Innenpolitik Was war gut, was war schlecht in der DDR?
NEIN pilli ...ich habe einen bettelnden Menschen gemeint ...Bettler und Obdachlose kannte ich nicht.
Beim Alkoholismus haben sich beide deutsche Staaten nicht unterschieden.
Beim Alkoholismus haben sich beide deutsche Staaten nicht unterschieden.
Re: na wenn das so ist...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Verflucht noch e ma, wer hat sich schon wieder an meine 16 Liter Schnapps vergriffen un se wegsoffe.
(Ich kannte in Dresden nur ganz, ganz wenige und hier in Hinterwaldhofen überhaupt niemand, der von früh bis abends tun und bis oben ran abgefüllt durch die Landschaft spaziert. Glaubt man den Ansagen, müssten es nur noch Spritköpfe geben.)
(Ich kannte in Dresden nur ganz, ganz wenige und hier in Hinterwaldhofen überhaupt niemand, der von früh bis abends tun und bis oben ran abgefüllt durch die Landschaft spaziert. Glaubt man den Ansagen, müssten es nur noch Spritköpfe geben.)
Re: na wenn das so ist...
für mich dutchie stellt sich die frage, warum ein Bettler logischerweise nach Urin stinken sollte, wenn er nicht alkoholkrank bedingt, mehr merkt, wenn er sich erleichtert?
tatsächlich?
die von den beiden wissenschaftlichen recherchen gezeigten statistiken der buchautoren zeigen für mich, was die verhältnisse vor der wende betrifft, ein anderes bild; gerne zitiere ich wiederholend:
bist du der meinung, dass der autor Kochan, der mit seinen eltern ja in Cottbus aufgewachsen ist seine dissertation mit falschen untersuchungs-ergebnissen abgeliefert haben könnte?
bei HW und anderen hege ich zweifel ob sie den links lesend gefolgt sind, denn sonst hätten sie ja gewußt, dass ich absichtlich und fairerweise nur zwei unterschiedliche sichtweisen angeboten habe?
für ernsthaft interessierte hat es die bei der Bundesstiftung-Aufarbeitung erschienene, weiterführenden ergebnisse von Thomas Kochan als pdf.: "Alkohol und Alkoholrausch in der DDR"
bundesstiftung-aufarbeitung
dutchie, ich betrachte die diskussion nicht als einen wettstreit und freue mich über zeitzeugen, die anderes mitteilen. allerdings nur dann, wenn sie sich die gleiche mühe wie ich gemacht haben, ihre anderslautenden sichtweisen nachvollziehbar zu belegen. watt fakt...hüben wie drüben... ist, darf fair genannt sein?
---
pilli
Beim Alkoholismus haben sich beide deutsche Staaten nicht unterschieden.
tatsächlich?
die von den beiden wissenschaftlichen recherchen gezeigten statistiken der buchautoren zeigen für mich, was die verhältnisse vor der wende betrifft, ein anderes bild; gerne zitiere ich wiederholend:
...Sicher ist: In kaum einem anderen Land wurde so viel getrunken wie im ersten Arbeiter- und Bauernstaat. Beim Verbrauch von Hochprozentigem übertrumpfte der Osten den Westen. Lag 1955 der Verbrauch bei 4,4 Liter Weinbrand, Klarem und Likör pro Kopf, waren es 1988 sagenhafte 16,1 Liter. Das entspricht 23 Flaschen. International ging die DDR vor Ungarn und Polen 1987 in Führung.
...Lange Zeit wurde das Alkoholproblem verharmlost. Oppositionelle Gruppen forderten Anfang 1989 die Aufstellung unabhängiger Kandidaten bei den Kommunalwahlen, die sich dafür einsetzen sollten, dass der allgemeine Alkoholismus angegangen werde. Das Politbüro erließ im Sommer 1989 die "Richtlinie über Aufgaben des Gesundheits- und Sozialwesens zur Verhütung und Bekämpfung der Alkoholkrankheit" mit einem landesweiten Betreuungsnetz.
Als die DDR begann, sich aufzulösen, spielte der Alkohol keine Rolle. "In diesen Wochen legten die Ostdeutschen das alkoholzentrierte System sang- und klanglos ad acta", schreibt Kochan. "Das war revolutionär."
Erst als die Grenzen geöffnet wurden, knallten die Sektkorken. Auch die Währungsunion und Wiedervereinigung waren feuchtfröhliche Anlässe.
Dann war die hohe Zeit des Suffs im Osten unwiederbringlich vorüber: "Nie wieder spielte Alkohol eine derart prominente Rolle wie in der DDR, höchstens in ihren Erinnerungen."
bist du der meinung, dass der autor Kochan, der mit seinen eltern ja in Cottbus aufgewachsen ist seine dissertation mit falschen untersuchungs-ergebnissen abgeliefert haben könnte?
bei HW und anderen hege ich zweifel ob sie den links lesend gefolgt sind, denn sonst hätten sie ja gewußt, dass ich absichtlich und fairerweise nur zwei unterschiedliche sichtweisen angeboten habe?
für ernsthaft interessierte hat es die bei der Bundesstiftung-Aufarbeitung erschienene, weiterführenden ergebnisse von Thomas Kochan als pdf.: "Alkohol und Alkoholrausch in der DDR"
...Die statistischen Angaben decken sich mit qualitativen Beobachtungen. Erinnerungen ehemaliger DDRBürger
drehen sich häufig um Erlebnisse mit Alkohol:
vom alltäglichen „Bierchen“ nach dem Mittagessen in der LPG-Kantine über das kollektive „Versumpfen“ bei der Brigadefeier bis hin zum jugendlichen Exzess-Saufen mit Koma-Erfahrungen.
Fotografien von Arno Fischer, Bernard Larsson und Carla Neumann haben den DDR-typischen Umgang mit „Alk“ festgehalten und zeigen Szenen des „rauschenden“ Alltags. Dokumentarfilme wie „Die Kinder von Golzow“ bieten
weiteres alkoholhaltiges Anschauungsmaterial...
bundesstiftung-aufarbeitung
dutchie, ich betrachte die diskussion nicht als einen wettstreit und freue mich über zeitzeugen, die anderes mitteilen. allerdings nur dann, wenn sie sich die gleiche mühe wie ich gemacht haben, ihre anderslautenden sichtweisen nachvollziehbar zu belegen. watt fakt...hüben wie drüben... ist, darf fair genannt sein?
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pilli
und gekokst haben wir auch "hüben und drüben"! Wunderbar nahe einige hier sich hier früher waren!
@pilli Ich möchte zum zwölfmillionstenmal voraus schicken, dass ich die DDR in ihrer damaligen Form nicht zurückhaben möchte, aber Bettler und Obdachlose gab es in der DDR nicht. Ich habe den ersten Bettler in Nürnberg 1989 gesehn. Ob er besoffen war, weiß ich nicht, aber gestunken hat er wie eine Kloake. Auch gab es in der DDR keine Menschen ohne Gesundheitsversorgung - ist auch schwer, bei einem quasikostenlosen Gesundheitssystem.
Es ist in der Tat nicht die Zeit für einen Wettstreit, aber Bettler mit Alkoholikern gleichzusetzen ist schon weit hergeholt. Was meinste wieviel Saufnasen heute noch hier in NRW in den Verwaltungen rumkullern.
Natürlich haben die Ossies ordentlich gesoffen. Weißt Du was die Abkürzung KONSUM (Ladenkette im Osten) bedeutet?
KONSUM = Kein Obst nur Schnaps und Marmelade
Es ist in der Tat nicht die Zeit für einen Wettstreit, aber Bettler mit Alkoholikern gleichzusetzen ist schon weit hergeholt. Was meinste wieviel Saufnasen heute noch hier in NRW in den Verwaltungen rumkullern.
Natürlich haben die Ossies ordentlich gesoffen. Weißt Du was die Abkürzung KONSUM (Ladenkette im Osten) bedeutet?
KONSUM = Kein Obst nur Schnaps und Marmelade
@circe
Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemals gekokst oder andere harte Drogen probiert - weder im Osten oder im Westen. An meiner Uni in Dresden war mir auch keiner bekannt, der Drogen gebraucht hätte und glaub mir bitte: ich kannte die schrägen Vögel und war/bin selbst einer.
Gekifft habe ich ab 2000 in Holland wie ein Weltmeister, aber von einem Tag auf den Anderen problemlos aufgehört, als ich zurück nach Deutschland gezogen bin.
Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemals gekokst oder andere harte Drogen probiert - weder im Osten oder im Westen. An meiner Uni in Dresden war mir auch keiner bekannt, der Drogen gebraucht hätte und glaub mir bitte: ich kannte die schrägen Vögel und war/bin selbst einer.
Gekifft habe ich ab 2000 in Holland wie ein Weltmeister, aber von einem Tag auf den Anderen problemlos aufgehört, als ich zurück nach Deutschland gezogen bin.
Re: na wenn das so ist...
darf ich meine frage an dich wiederholen?
erweitern möchte ich meine frage, ob du dir vorstellen könntest, die in seiner recherche (dissertation) zitierten fotografen und ehemals in der DDR lebenden zahlreichen dokumentarfilmer ihre bildwerke manipuliert haben könnten?
ich habe viele der defa-dokumentarfilme auf MDR und dem ZDF gesehen und mir schien es auch bei späteren recherchen, glaubhaft zu sein. insbesondere sind es die Wittstöck filme von Volker Koepp, die mich interessierten und die ich alle gesehen habe; zitiert aus den seiten des DHM Deutschen Historischen Museum:
lebensläufe
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pilli
...bist du der meinung, dass der autor Kochan, der mit seinen eltern ja in Cottbus aufgewachsen ist seine dissertation mit falschen untersuchungs-ergebnissen abgeliefert haben könnte?...
erweitern möchte ich meine frage, ob du dir vorstellen könntest, die in seiner recherche (dissertation) zitierten fotografen und ehemals in der DDR lebenden zahlreichen dokumentarfilmer ihre bildwerke manipuliert haben könnten?
ich habe viele der defa-dokumentarfilme auf MDR und dem ZDF gesehen und mir schien es auch bei späteren recherchen, glaubhaft zu sein. insbesondere sind es die Wittstöck filme von Volker Koepp, die mich interessierten und die ich alle gesehen habe; zitiert aus den seiten des DHM Deutschen Historischen Museum:
...Volker Koepp hat über achtzehn Jahre lang in Wittstock an der Dosse, einer Kleinstadt im Märkischen, gedreht. Erstmals 1974 einen Kurzfilm, dann regelmäßig alle zwei, drei Jahre weitere Kurzdokumentarfilme.
1984 entstand Leben in Wittstock, ein langer Dokumentarfilm, der die zuvor entstandenen Filme mit neuem Material verband. Eigentlich sollte die Wittstock-Reihe damals beendet sein: Alles ging seinen Gang und Aufregendes schien nicht in Sicht. Dann fiel die Mauer.
Volker Koepp nannte seinen, vielleicht nun letzten Beitrag mit viel Understatement Neues in Wittstock (1991). Die Wittstock-Filme entsprachen, ähnlich wie Jürgen Böttchers Stars oder Wäscherinnen der offiziellen kulturpolitischen Linie, insofern sie Arbeitsalltag zeigten.
Gleichzeitig aber unterliefen und dementierten sie das gewünschte Bild vom heilen proletarischen Arbeitsleben, indem sie zeigten und nicht schönten. Im DDR-Fernsehen waren Volker Koepps Arbeiten nicht zu sehen...
lebensläufe
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pilli
Ja klar hast Du recht pilli ...wir Zonies haben gesoffen wie die Stadtsoldaten und dabei RIAS gehört und gevö... Wir hatten ja keinen anderen Spaß in bunt, weil ein Farbfernseher zu teuer war oder ständig kaputt oder nur Westfernsehen lief.
Und übrigens: die Mädels aus Wittstock (Lebensläufe) kenne ich zum Teil sehr persönlich von der Disse, denn ich hab von 1977 bis 1984 dort gewohnt und mit denen mein Unwesen und anderes Zeuch getrieben. Die waren damals "genau mein Jahrgang". Nur war ich eben Pennäler/Soldat und nicht an der Nähmaschine im OTB. Mein Bruder wohnt heute noch dort und vor einer Woche habe ich ihn besucht und auf der Straße die Karin aus dem Dok-Film umarmt: Wahnsinn, wie alt und dick wir alle geworden sind.
Im damaligen Bezirk Potstdam hatte der Kreis Wittstock den höchsten Prokopfverbrauch von Bockwürsten und Bier ...ich denke allerdings nicht, dass das ein Standortvorteil ist.
Obdachlose oder gar Bettler gab es in Wittstock aber trotzdem nicht - die habe ich zum ersten Mal nach dem Fall der Mauer gesehn.
:)
p.s.: Eine "heile Proletarierwelt" hatten wir natürlich nicht, weil wir Menschen sind. Jedoch hatten wir 27 größere und kleinere von der Stadt finanzierte Jugendclubs in Wittstock und jeden Tag mindestens 5 Discos, zwischen denen wir gependelt sind. Heute hat die 15.000 Einwohnerstadt nur noch einen jämmerlichen Saal für die Jugend, wo am Samstag ein DJ aus der Nachbarstadt auflegt und einen haufen Kneipen ohne Lifemusik. Ich bin jedenfalls froh, dass ich "damals" dort aufgewachsen bin und nicht heute.
Und übrigens: die Mädels aus Wittstock (Lebensläufe) kenne ich zum Teil sehr persönlich von der Disse, denn ich hab von 1977 bis 1984 dort gewohnt und mit denen mein Unwesen und anderes Zeuch getrieben. Die waren damals "genau mein Jahrgang". Nur war ich eben Pennäler/Soldat und nicht an der Nähmaschine im OTB. Mein Bruder wohnt heute noch dort und vor einer Woche habe ich ihn besucht und auf der Straße die Karin aus dem Dok-Film umarmt: Wahnsinn, wie alt und dick wir alle geworden sind.
Im damaligen Bezirk Potstdam hatte der Kreis Wittstock den höchsten Prokopfverbrauch von Bockwürsten und Bier ...ich denke allerdings nicht, dass das ein Standortvorteil ist.
Obdachlose oder gar Bettler gab es in Wittstock aber trotzdem nicht - die habe ich zum ersten Mal nach dem Fall der Mauer gesehn.
:)
p.s.: Eine "heile Proletarierwelt" hatten wir natürlich nicht, weil wir Menschen sind. Jedoch hatten wir 27 größere und kleinere von der Stadt finanzierte Jugendclubs in Wittstock und jeden Tag mindestens 5 Discos, zwischen denen wir gependelt sind. Heute hat die 15.000 Einwohnerstadt nur noch einen jämmerlichen Saal für die Jugend, wo am Samstag ein DJ aus der Nachbarstadt auflegt und einen haufen Kneipen ohne Lifemusik. Ich bin jedenfalls froh, dass ich "damals" dort aufgewachsen bin und nicht heute.
Jetzt verstehe ich endlich!
Da wir in der DDR ständig unter Strom standen konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass die stockbetrunkenen Massen eines Tages auf die Strassen torkelten und im Alkoholrausch die Wende herbeijolten.
Jetzt sind die neuen Länder eine einzige Entziehungsanstalt, und jeder Bürger, der vor der Wende geboren wurde, bedarf einer Entwöhnungskur.
Wir müssen jetzt nur hoffen, dass die, nach der Wende abstinent geborenen, Jahrgänge nunmehr schnell heranwachsen, damit sie die alten Säufer pflegen können.
Dass die DDR schließlich nicht überlebte lag nicht am Kommunismus sonder an den riesenhaften Alkohol- pro Kopf- Verbrauch, an dem dann natürlich auch unsere beiden höchsten Staatsoberhäupter statistisch beteiligt waren.
Da wir in der DDR ständig unter Strom standen konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass die stockbetrunkenen Massen eines Tages auf die Strassen torkelten und im Alkoholrausch die Wende herbeijolten.
Jetzt sind die neuen Länder eine einzige Entziehungsanstalt, und jeder Bürger, der vor der Wende geboren wurde, bedarf einer Entwöhnungskur.
Wir müssen jetzt nur hoffen, dass die, nach der Wende abstinent geborenen, Jahrgänge nunmehr schnell heranwachsen, damit sie die alten Säufer pflegen können.
Dass die DDR schließlich nicht überlebte lag nicht am Kommunismus sonder an den riesenhaften Alkohol- pro Kopf- Verbrauch, an dem dann natürlich auch unsere beiden höchsten Staatsoberhäupter statistisch beteiligt waren.
Re: na wenn das so ist...
..ach jetzt verstehe ich erst, warum uns keiner versteht, wir haben den Verstand vergessen mitzunehmen oder versoffen?
Auf die nackte Wahrheit muss ich erst einen Nordhäuser trinken, bekommt mir zwar nicht, aber egal.
Aber justus, du weißt doch, in Alkohol eingelegte Sachen halten sich sehr, sehr lange, ob das gewollt ist??? ..ich glaube, da ist was schief gelaufen!!!!
Prost
..ein_lächeln_ wenns auch schwer fällt
Auf die nackte Wahrheit muss ich erst einen Nordhäuser trinken, bekommt mir zwar nicht, aber egal.
Aber justus, du weißt doch, in Alkohol eingelegte Sachen halten sich sehr, sehr lange, ob das gewollt ist??? ..ich glaube, da ist was schief gelaufen!!!!
Prost
..ein_lächeln_ wenns auch schwer fällt