Innenpolitik Corona-Widerstand 2020
auch OTEs regnet derzeit viel, nur keine Vernunft und Logik.So isses. Wo in der Tatsache des Regnens ja schon viel Vernunft und Logik steckt. Die Natur ist dabei ihre Durchschnittswerte (mit denen kaum einer was anfangen kann) zu normalisieren ... 'auf Dürre folgt Nässe' und zwar halt zunehmend im 'Übermass'.
Ich hab mich gerade nassregnen lassen, weil ich mit dem überbordenden Inhalt meiner Regentonne meine 'Wühlmaus ' baden will - mal ganz off topic - und dabei an das zuviel Wasser im AhrtaL denken musste. Auch an den, wegen der Regenfluten Gott anklagenden Ahrtal- Psalm eines Paters/Pfarrers, Über dessen Gehalt und Grad an Vernunft und Logik ich noch etwas 'grübeln' muss. Denn da ist die Rede von "törichten Besserwissereien", von den zu schließenden "Mäulern" derer, die den für die Ursache der Flutkatastrophe maßgeblichen Frevel der Menschen an der Natur kritisieren.
Im Auflehnen gegen die Naturerscheinungen, dem nicht Verstehen-Können oder - Wollen, sind sich beide ähnlich, der von der kurzfristigen Flutkatastrophe oder von der Corona Seuche Überraschte und der, der keinen Handlungsbedarf sieht, angesichts der sich allmählich aufschaukelnde Katastrophe des Klimawandels.
Nicht ein Handeln des Unbegreiflichen (Gottes) ist angesagt , sondern eigenes "Fingerschnippen', eigene Vernunft und Logik, denn "es rettet uns kein höheres Wesen" :
"Ist dir das alles völlig egal, Unbegreiflicher?
Du bist doch allmächtig, dein Fingerschnippen hätte genügt."
(Ahr - Psalm, Stephan Wahl - vorgetragen gestgern im Hohen Dom zu Aachen anläßlich des ökumenischen nationalen Gedenkgottesdiensts)
aixois
@aixois
Heute hat mir der Regen schon 3-mal ein Schnippchen geschlagen.
Immer wenn es aufheiterte und ich bereit war mich kurz anzuziehen für einen Spaziergang und einen Cappuccino wo zu trinken, fings an zu regnen. Als meine mich der Regen persönlich und will mich für irgendwas ärgern 😄. Man kanns nur mit Humor nehmen. In meiner Gegend sind solche Sommer sehr selten und im August schon abends Heizung einstellen zu müssen kenne ich gar nicht.
Betonen möchte ich noch, dass ich froh bin, dass meine Stadt schon sehr lange dafür sorgt, dass bei kommenden Regenmassen das Wasser abfließen kann. Wir hatten schon einmal darüber berichtet.
Derzeit sind viele Baustellen der Kanalisation gewidmet, die unterirdisch erweitert und verändert werden muss. Aber das wäre alles wieder ein gesondertes Thema. Ich weiß, Du interessierst Dich auch dafür. Nicht erst, wenn es zu spät ist.
Deinen Beitrag lese ich nachher nochmal in Ruhe durch, danke dafür.
LG Lorena
Eines der übergroßen Auffangbecken, so groß wie ein Acker oder Feld ist fast fertiggestellt.
Wir schrieben mal darüber und Du kanntest Dich aus damit.
Ja Roxanna, man sollte niemals vergessen, dass die Rede von Stephan Wahl, Priester des Bistums Trier, an die gläubige Gemeinde gerichtet war und ihnen mit Gewissheit aus der Seele gesprochen hat. Sie müssen mit ihrem Kummer, mit ihren Verlusten, ideell und materiell, mit ihrer Trauer um ihre toten Angehörigen und vor allem mit ihrem Glauben klarkommen. Sie werden sich fragen, warum ist mir das passiert, so wie man sich bei der Diagnose Krebs fragt: Warum ich? Und wenn sie dann Trost im Glauben finden angesichts des Schrecklichen, was passiert ist, dann ist es doch gut. Es sind Gefühle, die zum Ausdruck kommen, niemand wird dieses Fingerschnippen wörtlich nehmen. Glaube ich jedenfalls, habe mal noch ein paar mehr Zeilen dieser Rede hier eingestellt. Einfach drüberscrollen, wem es widerstrebt, so etwas zu lesen. Es soll nur der näheren Erklärung dienen.
Schreien will ich zu Dir, Gott, mit verwundeter Seele,
doch meine Worte gefrieren mir auf der Zunge.
Es ist kalt in mir, wie gestorben sind alle Gefühle.
Starr blicken meine Augen auf meine zerbrochene Welt.
Der Bach, den ich von Kind an liebte,
sein plätscherndes Rauschen war wie Musik.
Zum todbringenden Ungeheuer wurde er,
seine gefrässigen Fluten verschlangen ohne Erbarmen.
Alles wurde mir genommen. Alles!
Weggespült das, was ich mein Leben nannte.
Mir blieb nur das Hemd nasskalt am Körper,
ohne Schuhe kauerte ich auf dem Dach.
Stundenlang schrie ich um Hilfe,
um mich herum die reißenden Wasser.
Wo warst Du, Gott, Ewiger,
hast Du uns endgültig verlassen?
Baust Du längst an einer neuen Erde,
irgendwo fern in Deinen unendlichen Weiten?
Mit tödlichem Tempo füllten schlammige Wasser die Häuser,
grausig ertranken Menschen in ihren eigenen Zimmern.
Ist Dir das alles völlig egal, Unbegreiflicher?
Du bist doch allmächtig, Dein Fingerschnippen hätte genügt.
Die Eifernden, die Dich zu kennen glauben, sagen,
eine Lektion hättest Du uns erteilen wollen, eine deutliche,
eine Portion Sintflut als Strafe für unsere Vergehen,
für unsere Verbrechen an der Natur, an Deiner Schöpfung.
Ihre geschwätzigen Mäuler mögen für immer verschlossen sein,
nie wieder sollen sie Deinen Namen missbrauchen
für ihre törichten Besserwissereien, ihr bissiges Urteil
mit erhobenem Zeigefinger, bigott kaschiert.
Niemals will ich das glauben, niemals! (....)
Ganz richtig.
Leider hört sich aber der Psalm des Herrn Pfarrer aus dem Ahrtal in meinen Ohren ein bisschen anders an ...
ahr - psalm text
Das hört sich bei Bedford-Strohm dann doch ein bisschen besser an:
"Der bayerische Landesbischof bekundete die Hoffnung, dass die Katastrophe zu einem Neuanfang führe. "Die Folgen des menschengemachten Klimawandels sind bei uns angekommen. Das haben wir verstanden", so der Geistliche. Vielleicht lasse sich in 20 Jahren rückblickend sagen, dass die Schäden zu veränderten Prioritäten in der Politik geführt haben." (BR - 28.08.2021)
aixois
Auf dieses Warum, @Michiko gibt es keine Antwort. Das ist meine Erfahrung. Dieser Text klingt wie ein Psalm aus dem Alten Testament. Ich denke da auch an Hiob. Klagen gehört zum Menschsein dazu, sie können auch ein Stück weit entlasten. Insofern hat es einen Sinn.
Roxanna
Ich finde den Text sehr eindrucksvoll, er klingt für mich schon fast wie manche Texte griechischer Tragödienschreiber. Unglaublich eindrücklich und sogar poetisch ist der Text für mich.
Die letzten beiden Strophen verstehe ich ganz anders als Aixois.
Mit der „törichen Besserwisserei“ sind eben nicht die gemeint, die die menschengemachten Fehler zu Recht anklagen. In der Strophe davor benennt er ja die „Eifernden“ (also die Frömmelnden), die behaupten, dass diese Sintflut als Strafe Gottes für unser Verbrechen an der Natur über uns gekommen ist. „Du bist doch allmächtig, Dein Fingerschnippen hätte genügt“, das ist die Rede dieser Eifernden, der er nicht zustimmt, sondern die er kritisiert.
Er (der Pfarrer) sagt damit noch lange nicht aus, dass diese Verbrechen der Natur nicht begangen wurden und er „keinen Handlungsbedarf sieht angesichts der sich allmählich aufschaukelnde Katastrophe des Klimawandels“. Er wehrt sich nur gegen diese Frömmelei der Heuchler und Pharisäer (so verstehe ich ihn), die alles, was passiert, als Strafe Gottes sehen.
P.S. Hab's gerade nochmal gelesen. "Bigott kaschiert", schreibt er. Damit sagt er genau das aus, was ich verstanden habe.
Mal ganz trocken bemerkt,
man weiß es in der Zwischenzeit, dass in Katastrophen immer gerne der Liebe Gott
herangezogen wird. Nun ja zum Trösten ist er gut für die Gläubigen.
Aber ob das uns nun gegen Corona hilft glaub ich weniger.
Ist für mich ein ganz anderes Thema.
Wir mussten als Kinder nachts aufstehen und beten, wenn die Keller voll Wasser standen und die Hausbewohner nicht wussten, wie sie es schaffen das Wasser raus zu bekommen.
Dass unsere Kindergebete geholfen glaube ich nicht, eher uns noch weiter erschreckt.
Vielleicht aber auch abgehärtet. Diese Überschwemmungen hörten erst auf, als die Kanalisationen verbessert wurden, denn danach fragt der Regen und die Wassermassen nicht.
Da hilft auch kein Gott, nur Verstand und Logik.
Lorena
@ Michiko
Ich habe grosse Probleme damit, dass man durch ein Anklagen Gottes , durch eine Schuldzuweisung an ihn, durch eine Verleugnung von Eigenverantwortung, was den Missbrauch unserer Freiheit angeht, wirklichen Trost spenden kann.
Auch im Respekt von den von Gottes geschaffenen Gesetzen , in den Naturgewalten, die wir mit Vernunft einsetzen und nutzen können, kann Unerklärliches erklärt und verstanden werden, kann Kraft und Energie zum Weitermachen, zum verantwortlichen Umgang mit Freiheit gezogen werden.
Ich weiß, wir sind nicht schuldlos an manchem Elend,
zu leichtfertig missbrauchen wir oft unsere Freiheit.
Doch warum siehst du dann zu, fährst nicht
dazwischen,
bewahrst uns nicht vor uns selbst?
Statt den mit Abstand "zusehenden" Gott anzuklagen, kann man auch sagen (wie z.B. Bedford-Strohm) :
"Gott ist auch mitten in den Fluten erfahrbar gewesen : „Aber nicht als der, der auf den Flutknopf gedrückt hat, sondern als der, der mit den Opfern geschrien hat, der mit ihnen gelitten hat, der sie getragen hat in den Abgründen, die sich aufgetan haben.“ ...
„Wir bringen an diesem Tag auch eine Hoffnung zum Ausdruck. Die Hoffnung, dass Gott Heilung schenken möge, dass Gott Neuanfang schenken möge. Für jeden Einzelnen. Und für unser ganzes Land. Für Europa.“
Die Fluten sind nicht 'schicksalhaft' (so ist es halt, passives bzw. vorwurfsvolles Erdulden von Gottes Walten) , ebenso wenig wie es heute, in der Neuzeit, Pandemien, ihr Entstehen und ihre Verbreitung, sind.
aixois
Ja @Rispe, so verstehe ich diese Worte auch, er redet deutlich von "bigott". Heisst es nicht auch "Gott straft nicht?" Einen Platz zu haben, wo man sich mit seiner Klage hinwenden kann, wo man sich angehört und verstanden fühlt, das sollen m.E. diese Worte bieten. Auch klagen zu können, erleichtert und ist tröstlich.
Mit der „törichen Besserwisserei“ sind eben nicht die gemeint, die die menschengemachten Fehler zu Recht anklagen. In der Strophe davor benennt er ja die „Eifernden“ (also die Frömmelnden), die behaupten, dass diese Sintflut als Strafe Gottes für unser Verbrechen an der Natur über uns gekommen ist. „Du bist doch allmächtig, Dein Fingerschnippen hätte genügt“, das ist die Rede dieser Eifernden, der er nicht zustimmt, sondern die er kritisiert.
Er wehrt sich nur gegen diese Frömmelei der Heuchler und Pharisäer (so verstehe ich ihn), die alles, was passiert, als Strafe Gottes sehen.
geschrieben von Rispe
Michiko
Das Thema mit Impfunwillingen erledigt sich wahrscheinlich von selbst; denn Geimpfte sind widerstandsfähig und die Ungeimpften infizieren sich immer wieder selbst in ihren Kreisen. und irgendwann kommen Sie dann in die intensive und verrecken dort. so löst sich das Problem mit den ungeimpften von selbst. Ist zwar sarkastisch, aber man kann es auch so sehen.
Bis dahin und auch danach rigoros die AHA Regeln beachten.
Kein Mensch kann komplett allein auf der Welt überhaupt überleben, warum macht er denn den anderen das Leben damit schwer, dass er sie sozusagen mit der Corona ausrottet - und damit sich selbst letzten Endes.
Telefon Wasser Strom sind alles nur gemeinsam möglich, und da sollte es doch möglich sein, auch gemeinsam sich impfen zu lassen. Oder ist erst dann Ruhe wenn der Letzte den Löffel abgegeben hat?
Auch das wurde von Sprache in Text automatisch übersetzt mit sehr wenigen Korrkturen.
Daran kann ich mich wirklich gewöhnen.
Nein, Gott hilft (vermutlich) nicht.
Aber vielleicht hilft es in der Trauer, in der Verzweiflung, in der Angst und in der Hoffnungslosigkeit, sich gehalten zu fühlen? Wodurch auch immer? Sei es Gott, sei es die Natur, sei es die Kraft der Freunde, oder wie oder was oder wer...
In meinen schlimmsten Tagen, nach meinem ersten Infarkt und nach meiner Krebsdiagnose, habe ich nie gefragt "Warum gerade ich", habe nie auf den "lieben Gott" oder das Schicksal geschimpft. Aber ich habe ab einem gewissen Zeitpunkt der Angst und der Verzweiflung gespürt: ich werde gehalten. Keine Ahnung durch wen/was. Und sei es durch meine eigene Seele.
Man sollte diese spirituellen Kräfte, woher auch immer sie kommen, und seien es seelische Placebos, nicht gering achten.
LG
DW