Innenpolitik Wie wird der Osten wählen?
"es handelt sich hier um nur 10 % der deutschen Bevölkerung" schreibst du Olga..., warum ein "NUR"..., könnte man hier nicht auch ein anderes Wort, wie "Immerhin 10 %..." schreiben ? Würde weniger angehängt klingen nämlich dazugehöriger. Das sind nämlich diese kleinen aber sehr feinen Unterschiede.
Und was bedeutet... "vermutlich ein völlig anderes Politibewußtsein und Wahlverhalten..." ?
Das sind Behauptungen..., ich kenne sehr viele, politikbewußte und vor allem interessierte Menschen, denen es eben nicht egal ist, dass die AfD in entscheidene Positionen kommt und wählen gehen.
Das ist für mich sehr wohl ein gutes Bewußtssein und "Wahlverhalten".
Vielleicht wird ja im "Osten" viel mehr hinterfragt, als man im "Westen" wahrhaben möchte, weil sich damit garnicht beschäftigt wird...?
Kristine
...Zum Beispiel?
Vielleicht wird ja im "Osten" viel mehr hinterfragt, als man im "Westen" wahrhaben möchte, weil sich damit garnicht beschäftigt wird...?
Kristine
Deine Gedanken klingen so, als würdest du bei den Leuten im Osten mehr kritischen Verstand vermuten als bei denen im Westen.
Das ist aber dann doch eine etwas kühne These.
Nur ein kleiner Denkanstoß, liebe Novella. Vor der Europawahl saß ich bei den Nachbarn beim Kaffee - im Gegensatz zu mir sind das "alteingesessene" Westfalen, wie man hier in OWL sagt.. Man versteht sich gut und sprach was man wohl wählen sollte. Erdgeschoss links unten sagte: "Unsere Familie wählt schon immer CDU - machen wir auch wieder." Die Wohnpartei Erdgeschoss rechts unten sagte grinsend: "Wir wählen immer SPD ...seit Opa!" Was soll ich sagen - ich wohne im 1. OG. links und wähle auch so, aber wir haben uns alle gut verstanden und die Nusstorte war Klasse!
Was Kristine vielleicht meinte, dass es alle Parteien die Heute wählbar sind, vor 1990 noch gar nicht gab im Osten, so dass man sich schon deshalb mit Ziel, Inhalt und Figuren der Parteien mehr beschäftigt ...oder resigniert.
DER Osten wird schwerpunktmäßig PROTEST wählen, also AfD, ohne sich über deren neoliberalen Parteiprogramm und rechtsradikalen Flügel bewussst zu sein.
Der Grund dafür ist die bisher nicht aufgearbeitete TREUHAND Zeit. - Natürlich gab es bei der De-Industrialisierung der ehemaligen DDR auch ökonomische Gewinner (z.B. SED/Stasi-Seilschaften), aber die meisten Arbeitslosen sahen / sehen sich als Opfer. - Die AfD ist DIE Opferpartei! Abgehalfterte Wessis wie Gauland, Höcke, Weidel, etc. trugen ihren Opfermythos von West nach Ost.
In Brandenburg zerplatzte der traditionelle rote, sozialistische Traum. Viel Land, wenig Arbeit und dann auch noch die wenig zukunftsträchtige Braunkohle. - Wenn es wenigstens mit dem Speckgürtel Berlins geklappt hätte!
Der Freistaat Thüringen, mit großer Kirchendichte und -tradition, oh Wunder, rot-rot-grün regiert (mit WEST-Import Ramelow als MP und CDU-Landtagspräsidentin) bleibt eine politische Wundertüte.
Der Freistaat Sachsen erlebte nach "König Kurt" eher schwache Ministerpräsidenten. Sachsen fühlte / fühlt sich traditionell bedingt (Industrie / Skizentrum) schon immer als ein besonderes Territorium. Gleichzeitig gehörte diese Region zu DDR-Zeiten zum "Tal der Ahnungslosen". - Das allzu sehr Heimat Betonte mästet die AfD. Dabei sind Dresden und Leipzig eigentlich weltoffene Städte.
Meines Erachtens kann man Landtagsergebnisse in Sachsen, Brandenburg und Thüringen nur sehr bedingt auf DE übertragen. Im Osten von DE antizipiert man allerdings politische Entwicklungen (Nationalismus, keine großen und kleinen Koalitionen, sondern Dreier- / Viererbündnisse bzw. Minderheitsregierungen). Wenn man in die Niederlande oder nach Dänemark schaut, sollte uns das nicht besonders aufregen.
DIE, die meinen, DAS Volk zu sein (was für eine Anmassung gegenüber den Mutigen von 1989!), bleiben in der Minderheit!
Ich habe es z.b. in Vorbereitung auf die Europawahl in Brandenburg ganz besonders gemerkt, dass sich die Menschen unglaublich angesprochen fühlten und durchaus recherchierten und dann zur Wahl sind.
Das bedeutete auch, dass sich die Menschen mit den Parteien auseinandersetzten und durchaus offen für Anderes waren.
Kristine
Das Wahlverhalten (doofes Wort) wird doch nicht unbedingt vom Lebensstandard bestimmt.
Im Osten schauen sich die Leute die Politiker kritischer an und glauben nicht , wie anscheinend im Westen jeden Mist, der Ihnen auch von den Medien erzählt wird.WEnn das so wäre, wie Sie es hier schildern, wäre es ja gut.
Die sind es gewohnt auch eine zweite Meinung einzuholen und nachzudenken
Hab mal gelesen, der Sache denkt und wählt dann im Westen denkt man anscheinend erst hinterher..
Im Westen wird die zweite Meinung anscheinend nur beim Arzt eingeholt, die Leute im Osten vertrauen da ihrem Hausarzt den kennen sie und wenn der sich mal irrt, dann unabsichtlich.
Der Politiker irrt nicht, der verspricht Falsches mit Absicht.
Ich erinnere mich gut an die ersten, freien Wahlen im Osten nach der sog. Wende, wo skandiert wurde: wir wollen die Mark, wenn ihr sie uns nicht gebt, kommen wir zu euch. Das war eine veritable Drohung, wie ich finde.
Und sie bekamen die Mark und dachten wohl, damit wäre der Einzug ins Schlaraffenland, das sie aus dem W'erbefernsehen sich ausmalten, garantiert.
Soviel zum "hinterher denken", das Sie den Wessis unterstellen (die wir doch in den vielen Jahrzehnten gar nicht so schlecht gefahren sind in unserer liberalen Demokratie, wie ich aus eigener ERfahrung weiss).
Der Osten schaut sich die Politiker kritischer an.
Das war wohl schon bei Lafontaine so als dieser gegen Kohl angetreten war und auch die dunklen Seiten einer Wiedervereinigung beleuchtete - geglaubt hat ihm fast keiner aus dem Osten, recht hatte er in vielen Dingen, wie man heute weiss.
Und heute? Schauen die sich wirklich Höcke und Kalbitz und die anderen AfD-Ganoven an? Die dann mit Mitte 40 erklären, "die Wende müsse nun vollendet werden". Höcke und Kalbitz waren zu Zeiten der Wende Schüler und lebten im Westen. Das ist doch wirklich Volksverdummung in höchstem Masse und wird anscheinend von den AfD-affinen, kritischen Politikbeobachtern "genau" angesehen.
Glauben Sie das wirklich selbst, was Sie so schreiben? Olga
Sie wollten die D-Mark, die Mark hatten sie bereits!
Gruß
Benny
Sie wollten die D-Mark, die Mark hatten sie bereits!
GrußStimmt. Aber die DDR-Mark war nur eine Innenwährung, nirgendwo ausserhalb konvertierbar oder gar begehrt.
Benny
Ich erinnere mich gut daran. Bei der Einreise inden Arbeiter- und Mauernstaat, z.B. nach Ostberlin erfolgte Zwangsumtausch, also ein Eintrittsgeld. DAs konnte man dann verwenden, in dem man sich Riesenportionen zerkochtes Essen in Gaststätten von unfreundlichen Bedienungen servieren liess.
Für alles andere, was einigermassen begehrt war, verlangte man dann doch die Westdeutsche Mark.
Den Rest des Blechgeldes der DDR-Mark konnte man dann bei der Ausreise in bereitgestellte Büchsen werfen, was man auch tat, weil nach der Ausreise keine weitere Verwendung möglich war. Olga
Das Wahlverhalten (doofes Wort) wird doch nicht unbedingt vom Lebensstandard bestimmt.Du willst wahrscheinlich nur provozieren. Ernsthaft kann man so einen Unsinn nicht zu Papier bringen.
Im Osten schauen sich die Leute die Politiker kritischer an und glauben nicht , wie anscheinend im Westen jeden Mist, der Ihnen auch von den Medien erzählt wird.
Die sind es gewohnt auch eine zweite Meinung einzuholen und nachzudenken
Hab mal gelesen, der Sache denkt und wählt dann im Westen denkt man anscheinend erst hinterher..
Im Westen wird die zweite Meinung anscheinend nur beim Arzt eingeholt, die Leute im Osten vertrauen da ihrem Hausarzt den kennen sie und wenn der sich mal irrt, dann unabsichtlich.
Der Politiker irrt nicht, der verspricht Falsches mit Absicht.
Da nutzt das ganze erklären nichts.
Sie wollten die D-Mark, die Mark hatten sie bereits!
Gruß
Benny