Innenpolitik Corona-Widerstand 2020
Ich hatte nie Angst, bin aber nach wie vor vorsichtig und versuche Kontakte zu minimieren.Das kann ich von mir nicht behaupten, dass ich nie Angst hatte. Ich habe sie schon, wohlwissend, dass ich zur Risikogruppe zähle und nur wenig eigene KOntrolle darüber habe, wie ich der Pandemie wirkungsvoll aus dem Weg gehe.
Das alles sind sehr wohl Veränderungen, die fast Jeder mitgemacht hat ! Das würde ich durchaus als Lernfähigkeit und Horizonterweiterung einordnen !
Kristine
Logischerweise erscheint mir dies am sinnvollsten mit Kontaktbeschränkungen plus Maske, Abstand usw.
Ich erlebe aber aktuell, dass die Menschen auch in unserem Alter immer unlustiger werden, sich diese Beschränkungen aufzuerlegen.
Heute erhielt ich die 3. Einladung zu einer Silvester-Fete nach München, eigentlich genau so, wie wir in vor-pandemischen Zeiten gefeiert haben. Irgendwie erweckt dies das Gefühl in mir "noch einmal richtig auf den Putz hauen, wer weiss schon, was uns dann erwartet".
Wir haben abgesagt,so wie ich auch Weihnachten nicht im Kreise der Familie meines Freundes feiern werde, weil mir das einfach zu gefährlich erscheint. Damit tue ich mich allerdings etwas leichter, weil Weihnachten an sich mit all den rührseligen und konsumbewehrten ERscheinungen mir nie viel bedeutet hat.
Früher floh ich, in dem ich weit weg verreiste - das geht nun auch nicht in diesem Jahr. Aber irgendwie werden wir auch diese Stunden schaffen, da bin ich recht sicher. Olga
Dieser Beitrag hat mich erschreckt:
https://www.op-marburg.de/Marburg/Keine-Pfleger-mehr-Hilfeschrei-aus-Marburger-Altenheim
Keine Pfleger mehr: Hilfeschrei aus Marburger Altenheim
Fast alle Pfleger des Seniorenheims „Haus Waldblick“ in Marburg sind in Quarantäne. Die Folge: Die 42 Corona-infizierten, mitunter hochbetagten Bewohner, sind auf sich alleine gestellt.
Moischt
Es müssen Bilder des Grauens, Szenen des Elends sein, die sich gerade im „Haus Waldblick“ abspielen: Die Bewohner des Seniorenheims, nach OP-Informationen 42 von ihnen mit Coronavirus infiziert, liegen mitunter einsam und hilflos in ihren Betten. In ihren eigenen Fäkalien, über Stunden und das seit Tagen.
„Leib und Leben der alten Menschen sind in akuter Gefahr. Wenn ihnen nicht schnell geholfen wird, werden manche in unwürdigster Art und Weise sterben“, sagt Bernd Combé, der das Haus in Moischt 1984 mit gegründet und jahrelang im Landkreis Marburg-Biedenkopf als Pflegedienstleiter gearbeitet hat. „Es herrscht Land unter, es ist Gefahr in Verzug, jede Stunde zählt“, sagt er mit verzweifelter Stimme.
Was passiert ist: Nicht nur hat Corona die Einrichtung und viele Heimbewohner vor mehr als einer Woche schwer getroffen. Mittlerweile ist praktisch das gesamte Waldblick-Personal, von Pflegekräften über Küchenmitarbeiter bis zu Verwaltungsangestellten, in Quarantäne. Keiner von ihnen darf die eigenen vier Wände verlassen, das Moischter Haus betreten und die erkrankten Alten versorgen. Nach OP-Informationen lag mindestens ein Verstorbener über Tage im Bett, niemand holte die Person ab. Eine andere Person soll, da kein Notarzt ins Haus kam, ohne palliative Behandlung gestorben sein.
Im Namen der vielen Über-80-Jährigen, der Corona-Risikogruppe schlechthin, startet Combé einen Hilferuf: „Die alten Menschen können nicht mehr versorgt werden. Es fehlt die dafür nötige Manpower“, sagt er.
Zu allen akuten Problemen kommt noch die Angst der Angehörigen: Ein Anruf nach dem nächsten, um sich nach den Liebsten zu erkundigen. Oft genug kann niemand – es sind ja nur noch zwei Pfleger und wenige andere vor Ort – den Hörer abnehmen, auch bei Steffen Bohl, der „Haus Waldblick“ erst seit kurzem leitet, klingelt im Minutentakt das Telefon.
„Wir nehmen jede Hilfe, weil wir jede Hilfe brauchen“
Man suche nach Menschen, die „ein Mindestmaß“ an pflegerischer Kenntnis, an Betreuungserfahrung von alten Menschen hätten. „Wir nehmen jede Hilfe, weil wir jede Hilfe brauchen“, sagt Bohl im OP-Gespräch. Das Problem: Die Pflege von Menschen sei „nichts für Laien“, zumal es um den Umgang mit schwer Pflegebedürftigen, mehr noch: um die Betreuung von Corona-Infizierten gehe.
„Ich kann von niemandem verlangen, dass er sich gefährden soll. Aber wenn niemand etwas tut, wird das schlimm enden“, sagt Bohl, der selbst in Quarantäne gefangen und hörbar aufgewühlt ist. Es seien nur noch zwei Pflegekräfte im Einsatz. „Es ist der Horror.“
Combé und Bohl arbeiten an einem Verlegungsplan, haben Zusagen von umliegenden Pflege-Einrichtungen, wo noch Plätze frei wären. Sie würden Waldblick-Bewohner vorübergehend aufnehmen – doch weil dort alle infiziert sind, dürfen sie das nicht. Wegen des Gesundheitsschutzes der anderen Bewohner.
„Alle, die über dem Anschlag arbeiten, müssen jetzt eventuell mit zusehen, wie die Menschen, um die sie sich aufopferungsvoll gekümmert haben, im Stich gelassen werden“, sagt Combé.
„Politik hat System runtergespart, ich schäme mich für diese Gesellschaft“
Stadt, Gesundheitsamt, Bundeswehr: „Da liegt jetzt die Verantwortung. Das Haus steht in Flammen, es geht nichts mehr, keiner von uns – egal ob mit oder ohne Symptome in Quarantäne – darf mehr rein und sich um die alten Menschen kümmern“, sagt Combé. Bei dem Ex-Pflegedienstleiter – neben Moischt arbeitete er ab Anfang der 1990er-Jahre auch in Neustadt – mischt sich in die Verzweiflung und Fassungslosigkeit vor allem eine Emotion: Wut. „Jahrzehntelang ist das System von der Politik runtergespart worden, ich schäme mich für diese Gesellschaft.“
Loben und klatschen? „Das ist blanker Hohn! Es wird nur vom eigenen Versagen abgelenkt“, sagt Combé und erntet zustimmendes Nicken von Florian Herrmann, Geschäftsführer der Seniorenbetreuung „Weisser-Stein“ in Wehrda. Er ist mit Combé zusammen vor das Haus Waldblick geeilt, um irgendwie zu helfen. „Ich konnte Pflegekräfte von mir mobilisieren, die heute Nachmittag hier einspringen würden“, sagt er. Wie Combé spricht er von „Behördenversagen“, kritisiert den mangelnden Schutz der älteren Bevölkerung.
„Wir machen einen Lockdown, aber müssen noch Besucher in die Alten-und Pflegeeinrichtungen lassen. Wo ist da Risikogruppen-Schutz“, fragt er und blickt nach oben. Eine alte Dame steht am Fenster und schaut nach draußen auf den Hof. Verzweifelte Blicke.
Plötzlich fahren Fahrzeuge von Technischem Hilfswerk und Rettungsdienst vor. Menschen steigen aus und ziehen Corona-Vollschutz an: weiße Overalls, FFP2-Masken, Schutzbrillen, Gesichtsvisiere, Plastiküberzieher für die Schuhe. Es sind Mitarbeiter des Fachbereiches Gefahrenabwehr des Landkreises sowie der Betreuungs-und Pflegeaufsicht des Regierungspräsidiums Gießen.
Landkreis reagiert mit Gefahrenabwehr: „Stellen Grundversorgung sicher“
Auf OP-Anfrage äußert sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf: Die Lage in der Einrichtung sei „sehr ernst.“ De nötige schnelle Hilfe leiste man aktuell, seit gestern organisieren Landkreis und Stadt Marburg die Aktivierung von qualifiziertem Pflegepersonal.
Es sei festgestellt worden, dass sich die Versorgung der Heim-Bewohner unter den aktuellen Voraussetzungen – sprich der Masseninfektion – „am besten in der Einrichtung selbst sicherstellen lässt“. Es habe gestern Mittag vor Ort über die Gefahrenabwehr bereits eine „ad hoc Versorgung Bewohner mit Nahrung und Flüssigkeit“ gegeben.
Pflegeeinrichtungen aus der Umgebung, Institutionen und Dienstleister würden bereits mit Personal helfen, um „eine Grundversorgung sicherzustellen“.
Reinigung, Haustechnik, Küche, Verwaltung und Pflege: Aktuell würden für alle nötigen Bereiche weitere Dienstleister organisiert, auch das Gesundheitsamt selbst unterstütze mit Mitarbeitern um „nachhaltig sichere Strukturen für die Bewohner zu schaffen“. Der Ärztliche Leiter des Rettungsdienst überwache nun den Gesundheitszustand der Heim-Bewohner, um umgehend medizinisch reagieren zu können.
Von Björn Wisker, Nadine Weigel, Andreas Schmidt
Ich hab nicht verkürzt, weil einige Links nicht öffnen, hoffentlich fällt es nicht unter zumüllen der Seite!
Das von Ihnen geschilderte Ereignis fand vor mehr als einer Woche in diesem Altenheim statt. Wie man jedoch auch nachlesen kann, hat die zuständige Kreisverwaltung dafür gesorgt, dass sich dort die Verhältnisse wieder stabilisierten, was schwierig genug ist, wenn sich das Personal selbst infiziert und dann den Dienst antritt.
Die Personalsituation im Pflegesektor ist auch ohne die Pandemie seit Jahren ein grosses Problem. Dieser Beruf wird kontinuierlich in den Medien und im TV als so ziemlich das SChlimmste dargestellt, was man als Tätigkeit sich aussuchen könnte. Kein Wunder, wenn dann niemand diesen Beruf ergreifen möchte.
Die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte, die das noch anders sehen und übrigens auch grossenteils viel besser ausgebildet sind als deutsche Pflegekräfte, stoppt, weil sie nicht nach Deutschland einreisen dürfen.
Olga
Für mich eine positive Nachricht:@Nelia
https://regionalheute.de/amp/durchbruch-in-braunschweig-medikament-heilt-covid-19-in-tests-in-nur-zwei-tagen-1608283226/?__twitter_impression=true
aus Deiner Quelle:
Jetzt müssen halt klinische Studien her. Ohne diese sind Tierversuche nicht einfach übertragbar."Unser Antikörper induzierte die Genesung von SARS-CoV-2-infizierten Hamstern innerhalb von zwei Tagen. Im Gegensatz dazu erreichten die Hamster ohne Behandlung erst nach einer ganzen Woche den gleichen Gesundheitszustand"
Karl
Liebe Nelia - das ist ein wahrer Horror-Bericht! Wie schrecklich für jeden einzelnen, der da involviert ist.
Rosemarie
Keine Pfleger mehr: Hilfeschrei aus Marburger AltenheimSo etwas ähnliches hatte sich in Hessen abgespielt (ich weiß den Ort nicht mehr). Es waren allerdings nicht alle Pfleger ausgefallen. Über HR3 wurde ein Hilferuf gesendet. Es meldeten sich innerhalb kurzer Zeit so viele, das nicht so eine schlimme Situation eintrat wie du es schreibst.
Fast alle Pfleger des Seniorenheims „Haus Waldblick“ in Marburg sind in Quarantäne.
LG Heidrun
DEr Berliner Querdenker-Ableger wollte zu Silvester eine Demo mit ca 30.000 TEilnehmern in Berlin starten; dies wurde nicht gestattet.
Jetzt versuchen sie, zum einen hier juristisch vorzugehen, haben aber "vorsorglich" eine Demo für den 30.12 mit ca 25.000 Menschen angemeldet, ab dem Nachmittag.
Ist das nun eigentlich nur Renitenz, Machtgehabe oder schlicht und ergreifend bodenlose Dummheit, sich selbst und andere Unschuldige in so eine Gefahr zu bringen und damit auch die Krankenhäuser und das Pflegepersonal noch mehr aufzubürden? Olga
Manche spekulieren schon unter vorgehaltener Hand, Frankreich probt den Brexit um Boris auf die EU einzustimmen. Ist natürlich Quatsch, so einfach hat es Boris Johnson nicht, er fürchtet eher den Widerstan im Unterhaus, die Widerstand aus den eigenen Reihen.
Corona macht die Grenzen zu, auf Zeit.
T-online :
Aus Angst vor einer Corona-Mutation macht Frankreich die Grenzen dicht, es herrscht Chaos in Großbritannien. Das kann auch als Machtdemonstration verstanden werden, der Druck auf Boris Johnson im Brexit-Streit wächst.
Ist das nun eigentlich nur Renitenz, Machtgehabe oder schlicht und ergreifend bodenlose Dummheit, sich selbst und andere Unschuldige in so eine Gefahr zu bringen und damit auch die Krankenhäuser und das Pflegepersonal noch mehr aufzubürden? OlgaWenn die Demo stattfindet, dann kommt leichter Zweifel an den Richterstand auf.
So darf es nicht weitergehen, Krankenhäuser warnen vor einen Zusammenbruch,
zu und nach Weihnachten und diese Renitenten nehmen keine Rücksicht,
auf alle die Schutz benötigen.
Richter wie Ehrwürden Roy Bean oder in der Moritat hier Richter Owens, aufrechte Gesetzesmänner, gibt es eben in der Republik keine mehr, Freddy. Alles hat seinen Preis.Wenn die Demo stattfindet, dann kommt leichter Zweifel an den Richterstand auf.