Innenpolitik Corona-Widerstand 2020
Es ist die übliche Tonlage von Nicht- bzw. Pseudoexperten auf jedem Gebiet, wenn sie nun erklären, es "hätte" alles "anders" gemacht werden müssen.
Stelle mir gerade vor,die EU hätte im Sommer bis zu einer Milliarde Impfdosen verteilt auf alle Hersteller, die damals noch im Gespräch waren,bestellt und diese hätten dann keine Zulassung bekommen.
Das "hätte" bedeutet, dass man diese Mengen entsorgen müssten, was ja parallel auch mit den investierten Steuergeldern geschehen wäre - und von passenden Impfstoffen "hätten" wir vermutlich noch weniger als heute.
Aber soweit denken jetzt die Antipathen von Frau von der Leyen und auch Frau Merkel nicht, die aktuell der erkorenen Watschnfrauen sind und damit Herrn Spahn ablösten in dieser Position.
Eine gute Nachricht ist, dass Sanofi sich entschlossen hat, den Impfstoff von Biontech/Pfizer zukünftig im Werk Frankfurt (ist wohl das frühere Hoechst-Werk) zu produzieren und ab Sommer mehr als 125 Mio Dosen für den EU-Markt dann liefern zu können (ACHTUNG! EU-Markt bedeutet nicht ausschliesslich für Deutschland!!!!).
Dieser Deal kaschiert dann die eigene Niederlage von SAnofi im Wettlauf um einen Impfstoff; Sanofi musste im Dezember einräumen, dass das Unternehmen rst Ende 2021 dazu in der Lage wäre mit einem eigenen Impfstoff.
All das wird in Frankreich als Schmach empfunden, woran man sieht, wie nationalistisch das Problem mit den Impfstoffen mittlerweile ist. An französischen Sanofi-Standorten werden 400 Jobs in Forschung und Entwicklung abgebaut, was die Gewerkschaften in Frankreich sicher nicht unkommentiert stehen lassen werden.
Auch die Jubelrufe zu Israel solle man realistischer betrachten: das Land hat 8 Mio Einwohner und eine Impfquote von 50% = 4 Mio Einwohner sind geimpft und dies auf Basis eines sehr teuren Biontech-Vakzins und auch der Vereinbarung, Gesundheitsdaten der Geimpften an Pfizer zu geben, womit diese sich eine Feldstudie auf eigene Kosten ersparen.
Nur ein Vergleich: Israel verimpfte an 4 Mio Menschen - Deutschland an mehr als 2 Mio Menschen innerhalb von 4 Wochen. Olga
Interessantes Video wo zeigt was passiert wenn man zu spät bestellt .
Die EU bestellte 2 Monate später als GB und hat somit Zeit verschlafen in Bezug von der Entstehung von möglichen Probleme bei der Herstellung während der Produktion, wie in diesem Fall wo ein Problem mit Zellkulturen in einem 2000 liter Tank entstand und die Wirksamkeit des Impfstoffes negativ beeinflusste (Wirkung schwächer) wo für Europa bestimmt war und so die Lieferung beeinträchtigte. Fazit früher bestellen. Das steht garantiert im Vertrag daß Produktionen ausfallen können.
Phil.
Das Thema um Verträge, Bestellungen, Notzulassungen, Lieferungen usw. ist meines Erachtens zu komplex um zu sagen, der, die, das ist schuld. Außerdem bringen Schuldzuweisungen keinen Impfstoff.
Bruny
Das Thema um Verträge, Bestellungen, Notzulassungen, Lieferungen usw. ist meines Erachtens zu komplex um zu sagen, der, die, das ist schuld. Außerdem bringen Schuldzuweisungen keinen Impfstoff.Das stimmt wir hatten früher immer eine Strategie im Konzern ohne einen Schuldigen anzuprangern, was können wir tun um solche Situationen zu vermeiden, es sollte ja aber auch ein Lernprozess für die EU sein.
Bruny
Der meines Erachtens garantiert angekommen ist.
Es geht schließlich um Tote.
Phil.
QUELLE https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/im-clinch-mit-der-eu-astrazeneca-chef-pascal-soriot-zu-unrecht-der-neue-buh-mann-im-impf-debakel_id_12919399.html
Zweiter Streitpunkt: Großbritannien wird weiterhin vom britisch-schwedischen Impfhersteller beliefert. Astrazeneca-Chef Soriot erklärt das im Interview damit, dass Großbritannien den Vertrag bereits drei Monate vor der EU abschloss. Auch hier habe es anfängliche Schwierigkeiten gegeben, nun laufe die Produktion in den britischen Stätten allerdings.
Da stimme ich dir zu Phil, aufarbeiten kann / muss man hinterher!Das Thema um Verträge, Bestellungen, Notzulassungen, Lieferungen usw. ist meines Erachtens zu komplex um zu sagen, der, die, das ist schuld. Außerdem bringen Schuldzuweisungen keinen Impfstoff.Das stimmt wir hatten früher immer eine Strategie im Konzern ohne einen Schuldigen anzuprangern, was können wir tun um solche Situationen zu vermeiden, es sollte ja aber auch ein Lernprozess für die EU sein.
Bruny
Der meines Erachtens garantiert angekommen ist.
Es geht schließlich um Tote.
Phil.
Beide Geschäftspartner haben den gleichen Vertragstext unterschrieben, das steht ja nun einmal fest! ... und da stehen Preise, Mengen und Termine drin, und damit ist das mehr oder weniger fest gelegt, denn ansonsten wäre es kein Vertrag, wir reden ja nicht von einem LOI !
Von mir aus können die Vertragspartner die Preise ja einschwärzen wenn das gewünscht wird, aber die Angaben zu Mengen und Terminen möchte ich gern sehen ... und zwar ohne dicke, schwarze Striche im Text!
Es kann nicht sein, dass es zum Bestelldatum unterschiedliche Interpretationen gibt! Dieses steht oben rechts im Vertrag und unter neben den Unterschriften ... ohne Wenn und Aber !!!
MarkusXP
Bei Astra-Zeneca - ursprünglich ein Forschungsproject der University of Oxford - gab es während der gesamten Forschungszeit immer wieder Probleme, teilweise auch mathematischer Art und bezüglich der Probanden.
Nun wird erklärt,dass der Impfstoff bei über 65-jährigen nicht die erwünschte Wirkung zeigt. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, denn es ist ja seltsam, dass ein Impfstoff weiss, wann jemand seinen 65. Geburtstag feiert und dann nicht mehr so wirksam ist (sagte gestern eine Professorin der STIKO bei Herrn Lanz, was mir als Argument gut gefiel).
Wenn es aber so ist und dies nun auch die Feldstudien nach Impfung beweisen, käme er nur für Altersgruppen darunter in Frage. Was auch kein Problem ist, weil dann z.B. Beschäftigte in Krankenhäusern und Altenheimen (die ja in der Regel unter 65 sind) früher geimpft werden können.
Mittlerweile sind in vielen Bundesländern in den Altenheimen die sehr alten Menschen schon zu 80% geimpft; die meisten sogar zweimal. Man muss dann Biontech und Modern für die nächste Priorisierungsgruppe verwenden, was ja hoffentlich bald wieder möglich sein wird.
Ausserdem ist dies anscheinend der billigste Impfstoff, was auch den Käufern der frühen Stunde sicher attraktiv erschien.
Es wird nun auch gefordert, dass die Verträge offengelegt werden müssen. Das ist sicher ein Weg, aber wohl weniger für uns juristisch nicht versierte neugierige Menschen, die vermutlich schnell an ihre Grenzen gelangen, wenn sie solche umfangreichen Werke in einer meist unverständlichen Fachsprache "kontrollieren" sollen.
Daran setzt sich dann vermutlich wiederum ein Heer von Juristen, die ebenfalls längere Zeit benötigen werden, um fehlende Plausibilitäten herauszuarbeiten.
Ob das aber ein Döschen Impfstoff mehr zu uns bringen wird, wage ich sehr zu bezweifeln.
Erste Manager der Herstellerfirmen lassen ja schon durchklingen ,dass sie bei einem Fortgang der Streitereien in eine Art Lieferblockade treten würden. Sollte man glauben - sie haben mehr Macht als die Käufer. Olga
Da stehen eben keine Termine im Vertrag, sondern nur best efforts. Best efforts ist ein dehnbarer Begriff, zumal ja davon ausgegangen werden muss, dass zuerst die EU Zulassung erfolgen muss. Also best efforts ab wann? Ab der EU Zulassung? Um wirklich ein Urteil abgeben zu können müßte der Vertrag ja offen gelegt werden. Ich gehe davon aus, dass sich die Beteiligten arrangieren werden.
Bruny
Ich denke, dass jetzige Schuldzuweisungen bezüglich verbockter Impfbestellung nicht das Hauptthema sein kann. Die EU muss auf EU Ebene als erstes sehen, WIE kommen wir schnellstens an den Impfstoff !
Danach, irgendwann muss alles aufgearbeitet werden, nicht aber jetzt !
Auf Ebene Deutschland ist es doch jetzt ebenfalls notwendig, so schnell wie möglich abzuklären, wo und wie "ein" Impfstoff ggf. produziert werden könnte...wo sind denn eigentlich die Pharmakonzerne hier...könnten die nicht das Zepter übernehmen...?
In Berlin wurde heute zumindest angekündigt, dass "Berlin Chemie" - produziert und vertreibt pharmazeutische Produkte - Impfstoff produzieren könnte...
Wo also sind die anderen Konzerne ?
Kristine
Wenn ich mich recht erinnere wurde der Astra-Zeneca-Impfstoff in Großbritannien als Notzulassung zugelassen und auch bei den über 65 Jährigen verimpft.
Wer trägt bei einer Notzulassung das Risiko?
Ich würde mich nicht wundern, dass dies der wahre Grund der Streitereien ist.
Eigentlich müßten in GB doch erste Erkenntnisse vorliegen über Verträglichkeit und Wirksamkeit bei über 65 Jährigen ...
Herr Söder sollte eigentlich wissen, wie das ist mit den Zuständigkeiten im Bereich der Gewsundheitspolitik, gibt er selbst doch mit seinen regelmäßigen Eigenständigkeiten ein gutes Beispiel dafür ab, was es heisst, ein Landesfürst zu sein, der denen da oben in Berlin zeigt, wo der Bartel den Most holt. Das Recht ist auf seiner Seite.
Das ist in Brüssel genauso. Gesundheitspolitik ist kein Bereich, der in die Verantwortung der EU fällt, sondern ganz allein Sache der Mitgliedsstaaten, die der Kommissionspräsidentin zeigen, was sie darf und was nicht. Das weiss auch der Seuchenexperte Söder ganz genau.
Was er meint, wenn er sagt :
"Eigentlich wäre diese Krise jetzt die Stunde Europas und die Stunde der EU-Kommission"ist mir nicht klar. Er wird am Ende doch nicht etwa wollen, dass er , dass die Bundeslanänder, dass die Mitgliedsstaaten Zuständigkeiten an die Kommission abgeben ?
Ich finde, es ist ein historischer Erfolg, dass es möglich war, dass die Kommission im Namen aller Mitgliedsstaaten Verträge mit bald 8 Herstellern über die Lieferung von 2,2 Milliarden Dosen Covid-19 Impfstoff schliessen konnte. Ich stelle mir vor, jede der 27 Regierungen hätte alleine den großen Pharmariesen gegenüberstehen müssen, im Bemühen nicht über den Tisch gezogen zu werden.
Manche hätten noch heute keine Verträge bzw. auch nur eine Fiole Impfstoff bekommen, vom Preis ganz abgesehen.
Es ist nicht fair von der Kommission zu erwarten, dass in dieser Konstellation schon im April/Mai 2020 "wasserdichte Verträge" abgeschlossen werden. Zu einer Zeit, wo überhaupt nicht absehbar war, welche Impfstoffentwicklung erfolgversprechend war, perfekte Verträge auszuhandeln, mit exakten Lieferdaten der Millionen Impfstofffläschchen jeweils für jedes der damals noch experimentierenden Labore. Selbst Astrazeneca bezeichnet auch heute noch die Verhandlungen damals als ein 'gambling', eine "Zockerei".
Im übrigen wird oft vergessen, dass die Verhandlungen und ihre Ergebnisse jeweils die Zustimmung der Mitgliedsstaaten erforderlich machten. So gab es Mitgliedsstaaten, denen der BioNTec Impfstoff zu teuer war, was einen Einfluss auf die Bestellmengen hatte. Denn letzten Endes müssen sie die bestellten Mengen anteilmäßig mit bezahlen. Deutschland konnte so BionTech Impfstoffmengen zugeteilt bekommen, weil andere MS darauf verzichteten, die ihnen quotenmäßig zustehende Mengen abzunehmen (und statt dessen billiger woanders einkaufen wollen, z.B. den Gamaleya Impfstoff (Sputnik V), der auch über 90 % Effektivität haben , aber deutlich unter 20 $ kosten soll und damit billiger als Biontec ist.)
Für mich macht das alles einen geordneten Sinn und ist weit entfernt von gemütlicher Gelassenheit, die die Dinge laufen lässt auf Kosten der EU Bürger, die in der Tat ein Recht darauf haben, "so schnell wie möglich geimpft zu werden". Es wird aber nicht besser, nach Schuldigen zu suchen, wenn hunderte Millionen Impfstoffe nicht auf Finderdruck allen zur Verfügung stehen, und dann mit dem Finger auf Spahn, Merkel oder Brüssel zu zeigen, vielleicht auch noch auf Söder, dessen Stunde sicher auch noch kommt ?
Die Briten haben so schnell wie möglich darauf losgeimpft, mit einer Notzulassung. Was wird sein, wenn die Empfehlung der STIKO richtig ist, damit niemand über 65 Jahre zu impfen ?
Als über 70-jähriger geimpfter Brite käme ich mir zumindest ein wenig mulmig vor.
Manchmal ist more haste than speed (Eile mit Weile) vielleicht doch nicht so schlecht.