Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Warum wird das in Sachsen zugelassen?

Innenpolitik Warum wird das in Sachsen zugelassen?

Karl
Karl
Administrator

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 21.09.2015, 00:26:23
„ Prekäre Lebensbedingungen fördern die Ausländerfeindlichkeit, sind allerdings weder notwendige noch allein hinreichende Bedingung dafür.“
geschrieben von karl


Ich verstehe deine Äußerungen so, dass du kein Verständnis dafür hast, wenn oben genannte Gründe ausreichen, sich denen zuzuwenden, die sie angeblich verstehen.

Im Umkehrschluss bedeutet das nichts anderes als, es gibt keine Gründe, um ausländerfeindlich zu reagieren.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
Meine Aussage bedeutet:

a) Prekäre Lebensbedingungen (Armut, niedriger sozialer Status) fördern (begünstigen) die Ausländerfeindlichkeit, sie sollten also möglichst beseitigt werden.

b) Prekäre Lebensbedingungen sind nicht notwendige Voraussetzung für Ausländerfeindlichkeit, d. h. es gibt auch reiche Fremdenfeinde und natürlich auch in der Oberschicht. Es gibt also noch andere Gründe für Fremdenfeindlichkeit.

c) Prekäre Lebensbedingungen sind nicht hinreichende Voraussetzung für Ausländerfeindlichkeit, d. h. es gibt auch arme Menschen, die nicht fremdenfeindlich sind.

Menschenfreundlichkeit oder Fehlen davon ist keineswegs nur eine Funktion des Geldes oder des sozialen Status.

Karl
CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf Karl vom 21.09.2015, 14:18:53
Lieber Karl, als Du diesen Thread eröffnet hast,war ich doch etwas
erschrocken. Warum? Weil Du Dich hier als "Spalter" betätigt hast,
wo Du doch eigentlich lieber als Moderator fungieren würdest.

Ich nehme an, Du hast es einfach ganz emotional getan - es war
ein aktueller Fall, und Dir ging es einfach "über die Hutschnur".
Aber die nachfolgende Diskussion gab mir Recht, daß die "Sachsen"
stellvertretend für die "Ossis" als demokratie-unerfahrene und
deshalb besonders neonazi-anfällige Neu-Bundesbürger (nach 25
Jahren!) herhalten mußten.

Die Ironie auf Deine Überschrift ist der Brandanschlag in
Wertheim kaum einen Tag später, worauf geflissentlich keiner
von Euch einging, obwohl "Ein_Lächeln..." es gleich am 20.9.
um 10.22 Uhr verlinkte.

Bitte, überlege es Dir beim nächsten Mal, daß die Sachsen nicht
schlechter sind als die Wertheimer, und daß wir es hier mit
mit einem gesamtdeutschen Problem zu tun haben.

Ich bin fest davon überzeugt, daß Margit und Du wirklich
herzensgute Menschen seid, und ich schreibe bewußt nicht
"Gutmenschen", weil das so einen Touch von rosaroter romantischer
Verklärtheit bekommen hat. Ihr seid richtig gute Menschen, aber
in der Flüchtlingsfrage bin ich leider mit Euch nicht auf einer
Welle.
Ihr habt doch auch Kinder und Enkel. Ich versuche mich in die
Zukunft meiner Kinder und Enkel hineinzudenken. Und da sehe ich
jede Menge Probleme.

Der großen Konkurrenz von eingewanderten jungen, gutaussehenden,
schlanken Männern gegen doofe, dicke und faule Nazi-Typen stelle
ich die Ansicht gegenüber, daß die Gleichberechtigung der Frauen
in Deutschland von muslimischen Männern wohl sehr oft auf die
Probe gestellt werden würde.
Meine Nachbarin war mit so einem gutaussehenden Syrer verheiratet
und mußte vor seinen Schlägen nicht nur einmal in ein Frauenhaus
flüchten.
Das nur als ein Beispiel von vielen anderen.
C.S.
Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ihr könnt das nicht verstehen, weil ihr nicht mit,
sondern über Sachsen redet. Wer von euch, die hier
Müllkübel über uns ausschütten, kennt denn Sachsen?
Nun sage mir Keiner, ich war vor Jahren mal in Dresden
ich weiß wie die Ticken.
Da hab ich mich als Sachse mal eingemischt und werde sofort in die Ecke der Brandstifter, und Beleidiger der Forenmitglieder gestellt.
Bei bestimmten Leuten, auch Forenmitgliedern, kräuseln sich sogar die Fußnägel!
Da muss ich mir andere Leute Suchen die mich ev. verstehen.
Merkt Ihr was? Wo bekomme ich Antwort auf meine Fragen?
Auf Schritt und Tritt begegnet man jetzt in Meißen Migranten.
Kindern mit ihren großen traurigen Augen, es könnte einen das Herz zerreißen.
Jungen Männern mit Jeans, Lederjacke, Sonnenbrille, Handy
Zigarette im Maul. Ich kann hier nicht schreiben was ich mir in diesem Moment wünsche, zu viele Fußnägel würden sich kräuseln. Deshalb rede ich mit Anderen darüber. Merkt jemand was ?
Wenn jemand nach Gründen sucht warum Dies und Jenes so in Sachsen ist dann fangt hier an zu suchen.

Gruß, Funker

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nohidi
nohidi
Mitglied

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von nohidi
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.09.2015, 15:00:21
Ja, ich kann Dich gut verstehen. Gefährlich, Heut zu Tage.
Vor den "richtig Rechten" den Nazis, da hat man Angst, denen gestattet man Demos und Aufmärsche. Einfacher ist es die zu diffamieren und zu stigmatisieren, die Zweifel haben, die unsicher sind. Mit den spricht man nicht, die sind "das Pack". Und glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Nur die Zustimmung zu einem Artikel im Forum hat genügt, ein Schwall von Verunglimpfungen folgte. "Es ist gefährlich, in meiner Nähe, insbesondere wenn es um Ausländer und Flüchtlinge geht". Sei also vorsichtig. Sie wollen "uns" nicht, d a s V o l k.
"Ein lächeln" hat es in einem ihrer, wie immer, treffenden Beiträge perfekt beschrieben und Sie ist wohl die Einzige, der eine konträre Haltung gestattet wird. Nicht jeder kann sich so perfekt ausdrücken, viele versuchen es und laden am Ende doch nur wieder -drag&drop- ihre mit Versatzstücken gepflasterten Meinungen hier ab. Funker, glaub mir, auch vor den Braunen hab ich Angst.
ehemaligesMitglied49
ehemaligesMitglied49
Mitglied

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von ehemaligesMitglied49
als Antwort auf nohidi vom 21.09.2015, 15:34:27
Neu hier,darum da auch aus Sachsen, erstmal hier gelesen.
Da bin ich erstmal baff.
Was hier teilweise über die Sachsen ausgekippt wird, ist, die Bayern sagens so, ein echter Schmarrn.
In Sachsen gibts nicht mehr Nazis wie in anderen Bundesländern und auch nicht mehr Anschläge auf Flüchtlingsheime.
Dabei wär ich sowieso erstmal vorsichtig, denn nicht jeder Anschlag kam von rechts.
Der Biedenkopf hat heut in der LVZ (Leipziger Volkszeitung) wörtlich gesagt:
Die große Mehrheit der Sachsen ist immun gegen Rechtsextremismus.
Und ich sage: man kann die Kritiker der Asylmisere nicht einfach in die rechte Ecke stellen.
Wer so einfach diskutiert, argumentiert nicht, der sagt einfach im Moment gängige Phrasen vor sich her.
MfG
doerflerin aus Sachsen
Karl
Karl
Administrator

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied49 vom 21.09.2015, 16:01:40
In Sachsen gibts nicht mehr Nazis wie in anderen Bundesländern und auch nicht mehr Anschläge auf Flüchtlingsheime.
geschrieben von doerflerin

Zunächst einmal: Herzlich willkommen im Forum. Ich habe diesen Thread eröffnet und deshalb möchte ich noch einmal festhalten: Dieser Thread ist keineswegs dazu gedacht, Dreckkübel über Sachsen auszuschütten. Es ist richtig, was hier im Laufe der Diskussion festgestellt wurde, es gibt Anschläge auch anderswo, leider auch in meinem Bundesland, in Baden-Württemberg. Trotzdem ist es ein belegbarer Fakt, dass Sachsen eine Hochburg der NPD ist. Das kommt schon darin zum Ausdruck, dass dort die NPD im Landtag sitzt, drückt sich aber auch in der folgenden Statistik für 2015 aus.

Ein Klick aufs Bild führt zur Quelle und zum großen lesbaren Bild auf ZEIT.DE:


Damit ist nicht ausgesagt, dass die Mehrheit der Sachsen fremdenfeindlich ist, sondern dass Sachsen ein Brennpunkt rechtsradikaler Aktivitäten ist, leider nicht der einzige in Deutschland.

Es ist schon legitim und keine Diskriminierung Sachsens, wenn nach den möglichen Ursachen gefragt wird. Es ehrt jeden Sachsen, wenn er sein Land gegen ungerechte Anwürfe verteidigt, aber das sollte nicht dazu führen, die Augen vor den Realitäten zu verschließen. Es muss möglich bleiben, dass wir die Politik der Länder auch von außen kritisieren dürfen. Das gilt natürlich für alle Länder.

Karl

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied49 vom 21.09.2015, 16:01:40
Es gibt ja statistische Erhebungen darüber, dass in Ostdeutschland mehr Menschen rechtspolitisch eingestellt sind als im Westen. Diese Zahlen dürften aber noch unterrepräsentiert sein, weil ich befürchte, die wenigsten Nazi tragen ihre Gesinnung vor sich her - die meisten sind zu feige dazu und wirken nach alter Väter Sitte im Untergrund.
Auch wenn Herr Biedenkopf anderer Meinung ist. Vielleicht hat auch er nicht rechtzeitig den Fakten ins Gesicht gesehen und für Änderung gesorgt als er es noch konnte.
Was mich bei der rechtslastigen Bevölkerungsschicht in Sachsen erstaunt, ist die Tatsache, dass diese ja oft sehr prekären Bundesländern zugeschrieben wird - Sachsen ist aber kein armes Bundesland. Es ist nur riskant, wenn sich die rechte Strömung verfestigt und ausbreitet, dann werden dortige internationale Firmen dies ihren Mitarbeitern, die aus der ganzen Welt kommen, nicht länger zumuten können und anderswo hinziehen. Olga
ehemaligesMitglied49
ehemaligesMitglied49
Mitglied

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von ehemaligesMitglied49
als Antwort auf Karl vom 21.09.2015, 16:41:33
Ich will hier keinen Streit entfachen, aber aus dem Artikel entnehme ich:
die meisten Brandanschläge gab es in Bayern und BW insgesamt 10
die meisten fremdenfeindlichen Demos gab es in Berlin, Br.Bg.,NRW
Hoffentlich wird zu den Übergriffen in Dresden nicht noch immer der Mord an Khalid zugezählt.
Der wurde von der Presse schnell den Rechten zugeschrieben, später stellte sich heraus, daß der Mörder ein Zimmerkollege aus dem Asylheim war.
justus39
justus39
Mitglied

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von justus39
als Antwort auf Karl vom 21.09.2015, 16:41:33
Damit ist nicht ausgesagt, dass die Mehrheit der Sachsen fremdenfeindlich ist, sondern dass Sachsen ein Brennpunkt rechtsradikaler Aktivitäten ist, leider nicht der einzige in Deutschland.

Karl
geschrieben von karl

Rechte und Rechtsradikale Gruppen und Bewegungen werden dort bevorzugt entstehen und gedeihen, wo sie keine Kontrolle oder Verfolgung ihrer Propaganda und ihrer öffentlichen Aufmärsche zu befürchten haben und wo Gegendemonstrationen eher noch behindert und verfolgt werden.

Da ihre Hetzveranstaltungen in Sachsen zugelassen sind, wie ja bereits aus der Überschrift hervorgeht, toben sie sich dort nicht nur ungehindert aus, sondern ziehen auch Gleichgesinnte aus dem gesamten Deutschland an.
Solange sie das dürfen werden sie es auch weiter tun.
justus
olga64
olga64
Mitglied

Re: Warum wird das in Sachsen zugelassen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 21.09.2015, 16:41:33
Man sollte auch fremdenfeindliche Tendenzen in einem Bundesland immer in Relation zur GEsamtbevölkerung sehen, bzw den Zahlen in bezug auf Aufnahme von Asylbewerbern.
Auch Pegida kommt aus Dresden und ist im restlichen Bundesgebiet relativ klein. Die AfD kommt nach Umfragen derzeit in Sachsen auf ca 13% (im restlichen Bundesgebiet liegt sie unter 5%).
Dies sollte alles erkannt und nicht verschwiegen oder schöngeredet werden. Nur so kann man den Gründen auf die Spur kommen und evtl. was dagegen machen. Olga

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