Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?

Innenpolitik Wieso wird die AFD als rechtspopulistisch eingestuft?

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 02.03.2016, 09:14:50
Karl, ich möchte nochmal am Einsortierungssystem rütteln.

Manche nennen die AfD "rechtspopulistisch", weil sie glauben, selbst besser, menschenfreundlicher, christlicher zu sein als zu sein die AfD-Sympathisanten, und die Mehrheit (der sog. Mainstream) fühlt sich berechtigt, sich über diese moralisch zu erheben und die Partei zu verteufeln und als radikal abzutun.
Aber nun kann und braucht Hitler nicht mehr über die AfD besiegt zu werden, soll heißen, es ist ein Irrtum, das Böse irgendwo außen dingfest zu machen und zu vernichten suchen.

Unser Grundgesetz verbietet das aktive Handeln gegen die Grundrechte, rechtspopulistisch oder deutschnational o.ä.zu denken, nicht!

Mit anderen Worten: Ich habe den Verdacht, dass der Mainstream selbst faschistoide Tendenzen hat, die projizierend auf die Rechten und vermeintlich Rechten geschoben werden. Die Konsequenz ist deswegen für mich: Keine Feindbilden schaffen, die von eigenen Versäumnissen ablenken und moralische Entlastung schaffen sollen; das funktioniert nicht, sondern spaltet und zerstört die Gesellschaft.
Wir müssen unsere Demokratie erneuern und auch neu beleben. (Merkel und ihr System scheint mir dafür ungeeignet).

Nur vorbeugend noch mal: Ich sympathisiere absolut nicht mit radikalen Ideen, im Gegenteil, ich würde Gewalt endlich mal konsequenter bestrafen. Bei mir würde keiner, der irgendjemandem Gewalt angetan hat, auf Bewährung nach Hause geschickt werden.

Kristallo
ingo
ingo
Mitglied

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 11:27:19
""...und als radikal abzutun...""
Genau das ist ein Knackpunkt, Kristallo: "Abtun" statt sich "inhaltlich auseinandersetzen und mit Argumenten politisch zu bekämpfen". Ich kann das Geplärre gegen die AfD schon nicht mehr hören. Ich erwarte von Politikern und Diskutanten, dass sie mit besseren Argumenten kommen, statt sich ständig auf Vokabeln, wie "rechtspopulistisch" zu beschränken. Das hat schon in den Anfängen von den Grünen und der PDS nciht funktioniert. Wenn man nur mit Schlagworten "argumentiert", ist das für mich ein Zeichen von Hilflosigkeit.
Gegen den Staatsanwalt laufen übrigens schon die Mühlen des Rechtsstaates (s.u.). Da ich auf unsere Justiz vertraue, rege ich mich über diesen Mann nicht auch noch künstlich auf.
Karl
Karl
Administrator

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 02.03.2016, 11:41:12
Ich kann das Geplärre gegen die AfD schon nicht mehr hören.
Das ist genau der Ton, der wenig hilfreich ist. An Argumenten gegen die AfD fehlt es nun wirklich nicht. Wer diesen Alptraum auch noch verteidigt, darf sich über Widerspruch nicht wundern. Es sind aber sehr häufig gerade diejenigen, die Widerspruch nicht ertragen können und deshalb andere des Plärrens bezichtigen.

karl

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 11:27:19
Karl, ich möchte nochmal am Einsortierungssystem rütteln.
Manche nennen die AfD "rechtspopulistisch", weil sie glauben, selbst besser, menschenfreundlicher, christlicher zu sein als zu sein die AfD-Sympathisanten, und die Mehrheit (der sog. Mainstream) fühlt sich berechtigt, sich über diese moralisch zu erheben und die Partei zu verteufeln und als radikal abzutun.
Aber nun kann und braucht Hitler nicht mehr über die AfD besiegt zu werden, soll heißen, es ist ein Irrtum, das Böse irgendwo außen dingfest zu machen und zu vernichten suchen.
Unser Grundgesetz verbietet das aktive Handeln gegen die Grundrechte, rechtspopulistisch oder deutschnational o.ä.zu denken, nicht!
Mit anderen Worten: Ich habe den Verdacht, dass der Mainstream selbst faschistoide Tendenzen hat, die projizierend auf die Rechten und vermeintlich Rechten geschoben werden. Die Konsequenz ist deswegen für mich: Keine Feindbilden schaffen, die von eigenen Versäumnissen ablenken und moralische Entlastung schaffen sollen; das funktioniert nicht, sondern spaltet und zerstört die Gesellschaft.
Wir müssen unsere Demokratie erneuern und auch neu beleben. (Merkel und ihr System scheint mir dafür ungeeignet).
Nur vorbeugend noch mal: Ich sympathisiere absolut nicht mit radikalen Ideen, im Gegenteil, ich würde Gewalt endlich mal konsequenter bestrafen. Bei mir würde keiner, der irgendjemandem Gewalt angetan hat, auf Bewährung nach Hause geschickt werden.
Kristallo
geschrieben von Kristallo


Gottseidank ist es dir verwehrt, an meinem "Einsortierungssystem" werkeln zu können!
Meiner bescheidenen Meinung nach ist das ein hervorragender Beitrag, um den Begriff der Rabulistik zu erklären!

Edita
Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 02.03.2016, 11:41:12
Man muss wissen, wie weit man zu weit gehen kann. Das gilt auch für die Parteien in einer rechtsstaatlichen Demokratie, das gilt derzeit vor allem für die AfD.

Wenn eine Partei, wenn eine Parteiführung das nicht weiß oder nicht wissen will, wenn es ihr egal ist oder sie es gar darauf anlegt, zu weit zu gehen, dann ist die Bezeichnung "populistisch" eine verniedlichende, viel zu beschönigende Bezeichnung. Wenn AfD-Spitzenfunktionäre dafür eintreten, dass an der deutschen Grenze gegen Flüchtlinge von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden kann, ist das nicht populistisch, auch nicht rechtspopulistisch, sondern nur verabscheuungswürdig; es ist dies der Prolog zur Unmenschlichkeit. Dagegen sträubt sich alles, was diesen Staat ausmacht. Könnte das Grundgesetz die Farbe wechseln, es würde rot werden vor Scham und grün vor Ekel.
geschrieben von Heribert Prantl - mein Lieblingskommentator der SZ


Ich werde auch rot vor Fremdscham, wenn ich sehe, wie wenig diese Partei von einigen durchschaut wird. Oder wird sie gar durchschaut, aber man teilt ihre verabscheuungswürdigen Pläne und ihr menschenverachtendes Weltbild? Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 02.03.2016, 11:56:19
Ich unterschreibe Kristallos Beitrag zu 100%.

Rabulistik dient dazu, in einer Diskussion unabhängig von der Richtigkeit der eigenen Position recht zu behalten.

Kristallo mahnt genau das Gegenteil an:
Ich habe den Verdacht, dass der Mainstream selbst faschistoide Tendenzen hat, die projizierend auf die Rechten und vermeintlich Rechten geschoben werden. Die Konsequenz ist deswegen für mich: Keine Feindbilden schaffen, die von eigenen Versäumnissen ablenken und moralische Entlastung schaffen sollen; das funktioniert nicht, sondern spaltet und zerstört die Gesellschaft.
Wir müssen unsere Demokratie erneuern und auch neu beleben.
geschrieben von Kristallo


Mareike

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Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 02.03.2016, 11:56:19

Gottseidank ist es dir verwehrt, an meinem "Einsortierungssystem" werkeln zu können!
Meiner bescheidenen Meinung nach ist das ein hervorragender Beitrag, um den Begriff der Rabulistik zu erklären!
Edita

Liebe Edita, mit dem Begriff "Rabulistik" liegst du genau richtig.
Nun sind diejenigen, die die Gefahren benennen, die von einer unseren Rechtsstaat aufs Neue bedrohenden Gruppe ausgeht, plötzlich die Schlimmen, weil sie nicht tolerant genug gegen die Intoleranten sind, die unsere Demokratie bedrohen.
Das ist Rabulistik pur. Der Spieß wird einfach umgedreht.
Gerade der von Mareike hervogehobene Satz ist unsäglich. Die Antifaschisten (wer oder was ist eigentlich mit "Mainstream" gemeint?)sind also in Wahrheit die Faschisten. Um wieviel Ecken herum muss man sich eigentlich verdrehen und verknoten, um diesen Inhalt formulieren oder auch würdigen zu können?
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 12:36:23
Weißt Du eigenlich wie extrem Du bist?
Besser gesagt "eingeschätzt" wirst?

Merkst Du den Unterschied?

http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2015/fup_15_044-studie-linksextremismus/index.html

Mareike
Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 02.03.2016, 12:41:38
Mareike,
mit dieser Bemerkung hast du nun endgültig dafür gesorgt, dass ich dich nicht mehr ernst nehmen kann.
Ich bin extrem, weil ich den Rechtsstaat hochhalte und in den Rechtsextremen eine Gefahr sehe?
Hast du eigentlich selber mal deinen Artikel gelesen?
Die durchschnittliche Zustimmung zum Einsatz politisch motivierter Gewalt – sei es gegen Personen oder Sachen oder als Gegengewalt – gegen die als strukturell empfundene Gewalt „des Systems“ – lag in der Umfrage bei sieben Prozent. Von den als linksextrem eingestuften Personen befürworteten 14 Prozent Gewaltanwendung. Das für die Wissenschaftler erstaunlichste und für sie nicht zu erklärende Ergebnis ergab sich bei der Frage nach dem staatlichen Gewaltmonopol. Nur knapp die Hälfte sprach sich für seine Beibehaltung aus; 46 Prozent waren für seine Abschaffung.
geschrieben von FU Berlin


Treffen die hier genannten Punkte auf mich zu?
Es ist wirklich unglaublich, was du manchmal von dir gibst!
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Warum sollte die AFD nicht als rechtspopulistisch eingestuft werden?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2016, 12:51:58
Auch aus der Studie:
" Während Linksradikale den Kapitalismus überwinden wollen, streben Linksextremisten an, die bürgerliche Gesellschaft zu zerstören und den Staat zu zerschlagen; sie wollen die Revolution."

Mir geht es um die Unterscheidung zwischen radikal rechts und extrem rechts.
Ebenso radikal links und extrem links.

Extrem = Gewalt.
Gewalt hat in einem Rechtsstaat nichts zu suchen und muss unterbunden werden.

Gedankengut kann man nicht "ausrotten" - gerade das sollte auch nicht befürwortet werden. Auswüchse derlei Bemühungen dürften bekannt sein.

Mareike

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