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Innenpolitik Wie helfen wir nun weiter?

olga64
olga64
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Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von olga64
Viele Flüchtlinge sind nun schon da, viele werden noch kommen und viele werden für immer bei uns bleiben.
Damit das grosse Engagement der Deutschen nicht doch irgendwann "der Fluch der guten Tat" wird -wie kann jeder Einzelne von uns hier tatkräftig mithelfen,dass dieses deutsche Sommermärchen 2015 ein gutes wird?
In unserem 'Fitness-Studio machten wir unter den Mitgliedern eine Rundfrage, wer bereit wäre, monatlich 1 Euro mehr an Gebühr zu bezahlen, damit die jungen Flüchtlinge umsonst trainieren können. Als Bedingung stellten wir dem Inhaber (er hat insgesamt 5 Studios), dass dieser den Betrag verdoppelt. Wir verkauften es ihm als marketingstrategische Massnahme für zukünftige Kunden - will heissen: wenn die jungen Männer selbst Geld verdienen, können sie zahlende Mitglieder werden.
Umgekehrt dürfte es ein gewisses Gefahrenpotential sein, wenn junge, kräftige Männer monatelang ohne Beschäftigung in Aufnahmelagern leben müssen und sich Aggressionen aufbauen, die zu Tumulten usw. führen könnten. Sport ist ein gutes Mittel, um hier gegenzusteuern.
Wir haben heute ein Okay erhalten - ab sofort werden in den Aufnahmelägern Flüchtlingen dieses Angebot gemacht. In die Sauna dürfen sie nicht - dagegen waren einige Damen (wir haben Gemeinschaftssaunen).

Parallel gründete eine Frauengruppe im Helferkreis eine Gruppe "Talk and walk", speziell für Flüchtlingsfrauen. Dazu werden zweimal monatalich englischsprachige Frauen eingeladen, die mitwandern. Die gemeinsamen Gespräche dürften hilfreich sein, insbesondere für muslimische Frauen, damit diese aus dem Haus kommen.
Auch für ältere, deutsche Frauen ist ein solches Gehirntraining sicher nicht zu verachten. Bin gespannt, wie dies angenommen wird und freue mich auf die erste Wanderung.

Es gibt viele Bereiche, wo jeder von uns helfen kann. Es schadet auch nichts - wenn man das Talent dafür hat - sich organisatorisch und als Ideen-Geber einzuklinken. Und es macht Freude, hier zu helfen - so empfinde ich es seit geraumer Zeit. Viel Erfolg. Olga
adam
adam
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 08.09.2015, 16:53:01
Der Brüssel-Korrespondent der ARD, Rolf-Dieter Krause, hat es gestern in der Maischberger-Sendung gesagt: Entscheidend wird sein, wie auf der Etappe mit den Flüchtlingen umgegangen wird, d.h. es geht nicht mehr um Hilfe, sondern um die Aufgaben, die den Flüchtlingen zugewiesen werden, damit sie zahlende Mitglieder der Gesellschaft werden. Es wird schnell Schluß sein mit der Kuscheltiermentalität, wenn die Menschen im rauen Alltag einer modernen Leistungsgesellschaft ankommen. Bei den zu erwartenden Schwierigkeiten kann/wird die Begeisterung auf beiden Seiten schnell abflauen.

Die Bundesrepublik ist ein bis über beide Ohren verschuldeter Staat mit etwa 3 Mio Arbeitslosen. Arbeitsplätze gibt es keine und wenn ich die Sudienwünsche vieler junger Flüchtlinge höre, denke ich an volle Universitäten, Voraussetzungen für die Zulassung zum Studium und Numerus clausus.

Also Olga: Alle werden in Deinem Fitnessclub keinen Platz finden und außerdem wollen sie bestimmt die Sauna benutzen dürfen. Anders ausgedrückt: Mir fällt im Moment nichts ein.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 09.09.2015, 10:32:38
Arbeitsplätze gibt es keine
geschrieben von adam
Hier gehen, wie Du weißt, die Meinungen auseinander. Wir brauchen schon allein im Pflegebereich für die alternde Bevölkerung junge Leute.

Du hast aber Recht, der freundliche Empfang ist nur ein Anfang, der zwar bessere Voraussetzungen für eine Integration schafft als brennende Unterkünfte, der für sich alleine aber noch keine Garantie für ein Gelingen schafft.

Die wachsende positive Sicht in der Bevölkerung auf die Flüchtlinge als Reaktion auf die rechten Dumpfbacken ist aber ein sehr ermutigendes Zeichen. Es ist ein deutliches Signal an diese "Ihr seid nicht wir". Deutschland ist in der Mehrheit ein tolerantes Land geworden. Die Mehrheit ist willens, die Flüchtlinge zu integrieren und am Leben teilhaben zu lassen. "Wir schaffen das" hat den Vorteil der Mobilisierung positiver Kräfte in unserer Gesellschaft.

@ Olga,

Du machst Dir konkrete Gedanken, wie man helfen könnte. Dies ist in meinen Augen weit besser als zu schreiben "Mir fällt nichts ein". Deshalb danke!

Wir versuchen auch mit unseren Möglichkeiten zu helfen. Dazu gehört nicht nur der Einsatz unserer Webpräsenz, sondern auch der vor Ort.

Karl

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sammy
sammy
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von sammy
als Antwort auf Karl vom 09.09.2015, 11:00:37
"Wir schaffen das" hat den Vorteil der Mobilisierung positiver Kräfte in unserer Gesellschaft.
geschrieben von karl

...irgendwie wie kommt mir das bekannt vor...., jo, "YES WE Can"!
Aber wenn alles mit einem starken Willen zu meistern wäre, wäre es fantastisch.
Der Alltag sieht aber in der heutigen Zeit anders aus und der Alltag kommt erst noch mit seinen vielschichtigen Problemen.
Um diese zu bewältigen, gehört dazu eine OFFENE Diskussion mit ALLEN über die anstehenden Aufgaben.

sammy
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 09.09.2015, 10:32:38
Da gebe ich Dir in jedem Punkt absolut recht ,Adam. Ich glaube auch nicht, dass den Flüchtlingen unbedingt nach Fitness –und Saunaclub zumute ist, und die Wanderlust dürfte auch nicht gerade überwiegen, wenn man die zurückliegende „Wanderung“ betrachtet.
Am besten hilft man den Menschen bei kleinen, ganz alltäglichen Dingen, die für uns selbstverständlich sind, Menschen aus völlig anderen Lebenskulturen jedoch fremd. Und sei es nur die Begleitung der Frauen zu einer Drogerie zum Kauf gewisser Artikel oder das Bekanntmachen für sie fremder Esswaren und deren Zubereitung, das Ablenken der Kinder durch neue Spiele u.v.m. – kostet alles nur etwas Fantasie und Einfühlungsvermögen.

Ein Beispiel, das auf sehr guten Boden gefallen ist: Im nahegelegenen Flüchtlingsheim waren harte Streitigkeiten mit religiösen Wurzeln unter den Männern an der Tagesordnung, die Polizei ein Dauergast.
Dann kam das Städtchen darauf, alle Männer zur Mithilfe bei einem Bauprojekt einzuladen. Da sie keine öffentliche Beschäftigung mit Bezahlung annehmen dürfen, bevor ihr Asylantrag durch ist, wurde der Lohn gutgeschrieben und wird ausgezahlt, wenn entweder der Antrag genehmigt ist und sie bleiben können – im andern Fall wird das Geld ausgezahlt, wenn sie das Land verlassen müssen.
Der Streit untereinander war sofort beendet, 40 Männer aus verschiedenen Herkunftsländern arbeiteten Hand in Hand , friedlich Seite an Seite und das sehr erfolgreich, denn sie wurden gebraucht.
Das ist nur ein kleines Beispiel, aber es war praktisch und hilfreich.

Luchs
adam
adam
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 09.09.2015, 11:00:37
Die wachsende positive Sicht in der Bevölkerung auf die Flüchtlinge als Reaktion auf die rechten Dumpfbacken ist aber ein sehr ermutigendes Zeichen. Es ist ein deutliches Signal an diese "Ihr seid nicht wir". Deutschland ist in der Mehrheit ein tolerantes Land geworden. Die Mehrheit ist willens, die Flüchtlinge zu integrieren und am Leben teilhaben zu lassen. "Wir schaffen das" hat den Vorteil der Mobilisierung positiver Kräfte in unserer Gesellschaft.
geschrieben von Karl


Du hast also auch keine Vorschläge, Karl.

Die positive Sicht der Gesellschaft ist erstens kein Durchschnittswert, schafft zweitens keine Arbeits- oder Studienplätze und sie ist auch nicht ganz uneigennützig, denn es tut gut, gut zu sein, auch in den Augen anderer.

Die Realität kommt. Wie wollen wir ihr begegnen, damit das "Willkommen" nicht zu einer leeren Phrase wird? Ein Willkommen ist auch ein Versprechen, ein Versprechen für Sicherheit und Sorglosigkeit, es verpflichtet also und weist somit in die Zukunft. Wie soll es erfüllt werden und wer soll es erfüllen? Es geht auf keinen Fall, daß die einen das Willkommen aussprechen, sich dann rumdrehen und es anderen überlassen, es zu erfüllen.

Du machst Dir konkrete Gedanken, wie man helfen könnte. Dies ist in meinen Augen weit besser als zu schreiben "Mir fällt nichts ein". Deshalb danke!
geschrieben von Karl


Also, was fällt Dir ein? Wie schaffen wir Arbeitsplätze, damit Hilfe, die ja nicht auf Dauer sein kann, ersetzt wird durch Eigenhilfe? Es wird Zeit sich Gedanken zu machen, wie ein Versprechen eingelöst werden kann. Dafür werden sich die Flüchtlinge bedanken und das ist wichtig!

--

adam

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Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 09.09.2015, 11:30:52
klar sagt frau merkel: wir schaffen das!

was soll sie auch sonst sagen? - in meinen augen ist das
eine phrase, denn eigentlich wird das ganze problem dem volk
überlassen.

sollte man mal container auf dem schönen rasen vor dem
schloss bellevue aufstellen? oder wäre nicht auch platz beim
bundeskanzleramt? -

ist natürlich ironie - aber die 'hohen herrschaften' an ihren
schreibtischen merken nicht besonders viel von den problemen.

markige sprüche kann jeder klopfen.
uki
uki
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.09.2015, 11:42:05
Arbeitsplätze kann der Normalbürger nicht schaffen.
Hilfreich wäre es im Vorhinein schon gewesen, nicht zu behaupten, wir brauchen, wir brauchen, wir brauchen, nämlich euch alle und kommt alle. Ohne euch vergreisen wir, ohne euch haben wir Mangel an Arbeitskräften.

Hilfe für Notleidende ist natürlich selbstverständlich und hätte nicht diese Versprechungen benötigt.

Nun muss die Politik sehen, wie sie es schafft, was ihr vorher mit viel weniger Flüchtlingen schon sehr schwer gefallen ist.

Was jeder aber tun kann, ist ein Entgegenkommen und keine Ablehnung.
Olga, die nun mal in Fitnesskreisen sich bewegt, hat eine von vielen Möglichkeiten aufgezeigt. Irgendwie können viele und werden wohl auch viele gute Ideen umgesetzt werden.

~uki~
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 09.09.2015, 10:32:38
Die Bundesrepublik ist ein bis über beide Ohren verschuldeter Staat ...
geschrieben von adam


ich dachte , dass wäre Griechenland .

und

Arbeitsplätze gibt es keine ...
geschrieben von adam


na sowas ... wieso höre ich dann immer von "Fachkräftemangel" und "arbeitsscheuen Gesindel" ?

da braucht es doch nur die faust eines starken adams , der wiedermal im jobcenter ordentlich auf den tisch haut .

oder legt man sich im hause adam , die opportune "meinung" nur so zurecht
wie es gerade in den kram passt ?

dachte ich mir .

sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 09.09.2015, 11:30:52
Du hast also auch keine Vorschläge, Karl.
geschrieben von adam
Aber hallo adam,

ich habe schon in einem anderen Thread geschrieben. Unterstützung bei Behördengängen, Sachspenden, Deutschunterricht, Hilfe bei Wohnraumbeschaffung etc.

Hier habe ich darum gebeten, nützliche Tipps zu sammeln. Je mehr sich daran beteiligen umso besser.

Karl

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