Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?

Innenpolitik Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?

Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2016, 09:52:12
Und ich denke immer mehr an Frischs Drama von Biedermann und den Brandstiftern.

Ein Lehrstück ohne Lehre.

Die Brandstifter:
Eisenring, der Kellner
Schmitz, der Ringer
Dr. Phil, der Akademiker
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von lalelu
Eine Partei ist nicht schon deshalb demokratisch, weil sie in einem noch demokratischen Land auf dem Wahlzettel steht.
geschrieben von Karl


Hat das jemand im ST jemals behauptet? Ich glaube nicht, jedenfalls habe ich es niemals gelesen.

Wir leben aber in einem demokratischen System, und in diesem ist es jedem Wahlberechtigten gestattet, Parteien zu wählen, die auf dem Stimmzettel stehen.

Mir ist es lieber, dass ich die Auswahl unter X Parteien habe, auch wenn einige dabei sind, mit deren Ideologie ich ganz und gar nicht einverstanden bin, als dass ich mein Kreuzchen bei einer Partei machen MUSS, die am Ende mit 99% Zustimmung als Wahlsieger feststeht.

In einer Demokratie hat man die Wahl. Parteien, deren Ideologie man nicht teilt, kann man am besten mit rationalen Argumenten bekämpfen, indem man ihr Wahlprogramm und das, was ihre Repräsentanten sagen auseinandernimmt.

Die AfD bietet genügend Angriffsflächen. Eine pauschale Beschimpfung potentieller Wähler ist kontraproduktiv; damit erreicht man eher das Gegenteil. Leider sehen einige (nicht alle) das anscheinend anders.

Lalelu
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pippa vom 03.03.2016, 10:02:16
Pippa, zu "dem Normalen" findest Du bei Gruen hilfreiche Ansätze.

Mareike

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Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2016, 09:52:12
[
Wenn ich das hier alles so lese, dann sage ich mir: Es sind auch noch Steigerungen möglich. Zuerst wird von so manchen Senioren die AFD vom Rechtsextremismus freigesprochen (der geforderte Schießbefehl auf Flüchtlinge oder Homophobie tun schließlich nichts zur Sache), danach dann die NPD. Darauf warte ich jetzt noch.

.


Jemand, der Nebelkerzen wirft, statt Fakten zu liefern, kann doch nicht ernst genommen werden.

Gutkarl
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2016, 09:52:12
So sieht man aus wenn man mit einer Torte beworfen wurde.
Armer Storsch. Quatsch , AFD Storch
Phil.

ZITAT SZ

Nach der Attacke am vergangenen Sonntag hat Beatrix von Storch eine Bilderserie auf Facebook gepostet, darunter auch eine Aufnahme des Aktivisten aus dem Berliner Peng-Collective. Dazu schrieb die stellvertretende Vorsitzende der AfD den vollen Namen des Aktivisten. In den Kommentaren fand sich daraufhin auch bald seine Adresse und Telefonnummer.
Seitdem erhält er Drohanrufe und hat daraufhin einen Anwalt eingeschaltet. Man habe ihm mit Gewalt und Hinrichtung gedroht, sagte er netzpolitik.org. Dazu kämen zahlreiche SMS mit Nazisprüchen. Auf Twitter berichtete er auch von Versuchen, ihm einen Mord an seiner Freundin und eine Flucht per Zug anzuhängen:

Bild SZ Bild SZ
Karl
Karl
Administrator

Re: Eine Partei ist nicht schon deshalb demokratisch, weil sie auf dem Wahlzettel steht!
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 03.03.2016, 08:05:14
Eine (nur) kleine Auswahl von Infos (ich habe noch anderes zu tun):

Frauke Petry
Frauke Petry, AfD-Chefin in Sachsen, hält es für bedenklich, wenn auf Kindergeburtstagen »Happy Birthday« gesungen wird. Der »Bild am Sonntag« sagte sie, sie wünsche sich mehr deutsche Lieder. Zitat: »Mir geht es dabei um Ausgewogenheit.« Quelle.

Die AfD-Vorsitzende Petry und ihre Stellvertreterin von Storch fordern, an der Grenze »notfalls« auf Flüchtlinge zu schießen, sogar auf Kinder. Sie verweisen auf das Gesetz - das sie offensichtlich nicht verstanden haben. Quelle.

Hermann Behrendt
AfD-NRW-Vorstandssprecher: Abschaffung der parlamentarischen Demokratie
Nicht mehr, sondern weniger Mitbestimmung wünscht sich Hermann Behrendt. Der NRW-Vorstand der AfD plädierte in seinem Buch für die Abschaffung des Kündigungsschutzes und des Streikrechts. Er ist der Meinung: »Die Mitbestimmung hat zur Schwächung des deutschen Wirtschaftsstandortes beigetragen.« Quelle.
In dieser Quelle liest es sich sogar so: Hermann Behrendt wurde zum Sprecher des Landesverbandes der AfD in NRW gewählt. In seinem im Dezember 2011 abgeschlossen Buch «Mandative Demokratie» spricht er sich für die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie aus, um dann Kündigungsschutz und Streikrecht und andere soziale Errungenschaften besser abschaffen zu können.
Auf S. 396 seines Buches schreibt er:
«Das hier vorgestellte Demokratiemodell muß nicht in einem Guß realisiert werden. Es ist im Grenzbereich zwischen Reformvorschlägen und Utopie angesiedelt. Eine Realisierung in einem Schritt wäre ein revolutionärer Akt. Die nötigen Verfassungsänderungen könnten aber auch sukzessive durchgesetzt werden.» Quelle.

Alexander Gauland.
In einem Papier schreibt er, die Deutschen müssten - Zitat - »wieder eine Tatsache der Weltgeschichte akzeptieren lernen, die Bismarck in die berühmten Worte fasste: Nicht durch Reden werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut«. Quelle.

»Wir müssen die Grenzen dichtmachen und dann die grausamen Bilder aushalten. Wir können uns nicht von Kinderaugen erpressen lassen.« Quelle.

Beatrix Storch
Beatrix Storch, AfD-Frau aus Berlin, arbeitet indes gegen die Macht der von ihr ausgemachten »Schwulen-Lobby«. Auf Facebook kritisierte sie, dass Homosexualität im TV »beworben« werde. Quelle.

AfD-Politikerin Beatrix von Storch (44) bezeichnete am Sonntagabend bei Anne Will Deutschland als »Bananenrepublik«. Quelle.

Erst stimmt Beatrix von Storch der Forderung zu, auch auf Frauen und Kinder an den Grenzen zu schießen. Dann sagt die AfD-Politikerin, sie sei nur auf der Computermaus abgerutscht. Im Netz gibt es dafür jede Menge Spott. Quelle.

Björn Höcke
Kaum auseinanderzuhalten: Wer hat's gesagt - Höcke oder Goebbels? Quelle
Irgendwie erinnerten die Hassreden der AfD an jene, die das bisher dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte einläuteten.

Dass dieser Verdacht mehr ist als »nur so ein Gefühl« legt jetzt ein Beitrag des ARD-Politmagazins »Monitor« nahe. Die Redaktion hat sich die Mühe gemacht, Reden von AfD-Chef Björn Höcke und die des Chefpropagandisten der Nazis Joseph Goebbels zu vergleichen. Die Parallelen sind bestürzend.
geschrieben von ebd.
.

Rhetorik, Redestil, Auftreten: Es scheint ganz so, als hätte sich Höcke von der Nazi-Legende »inspirieren« lassen. Auch Goebbels behauptete damals, »das Volk« zu repräsentieren, auch Goebbels drohte damals vor einer Gefahr für »das Abendland« - und selbst die »Lügenpresse« ist keine Erfindung der AfD. Quelle.

Marcus Pretzell
Im November letzten Jahres hatte der Scharfmacher bereits gefordert, über einen Schusswaffen-Einsatz gegen Flüchtlinge nachzudenken. Quelle.
Entsetzt reagierten hingegen die Polizeigewerkschaften. »Dieses rechtspopulistische Menschenbild der AfD lässt einen erschaudern und sollte jedem klardenkenden Menschen eine Warnung sein: Wer AfD-Wähler oder Sympathisant ist, macht sich zum Steigbügelhalter der Nazis«, sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, dem Handelsblatt (Online). Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, erklärte: »Diese Gewaltfantasien gehören in die extremistische Mottenkiste und da sollten sie auch bleiben.« Quelle.
geschrieben von shz.de


Wiebke Muhsal
Muhsal hatte als Chefin der AfD-Jugendorganisation JA im sozialen Netzwerk Facebook ein Bild verbreitet, auf dem eine ausgerichtete Pistole zu sehen ist - und dazu der Spruch: »Wenn die Politik nicht handelt, halten Menschen vielleicht wirklich eine Armlänge Abstand.« Quelle.

Tatjana Festerling
Am Montagabend nun vollzog Pegida-Stammrednerin Tatjana Festerling bei ihrem Auftritt in Dresden eine Art Wiederannäherung an die AfD. »Raus mit dem Mist aus den Parlamenten!«, rief sie. Mit Blick auf die Landtagswahlen im März forderte sie ihre Anhänger auf: »Leute, die Wahlurnen müssen qualmen.« Einzige Opposition in Deutschland sei derzeit »die Straße, das sind wir, das ist Pegida und das ist die AfD«. Quelle.

Thomas Seitz
Der AfD-Kandidat und Freiburger Staatsanwalt muss mit einem Disziplinarverfahren rechnen.
"Im November 2015 postet Thomas Seitz folgende Sätze auf Facebook: "Das Merkelsche Wirtschaftswunder: Auf Kosten des Deutschen Volkes und der legalen Bewohner dieses Landes. Gleichzeitig ist es der Auftakt zur Vernichtung des Deutschen Volkes und aller Errungenschaften, die Deutschland für so viele Menschen attraktiv gemacht hat." Es ist nicht das erste Mal, dass sich der 48-Jährige zur Flüchtlingspolitik äußert. Über Monate hinweg lässt sich auf seiner Facebook-Seite verfolgen, wie er gegen Muslime hetzt, Politiker beschimpft und sich rassistisch äußert. Einige der Posts sind zwischenzeitlich gelöscht worden, andere sind nach wie vor zu lesen." Quelle.
"Manche halten es für angemessen und gerecht, alle Menschen aus der ganzen Welt nach Deutschland hereinzulassen. Andere Menschen halten es für angemessen und gerecht, Merkel und ihr Kabinett am nächsten Baum aufzuhängen." Quelle.
geschrieben von Thomas Seitz
Also mir genügt das jetzt (was meine freie Meinungsbildung betrifft).

Karl

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ingo
ingo
Mitglied

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 02.03.2016, 11:50:43
Und wieder mal ziehst Du Dich an einem einzigen Wort von mir hoch. Hast Du nichts zu den übrigen 9 Zeilen meines Beitrages, also zur Sache, zu sagen?
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Eine Partei ist nicht schon deshalb demokratisch, weil sie auf dem Wahlzettel steht!
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 03.03.2016, 08:05:14
Im Rahmen der Auseinandersetzug lege ich Wert auf die Bedeutung der Begriffe.
Faschistoid ist nicht deckungsgleich mit faschistisch.
Vergl.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Faschistoid
"Mit dem Begriff faschistoid („dem Faschismus ähnlich“, „faschistische Züge tragend“[1]) werden Eigenschaften oder Haltungen bezeichnet, die dem Faschismus in verschiedener Hinsicht ähnlich, jedoch nicht deckungsgleich mit ihm sind."

Einige Beispiele:

"Der Begriff wird häufig verwendet, um übermäßig autoritäres oder autoritätsgläubiges Verhalten zu beschreiben."

"Diese Reduktion des Menschen auf seine körperliche Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Geringschätzung des Gegners wird ebenfalls als faschistoid bezeichnet." Hier denke ich an Zuständen in den Fußballstadien.

Wer will solche Tendenzen in unserer Gesellschaft leuchnen?

Mareike

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Eine Partei ist nicht schon deshalb demokratisch, weil sie auf dem Wahlzettel steht!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hobbyradler vom 03.03.2016, 08:51:29
Wärst du auch anderweitig zu Späßchen aufgelegt, würde ich den Satz in solchem Sinn interpretieren.

Viele die mit der augenblicklichen Regierungsarbeit nicht zufrieden sind, es sollen 81 % sein, suchen nach einer Möglichkeit zur demonstrativen Abkehr von den Regierungsparteien. Die AFD erhält überwiegend keine Zustimmung für ihr eigenes Programm, sondern für ihre Entfernung zu den etablierten Parteien.

Ciao
Hobbyradler

So ist es, Hobbyradler.

Und Karl, es ist mir unbegreiflich, dass ein gebildeter Mensch selber dafür sorgt, dass sein Forum zu einer kindischen Posse wird.
Pagena hat offenbar vergeblich versucht, noch zu retten, was zu retten ist, Kompliment dafür.
ingo
ingo
Mitglied

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 12:04:02
Vorab: Ich habe weder mit Petry, noch mitd er AfD was am Hut; aber ich lege Wert darauf, dass Interviews nicht falsch wiedergegeben werden. Petry ist nicht für Schusswaffen "eingetreten", noch hat sie sie, wie auch oft behauptet wird, "gefordert". Ich habe mir bereits am Tag 1 das Interview im Mannheimer Morgen durchgelesen. Petry war lediglich so blöd, auf die Drängelei der Reporter anzuspringen. Ich empfehle, das Interview nachzulesen und sich den § 12 des Unmittelbaren Zwang Gesetzes (UZwG) nachzulesen. Eine Diskussion auf dieser Grundlage wäre ganz anders verlaufen. Das war's für mich aber zum Thema; denn genau hierzu habe ich vor vier Wochen bereits ausführlich geschrieben. Gelesen hat es aber offenbar niemand.

Mannheimer Morgen
§12 UZwG

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