Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?

Innenpolitik Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?

Karl
Karl
Administrator

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 17:30:27
Wenn Menschen Gewalt ausüben, die Umwelt in Angst und Schrecken versetzen und das nach einer Bewährungsstrafe auch weiterhin tun können, wenn sie das Leben der Betroffenen nachhaltig schlimm verändern, darf dann nicht auch darüber nachgedacht werden, wann Bewährungsstrafen fehl am Platze sind?
Liebe pagena,

eine Bewährungsstrafe wird ja nur bei günstiger Sozialprognose gewährt. Liegt diese nicht vor, darf sie nicht gewährt werden. Da sind wir uns sicher einig. Nachzudenken habe ich im übrigen doch nirgends verboten. Bitte lies meinen Beitrag oben noch einmal in Ruhe, ich habe sachbezogene Fragen gestellt.

Ansonsten wäre ich Dir dankbar, Du würdest mir belegen, wo ich es an Demokratieverständnis missen lasse, denn dieser Vorwurf macht mich wirklich betroffen.

Beste Grüße, karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 02.03.2016, 17:58:08
Bewährungsstrafe kann nur bis zu einem gewissen Strafmass (ich glaube, es sind zwei Jahre) gewährt werden. Sie wird auch angewandt, um Menschen, die im Berufsleben stehen, bzw. Eltern sind, nicht zu sehr "zu schaden", was auch völlig richtig ist.
Dann gibt es natürlich noch die Bewährungsstrafe, die eine verkürzte Haftdauer zur Folge hat. Damit soll Menschen die Resozialisierung erleichtert werden. Hier ist sowohl eine Arbeitsstelle erforderlich als auch eine Rückkehr in die Familie o.ä.
Ich denke, in unserem Land wird oft vergessen,dass unser Rechtssystem dankenswerterweise keine Instrument der Rache, sondern ein solches für Resozialisierung ist, wovon die Gesellschaft auch mehr hat. Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 17:35:39
Karl, Du willst mich nicht verstehen?
geschrieben von Kristallo
Solltest Du diesen Eindruck von mir haben, möchte ich diesen korrigieren. Ich denke, ich wäre im ST fehlplatziert, wenn ich Diskutanten bewusst falsch verstehen wollte.
Ein bisschen einlassen sollte man sich schon auf die Gedanken anderer, wenn man das Gespräch denn wirklich will.
geschrieben von Kristallo
Das gilt immer für beide Seiten, ich bin dazu bereit.
Die Umstände eines Forums zwingen dazu, eine Meinung kurz zu fassen und auf längere Hinführungen und Erläuterungen zu verzichten. Darunter leidet bei unterschiedlichen Ausgangspunkten und Sichtweisen natürlich mitunter die Klarheit einer Darstellung. Aber gerade deswegen bedarf es zunächst mal (bis zum Beweis des Gegenteils) der Unterstellung, dass wir es gegenseitig nicht mit "Wölfen im Schafspelz" oder "Rabulisten" zu tun haben.
(Ich hatte beim Betreten dieses ST den Eindruck, dass genau dies auch angestrebt werden soll).
geschrieben von Kristallo
Das ist mein Bestreben.
Ich nehme für mich in Anspruch, ein (relativ) durchdachtes und begründetes Konzept zur Diskussion zu stellen. Ich kann bestens damit leben, dass das nicht von allen geteilt wird, und ich liebe die vernünftige Auseinandersetzung, weil sie in erster Linie meine eigenen Gedanken auf die Probe stellt, und zur Klarheit (oder Veränderung) zwingt. Das ist die Freude am lebendigen Diskurs.
geschrieben von Kristallo
Deshalb betreue ich diese Foren ohne nachzulassen seit 2000, auch ich liebe den sachlichen Diskurs.
Zu einem Teilaspekt(!!) des Komplexes:
Ich habe natürlich nicht gewollt und auch nicht gesagt, dass es im Strafrecht in bestimmten Fällen keine Bewährung geben soll, sondern ich habe darauf hingewiesen, dass die Justiz mit rechten (und neuerdings auch zugewanderten) Gewalttätern oft genug erstaunlich verständnisvoll verfährt und wenig wirksame Bewährungsstrafen verhängt.
geschrieben von Kristallo
Gut, danke für diese Präzisierung, das klingt jetzt anders. Ich würde meinerseits mit dem Bewährungsprinzip trotzdem sehr behutsam umgehen, denn es stellt eine Errungenschaft unseres Rechtssystems dar, welches den Sozialisierungsgedanken hoch hält. Wir sollten froh sein, anders als die USA nicht der Weltmeister bei den inhaftierten Menschen zu sein.
USA HINTER GITTERN 17.10.14 Das absurd-drakonische Strafsystem Amerikas

Kein Land der Erde hat so viele Strafgefangene wie die USA. 80 Milliarden Dollar zahlt der Staat für ein drakonisches System, in dem die Rückfallquote dennoch steigt. ...
... die Amerikaner stellen nur rund fünf Prozent der Weltbevölkerung, aber zugleich 25 Prozent aller Gefängnisinsassen.
Quelle.
geschrieben von DIE WELT

Wir sollten die Fehler anderer nicht unbedingt nachmachen.

Karl

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Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 02.03.2016, 17:58:08
Lieber Karl,

über Bewährungsstrafen lasse ich mich nicht weiter aus, sie gehören nicht zum AfD-Thema.
Zwar schriebst Du über das Bewährungssytem, doch war der eigentliche Anlass für mich Deine Aufforderung: „Leute, lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen.“

Diesem Satz ging ein Dialog zwischen Dir und Kristallo voraus. Bezogen auf Kristallo sprichst Du von einem markigen Spruch, Rabulistik, von lächerlich machen ist die Rede, ebenso von Verfassungsfeind und Maske fallen lassen.
Vor diesem Hintergrund wirst Du mir nicht weismachen wollen, dass das „Bockshorn“ sich auf diesen einen Satz bezieht: Zitat Kristallo: „Bei mir würde keiner, der irgendjemandem Gewalt angetan hat, auf Bewährung nach Hause geschickt werden.“

Wir wissen, dass im Eifer des Gefechtes wir alle schon mal Sätze formulieren, die nicht bis ins Kleinste ausgefeilt sind. Eine Nachfrage Deinerseits, wie der Satz wohl gemeint sei, hätte uns Aufgeregtheit erspart.

Zitat Karl: „Ansonsten wäre ich Dir dankbar, Du würdest mir belegen, wo ich es an Demokratieverständnis missen lasse, denn dieser Vorwurf macht mich wirklich betroffen.“
Ich nehme Dir Deine Betroffenheit ab, wenn ich in Zukunft erkennen kann, dass Dein geschriebenes Wort mit Deinen Handlungsweisen hier übereinstimmt.

Merkmale der Demokratie sind u.a. freie Wahlen, das Mehrheitsprinzip, Akzeptanz einer politischen Opposition, Schutz der Grund- und Bürgerrechte, Meinungsfreiheit (unerlässlich zur politischen Willensbildung) usw….. Rechtsstaatlichkeit ist u.a. gebunden an Gewaltenteilung, Prinzipien der Gerechtigkeit, der Grundrechte, der Verhältnismäßigkeit, Gleichbehandlung..

Ich wünsche, Du könntest nach demokratisch-rechtsstaatlichem Prinzip anerkennen, dass die AfD den Statuten nach eine wählbare Partei ist. Sachliche Auseinandersetzung ist gefragt, keine Schimpftiraden, die in der Sache nicht voranbringen. Ich wünsche, Du würdest die sachliche Auseinandersetzung fördern, statt beleidigende Attribute in Beiträgen zu dulden. Hier agierst Du einseitig. Bei bestimmten Usern legst Du sehr akribisch jedes Wort auf die Goldwaage, bei anderen geht jedes auch noch so beleidigende Wort durch. Da wünsche ich mir Gerechtigkeit. Ich wünsche, Du würdest nicht Feinde sehen, wo keine sind. Ich wünsche, Du gingst mit der Schieberei von Usern in die rechte Ecke sorgfältiger und besonnener um.
Andere Meinungen auszuhalten gehört ebenfalls zum Wesen der Demokratie.

Ich selber werde in Zukunft nicht voran schicken, wie meine politische Ausrichtung ist. So selbstbewusst darf ich sein, auf diese Rechtfertigung zu verzichten. Das Problem liegt dann bei denen, die von Unterstellungen leben, vorschnell urteilen, argumentationslos Andersmeinende in Grund und Boden beleidigen und dies manchmal auch mit völlig deplatzierter Häme.
Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 21:35:04
Danke Pagena!
Solange es solche Beiträge gibt, gibt es Hoffnung in der Welt!

Gruß, Kristallo

Ich vermisse eine (belehrende) Antwort von Karl an Ingo.
Ist die gelöscht worden?
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 21:41:20
Seite 6?
geschrieben von karl am 02.03.2016 11:50 als Antwort auf ingo* vom 02.03.2016 11:41

Und vielleicht interessiert es doch irgendwem:
ArnoGruen/Demokratie

Mareike

Nachtrag:
Der Erfolg macht uns kaputt.


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lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 21:35:04
Liebe Pagena,

du hast es auf den Punkt gebracht. Besser kann man es nicht sagen. Danke für deinen Beitrag!



Lalelu
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 21:35:04
Ist die AfD wirklich wählbar?

So ist es zu empfehlen sich auch die anderen Programmpunkte dieser Partei anzusehen, auch die Flüchtlingsfrage.

So steht dort:
- zur Homosexualität, die richtige Sexualität kann man lernen und das sollte man den Kindern in der Schule schon beibringen.
- Abtreibung ist für die AfD Teufelszeug. Es wird erwartet, wer zu einer Schwangeren-Konfliktberatung geht sollte sich für das Kind entscheiden und nicht dagegen.
- von Klimaschutz hält diese Partei auch wenig.
- ebenso wird Überwachung der Bürger gefordert.

Das nur ein paar Stichpunkte.

Quelle:
Auszüge aus dem AfD Wahlprogramm

Monja.
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Monja_moin vom 03.03.2016, 00:06:00
Ist die AfD wirklich wählbar?


Jede Partei, die zu Wahlen zugelassen ist, ist wählbar; andernfalls stünde sie nicht auf dem Wahlzettel. Die Frage ist, ob man sie wählen WILL oder wählen SOLLTE.

Um möglichst viele Leute davon abzuhalten, die AfD zu wählen, ist eine sachliche Auseinandersetzung nötig, so wie Pagena es gefordert hat. Das Wahlprogramm dieser Partei zu präsentieren ist dabei äußerst hilfreich – im Gegensatz zu bloßer Verteufelung.

Lalelu
Re: Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 21:35:04
Lieber Karl,

über Bewährungsstrafen lasse ich mich nicht weiter aus, sie gehören nicht zum AfD-Thema.
Zwar schriebst Du über das Bewährungssytem, doch war der eigentliche Anlass für mich Deine Aufforderung: „Leute, lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen.“

Diesem Satz ging ein Dialog zwischen Dir und Kristallo voraus. Bezogen auf Kristallo sprichst Du von einem markigen Spruch, Rabulistik, von lächerlich machen ist die Rede, ebenso von Verfassungsfeind und Maske fallen lassen.
Vor diesem Hintergrund wirst Du mir nicht weismachen wollen, dass das „Bockshorn“ sich auf diesen einen Satz bezieht: Zitat Kristallo: „Bei mir würde keiner, der irgendjemandem Gewalt angetan hat, auf Bewährung nach Hause geschickt werden.“

Wir wissen, dass im Eifer des Gefechtes wir alle schon mal Sätze formulieren, die nicht bis ins Kleinste ausgefeilt sind. Eine Nachfrage Deinerseits, wie der Satz wohl gemeint sei, hätte uns Aufgeregtheit erspart.

Zitat Karl: „Ansonsten wäre ich Dir dankbar, Du würdest mir belegen, wo ich es an Demokratieverständnis missen lasse, denn dieser Vorwurf macht mich wirklich betroffen.“
Ich nehme Dir Deine Betroffenheit ab, wenn ich in Zukunft erkennen kann, dass Dein geschriebenes Wort mit Deinen Handlungsweisen hier übereinstimmt.

Merkmale der Demokratie sind u.a. freie Wahlen, das Mehrheitsprinzip, Akzeptanz einer politischen Opposition, Schutz der Grund- und Bürgerrechte, Meinungsfreiheit (unerlässlich zur politischen Willensbildung) usw….. Rechtsstaatlichkeit ist u.a. gebunden an Gewaltenteilung, Prinzipien der Gerechtigkeit, der Grundrechte, der Verhältnismäßigkeit, Gleichbehandlung..

Ich wünsche, Du könntest nach demokratisch-rechtsstaatlichem Prinzip anerkennen, dass die AfD den Statuten nach eine wählbare Partei ist. Sachliche Auseinandersetzung ist gefragt, keine Schimpftiraden, die in der Sache nicht voranbringen. Ich wünsche, Du würdest die sachliche Auseinandersetzung fördern, statt beleidigende Attribute in Beiträgen zu dulden. Hier agierst Du einseitig. Bei bestimmten Usern legst Du sehr akribisch jedes Wort auf die Goldwaage, bei anderen geht jedes auch noch so beleidigende Wort durch. Da wünsche ich mir Gerechtigkeit. Ich wünsche, Du würdest nicht Feinde sehen, wo keine sind. Ich wünsche, Du gingst mit der Schieberei von Usern in die rechte Ecke sorgfältiger und besonnener um.
Andere Meinungen auszuhalten gehört ebenfalls zum Wesen der Demokratie.

Ich selber werde in Zukunft nicht voran schicken, wie meine politische Ausrichtung ist. So selbstbewusst darf ich sein, auf diese Rechtfertigung zu verzichten. Das Problem liegt dann bei denen, die von Unterstellungen leben, vorschnell urteilen, argumentationslos Andersmeinende in Grund und Boden beleidigen und dies manchmal auch mit völlig deplatzierter Häme.


Ich schließe mich Deinen Worten an!
Danke Pagena ...

Inga

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