Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?

Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?

Karl
Karl
Administrator

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.03.2011, 15:24:12
Sorry gustlbert,

aber Dein Beitrag ist anmaßend und ärgerlich.

Ich bin übrigens nicht der Meinung melis, dass Schreiben nichts bringt. Die Öffentlichkeit als Ganzes bewirkt sehr wohl sehr viel und davon ist der Seniorentreff ein winziger, aber immerhin lesbarer Teil. Dass die Politiker dem Volk auf das Maul schauen, ist doch wunderbar an den verbalen Verrenkungen von Röttgens und Merkel zu erkennen. Die haben sehr wohl ein sehr gutes Gespür dafür, was die Wähler wollen, deshalb schwenken sie jetzt vor den Wahlen auf "Überprüfung" etc. ein. Ich empfehle aber, immer auf die Taten und nicht auf die Worte zu achten. Ich bin zuversichtlich, dass die Wähler sich daran erinnern werden, wer die Laufzeitverlängerung gewollt hat und wer nicht.

Karl
mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von mradefeld
Es fragt sich nur, was unter "schnellstmöglich" zu verstehen ist. Wären zeitlich begrenzte Stromabschaltungen zu verkraften, um "schnellstmöglich" aus der Kernenergie auszusteigen? Oder sollte für eine Übergangszeit Strom von ausländischen Kernkraftwerken bezogen werden? Wir könnten uns dann wenigstens allein die weiße Weste der Kernkraftabstinenz überstülpen.
So lange jedenfalls, wie die, die so lautstark den Ausstieg fordern, praktisch gegen JEDE Investition in die erneuerbaren Energien sind, die zu stoppen versuchen, wird es wohl noch nicht so schnell gehen.
Bekämpfen die nicht fast jedes geplante Wasserkraftwerk, jedes Pumpspeicherwerk, neue Energieleitungen, um den Nord- und Osteestrom zu den Bedarfszentren zu leiten und, und, und? Sogar neue Windparks werden massiv bekämpft, auch größere Solaranlagen stehen in der Kritik.
Aber am liebsten alles elektrisch machen wollen. Land- und Binnenverkehr auf dem Wasser eingeschlossen.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von hafel
als Antwort auf mradefeld vom 13.03.2011, 16:35:47
Mit dem "sofort" habe ich auch meine Probleme. Es ist wie jeder Rückzug. Der sollte organisiert, kontrolliert und ohne Panik ablaufen.

Hafel

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Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 13.03.2011, 16:45:17
Mit dem "sofort" habe ich auch meine Probleme. Es ist wie jeder Rückzug. Der sollte organisiert, kontrolliert und ohne Panik ablaufen. Hafel

Wenn ich in meinem Beitrag 'sofort' schrieb,
dann meinte ich genau das, nämlich den sofortigen ernsthaften Beginn des (noch) ehrenvollen Rückzuges. Und zwar weltweit.
Diese Schiene KKW für Energiegewinnung war zur Zeit ein Irrtum. Ein teuerer. Es bedarf noch mehr Forschung.
Denn ohne Atomkraft o. ä. werden wir auf Dauer nicht herumkommen.
Dazu hätten wir uns schon nicht so fleißig vermehren sollen.

Beruhigend dabei ist, daß die Menschheit immer noch einen Ausweg gefunden hat, wenn es ans Eingemachte ging.

Natürlich kann man nicht allen KKW auf einmal das Licht ausblasen.
Abgesehen davon, dass die jetzt noch aktiven Brennstäbe doch nicht einfach in den Wald geschmissen werden könnten.

Wer hat eigentlich die Japanischen KKW wirklich konstruiert?
Ich hoffe, es waren keine deutschen Siemensianer maßgeblich daran beteilitg.
Der wirtschaftliche Imageverlust wäre für DE unermesslich.

Provo
kante Bemerkung, mehr um den Thread aufzulockern:
Vielleicht hat auch nur ein Doktorant geschummelt?
yuna
yuna
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.03.2011, 17:06:35
[...]Wer hat eigentlich die Japanischen KKW wirklich konstruiert?
Ich hoffe, es waren keine deutschen Siemensianer maßgeblich daran beteilitg.
Der wirtschaftliche Imageverlust wäre für DE unermesslich.[...]


Größtenteils Toshiba.
Toshiba Nuclear Power
Allerdings kannst du die nicht für die Qualität verantwortlich machen. Nichts hält ewig, und schon gar nicht, wenn es nicht nach Vorschrift gepflegt wird. Und das blieb aus. Dafür war Tepco verantwortlich. Tepco nimmt es aber wohl mit der Sicherheit nicht so genau, wie die japanische Regierung es verlangt.
entdeckerklaus
entdeckerklaus
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von entdeckerklaus
als Antwort auf Karl vom 13.03.2011, 09:26:40
Ich habe mich nicht klar ausgedrückt.
1)Unsachlich! Ich meinte damit die Träumer, die verkünden, dass der fehlende Strohm durch Sonnen und Windenergie ersetzt werden kann.
2) Wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.
In der Nacht so gegen 1.00 Uhr sah ich Herrn Tretin im Fernsehen, der so tat als wenn die derzeitige Regierung an dieser Katastrophe schuld sei er platzte gerade vor Häme.

Atomkraftwerke in so eine unsichere Gegend zu stellen bezeichne ich als kriminell!
richtig ist sicher, dass es auch bei uns Erdbeben gibt und geben wird aber doch nicht in solcher Stärke und so häufig. Ich denke von der Seite her sind wir relativ Sicher.
Aber bitte wo sind die Alternativen? Es bleibt uns doch nur die Kohle. Im Haushalt können wir uns einschränken den Kaffe mit der Hand mahlen, mach ich schon lange, und so weiter. Aber in der Industrie, gleichbleibende hohen Strohm, Metallschmelze, Chemie wie soll das gehen? Hier erwarte ich eine Antwort höre aber nur Geschwafel und das macht mich so zornig, dass mir in meinem Betrag die Pferde durchgegangen sind.
Ausstieg so schnell wie Möglich, was ich heute so höre so werde ich wohl vom Saulus zum Paulus. Schluss!! und die Abfälle in die Erde damit aber bitte ohne Proteste, denn irgendwo muss das Zeug ja nun hin. Rot-Grün hatte jahrelang Zeit etwas zu unternehmen aber, hat wohl die Atomlobby den betreffenden Politikern Unmengen Baldrian in den Tee geschüttet. Oder gab es etwa Bares? Wundern würde es mich nicht.
Gruß der gewandelte Entdeckerklaus
Oder soll ich mich jetzt Paulus nennen

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Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yuna vom 13.03.2011, 17:16:08
Danke, Yuna!
Ich fragte deshalb, weil ich gerade arg beschäftigt bin.

Wenn ich das /englisch) so überfliege, dann kommt mir der Vergleich mit der üblichen Software-Entwicklung in den Sinn.
Man könnte durchaus fehlerfreie Software bauen, aber dazu reicht oft/meistens die Zeit und die Kohle einfach nicht.

Nur bei einem Software-Fehler stürzt vielleicht mal ein Flugzeug ab.
Oder das ABS funktioniert mal nicht 100%ig.
Aber bei der Atomsache gibt es so einen Fehler nicht, da stürzt einfach alles ab.

Deswegen -wegen der erkannten menschlichen Unfähigkeit- bin ich gegen weitere KKWs, obwohl ich die Sache an sich gut finde.
Nur ist Mensch für diese Technik zZt einfach nicht gerüstet.
Also - Finger weg davon. Es war zZt -wie geschrieben- ein falscher Weg.
Auf einem Weg kann man umkehren.

Die Forschung sollte allerdings weitergehen. Und zwar beschleunigt.

Und der vorgestellte Reaktor hat eine verdammt hohe Leistung, dem entsprechend ist natürlich auch der Schaden, den er anrichten kann.
yuna
yuna
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von yuna
als Antwort auf entdeckerklaus vom 13.03.2011, 17:23:28
[...]Aber bitte wo sind die Alternativen? Es bleibt uns doch nur die Kohle. Im Haushalt können wir uns einschränken den Kaffe mit der Hand mahlen, mach ich schon lange, und so weiter. Aber in der Industrie, gleichbleibende hohen Strohm, Metallschmelze, Chemie wie soll das gehen? Hier erwarte ich eine Antwort höre aber nur Geschwafel und das macht mich so zornig, dass mir in meinem Betrag die Pferde durchgegangen sind.[...]


NorGer
Wird aber von der Regierung geblockt. Mittels NorGer könnten alle AKWs in Deutschland komplett ersetzt werden. Zusätzliche Energie, die beispielsweise aus Windkraftwerken in Deutschland gewonnen würde, könnte in Norwegen obendrauf gespeichert und in Form von Strom wieder nach Deutschland zurück geleitet werden.

Möglichkeiten gibt es, die Regierung will sie nur nicht.
NorGer ist seit 1992 bei Atomgegnern im Gespräch. Es sind alle bereit los zu legen, sie können nur nicht, aufgrund von Verordnungen durch die Regierung. Es müsste nur ein einziges Wort in der KraftNav verändert werden, die Regierung sieht da aber bis heute keinen Notwendigkeit zu handeln.


@digizar: Das ist immer so eine Sache. Ich würde wie gesagt die Schuld nicht bei Toshiba suchen. Sie haben Teile des Kraftwerks zwar gebaut (bei Fukushima Daiichi beispielsweise Reaktor 3 und 5, drei weitere sind von General Electric und eins von Hitachi), aber speziell Fukushima Daiichi (ich glaube zumindest es war 1, wenn ich mich recht entsinne) ist von 1971.
Es zu pflegen liegt in der Verantwortung der Betreiber und das ist Tepco.
Wenn du dir einen PC kaufst, dann kommt ja auch nicht Toshiba zweimal im Monat vorbei und installiert dir Updates, überprüft das Gehäuse und tauscht ggf. defekte oder schwache Hardwarekomponenten aus.

Tepco ist seiner Pflicht nur sporadisch nachgekommen. Es gab schon mehrere Vorfälle mit den von Tepco betriebenen AKWs in Japan. Japan weiß davon und soweit ich das mitbekommen habe, schicken die auch öfter mal einen unabhängigen Begutachter/Behörde vorbei, der dann überprüft, ob alles mit rechten Dingen zugeht und Tepco seiner Pflicht nachkommt. Dabei ist Tepco eben schon mehrmals aufgeflogen, dass sie eben dies nicht taten.
Außerdem war Fukushima Daiichi ohnehin dafür vorgesehen, dieses Jahr im März vom Netz zu gehen. Dass ihnen jetzt der Tsunami noch zuvor kam ist da natürlich doppelt bitter. =/
pilli
pilli
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2011, 22:45:45
den von walter4 in einem anderen thread genannten artikel habe ich gelesen und wie gewohnt auch einige der dazu erfolgten kommentare; letztendlich bin ich einem link gefolgt zu einem video bei youtube, mit dem titel: "Atomkraftwerke: Der TÜV ist nicht unabhängig!"

hier berichtet Professor Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker (Uni Wien) im interview, wie es zu seiner ("einst glühender verehrer des projektes") komplett anderen sichtweise kam.

ein kostensparender und die sicherheit gefährdender "Billigmeiler" sollte in Österreich in betrieb genommen werden; das zeigten die baupläne, deren schwachstellen im video sehr gut beschrieben werden.

der für mich wichtige moment des videos aber kam, als ich hörte, dass "nahezu baugleiche" typen für Deutschland vom TÜV mit einem gutachten für 40 jahre genehmigt wurden und nur alle vier jahre überprüft werden...aber wie sie überprüft werden, dass lässt schlimmes ahnen.

das video offenbart nicht nur, mit welch schwachen argumenten, politiker darauf vertrauen, was der TÜV absegnet, sondern vielmehr, wer da hinter dem TÜV als strippenzieher mit einer 2/3 aktienmehrheit steht. es hat da eine szene im video, bei der sehr klar zu sehen ist, wer da wem während eines interviews erlaubt, mit welchen worten öffentlich stellung zu beziehen; einfach unglaublich!


sendung kontraste


--
pilli
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf yuna vom 13.03.2011, 17:39:53
........
NorGer
Wird aber von der Regierung geblockt. Mittels NorGer könnten alle AKWs in Deutschland komplett ersetzt werden. Zusätzliche Energie, die beispielsweise aus Windkraftwerken in Deutschland gewonnen würde, könnte in Norwegen obendrauf gespeichert und in Form von Strom wieder nach Deutschland zurück geleitet werden.


@Entdeckerklaus,

Den Link habe ich gelesen. Es handelt sich um ein Netz.

Aber wo und wie wird der Strom erzeugt? Oder habe ich da das Wichtigste nicht erkannt?

Ciao
Hobbyradler

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