Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?

Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?

Karl
Karl
Administrator

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2011, 09:44:41
Die Absichtserklärungen der Regierung, die Sicherheit überprüfen lassen zu wollen, reichen nicht aus.
geschrieben von meli
Vor allem, da der begründete Verdacht besteht, dass dies "Vorwahl"-Aussagen sind, die nach der Wahl dann vergessen werden. Ich glaube aber, dass es diesmal nur wenige Dummköpfe sein werden, die dieses Spiel nicht durchschauen.

Karl
liz
liz
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von liz

Österreich hat sehr wohl ein AKW, in Seibersdorf Nähe Wien.
Auch wenn es nur Forschungszwecken dienen soll, es ist ein AKW!

Außerdem bezieht Österreich Atomstrom aus Tschechien und Deutschland und zwar ca. 2o%, an anderer Stelle las ich von mehr als 25%.

Eine schöne Moral ist das!

Zitat:
In Österreich bis zu 20 Prozent Nuklearenergie
"Der in Österreich importierte Strom stammt zum Großteil aus Deutschland und Tschechien – beides Länder mit hohen Anteilen an Nuklearenergie und fossilen Energieträgern", erklärt Silva Herrmann von Global 2000. Der Atomstromanteil lag 2005 in Deutschland etwa bei 31,1 Prozent, in Tschechien bei 30,5 Prozent.
Bei Global 2000 und Greenpeace spricht man deshalb von bis zu 20 Prozent Atomstrom in Österreich.

Quelle: Atomstrom für Österreich





Marija
Marija
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von Marija


FRAU " ERIKA " bekommt kalte Füsse !


Bundesregierung erwägt Aussetzung der Laufzeitverlängerung



Eilmeldung
Aussetzung der Verlängerung

DER WAHLKAMPF TREIBT DIE ANGST !!!!!!!!°


Marija

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yuna
yuna
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von yuna
als Antwort auf mradefeld vom 14.03.2011, 07:12:27
Sicher wird sich auch eines Tages die Kernenergie durch andere Energiequellen völlig ersetzen lassen. Das braucht aber auch seine Zeit, denn allein in Deutschland ist der Anteil der Kernenergie so hoch, dass das bei SOFORTIGER Abschhaltung der Kernkraftwerke zur nationalen Katastrophe würde. [...]


Die lassen sich nicht erst eines Tages vollständig ersetzen, sondern schon jetzt. Und mit Jetzt meine ich nicht innerhalb der nächsten Stunde, das sollte klar sein. Die Technik ist da, es ist alles bereit das erste Kraftwerk sofort vom Netz zu nehmen und zu ersetzen, die Regierung will es nur nicht.
Da wird lieber noch die Lüge von dem teuren Ökostrom und der doch sooo viel preisgünstigen Atomenergie vorgeschoben, und zumindest die Leute von wirtschaftlicher Seite noch ein bisschen länger bei sich zu halten. Geld geht je bekanntlich über alles. Und zumindest die, die finanziell derart an der kurzen Leine gehalten werden, dass sie sich eine Wahl zwischen Atomstrom und Naturstrom nicht leisten können (zumindest glauben sie das, denn die Regierung und Medien erzählen es ja auch so) hat man dabei doch ohnehin in der Hand.

Aber da kann man ja einfach mal selbst gucken.

[...]
Natürlich nehmen die diese japanischen KKW-Unfälle als willkommenes Wahlgeschenk mit offenen Händen gern an. [...]


Geschmacklos. Ich will nicht hoffen, dass das deine einzige Sorge ist.


Aber ohne dieses Politgeschwafel, das meist OHNE hinreichende technische Kenntnisse eher von Juristen, die hauptsächlich ihre Wahlergebnisse befördern wollen, als von Technikern, geführt wird, wären vielleicht schon weiterreichende Lösungen nicht nur gefunden, sondern auch umgesetzt worden.


Wie gesagt, es gibt weitreichende Lösungen. Und sie werden nur deshalb nicht umgesetzt, weil man es ganz einfach nicht will. Ist so. Gibt kein Wenn und Aber, sie wollen es ganz einfach nicht.
Wenn du dir den Markt ansiehst, sollte auch schnell klar sein, warum nicht.


Ehe solche Zahlen hier angegeben werden, (...bla bla bla usw, Anm. Yuna), sollte man sich doch erst einmal die wahren Größenordnungen vergegenwärtigen:

http://www.bfs.de/kerntechnik/ereignisse/standorte/karte_kw.html

Die deutschen KKWs liefern fast jedes für sich soviel Energie, wie insgesamt mit NorGer übertragen werden könnte.


Aber du hast den Film gesehen und den Link den ich gepostet hatte auch gelesen (und verstanden)? Sonst brauchen wir eigentlich gar nicht erst weiter zu diskutieren.

Ich helfe dir auf die Sprünge: 1 Kabel = Ein Atomkraftwerk.
Norwegen versorgt sich komplett über Energie aus Wasserkraft. Die heizen quasi mit Strom. Bei uns undenkbar, das könnte gar keiner bezahlen, bei dem Energieverbrauch. Und trotzdem sieht sich Norwegen imstande zusätzlich noch Energie entsprechend dem Umfang von bis zu 60 AKWs zu produzieren. Dazu kommt die Energie die bei uns im Land schon auf natürlichem Wege gewonnen wird wie beispielsweise aus Wind.
Und rein rechnerisch, ich weiß nicht wie begabt du da bist, kannst du dir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die bei uns laufenden 17 Kernkraftwerke durch eine Energiegewinnung in Norwegen, welche locker das Dreifache produzieren könnte, gedeckt werden kann?

Da hätten wir die Einmalkosten für die Kabel + Wartungskosten auf der einen Seite und die Wartungskosten von 17 AKWs + Entsorgungskosten + Risikofaktor einer Kernschmelze + daraus bedingte Folgekosten.
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf liz vom 14.03.2011, 10:37:14
Der kleine Forschungs-Kernreaktor in Seibersdorf, der unter anderen zur Erzeugung von Radionucleotiden für die Medizin verwendet wurde, wurde im Jahr 2004 stillgelegt.
Die Probleme der Lagerung von strahlenden Endprodukten (aus diversesten Anwendungen), für die es kein Endlager gibt, sind auch dort eklatant.

Ja, es stimmt, die Republik gestattet aufgrund von Gesetzen einen Etikettenschwindel für Strom.

Lt. Greenpeace, Übersicht der einzelnen Stromunternehmer besteht ein durchschnittlicher Anteil von 14,2 % an Atomstrom in Österreich. (Wie es zu den Zahlen kommt, kann dort bzw. in den Links gelesen werden.) Eindeutig ein Etikettenschwindel und eine Verdummung des Volkes! Die Aufklärung darüber wird jetzt sicherlich eine andere Rezeption erfahren als vor dem Japanereignis. Ich hoffe auf den Multiplikatoreneffekt des Internets.

Es wird in Österreich die Grundlast von Kernkraftwerken gegen Spitzenstrom aus Österreich getauscht, wobei wenn ich mich an Infos von Fortbildungen richtig erinnere, eine monetäre Beziehung von 3:1 besteht.

Es gibt allerdings auch in Österreich auch lt. Greenpeace Stromanbieter, die keinerlei Atomstrom im Mix haben.

Trotzdem erkenne ich in der Wahnsinnstat, ein fertiges Kernkraftwerk durch die Entscheidung der Bevölkerung nicht in Betrieb gehen zu lassen, eine vorbildhafte und nachahmenswerte Demonstration von Bürgerverantwortlichkeit.



Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Marija vom 14.03.2011, 10:42:47
"Bundesregierung erwägt Aussetzung der Laufzeitverlängerung"


Wäre doch eine gute Entscheidung !
Oder - siehst du das etwa anders?

P.s. Wer eigentlich - liebe Christel- soll Erika sein ?


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pilli
pilli
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von pilli
nur der vollständigkeit halber möchte ich das video zur clownesken darstellung der Kanzlerin während des interviews aus dem gestrigen Brennpunkt der ARD anbieten:

ARD Brennpunkt

wirklich tiefschürfende erkenntnisse durfte ich sehen und hören:

- "...wir werden schauen müssen..."
- "...wir werden überlegen müssen..."
- "...wir tun gut daran anzuschauen was passiert ist und in ruhe beraten..."


ahja, na dann!

dabei hat sie vielleicht gestern vergessen, wie schnell sich eine sicherheit als eben nicht sicher zeigen kann und das am beispiel des ehemaligen Kernkraftwerk Greifswald?

Störfall Am 7. Dezember 1975 wollte ein Elektriker seinem Lehrling zeigen, wie man elektrische Schaltkreise überbrückt. Dabei kam es zu einem Kurzschluss auf der Unterspannungsseite des Maschinentrafos des Blocks 1. Durch den entstehenden Lichtbogen brach ein Kabelbrand aus. Das Feuer im Hauptkabelkanal zerstörte die Stromversorgung und die Steuerleitungen von fünf Hauptkühlmittelpumpen (sechs sind für einen Block in Betrieb). Das Feuer konnte jedoch durch die Betriebsfeuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht und die Stromversorgung der Pumpen provisorisch wieder hergestellt werden, da sofort nach Auftreten des Brandes Gegenmaßnahmen ergriffen wurden und die Betriebsmannschaft zu jeder Zeit des Unfalls die richtigen Entscheidungen traf. Nach dieser Beinahe-Katastrophe wurden der Brandschutz innerhalb des Kraftwerks erheblich verstärkt und die „räumliche Trennung“ bei sicherheitsrelevanten Einrichtungen eingeführt, was mehrere Wochen in Anspruch nahm; dabei erhielt jede Hauptkühlmittelpumpe ihre separate Stromversorgung. Der Fall wurde erst nach der Wende 1989 im Fernsehen publik gemacht. Durch sowjetische Stellen wurde bereits wenige Stunden nach dem Zwischenfall die IAEO informiert, die diesen Unfall zuerst in INES 4 einstuften, später in INES 3 (Vorläufer zu einem Unfall, hier einem „Station-Blackout“-Schmelzszenario) korrigierte. Der 10 %-Grenzwert der zulässigen Aktivitätsabgabe wurde nicht überschritten. Spätere Auswertungen der Vorgänge durch eine Regierungskommission und die Bestätigung der von der Kommission gezogenen Schlüsse durch die IAEO zeigen, dass eine erfahrene Betriebsmannschaft anlagenbedingte Schwachstellen ausgleichen kann. Dieser Unfall ist daher auch als Standard-Unfall-Szenario für WWER-440 in die Simulator-Schulung in Greifswald nach 1990 eingeflossen.

geschrieben von wiki


Kernkraftwerk Greifswald

da braucht es vielleicht nicht immer ein erdbeben, einen tsunami oder gar terroristischer angriffe...bissi handwerkliches üben mit dem lehrling könnte doch reichen?

wenn merkel tatsächlich überlegen möchte, dann darf sie das meinethalben gerne tun; aber auch zu diesem aspekt:

wie dumm ist ein grossteil der bevölkerung immer noch, mir glauben zu schenken?


--
pilli
enigma
enigma
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von enigma
als Antwort auf liz vom 14.03.2011, 10:37:14
Ja, da stimme ich Dir zu, Liz,

Eine schöne Moral ist das!
Aber die gibt es genau so in Deutschland.

@Yuna

Es gibt in Deutschland eine AG Energiebilanzen e.V., die mehrmals jährlich einen Bericht über das Energieverhalten der Deutschen, auch über die Zusammensetzung der Energie und - das ist in meinem Augen das Interessanteste - auch über die deutschen Importe und Exporte - erstellt.

Und da zeigte sich, dass beispielsweise im Jahre 2010 keine deutsche “Energielücke”, von der über beträchtliche Zeit orakelt wurde, festzustellen war, sondern - ganz im Gegenteil - wurde entschieden mehr Strom exportiert als importiert, mit Sicherheit auch Atomstrom oder der übliche Mix.

Allein im ersten Quartal 2010 war der Exportüberschuss größer als die gesamte Produktion der sieben alten Stromreaktoren (Neckar-Westheim, Bisblis A, Biblis B, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser und Krümmel).

Dabei ist zu bedenken, dass es sich bei den Importen nach Deutschland natürlich auch - zumindest teilweise - um Nuklearenergie gehandelt haben wird.

Ja, eine schöne Moral ist das...

Quelle: Ag Energiebillanzen e.V.


Gruß von Enigma

PS
Die Verlegung des Kabels für NorGer ist glücklicherweise im November 2010 durch die Bundesnetzagentur genehmigt worden:Bundesnetzagentur genehmigt Untersee-Kabel



Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 14.03.2011, 12:22:27
Enigma, bitte beachte meine Antwort:

Ich wiederhole sie hier:
Der kleine Forschungs-Kernreaktor in Seibersdorf, der unter anderen zur Erzeugung von Radionucleotiden für die Medizin verwendet wurde, wurde im Jahr 2004 stillgelegt.
Die Probleme der Lagerung von strahlenden Endprodukten (aus diversesten Anwendungen), für die es kein Endlager gibt, sind auch dort eklatant.

Ja, es stimmt, die Republik gestattet aufgrund von Gesetzen einen Etikettenschwindel für Strom.

Lt. Greenpeace, Übersicht der einzelnen Stromunternehmer besteht ein durchschnittlicher Anteil von 14,2 % an Atomstrom in Österreich. (Wie es zu den Zahlen kommt, kann dort bzw. in den Links gelesen werden.) Eindeutig ein Etikettenschwindel und eine Verdummung des Volkes! Die Aufklärung darüber wird jetzt sicherlich eine andere Rezeption erfahren als vor dem Japanereignis. Ich hoffe auf den Multiplikatoreneffekt des Internets.

Es wird in Österreich die Grundlast von Kernkraftwerken gegen Spitzenstrom aus Österreich getauscht, wobei wenn ich mich an Infos von Fortbildungen richtig erinnere, eine monetäre Beziehung von 3:1 besteht.

Es gibt allerdings auch in Österreich auch lt. Greenpeace Stromanbieter, die keinerlei Atomstrom im Mix haben.

Trotzdem erkenne ich in der Wahnsinnstat, ein fertiges Kernkraftwerk durch die Entscheidung der Bevölkerung nicht in Betrieb gehen zu lassen, eine vorbildhafte und nachahmenswerte Demonstration von Bürgerverantwortlichkeit.




Wenn mein früherer Beitrag so geklingen hat, als ob ich Österreichs Moral in dieser Frage so loben möchte, dann bitte ich um Entschuldigung. Mein erster Beitrag bezog sich auf die gestelle Frage "Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?" Mein zweiter Beitrag darum, dass die Bürger eines Landes die Macht haben, vernünftige Dinge durchzusetzen.

Mein dritter Beitrag bezog sich auf die von Liz gegebene irreführende Information über Seibersdorf und gab den richtigen von Greenpeace errechneten und zum Teil geschätzten Anteil (wie das gemacht wurde ist auf den entsprechenden Seiten von Greenpeace nachzuvollziehen) an Atomstrom in Österreich mit 14,2 %. Da dieser in der Grundlast benutzt wird, dafür aber entsprechende Menge Spitzenstrom ausgetauscht wird, wäre meines Erachtens ein Verzicht darauf, doch zu verkraften.


Und nicht vergessen -- es ging nicht um Moral von Stromerzeugern oder der österreichischen Regierung oder die Moral der österreichischen Bevölkerung oder meiner Moral ..... es geht darum, dass Menschen wachgerüttelt durch Mahner mit Fachwissen (so wie es in Österreich damals derselbe Fachmann war, der vor einem halben Jahr bei der Studie über Deutschlands alte Kernkraftwerke mit anderen zu einem derartigen Ergebnis kam, dass die deutsche Regierung dieses einsperrt) die Macht haben, etwas zu ändern.
Marija
Marija
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von Marija
ERIKA

STOPPT LAUFZEITVERLÄNGERUNG laut Focus online

Pressemeldung am Nachmittag



Meine Herren,

der CDU geht das Hinterteil auf Grundeis.


Marija

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