Innenpolitik wie schrecklich war das denn ?

Ja, man könnte glauben, ein Baum sei harmlos. Wenn er aber als Symbol einer bestimmten Gesinnung von einer bestimmten Gruppe gepflanzt wird, kann er für Andere zum Ärgernis werden.
Ich denke dabei an den einzigen Ostermarsch, an dem ich teilgenommen habe. Es war in Schleswig-Holstein ohnehin nicht leicht. Anschließend pflanzten wir Marschierer eine kleine Eiche an exponierter Stelle. Das Bäumchen blieb nicht lange am Leben.
Die Eiche hat den Vorteil, dass sie sehr alt werden kann und so viele Generationen an das Ereignis und den Zweck ihres Pflanztags erinnert.

Clara

Ich bekomme immer den Verdacht, wenn einige Leute den Begriff "deutsche Eiche" nun mit warnendem Zeigefinger versehen, dass es sich um die gleiche Gruppe handelt, die in anderem Zusammenhang seit Jahren erklärt - es müsse ja nun mal Schluss damit sein, dass uns Deutsche unsere Greueltaten nach wie vor vorgehalten werden.

Hier liegt der Fall meiner Einschätzung nach anders. Es geht nicht um das Vorhalten, es geht um das Zusammenspiel einzelner Komponenten. Wenn die Eiche gepflanzt wird mit der Begründung "Was kümmert es die deutsche Eiche, wenn sich ein Nazi daran schabt." dann ist sie ein Zeichen deutscher Ignoranz. Eben jener Ignoranz, die - wie schon geschrieben - zu den Vorfällen in Rostock Lichtenhagen überhaupt erst führten.

Die Linken haben lange vorher bekannt gegeben, was sie von dem Baum halten. Es wäre kein Umstand gewesen, sich einfach für einen anderen Baum zu entscheiden.
Oder die Auswahl anders zu begründen, wenn es denn unbedingt die deutsche Eiche sein muss. Eichen an sich sind schöne Bäume, darum geht es aber eben nicht.

Zu der Eiche las ich heute übrigens: ursprünglich war ein Gedenkstein geplant - man machte dies nicht, weil man (...) befürchtete, dass diese sofort mit Naziparolen verschmiert würde.
Warum kann sich eine Stadt wie Rostock (...) nicht mit so harmlosen Dingen wie einem Baum anfreunden?

Weil es nicht um einen einfachen Baum geht. Wie gesagt, jeder andere Baum wäre kein Problem gewesen und würde jetzt noch dort stehen.

Übrigens, was den Gedenkstein betrifft - einen Baum kann man auch beschmieren, wird gelegentlich sogar getan. In Rostock gibt es sehr viele Statuen, Denkmäler, etc. einige davon werden regelmäßig beschmiert - dann kommt die Stadt und säubert sie wieder.
Warum ist das jetzt in Lichtenhagen plötzlich ein Problem? Dann braucht's eben wat mehr Pflege, na und?

Wenn Geld für einen hässlichen (den hässlichsten, den die Welt je gesehen hat) Brunnen vor dem Rathaus da war, wird doch noch was für Gedenksteinpflege drin sein.

Warum blickt Rostock nicht endlich in die Zukunft?
Dieses Stadt hat m.W. ca 200.000 Einwohner und einen Ausländeranteil von ca 4%. Vergleichen Sie mal: München hat ca 1.3 Mio Einwohner und einen Ausländeranteil von ca 24%. Mit etwas gutem Willen geht es doch, dass Menschen verschiedener Nationalitäten zusammenleben, ohne dass sie aufeinander losgehen oder aus einem Baum noch ein Riesentheater machen. Olga

Es war sicherlich nicht sehr klug, ausgerechnet eine deutsche Eiche zum Gedenken an die Opfer der rechtsextremen Brandstifter zu pflanzen.
Aber genauso unklug und auch verwerflich finde ich das Absägen dieses Baumes.

Damit haben diese linken Chaoten den rechten Tätern von damals noch einen Gefallen getan.

Es ist schon schwer vorstellbar, was in den wirren Köpfen von Extremisten vor sich geht.

Vielleicht hätte eine italienische Pinie oder Zypresse in der Rostocker Gegend aus klimatischen Gründen keine Überlebenschance gehabt?
Schlimmer als das Fällen einer deutschen Eiche finde ich nach wie vor, wenn Häuser angesteckt und unschuldige Menschen mit dem Tode "bestraft" werden sollen - und ein interessiertes Publikum hierzu Beifall klatscht. DAmit wird Rostock noch lange im In- und Ausland assoziiert werden, da bin ich sicher. Olga

Warum reagieren eigentlich solche Leute nicht ebenso auf die Beflaggung deutscher Autos bei Gross-Events im Fussball? Flaggen sind doch nun wirklich ein nationales/nationalistisches Emblem - noch heute sieht man vereinzelt die mittlerweile wie Lumpen aussehenden Flaggen an Autos und dies für eine Nation, die seit Jahrzehnten nichts mehr gewinnt (weder im Fussball, noch bei Formel 1 noch beim Tennis oder sonstwo). Das verstehe wer will - ich wenigstens nicht. Olga

Warum reagieren eigentlich solche Leute nicht ebenso auf die Beflaggung deutscher Autos bei Gross-Events im Fussball?

Vermutlich, weil selbst linkskriminelle Dumpfbacken keinen Sinn darin erkennen, fröhliche Fans zu attakieren.
Verraten Sie mir doch mal, wo Sie nazionalistische Symbole an den geschmückten Autos gesehen haben wollen.

Und nebenbei, dass wir einen Weltmeister in der F1 haben, haben wir mitbekommen, oder?

(...) und dies für eine Nation, die seit Jahrzehnten nichts mehr gewinnt (weder im Fussball, noch bei Formel 1 noch beim Tennis oder sonstwo)(...)

"seit JahrzehntEN" heißt seit mindestens 20 Jahren nicht mehr...
Wenn ich nicht irre, war Deutschland '96 Europameister im Fußball.
Des Weiteren steht Deutschland auf Platz 3 weltweit mit den meisten Weltmeistertiteln und ist Spitzenreiter mit 11 Platzierungen unter den Top 3 - 3 davon allein innerhalb der letzten 20 Jahre.
Gleiches gilt für die Europameisterschaft, wo sich Deutschland Platz 1 mit den meisten Titeln mit Spanien teilt und auch hier insgesamt 3mal innerhalb der letzten 20 Jahre unter die Top 3 kam inkl. oben genannten Titels.

Wen, um Himmels Willen, interessieren im Zusammenhang mit den Machenschaften und den Ausschreitungen durch die Neonazis denn irgendwelche Fußballtitel?

Die Eiche ist ein deutsches Nationalsymbol, das durch die Nationalsozialisten seine romantische Rolle größtenteils verloren hat. Für die Nazionalsozialisten versinnbildlichte der Deutsche Wald deren rassistische "Blut und Boden" - Politik.

Zum Angedenken an die Vorkommnisse von Lichtenhagen eine deutsche Eiche zu pflanzen, ist die Opfer verhöhnt und die Täter in den rechtsradikalen Himmel gehoben. Da frage ich mich, ob das grandiose Dummheit war oder sinnbildliches Kalkül, ausgerechnet eine Eiche zu pflanzen.

Wenn die Rostocker es wirklich ernst meinen mit ihrer Verurteilung der Neonaziumtriebe, sollten sie diejenigen, die sich das mit der Eiche ausgedacht haben, ob sie nun aus purer Dummheit oder mit Hintergedanken gehandelt haben, mit nassen Tüchern windelweich hauen und sie aus der Stadt jagen.

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adam

Wenn die Rostocker es wirklich ernst meinen mit ihrer Verurteilung der Neonaziumtriebe, sollten sie diejenigen, die sich das mit der Eiche ausgedacht haben, ob sie nun aus purer Dummheit oder mit Hintergedanken gehandelt haben, mit nassen Tüchern windelweich hauen und sie aus der Stadt jagen.

Pah! Nasse Tücher!
Das greift doch viel zu kurz!
Sie sollten konsequenterweise "Diejenigen, die sich das mit der Eiche ausgedacht haben" mit Motorsägen ausstatten, und sie den Rest ihres Lebens damit zubringen lassen, sämtliche Eichen aus unseren Wäldern zu entfernen. Weg mit diesem Nazi-Zeugs!
Und angedenk des Weimarer KZ's die Buchen gleich mit.
Alles auuusmerrrzen! Deutschlandweit.
Erst wenn das endlich mal erledigt ist, lässt es sich wieder befreit durch Wald und Flur streifen.