Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Weshalb Arbeitslose? Liest du überhaupt deine Tageszeitung: http://www.nzz.ch/search?q=Energie+Sonne In Stuttgart ist man gerade dabei Offiziell 16 Milliarden Euros für ein Bahnprojekt zu verbraten, was keiner braucht. Diese Summe könnte sinnvoller angewandt werden. Zum Beispiel zur Schaffung der dafür notwendigen technologischen Voraussetzungen : http://www.pre.ethz.ch/solarbenzin/pdf/AZ.pdf
Nehmen wir mal an, ein solcher Energieträger wird in den ärmsten Ländern entlang des Äquators gewonnen und mit Tankern nach Europa und anders wohin exportiert.
Nach dieser Studie könnte Deutschland (natürlich auch die Schweiz) sich mit dieser Technologie selbst versorgen: http://www.iset.uni-kassel.de/abt/FB-I/publication/2010-087_Perspektiven_des_Energietraegers_Methan.pdf
Es ist nur eine Frage des Geldes.
Nehmen wir mal an, ein solcher Energieträger wird in den ärmsten Ländern entlang des Äquators gewonnen und mit Tankern nach Europa und anders wohin exportiert.
Nach dieser Studie könnte Deutschland (natürlich auch die Schweiz) sich mit dieser Technologie selbst versorgen: http://www.iset.uni-kassel.de/abt/FB-I/publication/2010-087_Perspektiven_des_Energietraegers_Methan.pdf
Es ist nur eine Frage des Geldes.
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
eine alternative zur angeblich alternativlosen energie verschwendenden gesellschaft ist die 2000-Watt-Gesellschaft. diese idee wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) entwickelt. derzeit ist die schweiz (wie andere mitteleuropäische länder auch) eine 6000-Watt-Gesellschaft.
sparsam leben ist mögich. es muss nur eine passende politik her. vorher aber muss den atom-industriellen die macht genommen werden.
--
Wolfgang
sparsam leben ist mögich. es muss nur eine passende politik her. vorher aber muss den atom-industriellen die macht genommen werden.
--
Wolfgang
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
Also diese Zahlen müsste man mir mal erklären. 2000 Watt in welcher Zeit? Ständig, jederzeit? Das würde bedeuten, dass ich nur bei Tag meine Waschmaschine anwerfen darf und nichts Warmes zum Essen machen darf, während sie läuft.
17 500 kWh Verbrauch pro Kopf pro Jahr? Hilfe, da geht ja meine ganze Rente drauf, wenn die Stromrechnung kommt. Mein Jahresverbraucht liegt bei etwas mehr als 3000 kWh. Und ich lebe auf etwas mehr als 30 qm.
Oder für welchen fiktiven Aluminiumhersteller muss mein Kopf für die Statistik herhalten?
Was sich die Leute so alles ausdenken, wenn sie Langeweile haben!
17 500 kWh Verbrauch pro Kopf pro Jahr? Hilfe, da geht ja meine ganze Rente drauf, wenn die Stromrechnung kommt. Mein Jahresverbraucht liegt bei etwas mehr als 3000 kWh. Und ich lebe auf etwas mehr als 30 qm.
Oder für welchen fiktiven Aluminiumhersteller muss mein Kopf für die Statistik herhalten?
Was sich die Leute so alles ausdenken, wenn sie Langeweile haben!
Alle schlimmen Ereignisse haben auch eine Kehrseite und so steht die Menschheit hier an einem Scheideweg.
Es wird (hoffentlich) die Einsicht kommen, dass es ein großer Fehler war, sich auf Technologien und deren Risiken einzulassen, die in bestimmten Situationen nicht mehr beherrschbar sind. Einen derartigen, ähnlichen Zwischenfall kann kein Mensch an irgend einer anderen Stelle ausschließen. Dabei ist es gleichgültig, welche Rahmenbedingungen da auch anders wären. Restrisiko ist eben ein Risiko. Und die Wahrscheinlichkeitsrechnung besagt, dass alles vorkommen kann was eben vorkommt. Niemand weiß wann.
Ich stelle mir vor, hier in Schleswig-Holstein, wo drei kränkelnde AKW’s stehen, würde so ein Unglück passieren. Die Schleswig-Holsteiner würden vermutlich mentalitätsbedingt anders reagieren als die Japaner, aber durch die niedrige Bevölkerungsdichte wäre eine Evakuierung vielleicht etwas einfacher. Dennoch eine Horrorvorstellung.
Ich glaube, dass das Reaktorunglück in Tschernobyl für ein Umdenken zu früh war. 1986 hielt man das für ein technisches Unglück und hatte sich damit beruhigt: "solche Probleme schließen wir in Zukunft aus, Technik ist grundsätzlich beherrschbar".
Heute wird erkannt, dass eine Verkettung bestimmter Umstände zu einem nicht mehr kalkulierbaren Risiko wachsen können. Wir, die Menschheit, sollte unseren Lebensstil und unsere Gewohnheiten überprüfen, und mit der Energie bewusst umgehen.
Wenn wir nicht daraus lernen, geht vielleicht irgendwann gar nichts mehr. Wer von 100%iger Sicherheit bei KKW’en redet, muss genau genommen diese abschalten, denn diese 100%ige Sicherheit gibt es nicht.
Hafel
Es wird (hoffentlich) die Einsicht kommen, dass es ein großer Fehler war, sich auf Technologien und deren Risiken einzulassen, die in bestimmten Situationen nicht mehr beherrschbar sind. Einen derartigen, ähnlichen Zwischenfall kann kein Mensch an irgend einer anderen Stelle ausschließen. Dabei ist es gleichgültig, welche Rahmenbedingungen da auch anders wären. Restrisiko ist eben ein Risiko. Und die Wahrscheinlichkeitsrechnung besagt, dass alles vorkommen kann was eben vorkommt. Niemand weiß wann.
Ich stelle mir vor, hier in Schleswig-Holstein, wo drei kränkelnde AKW’s stehen, würde so ein Unglück passieren. Die Schleswig-Holsteiner würden vermutlich mentalitätsbedingt anders reagieren als die Japaner, aber durch die niedrige Bevölkerungsdichte wäre eine Evakuierung vielleicht etwas einfacher. Dennoch eine Horrorvorstellung.
Ich glaube, dass das Reaktorunglück in Tschernobyl für ein Umdenken zu früh war. 1986 hielt man das für ein technisches Unglück und hatte sich damit beruhigt: "solche Probleme schließen wir in Zukunft aus, Technik ist grundsätzlich beherrschbar".
Heute wird erkannt, dass eine Verkettung bestimmter Umstände zu einem nicht mehr kalkulierbaren Risiko wachsen können. Wir, die Menschheit, sollte unseren Lebensstil und unsere Gewohnheiten überprüfen, und mit der Energie bewusst umgehen.
Wenn wir nicht daraus lernen, geht vielleicht irgendwann gar nichts mehr. Wer von 100%iger Sicherheit bei KKW’en redet, muss genau genommen diese abschalten, denn diese 100%ige Sicherheit gibt es nicht.
Hafel
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
...Wenn wir nicht daraus lernen, geht vielleicht irgendwann gar nichts mehr. Wer von 100%iger Sicherheit bei KKW’en redet, muss genau genommen diese abschalten, denn diese 100%ige Sicherheit gibt es nicht...
Da bin ich mit Dir fast komplett einer Meinung, möchte aber hier anhängen:
denn diese 100%ige Sicherheit gibt es zur Zeit nicht.
Menschen sind dafür zu dämlich, zu unzuverlässig; also ... forschen forschen forschen.
Wir werden nicht darum hinkommen, wir müssten dazu nicht so viele werden, oder geworden sein.
Du hast Recht Wolfgang, wir sind eine verschwenderische Gesellschaft.
Habe heute gelesen, dass wir ohne AKW auskommen könnten in der Schweiz, aber das geht nicht auf "Heute und Morgen". Da wir in der Schweiz genügend Wasser haben, sollte das auch genutzt werden! Leider gab es in der Vergangenheit Verhinderer, wer das war, habe ich schon mal geschrieben. Jetzt schreien diese am lautesten, "sofort abstellen". Nicht auszudenken, was das für ein Malaise gibt!
Habe heute gelesen, dass wir ohne AKW auskommen könnten in der Schweiz, aber das geht nicht auf "Heute und Morgen". Da wir in der Schweiz genügend Wasser haben, sollte das auch genutzt werden! Leider gab es in der Vergangenheit Verhinderer, wer das war, habe ich schon mal geschrieben. Jetzt schreien diese am lautesten, "sofort abstellen". Nicht auszudenken, was das für ein Malaise gibt!
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
... möchte aber hier anhängen:
denn diese 100%ige Sicherheit gibt es zur Zeit nicht.
Menschen sind dafür zu dämlich, zu unzuverlässig; also ... forschen forschen forschen.
...
Da widersprichst du dir doch selbst.
Wenn Menschen dafür zu dämlich sind, nützt auch forschen nichts, es sei denn, an die Stelle der Menschen treten Roboter. Das aber wird Science fiction bleiben.
Ich bin übrigens da eher Hafels Meinung, 100prozentige Sicherheit wird es nicht geben, ich gehe sogar weiter, es wird sie nie geben.
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
Wer von 100%iger Sicherheit bei KKW’en redet, muss genau genommen diese abschalten, denn diese 100%ige Sicherheit gibt es nicht.
Hafel
Das hat auch nie jemand behauptet, sondern anstandshalber hinzugefügt, dass es diese bei einer technischen Einrichtung nie gibt. Ich denke, was da jetzt alles gleichzeitig über ein Land hereinbricht, ist ein absoluter Ausnahmefall. Daran hätte man zwar in dieser Region denken müssen. Aber ein High-Tec-Land mit einer extrem hohen Industrialisierungsquote und Bevölkerungsdichte hätte sich dann auf einem anderen Untergrund ansiedeln müssen. Alles andere passt nicht zusammen.
Schlimm für unsere Gesellschaft, die im Gegensatz zur japanischen eher gebremst technik- und forschrittsfreundlich ist, wäre es jetzt, wenn dies eine ablehnende Einstellung gegenüber jeder wissenschaftlichen und technischen Neuentwicklung zur Folge hätte. Ich halte diese Gefahr für gegeben. Das wäre so etwas wie eine späte Genugtuung für Herrn Morgenthau, nur dass die landwirtschaftlichen Flächen inzwischen auch in industrialisierter Form genutzt werden (und eine Industrialisierung wollte er uns ja generell verbieten).
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
Nein, das sehe ich anders.
Ich komme aus der Technik und bin "technischen Neuerungen" sehr aufgeschlossen. Die Frage ist doch ob eine Technik in seinem Restrisiko nachhaltig für eine unvorstellbar lange Zeit alles Leben vernichtet. Ein Restrisiko, ist es erst einmal geschehen, dann durch nichts gestoppt werden kann.
Es ist doch ein Riesenunterschied, ob ein neuer schneller Zug entgleist, 100erte von Toten zu beklagen sind, oder eine Kernschmelze in einem AKW passiert.
Hafel
Ich komme aus der Technik und bin "technischen Neuerungen" sehr aufgeschlossen. Die Frage ist doch ob eine Technik in seinem Restrisiko nachhaltig für eine unvorstellbar lange Zeit alles Leben vernichtet. Ein Restrisiko, ist es erst einmal geschehen, dann durch nichts gestoppt werden kann.
Es ist doch ein Riesenunterschied, ob ein neuer schneller Zug entgleist, 100erte von Toten zu beklagen sind, oder eine Kernschmelze in einem AKW passiert.
Hafel
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Also diese Zahlen müsste man mir mal erklären. 2000 Watt in welcher Zeit? Ständig, jederzeit? Das würde bedeuten, dass ich nur bei Tag meine Waschmaschine anwerfen darf und nichts Warmes zum Essen machen darf, während sie läuft.
...
Ach du meine Güte, da wäre ja jede Existenzgrundlage entzogen!
Im Ernst: stell dir mal vor, ich kann NIE gleichzeitig Waschmaschine und Herd laufen lassen.
Das hält die mickrige Sicherungsanlage in unserem 70er-Jahre-Plattenbau nämlich nicht aus.
Und es ist auch nur tagsüber erlaubt, die Waschmaschine zu betreiben (schlechte Lärmisolation).
Damit kann ich seit 27 Jahren bestens leben.
Soweit man den Darstellungen in den pausenlosen Infosendungen im TV folgen kann,
sind wir noch weit entfernt davon, unser Ei künftig über unserer letzten Notkerze wachsweich garen zu müssen.
Sorella