Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?

Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?

Karl
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Administrator

Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von Karl
Die Bundesregierung ist - laut Spiegel.de - mit ihrer Atompolitik nun in einer verzwickten Situation. Nach dem Atomunfall in Japan, dessen Ausmaß sich immer noch entwickelt und der sich noch ausweiten kann, steht auch die Sicherheit der Kernkraftwerke in Deutschland wieder auf dem Prüfstand. Dieser Debatte werden Frau Merkel und Herr Röttgen nicht ausweichen können und man konnte heute live erleben, wie sich z. B. die Haltung des Herrn Röttgen unter dem Nachrichtendruck aus Japan langsam drehte. Heute morgen bei seiner Rede in Siegen war noch alles sicher und eine Debatte in Deutschland nicht geboten, heute nachmittag wurde bereits zurückgerudert, eine gesellschaftliche Debatte sei selbstverständlich notwendig. Auch Frau Merkel ist (im verlinkten Video) anzumerken, dass noch diesen Monat Wahlen anstehen und deshalb müssen die "sicheren" deutschen Kernkraftwerke, "sie sind sicher" neu überprüft werden, aber wir "wissen wie sicher unsere Kernkraftwerke sind". Solch ein Rumgeeiere anzusehen und sich anzuhören, wäre lustig, wenn das Thema nicht so ernst wäre.

Ich bin davon überzeugt (und war es schon vor diesen Ereignissen), dass der Ausstieg aus der Kernenergie schnellstmöglich gelingen muss und ich war immer gegen eine Verlängerung der Restlaufzeiten. Aus dieser meiner Meinung kann ich keinen Hehl machen. Jeder der anderer Meinung ist, aber auch diejenigen, die meine Meinung unterstützen, können in der neuen ( Umfrage) abstimmen.

Karl

rolf †
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Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf Karl vom 12.03.2011, 22:11:30
Ich habe die Ausstiegsvereinbarung begrüßt und war enttäuscht, als sie von Schwarz/Gelb gebrochen wurde.
Eben habe ich im heute-journal ein Interview mit unserem Atomminister gesehen, bei der er sich mit vielen Worten wie eine Schlange um eine klare Aussage gewunden hat. Nach seinen Worten galt immer, daß eine Betriebserlaubnis so lange gelte, wie die Sicherheit garantiert ist.

Wenn diese Tragödie in Japan jetzt nicht zur Rückkehr zum Ausstiegsvertrag führt, was dann?
Mitglied_81b4260
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Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 12.03.2011, 22:24:47
Ich habe im Herbst 1978 gegen die Inbetriebnahme eines fertiggestellten Kernkraftwerkes gestimmt. Diese Volksabstimmung ist mit haarknapper Mehrheit ausgegangen und hat Österreichs Ruf als Operettenstaat gefestigt. Es war eine richtige Entscheidung.

Leider stehen entlang Österreichs Grenzen Kernkraftwerke mit sehr maroder Bauart.

(Ich bin übrigens überzeugt, dass die Erderwärmungshype zum Teil sehr gezielt von der Atomindustrie gepuscht wurde, da zu dieser Zeit Kernkraftwerke praktisch unverkäuflich waren.)


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silhouette
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Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2011, 22:45:45
Für diese Abstimmung kann man heute noch den Österreichern gratulieren. Denn woher bekommen sie jetzt ihre Grundlastdeckung? u.a. von Temelin!
Sauber!
hafel
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Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von hafel
Das Betreiben der Kernkraftwerke ohne Endlager kann man damit vergleichen,
dass man in einem Flugzeug in der Luft ist, aber keine Landebahn hat.

Abgesehen davon, dass das Flugzeug vermutlich Sicherheitsmängel hat, an die keiner denkt...... oder den Passagieren eingeredet wird, es kann nichts passieren.

Hafel
silhouette
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Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 12.03.2011, 22:11:30

Ich bin davon überzeugt (und war es schon vor diesen Ereignissen), dass der Ausstieg aus der Kernenergie schnellstmöglich gelingen muss und ich war immer gegen eine Verlängerung der Restlaufzeiten. Aus dieser meiner Meinung kann ich keinen Hehl machen.
Karl
geschrieben von karl

Einverstanden, unter den neuen Bedingungen, die da heißen: Es wird keine Nachrüstung der alten Anlagen verlangt.
Tiefer kann man vor den Stromriesen nicht in die Knie fallen.

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hobbyradler
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Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf silhouette vom 12.03.2011, 22:53:06
Das Wort „schnellstmöglich“ in der Fragestellung lässt diverse Interpretation der Antwort „Ja“ zu.

Zwei Möglichkeiten wären:

In den nächsten Monaten soll der Ausstieg realisiert werden, egal welche Nachteile entstehen.

Der Ausstieg soll dann realisiert werden, sobald andere Energiequellen ausreichend zur Verfügung stehen. Wenn es sein muss, auch erst in 30 oder 100 Jahren.

Man kann mit dieser Umfrage keine differenzierte Meinung erfragen. Mich wundert es sehr, dass im Augenblick über 20 % mit „nein“ bzw. „weiß nicht“ abgestimmt haben. Ob denen die latente Gefahr tatsächlich unbekannt sein sollte?

Ciao
Hobbyradler
Karl
Karl
Administrator

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von Karl
als Antwort auf hobbyradler vom 12.03.2011, 23:12:28
@ hobbyradler,


ich habe über "sofortige" und "schnellstmögliche" nachgedacht und mich als Realist für letzteres entschieden, da "sofort", d.h. jetzt im März, so etwas sicherlich nicht funktionieren kann, schon aus technischen Gründen. Schnellstmöglich verstehe ich aber so, wie es geschrieben steht: sobald wie möglich. Es gab ja bereits einen Zeitplan der Vorgängerregierung, der wäre einhaltbar gewesen. Mit diesem Plan hätten besonders die alten Meiler sehr schnell vom Netz gehen können.

Karl
silhouette
silhouette
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Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 12.03.2011, 23:21:02
Das Grundproblem in meinen Augen ist seit rund 20 Jahren eine sehr wenig stringente Energiepolitik, die sich von Regierungsmehrheit zu Regierungsmehrheit weiterhangelt und jeweils ihrem "Wahlvolk" kurzsichtige Zugeständnisse macht. Im deutschen F&E-Sektor gäbe es so viele Alternativen, wenn sie denn vom Bürger bezahlbar wären.

Bei mir auf dem Dorf haben die reichen Bauern ihre Sparschweine geschlachtet und mit Hilfe des Staates ihre alten Scheunendächer mit Photovoltaik zugepflastert. Daran verdienen sie sich jetzt dumm und dämlich, und wer sich diese Investition nicht leisten konnte, der zahlt der EnBW über seine Stromrechnung zurück, was sie den Photovoltaik-Eigentümern an preisgarantiertem Strom abnehmen muss.

Sonst tut sich an alternativer Energienutzung oder -technologieförderung nichts Nennenswertes, schon gar nicht bei Nacht und Nebel und Windstille.

Ist das eine sinnvolle Politik? Das ist wie die Subventionierung der landwirtschaftlichen Flächen von Prinz Charles durch die EU.
entdeckerklaus
entdeckerklaus
Mitglied

Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von entdeckerklaus
als Antwort auf silhouette vom 12.03.2011, 23:33:32
sehr richtig silhoette
unsozialer geht es nicht mehr. Einige wenige verdienen sich dumm und dämlich und der rest Bezahlt.
Zum Atomausstieg.
Deutschland liegt meines wissens nicht in einem so aktiven Erdbebengebiet. Für die unachlichen Atomaustiegschreier ist diese Gefahr in Japan wie Weihnachten und Ostern an einem Tag. Die Mehrzahl der Schreihälse weis doch gar nicht worüber sie reden.
Zeigt mir eine echte Alternative und ich bin auf eurer Seite.
Entdeckerklaus

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