Innenpolitik Wir Älteren und die Nazizeit
Danke , Simiya !
Wer wirklich Interesse an einem Zusammenwachsen beider ehemaligen deutschen Staaten hat , schreibt und verhält sich auch so .
Da schäme ich mich meiner bayrischen Mitbürgerin ohne Ende .
Die ist kein Beispiel für Bayern !
Es waren die Menschen der DDR , die ihre Mauer brachen , keine Großtuer und Spinner aus dem Westen .
Wir müssen Gräben zuschütten und nicht ausheben .
Joggerin
Ich erinnere mich aber, dass ich als junge Frau mit einer Freundin in einem VW-Käfer die Transitstrecke Hof-Berlin benützte, wo ich nicht anhalten usw. durfte.Also mal unter uns - Wildpinkeln ist auch heute eine Ordnungswidrigkeit und wird mit einem Bußgeld ab 50€ aufwärts bestraft. Was eigentlich musstest Du damals an den gestrengen "VOPO" entrichten?
Aber ich musste mal aufs Klo und nahm meinen ganzen Mut zusammen, rechts ranzufahren und mich in die Büsche zu schlagen, um meinem Bedürfnis nachzukommen. Als ich dann meine Jeans hochzog, stand ein junger uniformierter Typ hinter mir (ob der nun Vopo oder was auch immer war, war mir ziemlich wurscht). Der blafte mich an und zählte die Regeln dieses Landes auf. Meine Freundin hielt mich zurück, damit ich ihm nicht unverblümt meine anerzogene, klassenfeindliche liberale Meinung entgegenschleuderte.
Ich kenne persönlich 2 Leute, die während ihre Zeit bei der Fahne an der GÜST standen. Ein ehem. Klassenkamerad und einer aus meinem alten Lehrlingskollektiv. Bei beiden war mir klar - gib diesen intellektuell Limitierten nur den Zipfel der Macht, und sie werden diese gnadenlos ausnutzen. Und wenn dann so 'ne "Klischee-Wessi-Tante" vorfährt, und auch noch auf arrogant macht - dann waren solche Typen sofort und unwiderruflicch in ihrem Element. Im Zivilleben haben wir die hier damals wegtreten lassen. Auch unwiderruflich.
Ja @Joggerin
das macht unsere kleine Gemeinde schon seit vielen Jahren, wir haben viele Partnergemeinden in den neuen Bundesländern. Die Feuerwehren und auch andere Vereine sind im Verbund und tauschen sich aus und besuchen sich regelmäßig .
Dadurch sind viele Freundschaften entstanden und das verbindet.
weserstern
Doch nun mal wieder zurück, zu dem Faden ,
wir Älteren und die Nazizeit, ich selbst kann davon nicht viel berichten, habe aber viele Erlebnisse von meiner Mutter und den Großeltern gehört , als sie zu Fuß aus Westpreußen flüchten mussten.
Es gab viele Jahre Berichte von Guido Knopp im Fernsehen, die wir alle hier verfolgt haben.
weserstern
ES sollte mir vermutlich imponieren, wie sehr Sie sich doch mit mir beschäftigen.Verehrte Frau Olga,
soeben wurde ein Thread geschlossen wegen Bashings gegen Sie. Ist in Ordnung. Aber was tun Sie? Sie schreiben in der gleichen überheblichen, selbstherrlichen und besserwisserischen Art weiter.
Es gibt einige Leute hier im Forum, ich zähle mich dazu, die Sie anscheinend überhaupt nicht ausstehen können. Und wir bekommen immer wieder von Ihnen die volle Breitseite.
Simiya
Aber weshalb Sie meine persönlichen Erlebnisse mit der früheren DDR als überheblich, besserwisserisch und selbstherrlich abtun, verstehe ich wirklich nicht. Sie waren ja nicht dabei und wenn ich auch nach 40 Jahren an solche ERlebnisse noch unvergessen mit Abscheu blicke, sollten Sie das schon mir überlassen. Zumal mir natürlich bekannt ist, dass ich nicht die einzige Wessi-Frau war, die solche Dinge beim "Eintritt" in Ihr sozialistisches Paradies erleben mussten.
Dies hält sogar heute noch Wessis ab, Ihr mittlerweile freies und schön renoviertes Land zu besuchen, was ich persönlich nicht gut finde. Hinzu kommt hier natürlich auch der mittlerweile ebenso verstörende Erfolg der AFD mit allen Begleiterscheinungen dieser braunen Bewegung.
Dürfen oder sollen wir Wessis darüber wirklich nicht aus eigenen Erfahrungen berichten dürfen? Warum nicht? Um alles schön unter der Decke zu halten, damit Irgendwelche Illusionen bei anderen erhalten bleiben können?
Aber im Gegenzug sollten wir dann schon seltsame Charakterisierungen wie Apothekers-Witwe aus Meerbusch o.ä. akzeptieren und es evlt. als spezifischen Ossi-Humor in Würde ertragen?
Danke, aber für Ihre Ehrlichkeit, dass Sie sich auch zu denen zählen, die mich "nicht ausstehen können". So weit würde ich zwar nicht gehen, aber meine Sympathiebereiche bei Mitgliedern in diesem Forum liegen anderswo. Das sind dann Leute, die ich lange virtuell kenne, mit denen ich mich gerne austausche (auch konträr) und nicht eine Widerrede, bzw. einen Widerspruch schon als persönliche Beleidigung betrachten (wozu ich Sie leider zählen muss).
Kurz gesagt: wir passen einfach nicht zusammen - kein Problem, das passiert nun mal im Leben mit Mitmenschen.
Wünsche Ihnen, dass Sie sich ab sofort verstärkt mit für Sie erfreulicheren Dingen beschäftigen können als es meine Person für Sie ist. Dann wird alles wieder gut. Olga
Es ist natürlich für einen Mann (Antwort an Wandersmann) wie Sie schon ein wenig tragisch, wenn er sein Wissen nachträglich über die Machenschaften der BEdiensteten im Arbeiter- und Mauernstaat aus TV-Dokus beziehen muss.Da hat sich nicht nur ein Denkfehler eingeschlichen. Der DDR-Bürger benötigt keine TV-Dokus über die damaligen Zustände im Lande, schon gar nicht 30 Jahre nach dem Mauerfall. Die DDR-Bürger konnten ohne vorherige Anmeldung besucht werden von westdeutschen und ausländischen Bürgern. Und der Besuch berichtete ausführlich, dadurch waren solche Dinge bekannt. Bei längerem Aufenthalt mit Übernachtung musste das zuvor auf den Dienststellen der Polizei beantragt werden und ich kann mich in Fällen, die mich und meine Familie persönlich betrafen, nicht erinnern, dass das abgelehnt wurde.
ABer logisch - Sie und Ihre MitbürgerInnen konnten ja keine eigenen Erfahrungen machen, wie es war, in dieses Land einzureisen und parallel die Eintrittsgebühren zu bezahlen. Sie waren ja eingemauert in diesem kleinen Land und entgingen somit den SChikanen der Grenzbehörden,die sich dann gerne westdeutsche Medienprodukte und anderes unter den Nagel rissen, weil sie erklärten, das dürfe man nicht einführen.
Das alles vergisst man als Wessi-Frau nicht mehr; denn solche Erlebnisse waren einmalig auf der Welt, wie wir feststellen konnten, die wir ja reisen und ERfahrungswerte sammeln durften.
geschrieben von olga64
Wenn Bürger der DDR das Rentenalter erreicht hatten, durften sie in den Westen auf Besuch fahren, so auch meine Mutter. Die Schikane der Grenzorgane bei Aus- und Wiedereinreise haben den älteren Leuten schwer zu schaffen gemacht, es gab Fälle, wo sie noch am Grenzübergang ärztlich behandelt werden mussten, sie waren ja nicht mehr die Jüngsten. Solche Grenzschikanen auch gegenüber der eigenen Bevölkerung waren bekannt und gefürchtet.
Was nicht eingeführt werden durfte, darüber wurde informiert und dazu gehörten eben Zeitschriften und Bücher bestimmter Autoren. Und manchmal ging es dem DDR-Bürger ähnlich, wenn er z.B. aus Ungarn in die DDR zurückkehrte, die Kontrollen am Flughafen Budapest waren damals auch heftig. Aber das wurde gerne in Kauf genommen für einen Urlaub in diesem westlich orientierten Land.
Michiko
Aber ich werde mich wieder melden, wenn Sie eine Breitseite abfeuern. Vielleicht ist noch nicht alles zu spät.
Simiya
die 30er und 40er Jahre der Schüler im Dorf H.
Es war wirklich sehr spannend, wer von den älteren Dorfbewohnern sich noch an die Zeit erinnern konnte und auch wollte.
Wie haben alle älteren Bewohner des Dorfes mehrmals eingeladen und beim Kaffeetrinken ergaben sich die unterschiedlichsten Meinungen. Viele haben freimütig über die Schulzeit berichtet, hatten sogar noch die Aufsatzhefte mitgebracht, denn über jeden Ausflug wurde danach ein Aufsatz geschrieben, sogar noch in Sütterlin. Aber es gab auch einige Bewohner, die sich an diese Zeit überhaupt nicht erinnern wollten.
Wie dann im Stadtarchiv herausgefunden, waren sie hier von der NSDAP als Bauernleiter oder dergleichen eingesetzt.
Wir haben viele Dokumente aus dieser Zeit hier im Dorf gefunden und zusammengestellt. Die Zeitzeugen waren so freundlich und haben uns viele Dinge überlassen.
Auch das Stadtarchiv hatte Interesse diese besondere Facharbeit zu archivieren.
weserstern
Ich hatte selbst einen Kontakt zu einer jungen Ostberlinerin seit den 70er Jahren, die Kinderlähmung hatte. Irgendwann war bei ihr der Punkt erreicht ,wo sie ausreisen wollte, insbesondere, weil sie sehr kunstaffin war und diese Einschränkungen die der Staat verfügte, nicht mehr hinzunehmen bereit war.
Aufgrund ihrer Krankheit gelang ihr das recht schnell im Jahr 1980. Sie erhielt ihre Ausreisepapiere, hatte schon über die evangelische Kirche einen Job in Westberlin, die ihr auch eine Wohnung besorgten und alles war gut.
Sie erklärt aber heute noch,dass ihr dies ohne ihre Krankheit nicht möglich gemacht worden wäre - . Und ich glaubte ihr das immer .
Übernachtungen bei DDR Bürgern usw. habe ich gar nicht erwähnt ,weil sie nie mein Thema waren. Ich hatte dort keine Verwandtschaft, sandte also auch keine Päckchen usw.
Und reisen durften ja nur erwählte Gruppen. Wenn sie nicht alt genug waren, dann m.W. nur staatstreue - oder sie kamen später nicht mehr rein (erinnere an Herrn Biermann) und den nachfolgenden Exodus vieler bekannter Künstler in der DDR.
Seien wir einfach alle froh, dass diese Zeit vorbei ist und erkennen wir doch einfach an, dass alles besser ist als das damalige System der Unfreiheit und Schikanen. Olga
doch ich lasse es lieber @JuergenS.
Schönen Abend - weserstern