Innenpolitik Corona-Widerstand 2020

Tina1
Tina1
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 19.12.2020, 10:24:26
Das ist schon mal das mindeste liebe Tina, auch die sterilen Handschuhe sollte man nicht vergessen anzuziehen, vom Corona Test halte ich nicht viel, es ist nur eine Foto des Moments, am Tag darauf kann man schon wieder positiv sein. Phil.
Phil, das stimmt, aber der Moment genügt, wenn ich nach dem Test sofort auf die Station zum Besuch gehe.
Tina

https://www.tagesschau.de/inland/pflegeheime-weihnachten-101.html

Corona und Pflegeheime "Wir brechen zusammen"
Stand: 19.12.2020
"In der Corona-Pandemie hat sich die schwierige Lage von Pflegeheimen dramatisch zugespitzt. Gegen die vielen Infektionen und Todesfälle sollen Schnelltests helfen. Doch die bringen neue Probleme.
Plätzchen- und Tannenzweigduft, gemeinsames Liedersingen und Vorlesen der Weihnachtsgeschichte - was normalerweise zum Weihnachtsfest in Pflegeheimen dazugehört, wird dieses Jahr an vielen Orten ausfallen müssen. Etwa ein Viertel aller deutschen Pflegeheime ist aktuell von Corona-Ausbrüchen betroffen - mit schwerwiegenden Folgen.

In Berlin etwa ist mehr als jeder zweite Corona-Tote Bewohner eines Pflegeheims gewesen. In Schleswig-Holstein waren es sogar fast 89 Prozent. Um diese besonders vulnerable Gruppe besser zu schützen, gibt es inzwischen zwar Schnelltests.
Damals mussten 35 Prozent des Personals in Quarantäne. Er konnte den Betrieb nur aufrechterhalten, weil ein Geschäftspartner, der noch ein anderes Pflegeheim betreibt, mit Personal aushelfen konnte. "Aber was tun, wenn Sie niemanden finden, der aushilft?", fragt Meurer. "Zumachen kann man die Heime ja nicht."

Und wenn eine Infektion einmal in einem Heim ist, ist sie nur schwer einzudämmen. Oft seien 40 Prozent der Bewohner dementiell erkrankt, erklärt Appelt. "Die können sich nur schwer an Hygienevorschriften halten, weil sie es gar nicht verstehen." Und für die Mitarbeiter wird der Arbeitsalltag noch schwieriger, weil sie bei der Betreuung von Infizierten und Nicht-Infizierten ständig Schutzkleidung an- und ausziehen, Gegenstände desinfizieren und höllisch aufpassen müssen, dass sie die Infektion nicht von einem zum anderen tragen. Und doch - ganz verhindern lasse es sich nicht. "
 
Bias
Bias
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von Bias
als Antwort auf Michiko vom 19.12.2020, 10:36:39
Ich bin durchaus nicht "fern vom Geschehen" in einem Pflegeheim, auch wenn man das dortige Procedere nicht verallgemeinern sollte und weiß daher, wovon ich rede., auch wenn zur Zeit der Kontakt mit dortigen Bewohnern nur telefonischer Art ist.
Nicht nur die aktuellen Meldungen aus den Berliner Pflegeheimen lassen erschrecken. Wenn Dir ein Pflegeheim bekannt ist, wo es keine solchen Probleme gibt, würde es mich freuen, wenn Du davon mal berichten könntest.
Wenn mir ein solches Pflegeheim bekannt wäre, Michiko, würde ich das gerne tun.

Ebenso wie ich keinen direkten Einblick in das Geschehen jener Pflegeheime habe, die mit hohen Infektionszahlen gestraft sind, erfahre ich das was ich zu wissen glaube aus der Berichterstattung darüber.
Da ist mein Eindruck, dass es ausschließlich Missliches zu berichten gibt.
Das wiederum halte ich nicht für sehr wahrscheinlich.

Nochmal - gelegentlich eine am guten Beispiel orientierte Berichterstattung hielte ich für vernünftig.
Weshalb?
Gute Beispiele verderben hin und wieder  schlechte Sitten.
Tina1
Tina1
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von Tina1
https://www.tagesschau.de/inland/stollberg-sachsen-corona-101.html

Corona-Pandemie Leben im Hotspot Stollberg

 Seit Tagen ist die Stadt bundesweit im Gespräch als Hotspot für Corona-Infektionen. Zuletzt wies sie laut Zahlen des Sächsischen Sozialministeriums einen 7-Tage-Inzidenzwert von 1204 aus. Wie es dazu gekommen ist, können sich die Bürger und auch der Oberbürgermeister nur schwer erklären.

"Ich habe keine Erkenntnisse zu den Gründen für diesen Wert", sagt Oberbürgermeister Marcel Schmidt. Es stehe kein Pflegeheim oder ein anderes Gebäude unter Quarantäne. "Das öffentliche Leben im Stadtgebiet ist derzeit stark reduziert und die Bürgerschaft hält sich an die geltenden Verordnungen", so Schmidt. Das zeigt sich auch im Stadtbild. Die Bürger tragen auch auf der Straße ihre Masken, der ein oder andere vielleicht nicht hundertprozentig korrekt.
Das letzte Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Pflicht zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes liegt laut Schmidt zwei Wochen zurück. Allerdings  sind derzeit vier der sechs Ordnungsamtsmitarbeiter erkrankt oder nicht im Dienst, weil sie ihre Kinder betreuen müssen. Handlungsbedarf sieht der Oberbürgermeister aber nicht. Die Bürger würden sich an die Regeln halten und bei Bedarf könne er Amtshilfe von Polizei und Bundeswehr erhalten.

Auch Autohausinhaber Steffen Hilmer kann sich nicht erklären, warum gerade Stollberg so hohe Infektionszahlen hat. Vielleicht komme es von den Quarantänebescheiden, die seiner Meinung nach viel zu spät ausgestellt werden. "Da laufen die Leute vielleicht ansteckend zu lange draußen herum", so Hilmer. Er wünscht sich, dass auch bei den Supermärkten nachgeregelt wird. "Ich kenne Leute, die gehen fünfmal am Tag einkaufen", erzählt er. "Alles Rentner. Können die nicht feste Zeiten am Morgen bekommen, damit sie dann nicht noch die Berufstätigen treffen?"
 

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freddy-2015
freddy-2015
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf pschroed vom 19.12.2020, 10:04:09
Ich könnte mir vorstellen dass der Zugang zu den Altenheimen neu überdacht werden müsste, im Eingang müsste jeder Besucher bzw. besonders das Personal seine privaten Kleidung ablegen und komplett nur in einer Schutzkleidung wie auf den Intensivstationen das Haus betreten.
Das wäre ein grosser Aufwand , aber die Massnahmen könnte sich an der Reduzierung der Zahl der Toten positiv auswirken. Sauberkeit ist das oberste Gebot. Man darf nichts mit hinein schleppen.geschrieben von pschroed
Es gibt nur einen Weg der Erfolg verspricht,
jeder der im Altenheim wohnt und die die dort arbeiten müssen geimpft werden.

Besucher können nur rein wenn sie die Impfung haben, die komplette Impfung und den Nachweis das sie nicht Träger von Corona sind.
lupus
lupus
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von lupus
als Antwort auf Tina1 vom 19.12.2020, 11:01:19

Einen Link einstellen ist in Ordnung, aber dann noch den Text kopieren ist Vermüllung!😆

lupus

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Michiko vom 19.12.2020, 09:51:20
Jetzt in dieser akuten Situation Schuldige ausfindig zu machen, bindet nur Kräfte und endet wie meist in gegenseitigen Schuldzuweisungen.  In Berlin-Lichtenberg wurde im Kursana-Heim nach extremem Ausbruch des Virus dort mit Todesfällen die Heimleitung abgelöst. Problem behoben?
 

Liebe Michiko,

das sehe ich auch so: Schuldige sollte man momentan noch nicht suchen. Aber man muss nach Verantwortungssträngen und -fehlgängen suchen, denn nur so kann man etwas ändern. Wenn immer wieder dieselben Fehler gemacht werden (dürfen), nutzt das niemandem.

Lieben Gruss

DW

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freddy-2015
freddy-2015
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Michiko vom 17.12.2020, 18:29:33
Wir haben hier seitenweise geschrieben, dass Donald Trump sich nicht ausreichend um die Menschen in den Staaten kümmert und sie massenhaft gestorben sind. Und haben ihn verurteilt, dass er nicht gehandelt hat, bis es zu spät war.
Jetzt steht in Deutschland die Situation auf der Kippe und es wird nur viel geredet, ein Statement jagt das andere und es geschieht nichts. Nicht mal mit den FFP 2 Masken klappt es überall. Es ist keineswegs nationalistisch sich in dieser Situation um die eigene Bevölkerung zu kümmern, es ist 5 vor 12 und höchster Notstand. Es wird erwartet, dass gehandelt wird und nicht täglich neue Aufrufe.
Die Regierung kann man nicht für die Masken verantwortlich machen,
die Versorgung liegt in den Händen der Apotheken.

Die USA mit Deutschland zu vergleichen ist nicht zutreffend auch wenn wir hier hohe Infektionszahlen haben, die Zustände wie in den USA erreichen wir nicht.
hobbyradler
hobbyradler
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 19.12.2020, 09:40:02
@Michiko

Doch, meines Erachtens muss die Schuldfrage gestellt werden! Wie sonst will man die Missstände ändern?

Karl
geschrieben von karl
Hallo Karl,

Man muss sofort die Ursachen klären und korrigierende Maßnahmen ergreifen – das ist richtig und wichtig. Vermutlich meinst du das in erster Linie.

Die Schuldfrage wird kaum gerecht zu klären sein.

Grundsätzlich ist der Leiter eines Heims verantwortlich. Nur denke ich, dass es viele Einflüsse gibt, angefangen von der öffentlichen Meinung, dem Drängen der Angehörigen auf Besuche, dem Fehlverhalten des Personals außerhalb der Einrichtung und den Entscheidungen der Träger der Heime. Weiterhin den Behörden die dem Personal und den Besuchern keine Taxifahrt spendieren. Den Behörden (welchen eigentlich?) die nicht von Anfang an FFP2 Masken für Betroffene zur Verfügung stellten. Schnelltests die auch falsche Ergebnisse bringen können.

Ich möchte nicht wissen welcher Sturm der Entrüstung losgebrochen wäre, hätte man im Oktober/November Besuche grundsätzlich nicht mehr zugelassen und sich ausschließlich auf das Testen des Personals konzentriert.

Boris Palmer in Tübingen hat offensichtlich rechtzeitig einen gangbaren Weg gefunden.

Ciao
Hobbyradler

 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Michiko vom 19.12.2020, 10:36:39

Ich kann Deine Eindrücke nur bestätigen, liebe Michiko. Einige meiner früheren KollegInnen arbeiten immer noch in solchen Heimen, in Frankfurt, Darmstadt, Düsseldorf, Köln und Freiburg,. Und niemand von ihnen weiß zu berichten, dass alles auch nur "halbwegs" läuft. Sicher gibt es Ausnahmeheime. Aber selbst solche, die man gemeinhin als "Seniorenresidenz" schönredet, sind von diesen Mißständen betroffen.

Was mich wirklich erschüttert ist, dass ich all diese Zustände in Pflege-, Alten- und Behindertenheimen ja auch eigener Anschauung kenne, und dass sich seit dem Ende meiner dortigen Berufstätigkeit vor nunmehr 21 (!) Jahren aber scheinbar NICHTS geändert hat. Es sind diegleichen Personal- und Strukturprobleme wie zu meiner Zeit in diesem Berufssektor (1991-99). Und das zeigt mir, dass sich die Verantwortlichen aus Politik und Behörden seit Jahrzehnten keinen Deut darum kümmern, dass es den Hilflosesten in der Gesellschaft besser geht. Das alles wird jetzt durch die Pandemie offenbar, aber die Pandemie ist nicht die Ursache des Elends.

Wenn ich solche Berichte lese, werde ich unsagbar wütend. Und wenn ich irgendwelche Politiker höre, sie wären ja "von der Pandemie überrascht" worden, DAS hätte man ja nicht ahnen können, könnte ich ausfallend werden. Und DAS will bei mir was heißen...


 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Corona-Widerstand 2020
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 19.12.2020, 10:57:37

Ebenso wie ich keinen direkten Einblick in das Geschehen jener Pflegeheime habe, die mit hohen Infektionszahlen gestraft sind, erfahre ich das was ich zu wissen glaube aus der Berichterstattung darüber.
Da ist mein Eindruck, dass es ausschließlich Missliches zu berichten gibt.
Das wiederum halte ich nicht für sehr wahrscheinlich.

geschrieben von Bias

Wie mehrfach erwähnt, habe ich in dem Bereich gearbeitet (Psychiatrie und Behindertenheime), ich habe dort auch Sozial-, Heil- und Behindertenpädagogen sowie Alten- und Krankenpfleger mit ausgebildet, und stehe mit vielen von ihnen noch in Kontakt. Und ich kenne NIEMANDEN, der mir Positives berichtet, wirklich niemanden. Und das sind keine Jammerer, sondern Menschen, die aus Überzeugung für andere Menschen arbeiten, und das zu Bedingungen, die seit Jahrzehnten eine Katastrophe sind.

 

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