Innenpolitik Warum wird das in Sachsen zugelassen?
Die NPD bzw. ihre Anhänger werden meines Wissens vor allem deshalb verschont, weil bis vor einiger Zeit dort zu viele V-Leute drin waren...
Was den Osten angeht, so haben Leute, die keine Anhänger von Rechts sind, dennoch Bedenken, was Ausländer angeht. Wie schon jemand erwähnte, kannten sie nur Ausländer, die 'auf Zeit' zum Arbeiten oder Studieren kamen - man wusste, die gehen wieder (Aussage einer Bekannten) - somit sah man sie als Exoten an, aber nicht als Gefahr. Im Westen sind wir mit Gastarbeitern mehr oder weniger aufgewachsen, kannten Türkenviertel in den Städten samt Spezialitätengeschäften - es gab zumindest bei mir damals in Karlsruhe keine Berührungsängste.
LG barbarakary
Was den Osten angeht, so haben Leute, die keine Anhänger von Rechts sind, dennoch Bedenken, was Ausländer angeht. Wie schon jemand erwähnte, kannten sie nur Ausländer, die 'auf Zeit' zum Arbeiten oder Studieren kamen - man wusste, die gehen wieder (Aussage einer Bekannten) - somit sah man sie als Exoten an, aber nicht als Gefahr. Im Westen sind wir mit Gastarbeitern mehr oder weniger aufgewachsen, kannten Türkenviertel in den Städten samt Spezialitätengeschäften - es gab zumindest bei mir damals in Karlsruhe keine Berührungsängste.
LG barbarakary
GEnau so erlebte ich dies von frühester Jugend an in München. Was wären wir ohne unsere Italiener gewesen (Eisdielen und hervorragende Restaurants)? München hatte immer eine internationale Universität und internationale Firmen - da hatte man stets Berührung, was allgemein auch immer als interessant empfunden wurde.
Auch die Änderung des heutigen Strassenbildes empfinde ich so. In meiner ländlichen Umgebung am schönen See wohnen mittlerweile auch immer mehr andersaussehende Menschen. Diese bekommen aus Spenden von Anfang an Fahrräder gestellt, mit denen sie unsere Heimat entdecken.
Witzig ist, wenn sie uns dann begrüssen mit "Griass di/Pfüad di". Irgendjemand brachte ihnen das bei und auch, dass wir uns auch als Fremde untereinander grüssen.
Besonders berührt hatte mich als einige kopftuchtragende junge Frauen erstmals ein Fahrrad fuhren. Sie erklärten mir, dass dies in ihrer Heimat für Frauen verboten sei - eine sagte, es wäre seit Jahren ihr grösster Wunsch - so sass sie strahlend mit Kopftuch, Helm und langem Kleid (und darunter Jeans) auf ihrem ersten Fahrrad. Olga
Auch die Änderung des heutigen Strassenbildes empfinde ich so. In meiner ländlichen Umgebung am schönen See wohnen mittlerweile auch immer mehr andersaussehende Menschen. Diese bekommen aus Spenden von Anfang an Fahrräder gestellt, mit denen sie unsere Heimat entdecken.
Witzig ist, wenn sie uns dann begrüssen mit "Griass di/Pfüad di". Irgendjemand brachte ihnen das bei und auch, dass wir uns auch als Fremde untereinander grüssen.
Besonders berührt hatte mich als einige kopftuchtragende junge Frauen erstmals ein Fahrrad fuhren. Sie erklärten mir, dass dies in ihrer Heimat für Frauen verboten sei - eine sagte, es wäre seit Jahren ihr grösster Wunsch - so sass sie strahlend mit Kopftuch, Helm und langem Kleid (und darunter Jeans) auf ihrem ersten Fahrrad. Olga
Natürlich gibt es Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und rechte Denke in Gesamtdeutschland. Fakt ist aber leider, dass die Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland größer ist als in Westdeutschland und dass die meisten Brandanschläge in Ostdeutschland vorkommen. Darüber gibt es gesicherte Erkenntnisse.
[....]
Worin die Ursachen dafür liegen hat Justus bereits sehr gut erklärt. Aber was willst Du mit Deinem Beitrag ausdrücken? Es liest sich quasi wie eine Entschuldigung für Westdeutschland, weil dort nicht so viel passiert wie in Ostdeutschland.
Ist denn ein Brandanschlag in Westdeutschland nicht genauso schlimm wie einer in Ostdeutschland?
Es dürfte doch in einem vereinten Deutschland m. E. nicht darum gehen, wo das meiste rechte Gedankengut vorhanden ist und wo die meisten Taten passieren, sondern darum, dass es überall vorhanden ist, Taten überall begangen werden und wie das alles gemeinsam bekämpft werden kann.
Ich habe mich ganz bewusst dem ausführlichen Beitrag von Tina1 angeschlossen, um nochmal darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem Rechtsradikalismus in Deutschland um ein gesamtdeutsches Problem handelt.
Denn es ist mir schon lange aufgefallen, dass hier, wenn es um Rechtsradikalismus geht, grundsätzlich nur Geschehnisse in Ostdeutschland thematisiert werden.
Taten, die in Westdeutschland passieren finden hier keinerlei Beachtung.
Aber gut, mir kann es ja eigentlich egal sein, trotzdem hoffe ich, dass so Manche/r nicht irgendwann aufwacht und sagt, hätte ich nicht gedacht, dass es bei uns doch so schlimm ist.
Zu Deinen beiden angegebenen Links, marina. Erhebungen, die auf Stichproben basieren, sind für mich nicht relevant, da sie nicht real sind.
Ich habe z. B. in den ganzen Jahren noch nicht einen einzigen Anruf erhalten oder Fragebogen bekommen zu dieser Problematik. Und die ehrenamtlichen Helfer, die ich allein in Magdeburg kenne, und das sind nicht wenige, ebenfalls nicht.
Juliana
Ich glaube nicht, daß die AfD eine rechtsradikale Partei ist, aber lassen wir das mal so stehen.
Dann müßte die Linke eine linksradikale Partei sein und die hat immerhin bei der letzten Landtagswahl 19% geschafft.
Wenn das so sein sollte, dann stimmt die These der Schreiberin Olga wieder, denn die linksradikalen Straftaten, zumindest in Leipzig, haben die der Rechten schon lange überholt.
Ja und wenn die Linke 19% hat, die NPD aber nicht in den Landtag gekommen ist, dann müßte Sachsen doch eigentlich eine Linke Hochburg sein.
MfG
doerflerin
Dann müßte die Linke eine linksradikale Partei sein und die hat immerhin bei der letzten Landtagswahl 19% geschafft.
Wenn das so sein sollte, dann stimmt die These der Schreiberin Olga wieder, denn die linksradikalen Straftaten, zumindest in Leipzig, haben die der Rechten schon lange überholt.
Ja und wenn die Linke 19% hat, die NPD aber nicht in den Landtag gekommen ist, dann müßte Sachsen doch eigentlich eine Linke Hochburg sein.
MfG
doerflerin
Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
In der Zeitung war heute zu lesen, daß es zu den Vorfällen in Heidenau etwa 60 Ermittlungsverfahren gibt.
Die Überschrift der Diskussion wäre damit widerlegt.
MfG
doerflerin
Die Überschrift der Diskussion wäre damit widerlegt.
MfG
doerflerin
Taten, die in Westdeutschland passieren finden hier keinerlei Beachtung.Das wäre schlimm, wenn dem so wäre. Ich kann nur für mich sprechen, aber der Ort eines Anschlags spielt bei mir absolut keine Rolle für die Bewertung und natürlich ist jeder Anschlag zu verurteilen. Ich habe meinerseits auch noch nicht festgestellt, dass hier im ST ein solches Beachtungsgefälle existiert.
Karl
Ich fand die Mitteilung über 46 Verfahren, die eingeleitet wurden, wenn es inzwischen 60 sein sollten, spricht das nicht gegen die Fragestellung bei der Threaderöffnung. Der rechte Mob in Heidenau hatte tagelang Zeit, sein Unwesen zu treiben. Dass Körperverletzung, unerlaubter Waffenbesitz und Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz zu Ermittlungen führen, ist normaler Usus in einem Rechtsstaat. Immerhin wurden mehr als 30 Polizisten bei der Randale verletzt.
Ob es sich bei der Randale auch um Landfriedensbruch handelt, werden die Gerichte zu entscheiden haben.
Was der Pöbel bei Menschen, die vor Krieg und Verfolgung unter Lebensgefahr und Zurücklassung ihrer Heimat angerichtet hat, lässt sich nur erahnen.
Margit
Ob es sich bei der Randale auch um Landfriedensbruch handelt, werden die Gerichte zu entscheiden haben.
Was der Pöbel bei Menschen, die vor Krieg und Verfolgung unter Lebensgefahr und Zurücklassung ihrer Heimat angerichtet hat, lässt sich nur erahnen.
Margit
Nicht nur, Margit. Beim Besuch unserer Kanzlerin wurde diese beschimpft: blöde Schlampe, verpiss Dich. Dank Youtube konnte die Pöblerin identifiziert werden - es wird ermittelt gegen diese primitive Bürgerin von Heidenau.
ES geht gar nicht mal um die Position unserer Kanzlerin - auch als normale Bürgerin müsste sie sich nicht in so primitiver Form beleidigen lassen.
Wer hätte sich das schon in der früheren DDR getraut beim BEsuch von Margot H. und zwangsweise jubelschwingenden Fähnchen? Das ist anscheinende die neue Freiheit und das Demokratieverständnis, wie es einige dieser Leute dort interpretieren. Olga
ES geht gar nicht mal um die Position unserer Kanzlerin - auch als normale Bürgerin müsste sie sich nicht in so primitiver Form beleidigen lassen.
Wer hätte sich das schon in der früheren DDR getraut beim BEsuch von Margot H. und zwangsweise jubelschwingenden Fähnchen? Das ist anscheinende die neue Freiheit und das Demokratieverständnis, wie es einige dieser Leute dort interpretieren. Olga
Taten, die in Westdeutschland passieren finden hier keinerlei Beachtung.Das wäre schlimm, wenn dem so wäre. Ich kann nur für mich sprechen, aber der Ort eines Anschlags spielt bei mir absolut keine Rolle für die Bewertung und natürlich ist jeder Anschlag zu verurteilen. Ich habe meinerseits auch noch nicht festgestellt, dass hier im ST ein solches Beachtungsgefälle existiert.
Karl
Mit dem "hier" war natürlich die Beachtung im ST gemeint.
Ich habe hier noch keine Diskussion über einen Anschlag oder eine Tat in Westdeutschland gelesen, sondern nur über diese in Ostdeutschland.
Das sagt Einiges über die einseitige Beachtung der Fälle, hier im ST, aus.
Dass ich selbst diese Taten grundsätzlich verurteile, egal ob in Ostdeutschland oder Westdeutschland, habe ich ja bereits zum Ausdruck gebracht.
Juliana
Liebe Juliane,
was steht hier eigentlich zur Debatte? Kriminelle Übergriffe gegen Flüchtlinge geschehen im Schutze der Nacht überall in Deutschland, das ist schlimm und muss strafrechtlich verfolgt werden, da sind wir uns einig. Hier im Thread ging es um Demonstrationen eines fremdenfeindlichen Mobs vor Flüchtlingsheimen in aller Öffentlichkeit.
Jedes Mitglied darf übrigens hier im Forum Themen eröffnen. Sollten tatsächlich (was ich nicht glaube) Anschläge und fremdenfeindliche Demos im Westen nicht gleichermaßen thematisiert werden, nur deshalb weil sie im Westen passieren, können alle helfen das zu ändern.
Karl
was steht hier eigentlich zur Debatte? Kriminelle Übergriffe gegen Flüchtlinge geschehen im Schutze der Nacht überall in Deutschland, das ist schlimm und muss strafrechtlich verfolgt werden, da sind wir uns einig. Hier im Thread ging es um Demonstrationen eines fremdenfeindlichen Mobs vor Flüchtlingsheimen in aller Öffentlichkeit.
Jedes Mitglied darf übrigens hier im Forum Themen eröffnen. Sollten tatsächlich (was ich nicht glaube) Anschläge und fremdenfeindliche Demos im Westen nicht gleichermaßen thematisiert werden, nur deshalb weil sie im Westen passieren, können alle helfen das zu ändern.
Karl