Innenpolitik Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
--- Da widersprichst du dir doch selbst.Nein, wohl nicht.
Denn vor 1000 Jahren war die Kirche beispielsweise im recht, wenn sich die Sonne um die Erde dreht. Für diese 'Erkenntnis' wurden sogar Leute verb(r)annt
Das Kirchendogma wurde mittlerweile aber glänzend widerlegt.
Durch Forschung.
Wenn Menschen dafür zu dämlich sind, nützt auch forschen nichts,Aber Rolf, da wären wir ja noch immer der festen Auffassung, dass sich die Sonne... weißt schon.
Nur Forscuhng bringt auch Fortschritt.
...es sei denn, an die Stelle der Menschen treten Roboter.So wird es kommen. Ich weiß, daß heute schon ein Leben ohne 'Roboter' undenkbar ist, ja nicht mal 'machbar' ist.
...Das aber wird Science fiction bleiben.Aber nein doch, Sience fiction waren Peterchens (nicht --25) Mondfahrt oder Jules Verne.
War aber zwischenzeitlich nicht jemand auf dem Mond?
Ich bin übrigens da eher Hafels Meinung, 100prozentige Sicherheit wird es nicht geben, ich gehe sogar weiter, es wird sie nie geben.Total ok, wenn Du (oder ihr) dieser Meinung seid.
Jedoch - in nur schlappen 100 Jahren leben hier 5 Mrd neue Menschen, niemand! von uns. Und wenn nur einer davon ne glänzende Idee hat (was mehr als wahrscheinlich ist), dann ist ein Gord'scher Knoten mehr perdü.
Noch ein (schwaches?) Beispiel?
Sicherheit ist auch, dass das Licht angeht, wenn ich den Schalter umlege. Vor 200 Jahren leuchtete man mit Kienspanen.
Und da war man so gar nicht sicher, ob nicht die Butze -und die der lieben Nachbarn auch gleich- mit abfackelte.
Heute haben wir also offensichtlich kommentarlose sichere Selbstverständlichkeiten, die vor 100-300 Jahren nicht mal denkbar waren.
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
Es ist doch ein Riesenunterschied, ob ein neuer schneller Zug entgleist, 100erte von Toten zu beklagen sind, oder eine Kernschmelze in einem AKW passiert.
Hafel
Qualtitativ nicht, hafel. Frag mal einen von den Hunderten, die in einem ICE sitzen.
Einverstanden mit deiner Technik-Fortschritts-Freundlichkeit. Aber wie ich meine deutschen Massenpsychotiker kenne, darfst du dich nicht für sie repräsentativ fühlen.
Die Amerikaner kaufen auch schon die Apotheken leer an Jodtabletten. Also ist dieses Massenphänomen schon etwas Transatlantisches!
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
Ich greife mal nur dein letztes Beispiel auf.
Der unsachgemäß gelöschte Kienspan konnte das eigene Haus, das Nachbarhaus und schlimmstenfalls die ganze Stadt in Brand setzen.
Was aber war das gegen den fortschrittlichen Super-GAU mit seiner Langzeitwirkung?
Der unsachgemäß gelöschte Kienspan konnte das eigene Haus, das Nachbarhaus und schlimmstenfalls die ganze Stadt in Brand setzen.
Was aber war das gegen den fortschrittlichen Super-GAU mit seiner Langzeitwirkung?
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
@ Silhouette: "Qualtitativ nicht, hafel. Frag mal einen von den Hunderten, die in einem ICE sitzen."
Natürlich werden auch beim Zugunglück die Toten beweint und betrauert. Meine Rede ist immer: "ein Toter ist schon einer zuviel". Sorry, wenn ich hier falsch verstanden wurde, habe ich mich missglückt ausgedrückt. Darum geht es aber nicht bei der Wahrscheinlichkeit des Restrisikos, was zweifelsohne auch eine Zug- oder Autofahrt hat.
Nach dem Zugunglück werden die Toten beerdigt, der Zugschrott weggeräumt und nach einer kurzen Zeit fährt der nächste Zug über die Strecke. Alles schrecklich, ohne Zweifel!
Bei einem Atomunfall werden auch die Toten beerdigt, die Strahlungs-infizierten noch jahrzehntelang behandelt (da geht das Sterben auch teilweise langsam), den Schrott kann man nicht wegräumen, der muss da strahlend liegen bleiben und in einem Umkreis (je nach GAU) wird das Gelände in einem Radius von 30 km für zig-Jahre abgesperrt. (Tschernobyl ist immer noch in einem großen Umkreis gesperrt und verstrahlt).
Das ist eben der Unterschied.
Hafel
Natürlich werden auch beim Zugunglück die Toten beweint und betrauert. Meine Rede ist immer: "ein Toter ist schon einer zuviel". Sorry, wenn ich hier falsch verstanden wurde, habe ich mich missglückt ausgedrückt. Darum geht es aber nicht bei der Wahrscheinlichkeit des Restrisikos, was zweifelsohne auch eine Zug- oder Autofahrt hat.
Nach dem Zugunglück werden die Toten beerdigt, der Zugschrott weggeräumt und nach einer kurzen Zeit fährt der nächste Zug über die Strecke. Alles schrecklich, ohne Zweifel!
Bei einem Atomunfall werden auch die Toten beerdigt, die Strahlungs-infizierten noch jahrzehntelang behandelt (da geht das Sterben auch teilweise langsam), den Schrott kann man nicht wegräumen, der muss da strahlend liegen bleiben und in einem Umkreis (je nach GAU) wird das Gelände in einem Radius von 30 km für zig-Jahre abgesperrt. (Tschernobyl ist immer noch in einem großen Umkreis gesperrt und verstrahlt).
Das ist eben der Unterschied.
Hafel
Nach dem - zugegeben - Querlesen der letzten Äußerungen, möchte ich nochmals auf folgendes hinweisen:
Wir schreiben hier zwangsläufig über unser eigenes Land und in zweiter Linie über die gegebenen Gefahr, die aus der "Umzingelung" mit AKW aus anderen Ländern bestehen kann.
Zu 1.
D betreibt 17 AKW, die entweder bis 1980 oder kurze Zeit danach, gebaut wurden. In technischen Begriffen also uralte Anlagen. Gsd vom Siedewasser Typ und keine Graphitanlagen a la Tschernobyl
D. hat damit knapp 26% Atomstrom-Anteil, es exportiert allerdings pro Jahr etwa 22 Terrawatt an Strom.
Die Regierung machte uns bei ihrer Laufzeitverlängerung (u.a) weiß, dass bei Abschaltung der AKW hier die Lichter ausgingen. Das war eine Lüge. Das geht schon allein daraus hervor, dass 7 (sieben) Anlagen ohne Probleme vom Netz genommen werden können.
D. hat durch das Setzen auf die Atomlobby verabsäumt die dadurch blockierten erneuerbaren Energien wirksam zu fördern, ja es blockierte sie bewusst, allein durch den Nicht-Ausbau des Leitungnetzes, dem nun etwa 3500km Hochspannungsleitungen für die Einspeisung und Transport fehlen, für Kapazitäten die heute schon vorhanden sind.
Würde das existieren könnten alle AKW ausgeschaltet werden und immer noch 2 Terrawatt exportiert werden.
zu 2
Andere Länder haben noch viel sturer und verhängnisvoll auf Atom gesetzt. Das ist die viel größere und unkalkulierbare Gefahr. Da gibt es Atomstromanteile bis über 80% (F). Und in anderen Ländern, mit z. T. wesentlich noch unsicheren Kandidaten, schaut es auch nicht wirklich besser aus.
Was glaubt Ihr wohl, was für ein Szenario man hier erlebt, wenn in F oder CS ein AKW durchgeht?
Außerdem: Wie es sich jetzt herausstellt, haben deutsche Politiker über Risiken, Gefahren, Störfälle (zuhauf)gelogen, dass sich die Balken biegen und Entscheidungen für "sichere" AKW vollmundig getroffen.
Unsere jetzige Bundesregierung mittendrin. Die dazu veranstaltete Heuchelei ist - wie sich jetzt klar herausstellt - kaum zu überbieten
Wir schreiben hier zwangsläufig über unser eigenes Land und in zweiter Linie über die gegebenen Gefahr, die aus der "Umzingelung" mit AKW aus anderen Ländern bestehen kann.
Zu 1.
D betreibt 17 AKW, die entweder bis 1980 oder kurze Zeit danach, gebaut wurden. In technischen Begriffen also uralte Anlagen. Gsd vom Siedewasser Typ und keine Graphitanlagen a la Tschernobyl
D. hat damit knapp 26% Atomstrom-Anteil, es exportiert allerdings pro Jahr etwa 22 Terrawatt an Strom.
Die Regierung machte uns bei ihrer Laufzeitverlängerung (u.a) weiß, dass bei Abschaltung der AKW hier die Lichter ausgingen. Das war eine Lüge. Das geht schon allein daraus hervor, dass 7 (sieben) Anlagen ohne Probleme vom Netz genommen werden können.
D. hat durch das Setzen auf die Atomlobby verabsäumt die dadurch blockierten erneuerbaren Energien wirksam zu fördern, ja es blockierte sie bewusst, allein durch den Nicht-Ausbau des Leitungnetzes, dem nun etwa 3500km Hochspannungsleitungen für die Einspeisung und Transport fehlen, für Kapazitäten die heute schon vorhanden sind.
Würde das existieren könnten alle AKW ausgeschaltet werden und immer noch 2 Terrawatt exportiert werden.
zu 2
Andere Länder haben noch viel sturer und verhängnisvoll auf Atom gesetzt. Das ist die viel größere und unkalkulierbare Gefahr. Da gibt es Atomstromanteile bis über 80% (F). Und in anderen Ländern, mit z. T. wesentlich noch unsicheren Kandidaten, schaut es auch nicht wirklich besser aus.
Was glaubt Ihr wohl, was für ein Szenario man hier erlebt, wenn in F oder CS ein AKW durchgeht?
Außerdem: Wie es sich jetzt herausstellt, haben deutsche Politiker über Risiken, Gefahren, Störfälle (zuhauf)gelogen, dass sich die Balken biegen und Entscheidungen für "sichere" AKW vollmundig getroffen.
Unsere jetzige Bundesregierung mittendrin. Die dazu veranstaltete Heuchelei ist - wie sich jetzt klar herausstellt - kaum zu überbieten
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
aber genausoviel konsumierst du, auch, wenn dir dein persönlicher stromzähler eine weit geringere menge anzeigt, oder du gar nicht begreifst, um was es geht. du konsumierst nämlich nicht nur strom in deinem eigenen haushalt sondern überall, wo für dich irgendwo irgendetwas bereitgestellt wird (z.B. wenn du mit der bahn fährst oder im krankenhaus bist oder beim bäcker brötchen kaufst). denke also einmal daran, dass du ein gesellschaftliches wesen bist. in einer mitteleuropäischen geselllschaft kommen so derzeit die 6000 watt zusammen (ständiger verbrauch natürlich). in nordamerika würdest du übrigens fast das doppelte, fast 12000 watt konsumieren. noch eine zahl: um 1960 herum in der schweiz hättest du nur rund 2000 watt (ständig) konsumiert.
übrigens, der schweizer bundesrat hat sich längst der 2000-watt-gesellschaft verpflichtet. und die stadt zürich arbeitet seit jahren an der realisierung des ziels. das ist keine beschäftigung für leute, die nichts besseres zu tun haben. das ist eine dringliche politische aufgabe, die gesellschaft nachhaltig zu machen. unter anderem deswegen, damit sie nicht nach einer kurzen zeit des verschwendens im chaos untergeht, sondern eine zukunft bietet für unsere kinder und kindeskinder.
so eine 2000-watt-gesellschaft kann aus sich heraus zu 100 prozent per erneuerbarer energie betrieben werden. sie kann auf atomstrom locker verzichten. ist das nicht ein erstrebenswertes ziel, wofür es sich anzustrengen lohnt?
--
Wolfgang
übrigens, der schweizer bundesrat hat sich längst der 2000-watt-gesellschaft verpflichtet. und die stadt zürich arbeitet seit jahren an der realisierung des ziels. das ist keine beschäftigung für leute, die nichts besseres zu tun haben. das ist eine dringliche politische aufgabe, die gesellschaft nachhaltig zu machen. unter anderem deswegen, damit sie nicht nach einer kurzen zeit des verschwendens im chaos untergeht, sondern eine zukunft bietet für unsere kinder und kindeskinder.
so eine 2000-watt-gesellschaft kann aus sich heraus zu 100 prozent per erneuerbarer energie betrieben werden. sie kann auf atomstrom locker verzichten. ist das nicht ein erstrebenswertes ziel, wofür es sich anzustrengen lohnt?
--
Wolfgang
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich greife mal nur dein letztes Beispiel auf.Ja, Rolf, eben genau deswegen die Forschung,
Der unsachgemäß gelöschte Kienspan konnte das eigene Haus, das Nachbarhaus und schlimmstenfalls die ganze Stadt in Brand setzen.
Was aber war das gegen den fortschrittlichen Super-GAU mit seiner Langzeitwirkung?
damit so ein GAU nicht eintreten kann.
Die haben das sinngemäß vor 200 Jahren gepackt,
also könnten wir das auch heute.
Wenn wir doch noch viel bessere Mittel und Kenntnisse haben.
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das einzige mittel gegen den gau ist, atomkraftwerke sofort abzuschalten. das kostet die gesellschaft nichts. im gegenteil, das bringt ihr geld und überhaupt nutzen.
--
Wolfgang
--
Wolfgang
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das einzige mittel gegen den gau ist, atomkraftwerke sofort abzuschalten.--WolfgangDa bin ich bei Dir, Wolfgang. Vor ein paar Tagen sagte ich das schon.
Und zwar nicht morgen, sondern heute abschalten;
besser gesagt runterfahren und nicht neu bestücken.
Das ist die Notwendigkeit nach heutigem Wissens- und Erfahrungs-stand. Wegen menschlicher Schwäche.
Die Technik an sich ist elegant und auch gut. Aber Mensch mit seinen Fehlern beherrscht sie nicht. Also muss diese Technik -zum jetzigen Zeitpunkt- sofort stillgelegt werden. Ohne Wenn & Aber.
Und weiter forschen (zB CERN).
Vielleicht sollte man sich dann in ein paar Jahren/Jahrzehnten noch einmal aufrappeln mit anderen 100%-ig sicheren Erkenntnissen und Verfahren.
Mann kann allerdings die aktiven Brennelemente nicht einfach in den Wald schmeissen. Die müssen -einmal aktiviert- auch abgebrannt werden.
Re: Wer ist für den schnellstmöglichen Atomausstieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Außerdem: Wie es sich jetzt herausstellt, haben deutsche Politiker über Risiken, Gefahren, Störfälle (zuhauf)gelogen, dass sich die Balken biegen und Entscheidungen für "sichere" AKW vollmundig getroffen.
Unsere jetzige Bundesregierung mittendrin. Die dazu veranstaltete Heuchelei ist - wie sich jetzt klar herausstellt - kaum zu überbieten
Mir kommt das alles so vor als ob eine Flughafengesellschaft darum kämpft, dass best. Fluggesellschaften, denen mit guten Grund generell keine Landeerlaubnis gegeben wird, doch wieder dort landen dürfen.
Argument: Wir brauchen das Geld, das sie bringen. Schmiert ein bißchen besser (die Getriebe), baut noch ein paar Instrumente ein, dann sind die Flugzeuge sicher.
Ich würde an erster Stelle die Veröffentlichung der Expertisen verlangen, die bisher über die strittigen AKW gemacht wurden. Was soll daran so geheim sein? Dass auf Isar, das in der Flugschneise liegt, kein Flugzeug drauffallen darf, ist doch bekannt.