Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Was war gut, was war schlecht in der DDR?

Innenpolitik Was war gut, was war schlecht in der DDR?

Mitglied_5ccaf87
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Mitglied

Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 14.06.2013, 14:08:09
Diese Frage beweist, daß Du zu denen gehörst, die von all dem, was der Kalte Krieg zur Folge hatte, nichts verstanden hast. Deine Schnoddrigkeit beweist Deine Respektlosigkeit, mit der Du über erlebte Geschichte und die betroffenen Menschen hinweg siehst.
geschrieben von adam
Deine Antwort beweist, das du vom Kalten Krieg nicht das Geringste verstanden hast. Nachhilfe gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kalter_Krieg Beachte besonders den Abschnitt, der für Deutschland zutrifft.

Den Überblick bekommst du hier: http://www.prosieben.de/tv/galileo/zusatzinfos/kalter-krieg-1.3394662/ Solche "Kleinigkeiten" wie bsw die Währungsreform mit Einführung der DM oder der Bau der Tunnel unter der Grenze zum Anzapfen der Telefonleitung Karlshorst-Wühnsdorf sind darin gar nicht erst erwähnt.

Mit anderen Worten: Deutschland hatte darin nur die Funktion eines Statisten. Die Auseinandersetzungen fanden weitestgehend zwischen der USA und der SU statt und wir waren deren Spielball.
clara
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von clara
als Antwort auf adam vom 14.06.2013, 14:08:09

Sie haben Radios und Fernseher mit zur Arbeit genommen, denn sie hatten wirklich Sorge um die Menschen in der DDR. Und niemand hat versucht, ihnen das zu verbieten, was nach den Arbeitsplatzbeschreibungen, theoretisch genommen, einfach gewesen wäre. Sie hätten es sich nicht verbieten lassen.

adam
geschrieben von adam

Ja, diese Tage, Wochen, Monate waren für mich und die allermeisten Westdeutschen Atem beraubend, voller Hoffnung, aber auch Sorge. Was hätten "wir" sonst tun können, als uns zu informieren, was "drüben" von mutigen Menschen in die Wege geleitet wurde - ganz allein, ohne einen Helmut Kohl und sonst jemanden von "uns" Westlern.

@ Hinterwäldler: Die Währungsreform war eines der wichtigsten Nachkriegsereignisse für die junge BRD und erst die Basis für das so genannte Wirtschaftswunder. Ob und wie es in Büchern Erwähnung findet, spielt dabei keine Rolle. Ich musste nur meine Mutter fragen, wie sie die WR fand. Mit der Zigarettenwährung konnte man schließlich nichts Neues aufbauen.

Sicher waren beide deutsche Teilrepubliken nur Statisten, allerdings hat Westdeutschland dieser Statistenrolle doch Einiges zu verdanken, nicht zuletzt die Demokratie!

Clara
adam
adam
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.06.2013, 15:07:32
Ausgerechnet Du willst mir Nachhilfe in Geschichte geben? Lachhaft!!

Ich sprach von den Folgen des Kalten Krieges. Eine davon war der Zusammenbruch des Sowjetimperiums, zu dem die SED-Vasallen der DDR-Regierung samt ihren buckelnden Unterstützern gehörten. Nur einem Gorbatschow wollten sie nicht mehr folgen, weil dann schluß gewesen wäre mit dem Bestimmen und Treten nach unten.

Schluß war trotzdem. Bestens so!!

--

adam

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wandersmann
wandersmann
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf clara vom 14.06.2013, 16:21:52
Ja, diese Tage, Wochen, Monate waren für mich und die allermeisten Westdeutschen Atem beraubend, voller Hoffnung, aber auch Sorge. Was hätten "wir" sonst tun können, als uns zu informieren, was "drüben" von mutigen Menschen in die Wege geleitet wurde - ganz allein, ohne einen Helmut Kohl und sonst jemanden von "uns" Westlern.


Naja, im mutigsten Fall nach Leipzig fahren, und mitdemonstrieren.
Gegen die SED und für die Einheit Deutschlands. Für euch waren die Grenzen offen. Wo war das Problem?

Ansonsten eben in den Großstädten Westdeutschlands auf die Straße gehen, und somit Solidarität mit den Menschen im Osten zeigen. Wäre immerhin noch eine Variante gewesen.

All dieses Engagement habe ich vermisst.
Auf Arbeit Nachrichten schauen geht natürlich immer.
olga64
olga64
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von olga64
als Antwort auf sittingbull vom 14.06.2013, 13:36:58
Vor Kurzem las ich sogar den Vorwurf, die "Wessis" seien chipsessend vor dem Fernseher gesessen, während man in der DDR auf die Strasse gegangen sei.

was haben sie denn sonst getan ?

sitting bull
geschrieben von sitting bull


Gegenfrage: was hätten wir Wessis denn tun sollen? Urlaub beantragen und uns mühsam Einreiseerlaubnis in die DDR beschaffen, um ebenfalls mitzumarschieren?
Auch im Westen freute man sich anfangs sehr über den Fall der Mauer und sei es bei einigen nur deshalb ,weil sie dann ihre alten Klamotten usw. den "Leuten von drüben" schenken konnten.
Viel seltsamer empfinde ich es, dass z.B. heutige junge Menschen keinerlei Interesse an der früheren deutschen GEschichte und hier speziell an der DDR haben und oft denken, Adenauer und auch Kohl seien SED-Minister gewesen. Auch der Volksaufstand der tapferen Ostdeutschen aus 1953 ist für diese junge Menschen wohl anzusiedeln als geschichtliches Event kurz nach den Römern. Olga
clara
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von clara
als Antwort auf wandersmann vom 14.06.2013, 16:53:04
@ wandersmann

Warum zweifelst Du an der Solidarität? Selbstverständlich dachten die Westdeutschen solidarisch. Olga schrieb schon, was ich auch denke. Es war für Wessis gar nicht so leicht, einzureisen. Man brauchte i.d.R. eine Einladung und wurde auch dann noch - wie ich es erlebte - gefilzt und mein Auto fast auseinander genommen. In Gruppen privat einreisen, war überhaupt nicht möglich.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass die ganzen Ereignisse für uns Westdeutsche sehr überraschend kamen. Die Menschen in der DDR wussten von den Verhältnissen in der BRD aufgrund westlicher Medien wie Radio und Fernsehen wesentlich mehr, als umgekehrt. Westliche Korrespondenten hatten es dort auch nicht gerade leicht, Tatsachen gerecht zu berichten. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, einen ostdeutschen Radiosender zu hören oder einen dortigen TV-Kanal einzuschalten. Ich hielt nichts vom staatlich verordneten Einheitsbrei. Deshalb verfolgten die DDR-Bürger ja auch die Westmedien, wo und wie es möglich war.

Clara

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von dutchweepee
Als wir kleines Häuflein Demonstranten im Herbst 1989 angefangen haben gegen den Bonzenstaat zu protestieren, wäre das Allerletzte was wir hätten haben wollen, ein Unterstützungstrupp aus dem Westen gewesen. Zu diesem Zeitpunkt ging es um eine Demokratisierung der DDR. Nach dem Anschluss wurde erst viel später gerufen, als es schon nicht mehr gefährlich war und keine Vopos mehr bereit standen. Dann waren auch viele westdeutsche Demonstrations-Touristen im Zug, wie ich es aus Leipzig weiß.
Mitglied_5ccaf87
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.06.2013, 16:54:20
Gegenfrage: was hätten wir Wessis denn tun sollen? Urlaub beantragen und uns mühsam Einreiseerlaubnis in die DDR beschaffen, um ebenfalls mitzumarschieren?

Ihre Frage ist für die Menschen berechtigt, die sich bsw in Frankfurt, Dresden und Stuttgart engagiert haben und es in den nächsten Tagen in London tun. Die waren aber nicht gemeint und die Betreffenden wissen das auch.

Ihr werdet in den nächsten Tagen erst einmal darüber sinnieren, ob das was dort zum G8-Gipfel in London geschieht mit den geltenden Gesetzen und dem Willen eurer Regierung vereinbar ist. Ihr habt ja nicht einmal paar unterstützende Worte für diese Menschen übrig, die sich auch für Sie, hoch geehrte Frau Olga, für mehr Menschenwürde und Menschenrechte einsetzen. Aus Angst, diese Worte könnten in diesem Überwachungsstaat gegen Sie verwendet werden.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an Ihre Worte, mit denen Sie anfangs die Ereignisse in Istanbul kommentiert haben.
pilli
pilli
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Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von pilli
circe,

auch wenn du nach alle den jahren weiterhin den gebrauch des "wir" und "ihr" genutzt hast und dabei von "allen" geschrieben hast, möchte ich dennoch erneut den versuch machen, deine aufmerksamkeit auf den für einen dialog nicht unwichtigen fakt lenken, dass sehr wohl differenziert wurde und meine rückschlüsse nur den ST'lern galt, die nachlesbar die alten zustände auch heute noch schön schreiben. dafür hat es im Seniorentreff zahlreiche diskussionsthemen und diskutanten, deren meinung du im Archiv lesen und selbst prüfen magst, ob ich tatsächlich so falsch schlussfolgere?

nicht nur der gewohnten bescheidenheit bezüglich der lebensart wurde und wird (!) jammernd gedacht...nein; selbst fakten wie Bautzen oder gar Zwangsadoptionen sollten allen ernstes schmackhaft aufbereitet in neuem licht gesehen werden!

selbstverständlich bestätige ich dir gerne wiederholt, dass ich da differenziere und darf dir nochmal den beitrag von adam zur kenntnis bringen, der zeitschnell darauf hinwies:

Ja pilli,

so ist das. Aber laß uns immer daran denken, daß es nur ein Bruchteil gezwungene Einwanderer mit deutschem Migrationshintergrund sind. Freuen wir uns mit der Mehrheit.

Und vom Rest lassen wir "Wessis" uns ja gerne beschimpfen und uns mit süffisantem "Gesülze" die Schuld an jedem Lebensrisiko zuschieben. Seien wir tolerant.
geschrieben von adam


wenn ich vom "Mief", dem duft mancher altvorderen schreibe und hoffe, dass der entschwindet, berufe ich mich auf Stefan Heym, dessen worte seinerzeit tosenden beifall erhielten auf einer massendemo, die fünf tage vor dem mauerfall in Berlin stattfand.

"Es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, der wirtschaftlichen, der politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit." Nun sei es Zeit, den aufrechten Gang zu erlernen.
geschrieben von Stefan Heym


nun und dank der zahlreichen diskussionen im ST habe ich gelernt zu akzeptieren, dass nicht alle das als "Mief" verstehen wollten und bis heute den "Mief" als würzige aromanote sehen könnten.

was das "Selbstbewusstsein" zahlreicher junger leute betrifft, kann ich nur von den eigenen erfahrungen berichten und werde mich hüten, bei mir nicht bekannten personen gleich fehlendes selbstbewusstsein zu diagnosizieren aufgrund einer einkaufstüte...dir erlaube ich das selbstverständlich.

selbstbewusstsein könnte sich ja vielleicht entwickelt haben, wenn tochter einer alleinerziehenden mutter, die nie die beine für brot breitgemacht und jahrelang auf kindesunterhalt verzichtet hat, schon als schülerin begonnen hat mit saisonarbeit in den ferien und später dann nach dem schulunterricht sich die kleinen annehmlichkeiten selbst verdient hat? selbstbewusstsein entsteht auch schon mal, wenn bewußt auf eine weiterführende ausbildung verzichtet wird und frau der mama sehr mutig, klipp und klar erklärt, dass sie sich für einen beruflichen werdegang entschieden hat, der es ihr ermöglicht, beruf am heimatort, familie und den wunsch nach kindern zu verwirklichen?

den wolf, den ich mir dann freue, dass sowatt in westlichen gefilden möglich war, den lasse ich mir nicht nehmen...da halte ich meine nase aber meterhoch im gegenwind

zu verstehen bleibt mir nur noch, dass der "Aufbau" der wohnlandschaften im osten der nation mit den glänzend roten dächern, weithin sichtbar, von einigen nicht gewollt war...ja, wenn dass manche heute noch meinen sollten, da wüßte ich ein gegenmittel:

einfach abreissen und wiederauferstehen in den alten ruinen, die es sicherlich noch hat? licht aus, zeitungspapier vor die fenster anstatt geklöppelter häkelgardinen und schwupps ist "Dunkeldeutschland" für die wenigen nörgler keine vision mehr?

mein ansatz mit dir einen dialog zu führen, der nicht verallgemeinert sondern sich tatsächlich auf die im forum gelesenen kommentare bezieht!

bissi geschichtliches für dich HW, zitiert:



...Die Produktivität der DDR-Wirtschaft im Vereinigungsjahr lag bei weniger als einem Drittel im Vergleich zur westdeutschen. Dies beruhte zu einem Gutteil auf einem Prunkstück der DDR-Sozialpolitik: dem Recht auf Arbeit als allgemeiner Beschäftigungsgarantie. Denn damit verbunden war eine unökonomische Überbeschäftigung in vielen Betrieben und Verwaltungen und als Folge „eine geringe Arbeitsmotivation und fast unüberwindliche Hindernisse für die Anpassung der Betriebe an veränderte Produktions- und Marktbedingungen.“ Der unmittelbare Übergang zur Marktwirtschaft auf allen Ebenen entpuppte sich daher für viele als Schockerlebnis.

Die DDR-Wirtschaft verlor 1990 schlagartig fast alle ihre Kunden, nämlich die Inlandskunden, weil die DDR-Bürger nur noch Westwaren kaufen wollten. Sie verlor viele Auslandskunden aus dem Osten, weil der sozialistische Wirtschaftsverbund RGW Anfang 1990 in Sofia beschloss, den internen Handel auf Devisen umzustellen. Daraufhin kauften die Ungarn lieber japanische Autos als DDR-Autos. Und sie verlor ihre westdeutschen Kunden, weil die Ostwaren nicht mehr als Billigprodukte (z. B. IKEA) zur Verfügung standen, wenn die Löhne im Osten mit Westgeld bezahlt werden mussten.

Zusätzlich beeinträchtigt wurde die Wettbewerbsfähigkeit der DDR-Unternehmen im Einigungsprozess durch steigende Lohnkosten: Unter dem Eindruck der Diskussion um die Währungsunion setzten die Beschäftigten der ostdeutschen Unternehmen im zweiten Quartal 1990 eine Lohnerhöhung um etwa 20 Prozent durch, in den ersten 15 Monaten nach der Währungsunion um noch einmal 50 Prozent.[33]
geschrieben von wiki


mehr zur geschichte der wiedervereinigung, damit datt nicht vergessen wird:

Deutsche Wiedervereinigung wiki

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pilli
sammy
sammy
Mitglied

Re: ja wenn das so ist...;-)
geschrieben von sammy
als Antwort auf dutchweepee vom 14.06.2013, 19:22:11
Als wir kleines Häuflein Demonstranten im Herbst 1989 angefangen haben gegen den Bonzenstaat zu protestieren, wäre das Allerletzte was wir hätten haben wollen, ein Unterstützungstrupp aus dem Westen gewesen. Zu diesem Zeitpunkt ging es um eine Demokratisierung der DDR.

..manchmal ist es interessant sich die "Entwicklung" zur Wende 1989 vor Augen zu führen....., da merkt man dann wie unterschiedlich doch diese Entwicklung wahrgenommen wurde...
Friedensgebete und Montagsdemonstration

sammy

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