dass in den 1960er Jahren ca. 90% der in der Justiz tätigen Juristen in der NSDAP Mitglieder waren.
Dadurch wurde eine seriöse Aufarbeitung von Verbrechen aus der Nazizeit blockiert, Millionen wurden nicht juristisch verfolgt.
Vor diesem Hintergrund ist es geradezu lächerlich, wenn man heute nach über 50 Jahren ein paar noch stellvertretend vor Gericht zerrt, deren man noch habhaft wird.
Die meisten von uns waren in den 60er Jahren halbwüchsig, Kinder oder gerade am Aufbau einer Existenz, haben damals kaum was mitbekommen.
Empörend finde ich, da werd ich gleich einen halben meter kleiner:Guten Morgen,
Ich habe in der SZ gelesen, dass in den 1960er Jahren ca. 90% der in der Justiz tätigen Juristen in der NSDAP Mitglieder waren.
Dadurch wurde eine seriöse Aufarbeitung von Verbrechen aus der Nazizeit blockiert, Millionen wurden nicht juristisch verfolgt.
Vor diesem Hintergrund ist es geradezu lächerlich, wenn man heute nach über 50 Jahren ein paar noch stellvertretend vor Gericht zerrt, deren man noch habhaft wird.
Die meisten von uns waren in den 60er Jahren halbwüchsig, Kinder oder gerade am Aufbau einer Existenz, haben damals kaum was mitbekommen.
ja, Jürgen - das fällt auf.
Mit der Distanz zum III. Reich wächst erkennbar der Widerstand gegen dasselbe und seine Akteure.
Doch zur beanstandeten Sache:
Mit wem sonst, außer den verfügbaren Fachleuten sollte der Justizsektor nach dem Krieg denn aufgebaut werden, außer mit Leuten vom Fach?
Für Juristen gilt es, Tatbestände (Sachverhalte) einer Gesetzesnorm unterzuordnen, zu subsumieren, wie sie es nennen. Recht ist die jeweils die gesetzte Norm.
Wenn ich es nicht falsch erinnere, argumentierte ein namhafter, ehemaliger Richter zur Verteidigung in eigener Sache einst so:
Was damals Urteil auf Basis einer Rechtsnorm gewesen ist, kann heute füglich nicht Unrecht genannt werden.
Der Spruch von der großen Hure Justizia findet vermutlich auch in solcherlei Erscheinungen eine Quelle.
Komm gut durch den Tag.
Der wurden die Augen verbunden damit sie nicht sieht was alles angeblich in ihrem Namen geschieht.
Lieber @JuergenS,
Du hast nicht Recht, dass von unseren Mitgliedern im Seniorentreff die meisten in den 60er Jahren nahezu unwissend gewesen seien, was die Vergangenheit anbeträfe:
Zitat JuergenS:
"Die meisten von uns waren in den 60er Jahren halbwüchsig, Kinder oder gerade am Aufbau einer Existenz, haben damals kaum was mitbekommen."
Diese Aussage kann ich nicht verstehen. In den 60-er Jahren war der Nationalsozialismus und seine Greueltaten bereits in den Schulen im Unterricht Thema. Auch die Presse und Radio sowie das Fernsehen berichtete darüber. Im Fernsehen wurde z.B. der Eichmann-Prozess übertragen und bei der 68-er Studentenrevolution war es auch eine zentrale Forderung, Nazi-Täter aus ihren Stellungen zu entfernen und vor Gericht zu stellen.
Auch wer sich damals (in den 60-er Jahren) eine Existenz aufbaute, war doch politisch nicht völlig uninteressiert und unwissend.
Mich hatten damals als Kind und als Jugendliche die Verbrechen, die meine älteren Mitbürger miterlebt und teilweise mitbegangen hatten, zutiefst erschüttert.
Wenn ich Dich falsch verstanden haben sollte und Du die Menschen damit meinst, die in der Nazizeit noch Kinder waren, so wird diesen ja auch kein Vorwurf gemacht.
Dass üble Versäumnisse der Justiz bei der Verurteilung von Nazitätern stattgefunden haben, belastet unsere Geschichte und unser Gerichtswesen schwer.
Das kann aber doch nicht bedeuten, dass deshalb Täter weiterhin eine allgemeine Absolution erhalten müssten.
Margit
. . . . .Natürlich nicht, Margit.
Dass üble Versäumnisse der Justiz bei der Verurteilung von Nazitätern stattgefunden haben, belastet unsere Geschichte und unser Gerichtswesen schwer.
Das kann aber doch nicht bedeuten, dass deshalb Täter weiterhin eine allgemeine Absolution erhalten müssten.
geschrieben von margit
Nach solch langer Zeit muss auch die Absolution ein Verfallsdatum haben.
Im Übrigen hat Jürgen, glaube ich, nirgends erwähnt, dass er die aktuellen Prozesse selbst für nicht legitim hält.
Er hat lediglich milde empört auf einen - nobel ausgedrückt - delikaten Sachverhalt hingewiesen, den auch ich in der Vergangenheit gelegentlich angemerkt habe.
Komm gut durch den Tag
Natürlich kann man es auch so sehen, wenn man es so erlebt hatte.
Ich habe gerade mal nachgerechnet, ich bin 1951 in die Schule gekommen. Bei uns war das in der Schule kein Thema. Einen Fernseher hatten wir nicht. Meine Töchter muß ich mal fragen, wie ausführlich sie in der Schule informiert wurden. Bei meiner Enkelin war es nur einmal Thema im Religionsunterricht, aber da muß ich noch mal nachfragen. Sie ist in der 9. Klasse.
Diese Aussage kann ich nicht verstehen. In den 60-er Jahren war der Nationalsozialismus und seine Greueltaten bereits in den Schulen im Unterricht Thema. Auch die Presse und Radio sowie das Fernsehen berichtete darüber. Im Fernsehen wurde z.B. der Eichmann-Prozess übertragen und bei der 68-er Studentenrevolution war es auch eine zentrale Forderung, Nazi-Täter aus ihren Stellungen zu entfernen und vor Gericht zu stellen.
Margit
Natürlich habe auch ich davon erfahren. Heute gibt es ganz andere Möglichkeiten sich zu informieren, deshalb weiß auch meine Enkelin sehr gut bescheid, auch weil es sie sehr interessiert.
LG Heidrun
Empörend finde ich, da werd ich gleich einen halben meter kleiner:
Ich habe in der SZ gelesen, dass in den 1960er Jahren ca. 90% der in der Justiz tätigen Juristen in der NSDAP Mitglieder waren.
Dadurch wurde eine seriöse Aufarbeitung von Verbrechen aus der Nazizeit blockiert, Millionen wurden nicht juristisch verfolgt.
Vor diesem Hintergrund ist es geradezu lächerlich, wenn man heute nach über 50 Jahren ein paar noch stellvertretend vor Gericht zerrt, deren man noch habhaft wird.
Die meisten von uns waren in den 60er Jahren halbwüchsig, Kinder oder gerade am Aufbau einer Existenz, haben damals kaum was mitbekommen.
Den letzten Satz verstehe ich nicht, Jürgen, und kann ihn nicht in Bezug setzen zu den Nazi-Juristen der 1950er und 60er Jahren.
Aber aus der Tatsache, dass damals nichts oder kaum etwas aufgearbeitet wurde, zu schließen, dass es "lächerlich" sei, es HEUTE zu tun, finde ich falsch. Es gibt nämlich immer noch Opfer (und Opfer sind auch die Angehörigen der direkten Opfer, denn Du ahnst vermutlich kaum, wie wichtig und belastend dieses Thema für diese Familien auch nach 76 Jahren noch ist!), die ein RECHT darauf haben, dass ihre Peiniger, Quäler, Folterer zur Rechenschaft gezogen werden.
LG
DW