Innenpolitik Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
Hier ein Vorschlag vom "Regierenden" in Berlin - Müller.Na Klasse!
Müller plädiert dafür, jedem Single im Rahmen eines "solidarischen Grundeinkommens" 1500 Euro brutto im Monat zukommen zu lassen. Dieses Einkommen müsste versteuert werden, sei außerdem mit Arbeit verbunden "in Bereichen, die unserer Gemeinschaft zugute kommen".
Das würde bedeuten, dass nach Abzug der Steuern... ein Nettoeinkommen von etwa 1130 € übrigbleibt.
Als Arbeit "in Bereichen, die unserer Gemeinschaft zugute kommen", stellt sich Müller Arbeiten, wie "Schulhausmeister, Schulsekretär, Begleiter in Bus und Bahn, Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche" vor.
Wer sich weigert, solche Arbeiten zu machen, erhält weiter Hartz IV.
Finde ich von der Anlage her nicht schlecht - fragt sich nur, wie das mit den vorgeschlagenen Tätigkeiten funktioniern soll.
Vielleicht wäre es ja ein Pilotprojekt für Berlin.
Das Gehalt als Schulhausmeister kann von Stadt zu Stadt variieren da der Verdienst von verschiedenen Faktoren abhängig ist.
Das Durchschnittsgehalt als Schulhausmeister liegt bei 2309.97 Euro.
Einkommen Schulhausmeister
Eine Schulsekretärin Grundschule
verdient im Monat etwa 2.090 – 2.734 €
Einkommen Schulsekertärin
Das wäre dann auch eine Art Lohndumping.
Monja.
Ich schrieb ja:
"Das wäre dann auch eine Art Lohndumping."
geschrieben von Monja_moin
"...fragt sich nur, wie das mit den vorgeschlagenen Tätigkeiten funktionieren soll."
Es gibt in Ballungszentren z.B. größere Schulen, in der eine Teilzeitsekretätin oder ein Teilzeithausmeister / Haushelfer nötig sind.
Ähnliches gilt für Nachmittagsbetreuung oder Zugbegleitung ...
Es sind doch nur Denkansätze, die auf der Basis der "Bedürfnisse" eines "Großstadtchefs" beruhen.
Das sollte man nicht mit einem Schlagwort, wie "Lohndumping" abtun.
Es ist mir jedenfalls angenehmer, als wenn irgendwelche Politiker ohne praktischen Wirkungsbereich aus Wahlkampfgründen schöne Worte, wie "solidarisches Grundeinkommen" als Parole heraushauen, ohne darüber Auskunft zu geben, wo das Geld herkommen soll und wo dann der solidarische Faktor sein soll.
Über das Thema Langzeitarbeitslosigkeit kann in der Theorie ewig geredet werden…
Die Menschen, die heute schon seit vielen Jahren aus den verschiedensten Gründen keiner Arbeit (mehr) nachgehen (ob sie nicht wollen oder nicht können will ich nicht beurteilen) und vom Jobcenter nur noch “verwaltet” werden, werden sicher nicht mehr in Größenordnungen durch irgendwelche Projekte ins Arbeitsleben zurückfinden. Es sind leider zu viele Jahre verschenkt worden, denn soweit hätte es nie kommen dürfen.
Es darf einfach nicht sein, dass junge Menschen bereits, ohne dass sie jemals gearbeitet haben, Hartz IV erhalten. Gleich nach den schulpflichtigen Jahren müsste nachgewiesen werden, dass sie eine Lehre oder eine Arbeit aufnehmen.
Und hier beginnt dann aber schon die Enttäuschung für junge Leute, wenn sie eine Lehrstelle gefunden haben und auch arbeiten wollen, aber noch in der häuslichen Bedarfsgemeinschaft leben (müssen bis 25 Jahre) das heißt, sie können vom Lehrlingsgeld nicht alles behalten. So kann man aber junge Menschen nicht motivieren… und schnell passiert es dann, dass sie sagen, … “dann bleib ich doch lieber zuhause”
… und hier beginnt der Teufelskreis, es beweist sich, dass die gesetzliche Regelung mit Bedarfsgemeinschaften für junge Menschen nicht motivierend ist, hier müsste nachgebessert werden und ich bin davon überzeugt, dass es helfen würde, die jungen Menschen mehr zu motivieren, wenn sie zum Beispiel merken, dass sie sich vom erarbeitetem Geld zum Beispiel die Fahrerlaubnis in Raten-Abzahlung leisten könnten.
Nikole
ich stolper über diese Formulierung " Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen? "
Ich glaube daß fast jeder Langzeitarbeitslose Geschichten erzählen kann davon wie mit ihm umgegangen wird. Vor allem diejenigen die eh schon zu dem von unserer Gesellschaft nicht so begünstigten Teil gehört.
Sollten wir uns nicht lieber fragen, was braucht es damit wir eine Gesellschaft werden in der jeder sein Potenzial entfalten kann, seinen Platz findet und für sich selber sorgen kann?
Empfehlen kann ich als Anregung dafür Prof. Dr. Gerald Hüther, findet man einiges auf youtube.
(falls ihr ihn noch nicht kennt)
Ich gehe davon aus, dass viele von uns Langzeitarbeitslosigkeit nur in der Theorie kennen und weder in der eigenen Familie noch im Bekanntenkreis, wo die meisten ja Rentner sind, davon konfrontiert sind.
Es gibt Langzeitarbeitslose, die nicht mehr integrierbar, also in einen geregelten Ablauf der Berufstätigkeit zurückgeführt werden können: das sind Leute, die aufgrund von Süchten (Alkohol und Drogen) zu krank sind und solche, die schlicht nicht arbeiten wollen. Bei den Kranken hat die Gesellschaft auch die Pflicht, diese zu unterstützen, damit sie eine Grundversorgung erhalten, d.h. damit sie nicht verhungern und ein Dach über dem Kopf haben sowie medizinische VErsorgung und Betreuung (was ja alles bei uns so gegeben ist).
Bildung ist der Grundstock, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können und jeder ist für sein Lebens selbst verantwortlich. Es ist Unsinn, dem Staat, der die Menschen finanziell unterstützt, den Politikern oder den Job-Centern dafür die Verantwortung zuschieben zu wollen.
ABer es muss in berufliche Qualifizierung und Bildung investiert werden und nicht in den Ausbau der Langzeitarbeitslosigkeit. Solange unsere KOnjunktur noch "brummt" und die Unternehmen bereit sind, auch Menschen einzustellen, die ihren Vorstellungen nicht optimal entsprechen, sollten die arbeitswilligen und -fähigen Langzeitarbeitslosen diese Chance ergreifen. Das kann ja alles schnell vorbeit sein.
Sie sollten sich ein Beispiel an z.B. Flüchtlingen nehmen, die aufgrund ihrer noch mangelnden Deutsch--Kenntnisse so ziemlich jeden Job annehmen (wenn sie arabeiten dürfen), um wieder Zugang in den ARbeitsprozess zu finden. Kann dann jemand durch Disziplin, Engagement, Zuverlässigkeit und der Bereitschaft zu lernen (und dies lebenslang) einen ARbeitgeber von sich überzeugen, wird dies auch klappen. Einfach machen und nicht immer jammern und Forderungen stellen ,die keiner erfüllen oder bezahlen kann. Olga
Genau das ist das Problem. Als die geburtenstarken Jahrgänge waren, ging die Diskussion um Lehrstellenabgabe hin und her...und so wurde ein Riesenberg Jugendlicher ohne Ausbildugn vor sich her geschoben. Nun sind geburtenschwache Jahrgänge da jault die Wirtschaft das die Lehrstellen nicht besetzt werden. Wenn man aber keine Lehre hatte und dann nur vo Hartz4 gelebt hat...dann ist es sauschwer in ein arbeitsleben zu kommen. Lehrstellen für 26 jährige sind ungewöhnlich und spezielle Ausbildunge durch die Arbeitsagentur auch...die beschränken sich auf Bewerbertrainig, Pofilingdummschwatz oder Vorladungen die für Sanktionen notwendig sind.Es darf einfach nicht sein, dass junge Menschen bereits, ohne dass sie jemals gearbeitet haben, Hartz IV erhalten. Gleich nach den schulpflichtigen Jahren müsste nachgewiesen werden, dass sie eine Lehre oder eine Arbeit aufnehmen.
Da heute mehr als 50% der jungen Menschen studieren und eine akademische Laufbahn, möglichst auf internationaler Ebene, anstreben, werden natürlich diejenigen immer rarer, die eine Lehre machen möchten. Oft greifen die Arbeitgeber jetzt auch zu denen, die sie erst nachqualifizieren müssen, weil sie meist Probleme mit SChreiben, Lesen und Rechnen haben. Kein Wunder, wenn jemand es nicht mal für nötig gefunden hatte, die Schule abzuschliessen und auch in solchen Familien keinerlei WErt darauf gelegt wurde.
Natürlich ist dann daran wieder mal "der Staat", die Politiker und die kapitalistische Unternehmenskultur Schuld. Das alles hilft aber jungen Ausländern bei uns, die auch Jobs und Chancen ergreifen, die den gepamperten jungen Deutschen oft nicht würdig genug für sich selbst erscheinen. Olga
Was ist heute nur im ZDF los? Noch eine Hiobsbotschaft bekommen wir:
[zitat] Hartz-IV-Bezieher haben nach Zahlen des Steuerzahlerbundes im Monat oft mehr Geld zur Verfügung als Arbeitnehmer. Wer eine vierköpfige Familie ernähren will, braucht demnach heute einen Bruttolohn von mindestens 2.540 Euro, um netto Hartz-IV-Niveau zu erreichen. Das zeigen Berechnungen des Steuerzahlerbundes für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Für eine fünfköpfige Familie seien dazu mindestens 3.300 Euro brutto erforderlich. [/Zitat]
Jetzt fehlt es nur noch, das jemand behauptet, das Rentner noch besser gestellt sind, da sie neben ihrer Rente auch noch die Berechtigung besitzen zur Tafel zu gehen.
Quelle: Hartz IV bringt mitunter mehr als Arbeit
Da fällt mir nur noch Volker Pispers ein
Sag ist es wirklich so schwer zu verstehen ? Es geht nicht darum wer heute studiert. Es geht um Langzeitarbeitslose und wie man diese ins Arbeitsleben kriegen kann. Und es geht auch nicht darum wer schuld hat.
Der neue Arbeitsminister hat eine andere Herangehensweise an das Problem als die alte Ministerin, die es nicht gebacken bekam. Und ein furchtbar "Weiser" hat noch bevor er auch nur Kenntnis davon hat, wie es gemacht werden soll ein eigene Idee gehabt.
Und meine Frage war hier zwar schwer zu beantworten (ich selbst habe da wenig Ideen) aber vielleicht gibt es ja doch Ideen, wie man Langzeitarbitslose aus der Spirale raus helfen kann.
Jaja mein Bester....Das Hartz-IV-System ist nach wie vor völlig unterfinanziert, weil immer mehr Mittel für die Verwaltungskosten aufgewendet werden müssen", so Einfalt. Von 100 Arbeitslosen im Hartz-IV-System erhalte nur einer im Bundesdurchschnitt eine Weiterbildung, die zu einem Berufsabschluss führe. In der Arbeitslosenversicherung sei der Anteil der Personen in solchen Bildungsmaßnahmen vier mal höher.