Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Warum nicht ein konservatives Bündnis?

Innenpolitik Warum nicht ein konservatives Bündnis?

Mitglied_5ccaf87
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Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 25.09.2017, 13:46:57

@adam: Vielleicht solltest du dir nochmal die Wahlergebnisse genauer ansehen. Diese zeigen bsw in Bayern ein ganz anderes Bild und nicht die Linken haben ihre Wähler verloren, sondern die Unionsparteien und die Sozis. Deine Hetze kannst du dir stecken lassen.

Im Übrigen könnt ihr euch hier nochmal das große Tränenwischen ansehen:
 


Nur die Linken standen diesem Talk vermutlich nicht zur Verfügung, obwohl ihnen das gern nachgesagt wird.
adam
adam
Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.09.2017, 14:06:48

hinterwaeldler,

laß dir meinen Beitrag vorlesen und erklären.

Ich habe deutlich geschrieben, daß die Regierungsparteien Stimmen verloren haben, daß das Wahlergebnis ein Ergebnis gegen A. Merkel ist.

Und dutchweepee wil die AfD in die Regierung argumentieren, wenn es schon über die Wahl nicht geklappt hat. Meines Erachtens ein Comming-out.

--

adam

 

justus39
justus39
Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von justus39

Wenn ich mich nicht täusche, so könnte die AfD im Freistaat Sachsen den nächsten Ministerpräsidenten stellen.
                                                 justus


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adam
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Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 25.09.2017, 14:45:03

Ja, in Koalition mit der Linken. Mit der hat sie am meisten gemeinsam. Pegida gröhlt dazu.

Übrigens habe ich schon vor Monaten von dieser Möglichkeit geschrieben. Die Linke hat die dann fällige Argumentation schon formuliert und zwar im Falle Griechenland, wo sie das Zusammengehen der dortigen Linken mit der extremen Rechten als Dienst am Vaterland verteidigt hat.

--

adam

 

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf justus39 vom 25.09.2017, 14:45:03

@ justus

Dazu müsste die AfD schon die Mehrheit bekommen, denn da mittelfristig sicher keine Partei mit ihnen koalieren wird, sind die 27% reine Makulatur. In Thüringen bspw. hat bei den letzten Landtagswahlen die CDU die meisten Stimmen erzielt, da aber keiner mit ihnen eine Regierung bilden wollte, sitzt der Wahlsieger auf der Oppositionsbank. Demokratisch ist das allerdings nicht.

@ adam

Dass es in den politischen Ansichten an sich konträrer Parteien punktuell auch mal Überschneidungen geben kann, ist doch irgenwie unvermeidlich, und deshalb auch völlig in Ordnung. Daraus zu konstruieren, dass sie deshalb generell auf einer Wellenlänge liegen müssen, ist Quark.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 25.09.2017, 09:58:10

Ich übersetze "konservativ" auch mit Bewahren. DAs, was die braune AfD bewahren möchte, möchten ca 80% der deutschen Wähler nicht, denn so viele haben sie ja nicht gewählt, was auch wichtig ist bei aller berechtigten Aufregung.
Aber ich denke auch, wenn es den demokratischen Parteien nicht gelingen sollte, diese Partei durch gute Regierungsarbeit zu entzaubern, wird sie weiter steigen und irgendwann wird jemand mit ihr koalieren wollen oder müssen. Aber warum CDU/CSU? Wenn die sog. linken Parteien (SPD und die Linke) weiter nach unten schrammen, können es auch die sein, die diesen Weg gehen, weil sie die Bedeutungslosigkeit fürchten werden. Sie haben ja genügend potentielle Wähler an diese Parteien verloren.
ich jedenfalls habe mich heute schon wieder amüsieren können, als Frau Petry dieser AfD, die demnächst in den Bundestag poltern wird, den Rücken kehrte. Diesen Eindruck hatte ich schon vor einiger Zeit (und ihn hier auch geschildert), dass Frau Petry nach den Wahlen für Aufregung sorgen wird. Sie war auch recht sill die letzten Wochen.
Ich rechne jetzt auch bald damit, dass das Zweckbündnis Gauleiter/Weidel demnächst in die Brüche geht, damit die alten, braunen Jungs so richtig unter sich ihren Dreck abladen können. Olga


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adam
adam
Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von adam
als Antwort auf wandersmann vom 25.09.2017, 15:52:54


@ adam

Dass es in den politischen Ansichten an sich konträrer Parteien punktuell auch mal Überschneidungen geben kann, ist doch irgenwie unvermeidlich, und deshalb auch völlig in Ordnung. Daraus zu konstruieren, dass sie deshalb generell auf einer Wellenlänge liegen müssen, ist Quark.
Nein wandersmann, das ist kein Quark, sondern anbetrachts des besonderen Umstandes, daß es als Vorläufer der neuen Bundesländer die DDR gab, leicht zu erklären und fast unvermeidlich. Laß es dir erklären.

Als ich mich 2006 beim ST anmeldete, machte ich erste Gehversuche im alten Forum und meldete ich dann 2007 im neu entstandenen Forum an. Mir fiel sofort die Art der Argumentation ehemaliger DDR-Bürger auf. Für alles, was in der DDR, bei und nach der Wende nicht perfekt oder falsch gelaufen war, fand man außerhalb der DDR die Schuldigen. Natürlich waren das fast ausnahmslos die "Wessis", die alte Bundesrepublik und die USA. Weil ich schon oft mit Sozialisten und Kommunisten diskutiert hatte, staunte ich nicht schlecht, daß der Status "Sozialist" von diesen DDR-Bürgern nur für sich vereinnahmt wurde. Man selbst hatte im Sozialismus und die Wessis im Kapitalismus gelebt, entsprechend waren die Titel Sozialist und Kapitalist vergeben. Seltsamerweise hatte die Argumentation aber nichts mit Sozialistisch zu tun, sondern sie war, entsprechend ihren Schuldzuweisungen, rein nationalistisch. Da schrieben, teilweise bis heute, alte deutsche Nationalisten. Natürlich schworen sie auf die linke, zum großen Teil in den neuen Bundesländer oder vorher entstandene, Partei. Kein Wunder, waren es ja fast alles (ehemalige?) Anhänger der SED in der nationalistischen DDR.
Hier möchte ich abkürzen, sonst langweilt es: Nachdem die NPD in den neuen Bundesländern den Boden bereitet hatte, entstand in der rechtspopulistisch neu aufgelegten AfD, ein Auffangbecken nationalistisch bis rechtsextrem denkender Wähler, dabei inzwischen auch ehemals überzeugter Pseudosozialisten der SED, die man heute getrost eher nationalistisch als sozialistisch verstehen darf. Wen wundert es also, daß viele Wähler sich eher bei der AfD wohl fühlen als bei der Linken, deren sozialistisches Denken aber eher aus dem Westen eines Lafontaine stammt als aus dem nationalistischen Osten. Von ihrem sozialen Aufbau her, war die Bundesrepublik Deutschland von 1949 an bis heute sozialistischer als die DDR es je sein konnte. Allerdings sollte man bei dieser Beurteilung in der Lage sein, zwischen Gesellschaftform und Wirtschaftssystem zu unterscheiden.

Zum Schluß ein Anekdötchen: Als das Endspiel der Fußball-WM 1990 stattfand, war ich auf Malta. In einem Kreis von Maltesern, Engländern, Italienern, Amerikanern und Deutschen sah ich das Endspiel und danach diskutierte und besang ich mit einem gleichaltrigen Amerikaner die Invasion der USA in den 1960ern. Dabei fragte ich den Ami, ob die USA keine Angst hätten vor den vielen Kommunisten, die nun in die Bundesrepublik aufgenommen würden. Er lachte laut und antwortete," no fuckin` communist, all right wing nationalists!" Wer oder was der Typ war? Keine Ahnung! Aber heute weiß ich, wie recht er hatte

--

adam
wandersmann
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RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 25.09.2017, 16:51:54

@ adam

Wir reden hier aber von der Partei "Die LINKE" und von der Partei "AfD" und deren beider Programmatik und Anspruch, und nicht von den Wählern dieser Parteien.
Die Parteien sind zwei lupenreine Antipoden, da gibt es keinerlei Deutungsmöglichkeiten.

 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 25.09.2017, 16:51:54

DAnke für den interessanten Beitrag, Adam. DAs erklärt vieles. Auch ich kann bis heute nicht verstehen, warum es so viele Nostalgiker unter früheren DDR`lern gibt, die oft auch durchblicken lassen,dass sie diesen Staat und eine noch grössere Mauer gar nicht so schlecht fänden.
Es erklärt auch, weshalb die Linke im Osten immer mehr an Zugkraft verliert. Ihre angestammte Wählerschaft stirbt weg; die JÜngeren tendieren in eine andere Richtung und dies nach der NPD nun zur AfD.
Derzeit wird in München wieder mal das ganz grosse Schwert geschwungen: raus aus der Fraktion mit der CDU; die CSU allein mit scharfer Kante nach rechts, will heissen, nicht mehr nur die AFD nachahmen, sondern es rechts noch besser machen. Spinnt man diesen Gedanken zu Ende, würde dies bedeuten, dass die CSU sich bundesweit anbietet und antritt und dadurch m.E. eine AfD bald schon hinfällig wäre, weil die CSU über mehr politisches Know-How und Erfahrung verfügt.
Also ein Bündnis mit dieser AfD bräuchte die CSU dann sicher nicht.
Aber im aktuellen Stand wäre das alles ein Fiasko für eine neue Regierungsbildung, was wiederum bedeuten würde, dass die GroKo alten Zuschnitts noch lange erhalten bliebe. Olga

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

RE: Warum nicht ein konservatives Bündnis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Seltsam ist es schon, da werden Schuldige gesucht. Das geht hier im Forum sogar 25 Jahre zurück und offensichtlich merkt keiner das es sich dabei um Märchen, Sagen und Legenden handelt.  Diejenigen, die am lautesten schreien, haben damit nicht das Geringste zu tun. Sie haben nichts, aber auch garnichts mit der Wiedervereinigung zu tun. Die Merkel hat die Grenzöffnung in einer Sauna erlebt, wir haben im Gegensatz zur gleichen Stunde demonstriert und unseren Kopf hingehalten. Es reicht nun langsam. Haltet euch zurück. Bitte.

--- schnippel ---- schnippel ---- schnippel ---

Was ist in den letzten Stunden passiert? Die Groko hat gegen ihre Bevölkerung regiert und nun das Vertrauen verloren. Das dieses Ergebnis zustande kam, ist allein diesen beiden Parteien anzulasten. Die Sozis haben es wenigstens erkannt und zugegeben. Ob sie dabei bleiben sei dahin gestellt. Das die Unionsparteien eine Mitschuld an dieser Missere besitzen, ist an ihrem Verhalten noch nicht abzulesen. Merkel will weiter machen, so wie bisher und sucht nun neue Partner.

Themen, die wir auch hier im Forum diskutierten, spielten weder im Wahlkampf noch in ihren Programmen eine wichtige Rolle. Politiker und Medien bissen sich an Putin, Trump und den russischen Hackern fest. Nun stellt sich heraus, das die überhaupt keinen Einfluß auf die Renten- und Hartz4-Diskussion genommen haben. Aber genau das waren die Themen die uns als Wähler interessierten. Die sind an der Merkelei restlos vorbei gegangen. Das wäre auch ohne AfD passiert. Sucht also nicht dort die Schuld.

Ich bezweifle ja nicht, das die Merkelanhänger hier in Deutschland gut und gerne leben. Dafür bekommen sie eine Diät, die 10x so hoch ist wie meine Rente. Ich lebe aber nicht in Bangladesch oder Timbuktu, sondern in einem der reichsten Länder dieser Welt und genau das haben die beiden Unionsparteien völlig vergessen.

Sollte die Union wenigstens so ehrlich sein, ihre Schuld anerkennen und nach 12 Jahren Regierungszeit den Hut nehmen und gehen. Werden sie jedoch, so wie bisher weiter machen wollen, ist das letzte bissl sozialer Frieden restlos hin. Bedenkt, das wenigstens 20% der Menschen in Deutschland die Altersarmut droht. Es kann jeden von uns treffen. Viele der jetzt 40-55 jährigen wissen es schon heute. Das, was sich im Sommer in Hamburg abspielte, war dann nur ein kleiner Abklatsch dessen, was noch kommen könnte.


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