Innenpolitik Wie wird der Osten wählen?
ein interessanter Beitrag, nachvollziehbare Aussagen.
Ich denke, je nach Ausgang der drei nächsten Landtags-Wahlen können regelrechte Rucke durch Deutschland gehen.
Der Rechtsruck, der offensichtlich zeitsynchron mit dem Grünruck stattfindet, kann sich erheblich verstärken, sodass in der Mitte noch weniger übrig bleibt.
Dort ist dann nur noch der zaudernde Lindner mit unklaren Botschaften, die SPD, die vielleicht ein DUO wählt, das zwei politische Scharpings darstellt, die mehrere verlierende Kandidaten-Duos als Müll hinterlässt, die Karre, die jetzt schon ständig korrigieren muß, die nicht mehr verfügbare vdL und sonst nix mehr.
..."der Geist der Bürgerrechtsbewegung spielte im Osten dann keine Rolle mehr...", ja, das mag man bedauern aber ich denke einfach mal zurück und weiß noch, dass sich wohl letztlich Niemand mehr so richtig dafür interessierte, es war "Wichtigeres" zu tun...Arbeitslosigkeit und damit verbundener Verlust so mancher Existenz, die so nachhaltig war, dass es bis heute nachwirkt, um nur eines zu nennen.
Man musste sich ja fast neu erfinden, um zu überleben aber vor allem musste man sich Ellenbogen zulegen, um dem Druck standzuhalten, obwohl man das garnicht wollte.
Ich denke, es war halt einfach alles viel zu viel und somit hatten Parteien, wie CDU und FDP sehr, sehr leichtes Spiel.
Und ich schreibe es nochmals, der Ossi hat nie gejammert..., er hat sich nur Luft gemacht und auch mal seine, ganz eigene Sicht geäußert !
Kristine
interessanter Beitrag, war mir nicht so klar, aber das mit den Ellenbogen kenne ich schon, die braucht man hier, ich hatte es, obwohl "Wessi" lange nicht wahrhaben wollen, wollte sie lange nicht ausfahren.
Servus
..."der Geist der Bürgerrechtsbewegung spielte im Osten dann keine Rolle mehr...", ja, das mag man bedauern aber ich denke einfach mal zurück und weiß noch, dass sich wohl letztlich Niemand mehr so richtig dafür interessierte, es war "Wichtigeres" zu tun...Arbeitslosigkeit und damit verbundener Verlust so mancher Existenz, die so nachhaltig war, dass es bis heute nachwirkt, um nur eines zu nennen.
Man musste sich ja fast neu erfinden, um zu überleben aber vor allem musste man sich Ellenbogen zulegen, um dem Druck standzuhalten, obwohl man das garnicht wollte.
Ich denke, es war halt einfach alles viel zu viel und somit hatten Parteien, wie CDU und FDP sehr, sehr leichtes Spiel.
Und ich schreibe es nochmals, der Ossi hat nie gejammert..., er hat sich nur Luft gemacht und auch mal seine, ganz eigene Sicht geäußert !
Kristine
Liebe Kristine,
deine aufgeschriebenen Gedanken veranlassen mich einfach noch mal zurück zu denken
... wie ich das damals nach der Massenarbeitslosigkeit auch miterlebt hatte …
Viele aus meinem Bekanntenkreis hatten von heut auf morgen keine Arbeit mehr. Es gab dann diese “Auffanggesellschaften” … wer das “Glück” hatte, aufgefangen zu werden, der hatte wenigstens eine Beschäftigung … manchmal war es sogar der Abriss der Hallen, in denen man vorher selbst gearbeitet hatte … und das war ganz bestimmt deprimierend für viele, die das betraf …
Solche “Erlebnisse” kann niemand einfach so verarbeiten … und wenn nach diesen “Auffanggesellschaften” du dann auf dem Arbeitsamt als Hilfskraft eingestuft wurdest, ... weil du ja nun schon zu lange aus deinem Beruf raus warst, dann war das noch mal wieder deprimierend für diese Menschen.
Eine Umschulung zu erhalten war übrigens auch ein "Kampf" auf dem Amt ...
Was will ich damit sagen? …
Bei vielen die das so miterlebt haben und die heute ihre kleine Rente erhalten, ist ganz sicher auch viel Enttäuschung und Wut dabei, weil die Arbeitsjahre hätten besser sein können …
Es ist leider so, dass die CDU und auch besonders die SPD mit Einführung von H4 arbeitslose Menschen noch mehr runter gezogen haben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass der Zeitraum für ALG 1 für ältere Menschen schon mal größer war, sodass sie nicht nach kurzer Zeit in ALG2 rutschten und in Bedarfsgemeinschaften alles offen legen mussten …
Auch das sind Enttäuschungen im Leben, die sich vielleicht jetzt auch bei den Wahlergebnissen widerspiegeln.
Viele Grüße von sirod49
Und das haben die Engländer geglaubt. Unglaublich!Ich erklärte ihnen, das ich Jahrzehnte keine Chance hatte, diese Stadt zu bereisen - solche Dinge konnten andere, die mit der deutsch-deutschen Geschichte nicht bewandert waren, nie verstehen (wir ja auch nicht, wenn wir keinen weiteren, direkten Bezug zu DDR-Menschen hatten).
lupus
..."der Geist der Bürgerrechtsbewegung spielte im Osten dann keine Rolle mehr...", ja, das mag man bedauern aber ich denke einfach mal zurück und weiß noch, dass sich wohl letztlich Niemand mehr so richtig dafür interessierte, es war "Wichtigeres" zu tun...Arbeitslosigkeit und damit verbundener Verlust so mancher Existenz, die so nachhaltig war, dass es bis heute nachwirkt, um nur eines zu nennen.
Werderanerin - es sind mit grosser Sicherheit Fehler gemacht worden, aber nicht nur beiden westlichen Parteien. Diese standen unter Druck, weil die "befreite" DDR-Bevölkerung schnellstens die DM wollten und verständlicherweise ähnliche Leensverhältnisse wie im Westen, wobei sie aber übersahen, dass auch diese auch im Westen niemanden einfach so zufliegen, sondern hart erarbeitet waren und werden.
Man musste sich ja fast neu erfinden, um zu überleben aber vor allem musste man sich Ellenbogen zulegen, um dem Druck standzuhalten, obwohl man das garnicht wollte.
Ich denke, es war halt einfach alles viel zu viel und somit hatten Parteien, wie CDU und FDP sehr, sehr leichtes Spiel.
Und ich schreibe es nochmals, der Ossi hat nie gejammert..., er hat sich nur Luft gemacht und auch mal seine, ganz eigene Sicht geäußert !
Kristine
Und dann gab es natürlich keinerlei Beispiele, wie "man" Wiedervereinigung schnell, effizient und zur Freude und zum Wohle aller gestalten kann. Da war ja ein Volks von Deutschen,bestehend aus ca 60 Mio im Westen und ca 17 Mio im Osten, die zusammengeführt werden mussten, obwohl jahrzehntelang insbesondere der Osten diejenigen im Westen als den grossen Klassenfeind ansahen, sich aber dann doch mittels Krediten und Devisen aus GEfangenenbefreiung unterstützen liessen.
Und dann stellte man bei einer Überprüfung fest, dass die meisten ostdeutschen Firmen marode waren, ebenso der Baubestand der Immobilien,die Strassen usw. All das brauchte GEld, sehr viel Geld, das übrigens auch aus der EU kam.
Es kam noch die gigantische Luftverschmutzung hinzu, insbesondere in den Chemieregionen und die nicht mehr zeitgemässe Ausbildung der Mitarbeiter.
All das erforderte einen gewaltigen Änderungsprozess,dem - leider - viele zum Opfer wurden.
Aber was hätte man machen sollen? Das Projekt aufgeben und die "freie" DDR sich selbst überlassen und auch dem freien Spiel der Märkte, die ja auch nicht mehr im gesamten Ostblock bestanden, da dieser selbst Pleite war.
Gejammert haben alle (und viele der älteren Generation tun es noch heute) und zwar in Ost und West. In Ost aufgrund der Enttäuschungen,dass Träume nicht schnell genug wahr wurden und im Westen, weil viele den Eindruck hatten, zuviel bezahlen zu müssen. Auf dieser Stimmung baute sich dann bis heute auch kein Klima der Zusammengehörigkeit auf - bei den Älteren.
Aber alles ist seit 30 Jahren Geschichte und so sehen es mit Sicherheit die nachwachsenden Generationen, die die Chance auf ein völlig anderes Leben erhielte und - davon bin ich sehr überzeugt - keinen Rückschritt in eine DDR wollen würden,die ihnen ja auch völlig unbekannt und nur aus Erzählungen der Älteren bekannt ist.
Es wäre gut, sich mit der Gegenwart und der Zukunft zu befassen; die Vergangenheit ist vorbei und kann nicht mehr verändert werden, so sehr es sich vermutlich manchen wünschen wollen und so sehr es Parteien vorgaukeln, nur um Wähler zu gewinnen, die dann bald feststellen müssten, wie sehr sie wiederum belogen wurden. Olga
Mich interessiert jetzt mehr "was wähle ich"
Gibt es hier Teilnehmer die wirklich (fast) alle Programme der zur Wahl stehenden Parteien lesen oder gelesen haben.
Das kann und tue ich nicht und ich bin gespannt zu lesen was andere STler tun.
Also habe ich die Datenverarbeitung, den Wahlomat bemüht.
Überraschend ist Spitzenreiter eine Partei die ich noch nie gewählt habe. Spannung!! "die CDU"
Differenzen zu weiteren in kleinen Prozentbeträgen.
Die von Dutch geschilderte Trationswahl gibt es hier m.E. wenig.
Fazit: Wer die Wahl hat, hat die Qual!
lupus
Ich sehe heutzutage z.B. meine Enkel, alle zwischen 10 und 14 Jahren.., sie wachsen in einem Deutschland auf, was ihr Land ist, wissen aber auch durch Gespräche, wie es damals in der DDR war.
Schließlich war es das Heimatland der Eltern/Großeltern. Es geht halt um eine richtige Einordnung der Erlebnisse und auch darum, dass nunmal die DDR für sehr Viele Heimat war.
Wenn ich dann diese junge Generation sehe, weiß ich, dass es da keinerlei "Ost/West" mehr gibt, dass war im Übrigen bei mir schon nicht mehr so, weil wir zusammen gearbeitet haben, da hatte Niemand mehr Zeit und auch Lust, sich etwas vorzuwerfen. Arbeit war sehr viel wichtiger. Schon damals mussten wir nach vorne schauen.
Die jungen Menschen heute wie zukünftig werden in dem vereinten Deutschland so leben, wie es ihnen gefällt oder eben auch die globalen Möglichkeiten nutzen.
Das allein finde ich schon toll. Was kann besser sein.
Ich stimme dir zu, wenn du schreibst, wir sollten in der Gegenwart leben und das Beste daraus machen. Ich mache es schon seit vielen, vielen Jahren, habe aber eben meine Herkunft nie vergessen. Es hilft manchmal einfach dabei, so manche Dinge besser einzuordnen und Vergangenes bei sich zu behalten.
Schwierigkeiten wird es immer geben im Leben..., denn Niemand hat uns "versprochen", das Leben würde einfach sein !
Kristine
Ich weiß welche Partei ich wähle, weil mich Politik und die Zukunft auch zu nicht-Wahl-Zeiten interessiert.
Da brauche ich weder Wahlomat noch Werber - denn alle versprechen nur.
Handeln ist schon ganz was Anderes und auch vermeintlich mächtige Politiker (-innen) verharren im weiter so. Das heißt Geld regiert die Welt und in Deutschland sowieso. Oder?
Welche Koalitionen letzlich gebildet werden (müssen) und welche Parteien gar nichts zu melden haben, kann ich Wähler schon nicht mehr beeinflussen.
Also kreist der Bär und gebiert eine Maus. Der kleinste gemeinsame Nenner wird gesucht und der verändert praktisch nichts Wesentliches. Das Hick-Hack beginnt oder man beschäftigt sich erst mal mit sich selbst, wie nach der letzten Wahl.
Es bleiben also nur individueller Druck auf Politiker (es soll ja noch wirklich Menschen mit Idealen geben) und Petitionen. Wer nutzt aber aktiv seine Möglichkeit, die Politik mitzugestalten? Ich schon. Wir Alten haben lange Erfahrung und die nötige Zeit.
Hier sich gegenseitig zu beharken bringt vielleicht Freude für den Tag und lustige Beschäftigung - mehr aber nicht.
Du liest also die Programme nicht und vertraust deiner Erfahrung,
Mal sehen was andere Teilnehmer machen.
lupus