Innenpolitik wegen Corona Lebensmittel liefern lassen?

Guten Morgen,
das kommt mir sehr bekannt vor: Unsere Tochter - gelernte Bankkauffrau und Kunden-Beraterin, heiratete einen Mann, dessen Familie seit langem in einem Dorf wohnt.
Als ihr die Autofahrten wegen alltäglicher Einkäufe in die Stadt zu dumm wurden, begann ihre Erfindungsgabe zu arbeiten: Sie nahm einen Aushilfsjob beim örtlichen Bäcker an, um sich Kenntnisse zu erwerben, was alles rund um so einen kleinen Laden nötig ist. Eine der beiden Doppelgaragen wurde umgebaut zu einem kleinen Dorfladen -  der Bäcker und ihre Beziehungen zur Bank waren ihre große Hilfen.
Als der Laden endlich in Betrieb war, strömte das ganze Dorf herbei. Sie nahm persönliche Bestellungen auf zusätzlich zu dem, was ohnehin im Laden vorhanden war. Es lief richtig gut und die Leute waren begeistert und dankbar. Allerdings - man kannte sich ja sehr gut - kamen die Leute dann sogar am Wochenende, besonders, wenn sie kleine Festerl feierten; es artete zu Streß aus.
Dann eröffnete ein REWE 3 km entfernt einen sehr großen Laden und all die so dankbaren Nachbarn pilgerten dorthin. Nach etwa 7 Jahren gab sie ihr "Laderl" auf und baute es zu einer gemütlichen 2-Zi-Wohnung um, die seither bestens vermietet ist. 
Das macht ihr sehr viel weniger Arbeit und stockt auch das Familien-Einkommen auf.

früher bin ich auch auf der Autobahn gefahren, obwohl es dort ein höheres Unfallrisiko gab.

Ja, @rose42 das kann ich gut verstehen. Schade, dass man das dann nach der Eröffnung des Supermarktes nicht mehr zu würdigen wusste. "Unser"  Dorfladen hier existiert seit Ende des 19. Jh., schon der Urgrossvater des heutigen Besitzers hatte ihn. Ich hoffe, dass die Kunden ihm auch nach der Pandemie treu bleiben, so wie sie es vorher ja auch waren. Allerdings gibt es hier im Umkreis von 15-20 km nur kleine Dörfer, ich weiss nicht, ob sich da ein Supermarkt oder Discounter lohnt.

Einen "Koller" kriegen wir sicherlich nicht. Wir leben nicht sooo viel anders als vorher. Die Ostbayern sind eher zurückhaltend im Zeigen von Gefühlen oder bei Umarmungen; das mögen wir eher nicht so gern. Zurückhaltend und freundlich ist hier die Lebensedevise. Wir vermissen unsere Freunde, ja, aber die leben alle im Rheinland oder im Grossraum Frankfurt, also hunderte km von uns, und sie waren auch vorher immer nur zweimal im Jahr hier. Meine Frau und leben gern so "zweisiedlerisch", insofern hat sich nicht SOOO viel geändert für uns. Was wir vermissen, sind Museums-, Konzert- und Theaterbesuche in Regensburg (die nächste grössere Stadt) , das aber auch fast 100 km von uns entfernt ist. Und einzukaufen, war uns eigentlich immer ein Graus, insofern empfinden wir das Beliefert-Werden ja durchaus auch als Luxus.

Bleibt gesund und eine gute Woche...

 

@freddy-2015: ich meinte natürlich "tödliche" Unfälle.....

Auch ich vermisste am meisten den kulturellen Sektor. Mein Freund und ich gehen seit Jahren mindestens einmal monatlich ins Theater/Oper oder ins Kino. Dazu natürlich die ausgiebigen Brunches und Restaurantbesuche mit Treffen von Freunden. München ist ja nicht weit.
Jetzt auch zum 2. Mal die Bücherei geschlossen. Aber da ich dorthin gute KOntakte habe, hat mich die Leiterin angeruf und mir angeboten, ich könne einen Stapel Bücher heute am Montag holen, auch wenn sie da eigentlich geschlossen hat. Das habe ich gemacht - jetzt bin lesetechnisch (was mir sehr wichtig ist) für viele Wochen eingedeckt.
Aber die Beschaffung der Lebensmittel ist auch hier in meiner Gemeinde kein Problem (ca 5000 Einwohner). Gegenüber von meiner Wohnung gibt es seit vielen Jahren einen gut sortierten Dorfladen mit frischen Eiern, selbst gebackenem Brot, Semmeln und Brezn (die Bäckerei ist angeschlossen) sowie Zeitschriften, Zeitungen, Kuchen usw.
 Der Supermarkt (Edeka) ist 5 Minuten entfernt; der Aldi 10 Minuten.
Der Metzger am Ort ca 5 Minuten zu Fuss. Der Wochenmarkt findet nach wie vor jeden Freitagnachmittag statt.
An meinen Einkaufsgewohnheiten hat sich also nichts geändert. Auch früher bin ich nicht stundenlang bei Edeka oder Aldi gewesen ,warum auch?
Mein Freund versorgt sich wie früher durch seine Haushaltsperle; die kauft das ein, was fehlt und er zahlt. Meist sehen wir uns jetzt am Wochenende bei mir, weil ich öffentliche Verkehrsmittel noch scheue und aber auch keinen Parkplatz in Schwabing bei seiner Wohnung finde, wenn ich mit dem Auto fahre.
Das hat sich recht gut eingespielt. Aber auch er vermisst natürlich seine Männerrunden, seine Treffen mit den geliebten Enkeln usw.
Wie das Weihnachten bei dieser Grossfamilie aus diversen Haushalten wird, wird noch spannend. Ich werde mich dem nicht anschliessen, das ist mir zu gefährlich und zu aufwendig. Olga
 

Da haben Sie Glück, Olga, dass die Bibliothekarin so entgegenkommend ist. Glücklicherweise müssen wir uns um Lektüren keine Gedanken machen. Meine Frau war 43 Jahre lang Buchhändlerin, und die letzten zehn Jahre ihrer Berufstätigkeit haben wir intensiv im Hinblick auf unseren Ruhestand Bücher "auf Vorrat" gekauft. Ich schätze, dass wir noch für 10 oder 12 Jahre Bücher haben, die noch nicht gelesen sind, von den vielen Büchern abgesehen, die wir in fast 50 Jahren gemeinsamen Lebens und Lesens bereits gelesen haben, worunter es aber auch noch einige gibt, bei denen sich ein zweites oder gar drittes Lesen lohnen würde. Wir können wirklich auf VIEL verzichten, aber wenn wir keine Bücher "in Reserve" hätten, uih, das wäre fast so wie hungern zu müssen... (naja, nicht ganz, ich bin mir bewusst, dass das Luxusprobleme sind...)
 

Das ist der Vorteil in kleineren Gemeinden. In meiner Bücherei gehöre ich auch zu denjenigen, die in normalen Zeiten kleinen Kindern vorlesen. Wir sind da eine Gruppe von SeniorInnen und mögen das sehr ,wenn die Kleinen ganz ruhig und gespannt zuhören (und später ihre Gummibärchen einfordern). Diese kleine Truppe vermissen wir auch sehr.
Deshalb ist die Leiterin der Bücherei natürlich auch verständnisvoll, wenn es um unsere persönlichen Belange geht.
Sehr vermisse ich auch mein Fitness-Studio mit Sauna, weil es neben der konsequenten Bewegungsmöglichkeit auch seit vielen Jahren ein sozialer Treffpunkt für mich ist.
Auf all das werden wir sicher noch lange verzichten müssen, weil ich persönlich befürchte, dass  die Lockerungen für Weihnachten auch eine Extraeinladung für dieses aufdringliche Virus sind und uns dann im Restwinter noch so einiges bescheren wird. Xund bleim und durchhaltestark - lg Olga!

zu deinem Beitrag @ingo

Auszug Auto Zeitung
 
Wie bereits in den Vorjahren ereigneten sich auch 2019 die meisten Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften (69,2%). Jedoch wurden dort nur 30,6 Prozent der Getöteten registriert. Die meisten Verkehrstoten in Deutschland gab es 2019 auf Landstraßen (57,7%), wobei dort nur jeder vierte Unfall mit Personenschaden stattfand (24,2%). 6,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden und 11,7 Prozent aller Getöteten wurden auf Autobahnen gezählt.
 
 

@Xalli: Mein Thema war nicht, wo es die meisten Unfalltoten gibt, sondern die Risiko-Abwägung. Ich hätte auch schreiben können "auf Autobahnen, Landstraßen Bundesstraßen, beim Fensterputzen...Ich hoffe, ich werde jetzt verstanden. Abgehakt.....

Geschäft ist Geschäft, egal womit gehandelt wird. Vor drei Tagen flatterte ein Prospekt eines Baumarktes ins Haus, voll mit Feuerwerkssuperknüllern in allen Preisklassen. Auf der letzten Seite des Prospekts ein Bestellzettel. Kannste alles bestellen bis zum 28.12. An den Tagen vom 29.12. bis Silvester nur noch abholen. Der Kunde ist König. So wird's gemacht ......Zausel2