Innenpolitik Corona-Widerstand 2020
Ich würde gerne etwas zum Sachstand beitragen. Derzeit machen insbesondere die USA wieder Sorgen. Dort stottert die Impfkampagne wesentlich stärker als bei uns und vor allem gibt es dort auch immer noch sehr viele Alte, die sich als Trumpanhänger nicht haben impfen lassen. Seit Tagen liegt die Todesquote wieder über 1000/Tag, gestern z. B., waren es 1.456, heute sind es 1.294.
Die Intensivstationen in den USA sind mit Covid-19 Patienten gefüllt und es handelt sich zu über 95% um Ungeimpfte. In manchen republikanischen Staaten, z. B., in Florida, gibt es an den Schulen keine Maskenpflicht und es ist den Eltern überlassen, ob sie ihren Kindern empfehlen, Masken zu tragen.
Streit um Maskenpflicht in Schulen eskaliert - in FloridaKarl
"... In Florida gibt es Widerstand aus den Schulen gegen die Empfehlung von Gouverneur Ron DeSantis, im Unterricht keine Masken zu tragen. Der Republikaner hatte sogar gedroht, Lehrerinnen und Lehrern, die eine Maskenpflicht durchsetzen ihr Gehalt zu kürzen. Dennoch wollen die Schulen im zweitgrößten Bezirk Floridas alle Schülerinnen und Schüler verpflichten, bei Unterrichtsbeginn nächste Woche Masken zu tragen.
Auch Virloginnen und Virologen machen angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus besonders unter Kindern und Jugendlichen gegen die Haltung des Gouverneurs mobil.
"Ich denke, eine große Anzahl von Kindern zusammenzubringen, sie in Klassenzimmern zu versammeln, wenn Masken nur eine Option sind - oder noch schlimmer, sogar verboten - das ist einfach eine Formel für eine Katastrophe", sagte Dr. Mark Kline gegenüber CNN. Der Mediziner verwies auf die Maskenpflicht in Louisiana.
In den vergangenen Tagen wurden in den USA auch vermehrt schwer an Covid-19 erkrankte Kinder und Jugendliche gezählt. Expertinnen und Experten meinen allerdings, das liege an den insgesamt höheren Fallzahlen - und daran, dass viele US-amerikanische Minderjährige übergewichtig sind und damit zur Risikogruppe gehören.
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Ich habe den Beitrag über die Bändchen im Europapark eben gelesen, weil ich die Geschichte noch nicht kannte. Mein spontaner Gedanke dazu: Wie einfallslos waren die Erfinder? Es hätte doch gereicht, wenn die Geimpften ein Bändchen bekommen hätten. Dann wäre das Thema "Rassismus" erst gar nicht aufgekommen; auch hier nicht.
Ich hatte vor Monaten übrigens hier mal vergleichbare Gedanken geschrieben. Damals habe ich gesagt, dass es (künftig) für den erleichterten Zutritt zu Veranstaltungen und Gebäuden eigentlich ganz einfach sein könnte: Die Geimpften müssten nur einen Button tragen "Ich bin geimpft". Im selben Atemzug habe ich aber geschrieben, dass das wegen der Erinnerungen an den Judenstern undenkbar wäre.....Und nun kommt der Europapark........😏
Randbemerkung: Gestern war im "Tagesgespräch" des Bayrischen Rundfunks (tgl. 12.05 Uhr live auf alpha; empfehlenswert!) Frau Prof. Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie als Fachgast für die Hörer, die dort angerufen haben. Sie erklärte unmissverständlich, dass es aufgrund der bisherigen Erkenntnisse so gut wie keine Krankheit gibt, die ein Impfen gegen Corona verbieten würde. Das bedeutet für mich, dass ich nicht ständig zwischen Impfgegnern und Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nciht geimpft werden können, unterscheiden muss.
@ingo
Noch besser wäre es, wenn a l l e Veranstalter, auch Reiseunternehmen, Zoos, Kinos, Theater usw sich dazu durchringen könnten nur die zwei G’s zuzulassen.
Wenn die Geimpften diese Sicherheit hätten, würde der Zulauf sicher viel größer werden.
Pippa
Ich denke der Argwohn gegen die Impfung, sitzt in den USA viel tiefer wie hier in Deutschland.
Hier in Deutschland machen die Firmen den Weg frei, aber für Geimpfte und Genesene.
In den USA wie sieht es da auch, machen das dort die Firmen/Geschäfte/Veranstalter ebenfalls.???
Da möchte ich widersprechen. Es mag keine allgemeinen Krankheiten geben, die das Impfen verbieten aber Vorfälle, die einer Impfung entgegen stehen.
Ein guter Bekannter von mir erlitt bei einem Treppensturz eine schwere Schädelfraktur. Die Ärzte schätzen auf Grund der Verletzung die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln im Gehirn nach einer Impfung zur Zeit als möglich ein. Darum lässt sich der Mann vorerst nicht Impfen, obwohl er kein Impfgegner ist.
Also sollte man vielleicht doch Unterschiede machen.
Anderl
@pippa: Stimmt. Gestern habe ich gedacht: Hoffentlich schließen sich alle (hannoverschen) Discos und Lokale zusammen und einigen sich auf G2. Dann könnte niemand mehr auf G3 ausweichen.
@Bandageanderl: Du darfst selbstverständlich widersprechen; aber dann glaubst Du, es besser zu wissen, als die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Sie hat nach meiner Erinnerung die Krankheiten, die ein Impfen verbieten würden mit 0,????% beziffert.
Hallo, Anderl,
es mag vereinzelt Menschen geben, da geht das wirklich nicht. Dennoch: Ich habe eine AV-Duralfistel im Gehirn. Deswegen nehme ich auch eine geringe Dosis Blutverdünner. Beides, Fistel und Verdünner, machen SEHR anfällig für Thrombosen resp. Blutungen. Dennoch habe ich mich nach gründlicher Besprechung mit meiner Ärztin impfen lassen. Wir (Ärztin und ich), fanden das Risiko, dass ich bei einer Infektion sterbe, deutlich größer als das, dass die Duralfistel platzt oder sich zusetzt. Das mag im Fall Deines Bekannten jedoch anders sein, weil es wohl noch akut ist.
LG
DW
@ingo
Besser Wissen wie die Fachleute, das kann ich und will ich natürlich auch nicht. Sicher könnte sich mein Bekannter auch impfen lassen. Doch im Moment scheint ihm das Risiko zu hoch.
@ Der-Waldler
Genau so ist es, wie Du das beschreibst. Der Sturz liegt erst kurze Zeit zurück und war sehr schwer.
Sicher sind das Einzelfälle und hier sollte dem Einzelnen das Recht nicht abgesprochen werden, im Einvernehmen mit den behandelnden Ärzten eine selbstständige Entscheidung zu treffen.
Anderl
Diesen Satz als Zitat nehme ich nur als Aufhänger.
Michiko - ich denke,vor vier Wochen hat ein Grossteil der deutschen Menchen die Pandemie für sich abgehakt, ist in Urlaub gefahren oder hat sonst irgendwo viel Fun gehabt.Ich denke, die Entwicklung bringt uns bis Weihnachten in die 5. Welle. In der 4. stecken wir ja schon dick drin. Ich bin für die Impfpflicht im Fall Corona.Prima, ich habe vor ca. 4 Wochen hier geschrieben, dass ich die Covid-Impfpflicht langsam für angebracht halte. Das hatte leider keine großartige Resonanz. Freut mich aber, dass sich diese Auffassung etwas zu ändern scheint.
Jil
Und steigen die Zahlen wieder, auch die inden Krankenhäusern, wo mittlerweile die Patienten zu 90% Ungeimpfte und jüngere Leute sind.
Wer jetzt nicht seine Hauptenergie darauf verschwendet, Impfgegner der ersten Stunde zu sein und dies bleiben zu wollen, wird zumindest nachdenklich, was da in den nächsten Wochen auf uns zukommen wird.
Solange ca 30% er Bevölkerung ungeimpft ist und bei vielen alten Menschen,die schon im Februar/März geimpft wurden,der Impfschutz sukzessive nachlässt, werden wir aus dieser Pandemie nicht herauskommen.
Besonders benachteiligt sind dann z.B. kleine Kinder unter 12 Jahren, für die es noch keinen Impfstoff gibt und denen man nur wünschen kann, dass sie das leicht und gut überstehen auch im Hinblick auf Long Covid. Eine ganz unheimliche Sache, was da jemanden erwartet, der die Erkrankung durchmachte,die ihn aber auch nach Genesung u.U. noch lange verfolgen wird.
Es dürfte eine der ersten Aufgaben einer neuen Regierung sein, die Impfpflicht nochmals intensiver zu betrachten (auch juristische Möglichkeiten), wenn man nicht Personal und Krankenhäuser wieder in höchstem Ausmasse strapazieren möchte.
Da ich annehme,dass Herr Spahn diesen Job nicht mehr machen wird, stelle ich mir vor, dass bei einem guten Abschneiden der SPD hier dann auch Karl Lauterbach ein wichtige Rolle spielen wird und sich nicht mehr auf Talkshows beschränken muss. Und der ist recht streng, aber auch sehr erfahren, wenn es um das Virus geht. Olga