Innenpolitik Was war gut, was war schlecht in der DDR?
Re: off topic
Dem stimme ich mal zu. Ich bin in der DDR aufgewachsen, und ich habe mich da wohl gefühlt.
Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung waren es doch sehr wenige, die auf die Strasse gingen, und von denen hat sich die Besatzungsmacht sicherlich nicht beeindrucken lassen. Die Zeit war einfach gekommen; es hatte politische Gründe, und ein Herr Kohl hat uns zudem alle für seine eigenen Interessen ans Messer geliefert.
So sehe ich das.
Aus meiner Verwandschaft ist niemand " rüber gemacht", auch nicht nach der Wende.
Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung waren es doch sehr wenige, die auf die Strasse gingen, und von denen hat sich die Besatzungsmacht sicherlich nicht beeindrucken lassen. Die Zeit war einfach gekommen; es hatte politische Gründe, und ein Herr Kohl hat uns zudem alle für seine eigenen Interessen ans Messer geliefert.
So sehe ich das.
Aus meiner Verwandschaft ist niemand " rüber gemacht", auch nicht nach der Wende.
Ich bin in der DDR aufgewachsen, und ich habe mich da wohl gefühlt.
Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung waren es doch sehr wenige, die auf die Strasse gingen, und von denen hat sich die Besatzungsmacht sicherlich nicht beeindrucken lassen. Die Zeit war einfach gekommen; es hatte politische Gründe, und ein Herr Kohl hat uns zudem alle für seine eigenen Interessen ans Messer geliefert.
So sehe ich das.
so sehe ich das auch .
lieben gruss
sitting bull
.wenn ein guter Freund mit mir so diskutieren würde, wie Frau Olga es macht, dann würde ich sagen:
„…du bist ein echter Kotzbrocken…“.
Für Frau Olga fällt mir da nichts ein….
..ein_lächeln_....
Sie scheinen einen seltsamen Umgang mit "guten Freunden" zu führen - gottlob werde ich nie dazu gehören. Und stellen Sie Ihr Lichtlein nicht unter den SCheffel: es fällt Ihnen ständig was ein - ständig blinken drohende blaue Schriften mit episch langem, immer gleichem Inhalt einer Ossi-Nostalgikerin auf - es sei Ihnen vergönnt - es wäre ja zu schlimm, mal seinen Standpunkt etwas zu updaten. Olga
Ich habe dort auch die Kaufhäuser gesehen mit den langen leeren Regalen, das dürftige Angebot in den Lebensmittelläden.
Über das "warum" habe ich nicht nachgedacht, sondern es eben nur als negativ empfunden.
Ich selbst habe aber bei meinem Gastgebern nie einen Mangel empfunden, sondern im Gegenteil, meine Tante war ein begnadete Köchin, die es verstand auch mit dem teilweise dürftigen Angebot bestens zurecht zu kommen. Allerdings gab sie zu, dass die Freundschaft mit einer Metzgereiverkäuferin ihr schon Vorteile verschaffte.
Ich hatte eindeutig Vorurteile, das muss ich zugeben, die durch die Begegnungen mit Grenzern voll bestätigt wurden.
Aber was in der Erinnerung "gut oder schlecht" an dem Leben in der DDR war, das können doch nur die beurteilen, die ihr Leben da verbracht haben und das ganz individuell.
Nerida dein Kommentar gefällt mir gut, weil du es so beschreibst wie es wirklich war und was ich damit voll bestäigen kann.
Du hast recht man kann das alles nur richtig beurteilen wenn man es selber erlebt hat. Das was du beschrieben hast (leere Regale, das "grau in grau der Häuser, der Städte" usw) war für uns Normalität denn wir kannten es nicht anders und haben einfach das Beste daraus gemacht.
Man darf sich nicht vorstellen wie das heute alles aussehen würde wenn die
Wende nicht gekommen wäre? Die HÄUSER wären teilweise nur noch Ruinen und viele garnicht mehr bewohnbar in den Altstadtkernen.
Auf Grund des großen "Warenmangels" hatten wir den Vorteil und das bis heute das wir uns über jede Kleinigkeit freuen konnten, weil es immer was besonderes war. Wir hatten alle nicht viel u haben uns Glück u Freude wo anders suchen müssen, nicht über materielle Sachen.
Aber der Mensch sehnt sich schon immer nach dem was er nicht hat, ist eine alte Weisheit! Die Träume von Reisen in die Länder die uns verboten wurden wurde immer größer. Wir wurden aber immer mehr eingesperrt und was das schlimmste war wir hatten kaum noch Meinungs.-und Redefreiheit. Unser Leben wurde fremd bestimmt, wir konnten nicht mehr selber entscheiden wie wir leben wollen. So konnte und wollte man nicht weiter leben und wir entschieden uns für die Freiheit.
Inzwischen sind nun all die kleinen Wünsche die man mal hatte in Erfüllung gegangen u. damit auch wieder fast zur Normalität geworden. Es gibt alles, man kann alles machen wenn man will, aber natürlich nur wenn man das nötige Geld dafür hat. Wenn man keinen Job hat oder verliert dann nützt das alles auch nichts mehr. Also zu all dem vielem Guten was dazu kam, nach was man sich gesehnt hatte, wurde einiges Gutes auch verloren. Vorallem das Recht auf Arbeit! Es kam die Angst der Arbeitslosigkeit dazu, was wir alle nicht kannten und dann auch viele Menschen erleben mussten. Es ist schon beunruhigend wenn man nicht weiß ob die Kinder mal wie wir bis zum Rentenalter eine Arbeit haben werden? Das sind nur meine Gedanken zu dem Thema!
Tina, Dein Beitrag könnte Wort für Wort auch von mir sein. Es waren meine Gedanken, die Du niedergeschrieben hast.
DANKE!
DANKE!
Re: off topic
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Zeit war eigentlich schon viel eher reif. Da gab es nämlich 1983 einen Herrn F.-J. Strauß der der Betreibergesellschaft der Mauer 950 Mio DM lieh. Strauß war Geschäftsmann und wusste sehr wohl, das er das Geld nie wieder zurück bekam. Aber mit dieser Summe, die heute von einer mittleren Bank an einem Tag verbrannt wird, konnte die DDR die Mauer noch 6 Jahre in Ordnung halten. Da könnt ihr mal sehen, wie sparsam der Osten gewirtschaftet hat.
Damit konnten die westlichen Großhandelsunternehmen weiterhin mit dem Osten ihre gewinnbringenden Billigstgeschäfte abschließen. Ihr braucht nur mal in die Wiki von Strauß gucken, wo er überall beteiligt war. Man stelle sich nur mal vor, die Leute aus dem Osten wären völlig unvorbereitet schon 1983/84 im Westen aufgetaucht und der ganze Ost-Westhandel wäre zusammengebrochen.
Volker Pispers hat es vor einiger Zeit mal ganz drastisch gesagt. Ja, wir Ossis waren schon immer die 1Euro Jobber des reichen Westens, auch wenn das oft noch immer nicht in voller Tragweite begriffen wird. Ich habe nicht umsonst an anderer Stelle diesen Artikel von einem Prof. für Strafrecht verlinkt: seemoz.de: Die DDR wird als Bedrohungskulisse aufgebaut Auch hier im ST wird geschrieben: "Wollt ihr denn die leeren Geschäftsregale wieder haben?" Die das fragen wissen nicht wie es dazu kam oder verdrängen es.
Keiner will den real existierenden Sozialismus, so wie er mal war, wieder zurück. Gegen den Kapitalismus, so wie er jetzt ist, sprechen sich immer mehr Menschen aus. Wir haben es in Frankfurt an zwei Wochenenden gesehen und werden es in den nächsten Tagen in London sehen. Schon heute spricht man von 30 Verhaftungen. Da hat der G8-Gipfel noch nicht einmal begonnen. Ja wir wollen eine Demokratie für alle und nicht nur für ein paar Wenige, die dem Gleichheitsgrundsatz nach ihren eigenen Vorstellungen entsprechen.
Damit konnten die westlichen Großhandelsunternehmen weiterhin mit dem Osten ihre gewinnbringenden Billigstgeschäfte abschließen. Ihr braucht nur mal in die Wiki von Strauß gucken, wo er überall beteiligt war. Man stelle sich nur mal vor, die Leute aus dem Osten wären völlig unvorbereitet schon 1983/84 im Westen aufgetaucht und der ganze Ost-Westhandel wäre zusammengebrochen.
Volker Pispers hat es vor einiger Zeit mal ganz drastisch gesagt. Ja, wir Ossis waren schon immer die 1Euro Jobber des reichen Westens, auch wenn das oft noch immer nicht in voller Tragweite begriffen wird. Ich habe nicht umsonst an anderer Stelle diesen Artikel von einem Prof. für Strafrecht verlinkt: seemoz.de: Die DDR wird als Bedrohungskulisse aufgebaut Auch hier im ST wird geschrieben: "Wollt ihr denn die leeren Geschäftsregale wieder haben?" Die das fragen wissen nicht wie es dazu kam oder verdrängen es.
Keiner will den real existierenden Sozialismus, so wie er mal war, wieder zurück. Gegen den Kapitalismus, so wie er jetzt ist, sprechen sich immer mehr Menschen aus. Wir haben es in Frankfurt an zwei Wochenenden gesehen und werden es in den nächsten Tagen in London sehen. Schon heute spricht man von 30 Verhaftungen. Da hat der G8-Gipfel noch nicht einmal begonnen. Ja wir wollen eine Demokratie für alle und nicht nur für ein paar Wenige, die dem Gleichheitsgrundsatz nach ihren eigenen Vorstellungen entsprechen.
Dem stimme ich mal zu. Ich bin in der DDR aufgewachsen, und ich habe mich da wohl gefühlt.
Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung waren es doch sehr wenige, die auf die Strasse gingen, und von denen hat sich die Besatzungsmacht sicherlich nicht beeindrucken lassen. Die Zeit war einfach gekommen; es hatte politische Gründe, und ein Herr Kohl hat uns zudem alle für seine eigenen Interessen ans Messer geliefert.
So sehe ich das.
Aus meiner Verwandschaft ist niemand " rüber gemacht", auch nicht nach der Wende.
ich habe, watt meine denke betrifft, wohl in den vergangenen jahren zu sehr geglaubt, die leutz freuen sich endlich über ein wiedervereinigtes land? noch sehe ich die fernsehbilder der nächtlichen sondersendungen vor mir, wo tausende jubilierend mit glückstränen in den augen die grenzen stürmten. aber ich höre auch noch die worte meiner mum, die ich in der selben nacht anrief und besuchte:
"na...das wird für die menschen ein kulturschock werden, wenn die erst mal richtig begreifen, wie sie belogen und von kindheit an am eigenständigen denken gehindert wurden."
fast zornig dann später:
"Ich kann nur hoffen, die verdammte lehrerschaft, die kinder benutzt haben, ganze familien zu bespitzeln, besitzt einen rest von selbstachtung und bleibt da, wo sie zur verantwortung gezogen werden können. sind die erstmal hier, können sie dann unentdeckt, straffrei bleiben."
das hat mich geprägt und aufmerksam gemacht, welch unterschiedliches denken trotz aller freude von mir, vorhanden ist.
viele jahre habe ich tatsächlich geglaubt, es hat da menschen, die heute sehr viel zufriedener und glücklicher sind. wie naiv von mir!
heute weiß ich von der vielzahl der menschen in den diskussionsforen, die sich die alten verhältnisse im osten des landes sehnlichst zurück wünschen und keine möglichkeit auslassen, das öffentlich zu beklagen.
tja, da war mein mitleid wohl umsonst, wenn ich an die grausige tristesse der grauen städte mit ihren bauruinen dachte, die menschen bewohnt haben? die gespräche sicher nur geträumt, die mir bei den besuchen gleich nach der wende mithalfen, mein bild zu prägen? wenn doch die meisten so zufrieden waren mit wenig, warum haben wir eigentlich jahrelang pakete zur post geschleppt, damit die leutz hosen hatten, wenn wieder mal zum herbst nur kattun-hemden in den eh' leeren regalen lagen?
die leute haben recht, die heute behaupten, eine vielzahl des angebotes von waren sei nicht erforderlich und hindere sie nur daran, bescheiden, wie von klein an von staats wegen verordnet, zu leben. stimmt ja auch, es hatte doch äppel und birnen auf den streuwiesen, die nicht exportiert wurden...wozu denn dann den genuss einer süssen ananas kennenlernen?
sanddorn und quitten im kombinat verteilt, da ist fantasie gefragt. wozu denn dann melone mit schinken probieren? schinken und fleisch sind eh keine gesunde nahrung, also wech damit!
zu wissen, welcher wein warum schmeckt? überflüssiges wissen! frisch gepresster orangensaft? bääh...teufelszeuch! fischbrötchen bei Gosch (die besten von welt)? wozu datt denn? hering mit pellkartoffeln stillte den hunger, wennz denn heringe oder kartoffeln gab...
wozu designer-möbel? Gelsenkirchner Barock, datt war es, wovon die meisten ossis geträumt haben. wozu Rosenthal figürchen auf ommas pressholz-kommode aufstellen? die guten wichtel und geschnitzten pfeifen-männchen, datt schmückt doch prächtig? dazu eine hexe auf dem besen an die haustüre genagelt, die der wohnungs-inhaberin zum verwechseln ähnlich sieht, watt press-dauerwellen und kittelschürze betrifft. mittlerweile habe ich gelernt, das reicht doch vollkommen aus, datt modische, östlich geprägte frauen-auge zu erfreuen!
lange hat es gedauert; aber jetzt habe ich verstanden! ich darf endlich meine freude darüber, dass meine kinder anders leben durften und mit eigener arbeit sichergestellt haben, öffentlich kundtun. bescheidenheit ist zwar eine zier, doch weiter kommst du ohne ihr...so lautet mein credo
die einen sind glücklich, wenn sie heute die alte gewohnte bescheidenheit wieder leben dürfen und die anderen...so wie ich... freuen sich nen wolf, datt tochter mit freundinnen verstehen, familie, kinder, arbeit und ehrenamtlichen einsatz für soziale belange mit bissi genuss an wenig bescheidenen shopping-touren zu verbinden.
jede und jeder wie er oder sie möchten, meine süsse mag es auch mal so:
in diesem, meinem sinne freue ich mich mit allen, die mit ihrem bescheidenen leben vor und nach der wende zufrieden sind aber ob die sich nun solidarisch zeigen und sich mit mir in gleicher weise freuen...da bin ich nicht so sicher!
---
pilli
in diesem, meinem sinne freue ich mich mit allen, die mit ihrem bescheidenen leben vor und nach der wende zufrieden sind aber ob die sich nun solidarisch zeigen und sich mit mir in gleicher weise freuen...da bin ich nicht so sicher!
Ja pilli,
so ist das. Aber laß uns immer daran denken, daß es nur ein Bruchteil gezwungene Einwanderer mit deutschem Migrationshintergrund sind. Freuen wir uns mit der Mehrheit.
Und vom Rest lassen wir "Wessis" uns ja gerne beschimpfen und uns mit süffisantem "Gesülze" die Schuld an jedem Lebensrisiko zuschieben. Seien wir tolerant.
--
adam
Das was du beschrieben hast (leere Regale, das "grau in grau der Häuser, der Städte" usw) war für uns Normalität denn wir kannten es nicht anders und haben einfach das Beste daraus gemacht.
es IST die normalität ...
zumindest für mehr als zweidrittel der menschheit , die das pech hatten ausserhalb der
metropolen des kapitalismus geboren worden zu sein .
der grosse teil der weltbevölkerung zahlt mit hunger , durst und fragiler obdach , für
die "vollen regale" in den glastempeln der granitgepflasterten einkaufsstrassen
und der "kreis der profiteure" wird immer kleiner .
wir und vor allem DIE , werden abstriche machen müssen , um die bedürfnisse der menschen weltweit
zu befrieden ...
sitting bull
weist du, ich finde es echt hochnäsig was du da so über viele Menschen schreibst! Vielleicht können wir doch denken? Vielleicht sind wir nicht billig zufrieden zustellen! Vielleicht schreiben wir Intelligenz mit zwei L und nicht mit drei! Und vielleicht benötigen wir für uns und unsere Kinder keine Jooptüte für das Selbstbewußtsein! Ja, aber eben nur vielleicht!