Innenpolitik Wie wird der Osten wählen?
@ novella
Was wir derzeit erleben, diesen Prozess der Abwendung der Ostwähler von den traditionellen Parteien, die es im Westen immer schon gab, CDU/SPD/FDP/Grüne, und die Favorisierung der AfD, ich würde ihn weniger als Protestwahl sondern vielmehr als Emanzipation ansehen.
Denn wir dürfen eines nicht außer acht lassen, die Befindlichkeiten der Ost-Bürger wurden seit der Vereinigung nie wirklich ernst genommen.
Ganz gravierend in dieser Hinsicht empfand ich persönlich den konsequenten Austausch der Eliten.
Was vielleicht eine gewisse Zeit notwendig, möglicherweise sogar sinnvoll war, wurde aber nicht etwa nach einer Übergangszeit beendet, sondern wird bis heute beibehalten. Führungspositionen in relevanten Bereichen im Osten werden nach wie vor durch Westleute besetzt. In der Justiz bspw., in Ministerien, Banken, Sparkassen usw. Dass dies nach 30 Jahren nicht mehr zeitgemäß ist, dürfte jedem klar sein. Es wird aber nach wie vor so gehandhabt.
Ich kann verstehen, dass die Bürger hier diese Form von Fremdbestimmung einfach nur noch satt haben.
Deshalb ist die Hinwendung eines Teiles der Wähler zur AfD gleichsam auch als Beginn einer politischen Zeitenwende zu sehen, im Sinne von der Beendigung der "Bonner" aber auch der "Berliner Republik".
Beides ist von nun an vorbei.
Um eine Aussage nahe an der Wahrheit zu bekommen, müssen die zu erwartenden Stimmen von der Linken und der AfD zusammengezählt werden. Es ist das gleiche politische Lager. Das Lager ist radikal undemokratisch, der Stimmenanteil beträgt rund 40% und ist nach 30 Jahren immer noch ddr-verwurzelt.
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adam
Bravo adam, für Deine objektive Einschätzung. Du hast nichts verstanden.
Ich habe sogar sehr gut verstanden und auch schon lange.
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adam
Bravo adam, für Deine objektive Einschätzung. Du hast nichts verstanden.Dass Querfront-adam die Zusammenhänge nicht versteht, kann ich ihm nocht nicht mal übel nehmen.
@Adam zwischen den Linken und der Afd gibt es keine Querfront.
Ich habe sogar sehr gut verstanden und auch schon lange.
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adam
Es gibt ab und zu ähnliche Auffassungen (Sanktionen gegen Russland), sonst aber eine strikte Trennung.
Die Linke liebäugelt mit einer Sozialisierung der BRD, die AfD möchte einige Dinge anders (Energiewende, Finanzsyszem, Einwanderung) wird aber nicht von der parlamentarischen Demokratie und der Marktwirtschaft abweichen.
@Dutch in Deinen letzten 3 Beiträgen taucht etwa 7 mal das Wort Nazi auf, scheint ein Lieblingswort von Dir zu sein.
Da bin ich anderer Meinung und ich habe ja erklärt, warum (gleicher Wählerstamm). Daß die beiden Obergenossen anderer Meinung sind, bestätigt mir meine Ansicht.
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adam
Was Du Dir herausnimmst, ist unglaublich, @adam . Ich war noch niemals in irgendeiner Partei und schon gar kein "Genosse" von Irgendeinem, den ich nicht persönlich kenne. Ich verbitte mir aber von Jemandem wie Dir politisch in eine Kiste mit der AfD gepackt zu werden, nur weil ich die LINKE Politik von sozialer Gerechtigkeit für Alle befürworte, die der amtierenden Regierung oppositionell entgegen läuft.
Es ist wohl so..., es geht halt nicht nur immer um Jobs, sondern um Gefühle, die mit Worten getreten werden und da spielt eben auch eine Rolle, dass so manches garnicht richtig verstanden wird.
Warum sind 30 Jahre nach dem Mauerfall immernoch keine Renten angeglichen, warum wurden Studien nicht anerkannt..., wo sind die "blühenden Landschaften", sie veröden und werden kaum berücksichtigt, die Städte bekommen Gelder aber keine armseelige Region...ich weiß, das alles gibt es auch im Westen. Vielleicht ist eben diese Städte,-und Speckgürtelpolitik falsch!
Es können doch nicht Alle in Städten wohnen, wollen ja die meisten auch garnicht !
Deshalb würde ich mir einfach nur wünschen, dass man den Menschen Im "Osten" auch mal zuhört und dazu gehört meiner Meinung nach vor allem das ehrliche Interesse ! Und das gegenseitig !
Kristine
Dazu möchte ich mal einen Gedanken beisteuern:
Ganz gravierend in dieser Hinsicht empfand ich persönlich den konsequenten Austausch der Eliten.
Was vielleicht eine gewisse Zeit notwendig, möglicherweise sogar sinnvoll war, wurde aber nicht etwa nach einer Übergangszeit beendet, sondern wird bis heute beibehalten. Führungspositionen in relevanten Bereichen im Osten werden nach wie vor durch Westleute besetzt. In der Justiz bspw., in Ministerien, Banken, Sparkassen usw. Dass dies nach 30 Jahren nicht mehr zeitgemäß ist, dürfte jedem klar sein. Es wird aber nach wie vor so gehandhabt.
(Zunächst ist vielleicht "Austausch" ein nicht zutreffender Begriff und auch "nicht mehr zeitgemäß" ist mir nicht richtig beschrieben.)
Zur Besetzung der elitären Positionen im Osten sind auch die entsprechend qualifizierten Menschen notwendig.
Was ich da aus meinem Umkreis (Enkel, Verwandte, deren Freunde) feststelle ist:
Sie haben hohe Qualifikationen ( Diplom und mehr) erworben und wo arbeiten sie?
Nicht im Osten!
Weswegen?
Große Firmen mit entsprechenden Verdienstmöglichkeiten sind im Osten nur dünn angesiedelt.
Eine direkte Folge der Deindustrialisierung des Ostens dass sowohl Elitestellen als auch Menschen für deren Besetzung fehlen.
lupus