Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wie wird der Osten wählen?

Innenpolitik Wie wird der Osten wählen?

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.08.2019, 19:47:33
wenn's so ist, ich hab's nicht gewußt. Also vom Saulus zum Paulus.
Kommt ganz drauf an, aus welchem Blickwinkel man seine Entwicklung betrachtet. Für manche war es auch eine Wandlung vom Paulus zum Saulus.

Dennoch kann ich seine damalige Entwicklung sehr gut nachvollziehen.

Aber auch, wenn er damals im Westen als Dissident und "Regimekritiker" gefeiert wurde, und es heute diese "Robert-Havemann-Gesellschaft" gibt, sollte man nicht unterschlagen, dass dieser Wissenschaftler, sollte er heute noch leben, aufgrund seiner Stasi-Akte in der heutigen BRD nicht im öffenltlichen Dienst arbeiten, geschweige denn eine Dozententätigkeit an einer Universität ausüben dürfte.
TNolte
TNolte
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von TNolte
als Antwort auf wandersmann vom 11.08.2019, 22:18:50

Die Analyse bezüglich der "Eliten" in den östlichen Bundesländern teile ich. Niemand war im Osten 1990 vorbereitet auf ein westliches Rechts- und Steuersystem, inklusive Grundbuchwesen. Eine Gewaltenteilung gab es in der DDR nicht.

Aber die Emanzipation der nach 1990 Geborenen, gut Ausgebildeten, wird über die rückwärts gewandte AfD in keiner Weise gelingen. Die AfD ist und bleibt (allein schon durch ihre führenden West-Ost Protagonisten) die Opferpartei. Sie hat keinerlei Zukunftspotential (Renten, Globalisierung, Klima), sondern erschöpft sich in provinzieller "Heimat" Angstmacherei.

Im deutschen Osten mangelt es an politischer und wirtschaftlicher Bildung. 

TNolte
TNolte
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von TNolte
als Antwort auf Max78 vom 20.08.2019, 18:09:49

"werden wohl mit der AfD leben müssen"

Ja, in der Opposition, aber hoffentlich nie in der Regierung, weder kommunal, in den Ländern oder gar im Bund.

Diese ursprünglich neo-neolibrale Anti-Euro und Anti-Europa Partei (jenseits der FDP) entwickelte sich nach dem Rückzug ihrer Gründer zu einer neo-faschistischen Partei mit Schwerpunkt Ostdeutschland. Innerparteiliche Demokratie? Führerprinzip? - Man höre die Reden der Protagonisten Höcke und Poggenburg (inzwischen kalt gestellt)!


  


Anzeige

adam
adam
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von adam
als Antwort auf TNolte vom 20.08.2019, 22:59:21

Ich hoffe inständig, daß du recht behälst, fürchte aber, daß es anders kommt.

Knapp 50 % der Wähler auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sind national bis nationalistisch eingestellt, manche mögen aus alter Gewohnheit oder weil sie es von den Eltern so gelernt haben, noch die Linke wählen, meinen aber Ähnliches wie die AfD-Wähler. Es wird nicht mehr lange dauern und die beiden Gruppen kommen zusammen, wahrscheinlich auch auf politischer Ebene. Wagenknecht ist meiner Meinung nach neben Lafontain nach rechts gerückt und der Gatte hat den linken Nationalismus entdeckt. Wo ist da noch der Unterschied? Ich fürchte Schlimmes für die Bundesrepublik.Vielleicht sogar eine geduldete Minderheitsregierung der AfD in Sachsen oder Thüringen.

--

adam

lupus
lupus
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von lupus
als Antwort auf TNolte vom 20.08.2019, 22:35:42


Im deutschen Osten mangelt es an politischer und wirtschaftlicher Bildung. 
Diese feine Bemerkung macht dich für einen "Ostdeutschen" zum großen Sympathieträger
Zornig lupus
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf lupus vom 21.08.2019, 07:40:28

Das ist einfach nur dummes Zeug, was er da verzapft hat.


Anzeige

Max78
Max78
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von Max78
als Antwort auf TNolte vom 20.08.2019, 22:35:42

Im deutschen Osten mangelt es an politischer und wirtschaftlicher Bildung. 
Du solltest Dir mal den neuesten Bildungsmonitor anschauen.
Wenn Wähler mit der Politik und dem Gebaren der etablierten Parteien nicht einverstanden sind oder sich nicht ernst genommem fühlen, reagieren sie.
Das Gerede von mangelnder Bildung ist purer Unsinn.
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von Tina1

Es wird hier immer behauptet, dass es im Osten, in Sachsen, Dresden keine Flüchtlinge, keine Muslime gibt. Das ist schon lange nicht mehr die Realität. Z. B. ist bei meinen Verwandten in Dresden eine große Flüchtlingsunterkunft nebenan. Eine von vielen.

Und in der Reportage vom MDR berichtet der Verfassungsschutz von der Ausbreitung der radikalislamischen Muslimbruderschaft in Dresden, Sachsen, im Osten. Der Verfassungsschutz stuft die Muslimbruderschaft als radikal ein. Ihr Ziel ist, ein islamischer Gottesstaat u die Scharia. Sie lehnen daher unsere Verfassung u die Demokratie ab. Sie, wie all die anderen radikalen Islamisten in Deutschland sind genauso gefährlich für Deutschland, für die Demokratie, wie die Rechtsextremisten.

Die Muslimbrüder versuchen die muslimischen Flüchtlinge in ihre Moscheen zu ziehen, um dann ihnen, ihre Ideologie überzustülpen. So wird es in der Reportage berichtet. Und das machen sie sehr geschickt, indem sie sich als "Wolf im Schafspelz" den Flüchtlingen, wie auch dem Staat gegenüber präsentieren. Sie reden nach außen ganz anders, wie sie im inneren reden u hetzen. Man kann sagen, sie arbeiten im Untergrund. Das ist sehr gefährlich, vor allem in Bezug auf die Flüchtlinge.

Der Bericht (Video) vom MDR zeigt die Realität und der Verfassungsschutz warnt vor dieser Entwicklung in Sachsen u. das schon länger. Solche Entwicklungen müssen gestoppt werden, wie all die Entwicklungen der Rechtsextremisten. Sonst gibt es ein böses Erwachen auf beiden Seiten. Meine Meinung, nur meine.
Tina

https://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/c/video-268446.html

Radikalislamische Muslimbruderschaft breitet sich in Sachsen aus.
 

TNolte
TNolte
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von TNolte
als Antwort auf Max78 vom 21.08.2019, 09:17:21

Im deutschen Osten mangelt es an politischer und wirtschaftlicher Bildung. 
Du solltest Dir mal den neuesten Bildungsmonitor anschauen.
Wenn Wähler mit der Politik und dem Gebaren der etablierten Parteien nicht einverstanden sind oder sich nicht ernst genommem fühlen, reagieren sie.
Das Gerede von mangelnder Bildung ist purer Unsinn.
Der Bildungsmonitor betrachtet leider nur in neoliberaler Abzählmanier (Fehlerquotienten; ja/nein-Kenntnisse) Fächer wie Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), aber keine "weichen" gesellschaftswissenschaftlichen Fächer wie Sozialwissenschaften.

Die Aussage des ehemaligen Leiters der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (Frank Richter) wurde heute im DLF (Sendung "Campus & Karriere") durch die Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung in Brandenburg (Martina Weyrauch) bestätigt:

In den zurückliegenden Jahrzehnten herrschte unter Lehrenden in den östlichen Bundesländern fächerübergreifend eine große Verunsicherung und Zurückhaltung in Hinblick auf ein aktives Eintreten für eine plurale, rechtsstaatliche Demokratie.

Das ideologiekritische Fach Sozialwissenschaften (Sozialkunde) wurde in den Stundentafeln der Schulen vernachlässigt, mit den bekannten rechtsradikalen Wirkungen. Jugendliche in den östlichen Bundesländern galten als weitgehend entpolitisiert und Konsum orientiert, was sich allerdings durch "Fridays for Future" auch im Osten der Republik änderte. 

Die Länder Sachsen (immer schon heimat- und freistaatlich-betont), Brandenburg (lange, preußisch  sozialdemokratische Tradition) und Thüringen (diverse Traditionen) sind differenziert zu betrachten.

Etablierte westliche Parteien hätten nach dem Beitritt der östlichen Bundesländer zum Bundesgebiet (nach Art. 23 GG) gut daran getan, die politischen runden Tische fortzuführen. Der MDR trägt dem in seinen Talkshows und Bürgersendungen wenigstens zum Teil Rechnung.
TNolte
TNolte
Mitglied

RE: Wie wird der Osten wählen?
geschrieben von TNolte
als Antwort auf Tina1 vom 21.08.2019, 17:11:37

"Und in der Reportage vom MDR berichtet der Verfassungsschutz von der Ausbreitung der radikalislamischen Muslimbruderschaft in Dresden, Sachsen, im Osten."

Wieviel Prozent macht die radikalislamische Muslimbruderschaft, die man durchaus verfassungsschutzmäßig beobachten sollte, a) unter Flüchtlingen, b) unter islamischen Flüchtlingen aus?

Die meisten syrischen Flüchtlinge sind z.B. eher säkulare Muslime, die ihre traditionellen religiösen Wurzeln in sich tragen, aber dem modernen Lebe n gegenüber aufgeschlossen sind. Der Religionswissenschaftler Michael Blume hat z.B. dazu geforscht.


http://www.blume-religionswissenschaft.de/index.html

Die mediale Berichterstattung (allen voran die BLÖD-Zeitung) will der Auflage / Einschaltquote geschuldet Ängste schüren. Die 9/11 Beteiligung islamistischer Gewalttäter aus Hamburg hat selbst der Verfassungsschutz nicht verhindern können.

Die AfD schürt diese Ängste, obwohl in DE vergleichbar mit Nahost- / Nordafrika-Staaten äußerst wenige Anschläge geschahen. Die meisten wurden im Vorhinein verhindert, Dank einer sehr gut geschulten Polizei und weiteren Sicherheitsbehörden. - DE gehört zu den sichersten Ländern auf der Welt! 

 


Anzeige