Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik wie schrecklich war das denn ?

Innenpolitik wie schrecklich war das denn ?

sittingbull
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wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von sittingbull
vor 20 jahren ... " griffen Neonazis in Rostock-Lichtenhagen Flüchtlinge an:
Polizei sah weg, Anwohner applaudierten, Bundestag schaffte Asylrecht ab ."

rostock-lichtenhagen 1

rostock-lichtenhagen 2



sitting bull
olga64
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf sittingbull vom 21.08.2012, 09:04:58
Ich habe mir in den letzten Tagen einige dieser "Gedächtnissendungen" im TV angesehen und fühle noch heute so wie früher,dass dies nicht mein Land ist, wo solche Dinge geschehen. Diese Brutalität - vor allem fiel mir wieder dieser Nazityp mit anscheinend vollgepinkelter Jogginghose auf, der mit der Heil-Pose seinen "Machtanspruch" dokumentieren möchte.
Aber wo war Vater Gauck damals? Er war doch eine bekannte Rostocker Persönlichkeit, der doch auch Gehör bei den Leuten fand? Jetzt nimmt er ja an den Gedächtsnisfeierlichkeiten teil - bin mal gespannt, ob ihn jemand zu seiner damaligen Rolle und seinem Kampf für das Gute befragen wird. Olga
ehemaligesMitglied41
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf olga64 vom 21.08.2012, 16:52:03
..schon versessen?
„Vater“ Gauck übernahm am 03.Oktober 1990 das Amt des Sonderbeauftragten der BRD für Stasi-Unterlagen in Berlin.
Warum sollte er sich um Rostock kümmern?

Ich persönlich respektiere die Entscheidung, dass er zum Bundespräsidenten ernannt wurde, mehr nicht.

…ein…

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EhemaligesMitglied68
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von EhemaligesMitglied68
als Antwort auf olga64 vom 21.08.2012, 16:52:03
Aber wo war Vater Gauck damals?


Seriösen, nichtverifizierbaren Quellen zufolge musste er seinerzeit einen Termin für seine tägliche Pediküre warnehmen, weswegen er sich nicht um Nebensächlichkeiten kümmern konnte. Seiner Nagelfeilerin gegenüber soll er geäußert haben: "Lass unsere V-Leute ruhig am Asylheim ihre Arbeit machen. Die wissen schon, was sie tun. Im übrigen setze ich doch nicht meinen künftigen Ehrensold aufs Spiel, indem ich mich durch übereiltes Einmischen in der Bevölkerung unbeliebt mache."
sittingbull
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 21.08.2012, 23:55:19
Warum sollte er sich um Rostock kümmern?

Ich persönlich respektiere die Entscheidung, dass er zum Bundespräsidenten ernannt wurde, mehr nicht.
geschrieben von ein lächeln für dich


"eine krähe hackt der anderen kein auge aus . "

die bürgerlichen wissen zwischen "freund und feind" zu unterscheiden .

wie viel anders hätte das ausgesehen , wenn linke "bourgeoise bastionen" im focus gehabt hätten ?

nein , da hätten unsere herren nicht so lange gebraucht .

und

nein , ich respektiere die entscheidung , den "gaukler" zum "präsidentendarsteller" zu machen , nicht .

das lese ich aus deinen zeilen "elfd" ... so oder ähnlich .

kampf dem faschismus !

sitting bull
Medea
Medea
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von Medea
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 22.08.2012, 08:31:46
Frau Steinpilzchen -

in der Satire sind Sie unübertroffen.

So gelegentlich kam mir die Frage, ob der Herr
Bundespräsident wohl den Zehnten, wie es guten
Christenmenschen ansteht, zugunsten der Armen, der
Waisen und Gebrechlichen, mildtätig unter das Volk
streut.

Medea.

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sittingbull
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 22.08.2012, 08:31:46
Seriösen, nichtverifizierbaren Quellen zufolge musste er seinerzeit einen Termin für seine tägliche Pediküre warnehmen, weswegen er sich nicht um Nebensächlichkeiten kümmern konnte. Seiner Nagelfeilerin gegenüber soll er geäußert haben: "Lass unsere V-Leute ruhig am Asylheim ihre Arbeit machen. Die wissen schon, was sie tun. Im übrigen setze ich doch nicht meinen künftigen Ehrensold aufs Spiel, indem ich mich durch übereiltes Einmischen in der Bevölkerung unbeliebt mache."
geschrieben von steinpilzchen


das hast du gut gemacht , steinpilzchen .

die mittel der satire nutzen , um leute zur kenntlichkeit zu entstellen .

sitting bull
yuna
yuna
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von yuna
als Antwort auf sittingbull vom 21.08.2012, 09:04:58
sittingbull, kennst du die Ursachen für die Aktion? Weißt du, was dem über Monate vorausgegangen ist? Weißt du, dass ein beachtlicher Teil - der größte Teil sogar - der Nazis damals, nicht mal aus Rostock war?
Es ist zweifellos grausam, was passiert ist, aber gelitten haben damals nicht nur die Bewohner dieses Gebäudes. Die Wut, die die Menschen damals hatten, wurde über lange Zeit aufgebaut, weil sie ebenso wenig Hilfe bekamen, wie die Asylbewerber, als man die Wut an ihnen ausließ.
Zusätzlich blöd gelaufen ist es natürlich, weil die Nazis das später auch noch zu ihrer Sache machten.
Dennoch halte ich es für falsch immer nur die eine Seite der Geschichte zu erzählen. Denn die Ursache war nicht einfach Ausländerhass, sondern das Sitzfleisch der Behörden. Es wurde immer wieder um Hilfe gebeten, aber es geschah nichts, bis man dann beschloss, sich selbst zu helfen.

Damals gab es mitunter erhebliche Hygienemängel, die sämtliche Anwohner in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigten.

Ich schrieb das schon mal hier irgendwo - Rostock Lichtenhagen ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Medien manipulieren. Sat1 soll 10 Jahre Sendeverbot in Rostock gehabt haben, weil sie damals Kindern Geld gaben, damit diese Steine auf besagtes Gebäude schmeißen und sich dabei ausländerfeindlich äußern.
Gillian
Gillian
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Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von Gillian
als Antwort auf yuna vom 22.08.2012, 13:16:23
Danke, Yuna, du hast mir aus dem Herzen gesprochen.
Es ist immer leicht, auf die Rostocker (als böse, ausländerfeindliche Ostdeutsche) verbal einzudreschen, ohne die wirklich unerträgliche Situation damals, die Medien- Manipulation und die Untätigkeit der Kommunalpolitik zu berücksichtigen.
G.
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: wie schrecklich war das denn ?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf sittingbull vom 22.08.2012, 08:34:58
..ich stamme zwar ursprünglich aus dem „Tal der Ahnungslosen“, doch auch bis zu uns hätte sich der Name Gauck herumgesprochen.
Es ist schon richtig, was du schreibst, er ist nicht mein Bundespräsident.
Einige Politiker auf Landes-und Bundesebene haben die Gunst der Stunde genutzt und ihr Jäckchen nach dem Wind gehangen. Das trifft aber nicht nur auf Ostdeutsche zu.
Was aber die Integration der Ausländer in der ehemaligen DDR angeht, so wurde das recht locker gehandhabt.
Die waren plötzlich da, fertig.
Die DDR hat ja schließlich „Gastarbeiter“ aus Bruderländern aufgenommen und so sollten die Ausländer auch behandelt werden.
In der DDR selbst gab es diesbezüglich keine gravierenden Probleme, aus was für Gründen auch immer.
Was in Rostock passiert ist, ist menschenverachtend, man schämt sich, Deutscher zu sein.
Manchmal glaube ich, dass sehr schnell ein „Bauernopfer“ für die Öffentlichkeit gefunden wurde und wird.
Jede Entwicklung hat seine Ursache. Was ist dem vorausgegangen, wieso ist es möglich, dass so viel Hass und Frust angestaut werden kann.
Der vermeidlich Stärkere lässt es am Schwächeren aus.
Tiefe soziale Einschnitte, Verlust der Existenz, Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung und vieles mehr sind es, die Menschen aggressiv werden lassen. Ich erinnere mich sehr gut an die langen Diskussionen im Zuge der Wende, was denn mit den vielen Gastarbeitern wird, überwiegend Vietnamesen. Ein sehr unliebsames Thema, was natürlich auch gern von Systemfeindlichen als Druck und Propagandamittel benutzt wurde und wird.
Den braunen Sumpf, den es ununterbrochen seit Beendigung des 2. Weltkrieges in Deutschland West gegeben hat, hatte man nie ausgerottet.
So wie die Unternehmen sich um billige Arbeitskräfte und Immobilien im „Osten“ rissen, so haben natürlich die Neonazis da auch eine 2. Heimat gefunden.
Doch leider, wie so an vielen unzähligen Beispielen, wird auch dieses Stück beschämender Vergangenheit nie richtig durchleuchtet und aufgearbeitet.
Noch kann ich von mir behaupten, dass mein Gedächtnis und mein Erinnerungsvermögen recht gut funktionieren.
Obwohl man die geschichtliche Aufarbeitung der ehemaligen DDR sehr differenziert betrachten muss und sollte, so liegen oftmals sehr große Welten zwischen der jetzigen Darstellung und der Wirklichkeit. Sehr oft frage ich mich dann, wo ich denn eigentlich gelebt habe und wie es möglich war, so unbeschadet zu überleben?
Ich weiß und wusste vieles nicht, aber ich weiß auch, dass sehr vieles unwahr ist.

..ein..


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