Innenpolitik Wie mit Langzeitarbeitslosen umgehen ?
Arbeitsminister Heil plant ein nachhaltiges Programm für kaum vermittelbare Langzeitarbeitslose: Diese sollen künftig gemeinnützige Arbeit vollbringen, statt "von einer kurzfristigen Maßnahme zur nächsten" geschubst zu werden.
Man will vier Milliarden Euro bereitstellen, um ca. 150 000 Menschen eine langfristige Perspektive auf einem sozialen Arbeitsmarkt anzubieten.
Es gibt aktuell etwa 860 000 Menschen, die als Langzeitarbeitslose eingestuft werden.
Die letzte Groko hat schon einmal versucht Langzeitarbeitslose in Programmen zu qualifizieren, daß sie im ersten Arbeitsmarkt Fuss fassen....damit ist Nahles grandios gescheitert. Nun also ein Anlauf für diese Menschen ein "Arbeitsleben" zu schaffen, welches auch die Altersarmut für diese Menschen verhindern soll.
Noch sind keine genauen Pläne bekannt da gibt es Kritik. Der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Christoph M. Schmidt, beurteilt die Pläne der großen Koalition zur Zukunft des Arbeitsmarkts skeptisch. Mit dem Ausbau des sozialen Arbeitsmarktes gebe man mehr oder weniger das Ziel auf, Langzeitarbeitslose doch irgendwann wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, sagte der Wirtschaftsweise.
Er möchte Alleinerziehende mit Kindern unter drei Jahren oder mehreren Kindern zwischen drei und sechs Jahren zur Aufnahme einer Beschäftigung verpflichten.
Hättet ihr Ideen, wie man das Problem angehen kann, um die Zahl Langzeitarbeitsloser zu verringern ?
Im Prinzip spricht nichts dagegen, wenn Alleinerziehende mit Kinder ab 3 Jahren berufstätig sind.
Will der Arbeitsminister es verpflichtend machen, sollte er zuerst dafür sorgen, daß es auch genügend Kindergartenplätze gibt mit arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten.
Vor allem auch während der Ferienzeiten sollten diese geöffnet haben, was überwiegend nicht der Fall ist.
Monja.
Ich möchte bei diesem Thema auf die Langzeitarbetislosen aufmerksam machen, die mit 55 wegrationalisiert werden. Meine frühere Mitarbeiterin musste gehen, weil der Arbeitgeber, trotz ihrer guten Leistungen, ihren Arbeitsbereich auf Grund von Sparmassnahmen gänzlich aus dem Programm der Institution streichen musste. Und trotz hochqualifiziertem Studium, und langem guten Einsatz in ihrem Bereich, kann sie seit anderthalb Jahren nicht mehr vermittelt werden. Wegen ihres Alters. Sie wäre bereit gewesen, lange Arbeitswege auf sich zu nehmen, sogar umzuziehen, denn sie mochte wieder eine Stelle finden, bei der sie ihre Kompetenzen einbringen kann. Selbst ihre Bereitschaft, andere Stellen anzunehmen, die nicht ihrer Ausbildung entsprochen hätten, und weniger bezahlt sind, hat nicht dazu geführt, dass sie eine Anstellung fand. Ich weiss, die bisheringen Schreiber/innen hier haben einen anderen Focus. Aber das Thema Alter (heute scheinbar schon ab 40) ist offfenbar eine Hemmschwelle, die arbeitswillige Leute ins Aus bringt. Tine
Hättet ihr Ideen, wie man das Problem angehen kann, um die Zahl Langzeitarbeitsloser zu verringern ?
Klar: Sie endlich einstellen!
Ich habe Bekannte, der Mann hat auf Elektroinstallateur umgeschult (heißt heute anders, die Berufsbezeichnung). Meint ihr, den stellt einer ein? Denk doch nicht dran! NRW.
Der sucht überall, von Sylt bis in den Süden. Die würden auch umziehen. Aber nee, über 40 Jahre alt, nix zu machen.
LG, ff
Liebe monja, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt,
Nicht der Wirtschaftsminister, sonder dieser "Wirtschaftsweise" hat den Vorschlag mit den Alleinerziehenden gemacht. Bisher ist es so, daß man als Alleinerziehender von Kindern bis 6 Jahre nicht zur Arbeit verpflichtet werden können. Das will er abschaffen.
Der Arbeitsminister hat bisher nur seinen Willen zum Eisatz von Milliarden Euro um Langzeitarbeitslose in Arbeit zu bringen geäussert.
Ich weiss, daß es stimmt, was du schreibst, auch wenn es andere anders darstellen. Hier geht es aber darum, daß es Menschen gibt, die schon lage Jahre keine Arbeit haben und die sehr schwer wieder in Arbeit zu bringen sind. Mit der Folge das nicht nur ihre Rente gering sein wird, sondern z.Teil auch ide Kinder wieder in Hartz4 kommen, weil sie mit solch einem Leben groß geworden sind. Das sollte unterbrochen werden.
Ja, leider ist das so. Und mit jedem Jahr, in dem er keine fachspezifische Arbeit findet wird die Chance kleiner seine Kenntnisse anzuwenden.
Dabei wäre es eigentlich einfach ihn einzustellen. Denn er könnte ja i der ersten Zeit einfacher Tätigkeiten machen oder unter Aufsicht eines erfahrenen Facharbeiters arbeiten. Es gibt in jeder Firma Arbeiten (wie Kabelzug oder Kanäle verlegen) die auch von unerfahreren Mitarbeitern gemacht werden könnten.
Wie man allerdings Firmen zwingen kann, solche Mitarbeiter einzustellen...da hab ich leider keinen Plan.
Vielleicht sollte man kommunale Betriebe bezuschussen, wenn sie Langszeitarbeitslose beschäftigen.
Dann möge "ihm", diesem Volli......gnoranten doch mal einer erklären, daß das überhaupt nichts hilft, denn die meisten Eltern solcher Kinder würden liebend gerne arbeiten, aber ..... Kinder in solchen Einrichtungen sind mehr krank als daß sie gesund sind, und die bezahlten Tage können so überhaupt nicht ausgenutzt werden! Warum ist das so???
Er möchte Alleinerziehende mit Kindern unter drei Jahren oder mehreren Kindern zwischen drei und sechs Jahren zur Aufnahme einer Beschäftigung verpflichten.
Hättet ihr Ideen, wie man das Problem angehen kann, um die Zahl Langzeitarbeitsloser zu verringern ?
Weil Eltern, die einen Arbeitsplatz haben, dermaßen unter Druck stehen ihren Arbeitsplatz, ihren Ruf im Betrieb, ihre Aufstiegschancen nicht zu riskieren, daß sie auch ihre kranken Kinder in diese Einrichtungen schicken und nur im " Notfall " und wenn es gar nicht mehr anders geht, bereit sein wollen ihre kranken Kinder selber zu hüten!
Edita
Da stimme ich dir natürlich zu. Es war aber nur ein Beispiel, wie eine Sache schon zerredet wird, bevor es wirklich konkrete Pläne gibt.
Ich meine das Problem mit Langzeitarbeitslosen kennt sicher fast jeder. Wenn man sehr lange nicht gearbeitet hat (warum auch immer) wird es immer schwerer eine Arbeit zu finden.Ich würde gern wissen wollen, ob jemand Ideen hat, wie man aus diesem Teufelskreis raus kommen könnte. Nahles wollte es über Qualifizierung schaffen, das hat leider gar nicht geklappt . Nun will es Heil anders angehen. Wenn ich ehrlich bin, ich habe wirklich kaum Ideen diesen Zustand für viele (nicht einzelne) zu ändern.
Hier ein Vorschlag vom "Regierenden" in Berlin - Müller.
Müller plädiert dafür, jedem Single im Rahmen eines "solidarischen Grundeinkommens" 1500 Euro brutto im Monat zukommen zu lassen. Dieses Einkommen müsste versteuert werden, sei außerdem mit Arbeit verbunden "in Bereichen, die unserer Gemeinschaft zugute kommen".
Das würde bedeuten, dass nach Abzug der Steuern... ein Nettoeinkommen von etwa 1130 € übrigbleibt.
Als Arbeit "in Bereichen, die unserer Gemeinschaft zugute kommen", stellt sich Müller Arbeiten, wie "Schulhausmeister, Schulsekretär, Begleiter in Bus und Bahn, Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche" vor.
Wer sich weigert, solche Arbeiten zu machen, erhält weiter Hartz IV.
Finde ich von der Anlage her nicht schlecht - fragt sich nur, wie das mit den vorgeschlagenen Tätigkeiten funktioniern soll.
Vielleicht wäre es ja ein Pilotprojekt für Berlin.