Innenpolitik Warum kapieren wir Deutschen
Natürlich nicht, das wäre ja selbst ein Zeichen von 'Dummheit'... ob sich jemand von uns auf die Stufe erheben kann, ca. 30 % der Thüringer, Sachsen und Brandenburger als "Dumme" zu bezeichnen.
Die Frage ist aber durchaus berechtigt - und wurde hier ja schon rauf und runter durchgeknetet - wer und warum wählt jemand die AfD ?
Immerhin eine Partei, die, zumindest was den Verfassungsschutz angeht, erwiesenermaßen gegen unsere Verfassung angehen will.
Will ich wirklich durch meine Stimmabgabe für die AfD, dass die Leute stark werden, die die Axt an unsere Verfassung, an unsere Freiheitrechte, legen wollen ?
Was die Jungen angeht, so sollte man doch meinen, wenn nicht gar erwarten dürfen, dass ihre Wahlmündigkeit sie in die Lage versetzt zu erkennen, was die Absichten der Partei sind, die man wählt.
Der aktuelle Trend, die Rückbesinnung auf die heimelige gute alte Zeit , wo es noch so kuschelig warm am Ofen bei Oma war, die Welt noch in Ordnung bzw. zum Verstehen war (und wenn nicht, erklärte einem der Pfarrer das in sonntäglichen Predigten) , ist ja nicht auf Deutschland begrenzt.
Was es aber m.E. gefährlicher macht als anderswo, hat mit unserer spezifisch deutschen Geschichte zu tun. Und da legt @Anita 182 schon den Finger in eine Wunde, die aber nicht von allen als schmerzend empfunden wird.
Die Herausforderung einer funktionierenden Demokratie ist , nicht die zu wählen, die ihre Möglichkeiten nur als Mittel zum Zweck missbrauchen.
Ob das zu erkennen nun besondere 'Klugheit' oder das Nicht-Erkennen politische 'Dummheit' ist, ist Ansichtssache.
Eine Zuordnung in Klassen führt aber nicht weiter, denn auch Leute aus dem Präkariat, aus den sog. bildungsfernen Schichten, wählen nicht alle nur AfD, manche sogar die Grünen oder gar die SPD ... Aber ob sie so 'klug' sind zu wissen, was ihre Stimme , millionenfach vermehrt, anrichten kann ?
Bei alten Drei-Klassenwahlrecht spielte die Herkunft, das Einkommen und die Bildung eine entscheidende Rolle - dahin wollen wir ja nicht zurück.
Aber es regt schon zum Nachdenken an, wenn das Wahlrecht, das viel Verantwortung mit sich bringt, dazu führt, dass gewählt wird, ohne dass der Wähler weiss, was er eigentlich wählt.
Kann dieser "Web-Fehler" dazu führen, dass das Gewebe einen Riß bekommt , der immer weiter aufreißt und dann systemsprengende Wirkung entfaltet ?
Auch deshalb ist es höchste Zeit, dass sich die Demokratie wehrt , wozu gibt es denn die Waffe des Parteiverbots ?
..... und ich wünsche denjenigen, die auch nach fast 40Jahren nicht anerkennen können,dass es nur noch ein Gesamtdeutschland gibt, dass sie es endlich lernen und Frieden mit sich und dem Untergang ihrer früheren Diktatur machen. Sie wollten das Ende doch selbst - warum müssen wir uns im anderen Teil von Deutschland - also dem sehr viel grösseren - immer noch diese Jammereien und Wehklagen anhören. Das ermüdet auf Dauer - ändert aber nichts.
Ich hatte mich an die Tatsache gewöhnt ,dass es zwei unterschiedliche Staaten gab - von mir aus hätte das alles so bleiben können. Andere Länder wie Italien usw. lagen wir mir viel näher, weil ich ohne schikanöses Verhalten der Grenzbeamten dorthin ein- und ausreisen konnte.
Und ich gehörte auch zu denen, die es als nicht so einfach umsetzbar empfanden, wenn zwar eine gemeinsame Sprache gesprochen wird, aber die unterschiedlichen Systeme, in den wir erzogen wurden und lebten, hier problematisch werden. Und genau so ist es ja in unserer Generation gekommen.
Man muss sich doch mal mit etwas abfinden können,vor allem wenn es nicht mehr umgekehrt wird.
Ich erkläre als "Altdeutsche" doch auch nicht permanent, dass ich als die beste Zeit unserer BRD die 70er Jahre bis Mitte der 80er Jahre empfinde. Kommen ja auch nicht zurück - und leben aber nach wie vor sehr gut in meiner Erinnerung.
Wenn aber wirklich in Ostdeutschland es nun gewünscht wird, eine weitere Änderung hin zu rechten politischen Verhältnissen zu wünschen - nur zu, steht den Leuten sicher frei,das umzusetzen, aber dann selbstständig und ohne weitere Hilfen zu erbitten, von denen, die das nicht möchten. Olga
Bin gespannt was nun folgt
weserstern
Kann ich durchaus nachvollziehen, olga64, bedenke aber, dass es um die politische Zukunft geht, darauf wollte hinweisen.
Habe heute in der Berliner Zeitung etwas über die Schauspielerin Sandra Hüller (geboren in Suhl) gelesen, über die derzeit viel zu hören ist. Sie wurde 2024 von der National Society of Film Critics für ihre Rollen in Anatomie eines Falls und The Zone of Interest als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Sie sagte nämlich im Interview: "Der Blick auf die Wende sei „nach wie vor ein westlicher Blick“.
Das trifft es und Flexibilität wurde nur von den ostdeutschen Bürgern erwartet. Und das haben diejenigen von ihnen, die die Möglichkeit hatten, auch bewiesen.
Laut der neusten Info haben es die -Grünen - nun kapiert.
Bin gespannt was nun folgtWenn zwei Parteivorsitzende zurücktreten - was haben "die Grünen" dann kapiert? Habe eher den Eindruck, dass Sie hier einiges nicht so richtig kapieren. Macht aber nix - da sind Sie vermutlich gut eingebettet in ein gemütliches Biotop mit diversen deutschen Menschen. Olga
weserstern
Ja natürlich michiko, diese Vorgehensweise hat Tradition entlang aller Geschichtsepochen, nämlich, dass die Geschichte stets von den jeweiligen Siegern geschrieben wird. Diese ist nicht zwangsläufig falsch, das nicht, aber im Fall der Deutschen Vereinigung von 1990 ist sie einseitig und dem vorherrschenden Narrativ folgend. Auch war und ist es gängiges Prinzip, dass als erstes die Eliten des Besiegten/Übernommen ausgetauscht werden, und genauso wurde es im Osten ab 1990 praktiziert. Dass die Ergebnisse dieser Politik bis heute nachhallen, dürfte niemanden wundern.
.................Ich würde die Meinung der sich in den politischen threads des ST äußernden Mitgliedern die im Westen wohnen, nicht als typische Altbundesbürger Meinung sehen.
Ich wünsche unseren Altbundesbürgern diesbezüglich mehr Mut, mehr Kraft zur Erneuerung, und was die alten Zöpfe betrifft - abschneiden, ohne Angst.
Selbst mir als Altbundesbürger fällt seit einigen Jahren die überhebliche Argumentation einiger Mitglieder des ST gegenüber dem Osten auf. In meinem eigenen Umfeld ist Ost und West seit Jahren überhaupt kein Thema.
Ich habe zwar auch im Osten erlebt, im speziellen Fall in der Nähe von Magdeburg, dass es Vorurteile gegen "Wessis" gibt, nicht gegen mich persönlich und auch nicht auf die böse Art wie hier gegen den Osten vorgetragen.
Ich meine alle Vernüftigen sollten sich nicht gegeneinander aufhetzen lassen und wo immer möglich das Wort Ost oder West bei negativen Argumentationen vermeiden.
Ciao
Hobbyradler
Dein Beitrag ist einfach gestrickt, um diplomatisch zu antworten 😉.Ich könnte mir vorstellen, dass "Anita" sein Geschlecht lieber anders sehen möchte. Dann wäre es schade, dass er/sie das im Profil nicht angibt.
Eben habe ich auf dein Profil geschaut und lese, dass du "männlich" bist.
Anita ist m.E. ein weiblicher Vorname.
Ingrid60
Ja man kann es aber auch nicht ausschließen, dumm zu sein!
Wer aber eine als rechtsradikal eingestufte Partei wählt, muss doch nach allgemein gültiger Logik dumm sein. Oder besser gesagt, selbst gefährlich.
Beides schließt sich in Kombination gesehen, auch nicht gegenseitig aus.
Es wird ja zudem so viel von "rechten und Rechten" gefaselt, zumal ich nie im Leben einem Dummen begegnet bin, der das einsah. Es waren immer Leute, die alles wussten, die alles verstanden, die nur keine richtigen Schlüsse daraus ziehen konnten, weil wahre Intelligenz über den Tellerrand schaut und seine und andere Folgen, bedenken kann.
Warum, so wird sich der Dumme fragen, sollte ich nicht dumm sein, wo das doch mein Recht ist?
Und notfalls sind ja alle anderen schuld...
Ich habe bisher keinen Dummen getroffen, der von Selbstzweifel oder Gewissensbissen darüber geplagt wurde!
Auch wenige Eltern von uns waren zerknirscht. Es war ja nicht alles schlecht, so war zu lesen und zu vernehmen.
Und selbst seit dem Zusammenbruch im Osten hört man immer mehr, dass man dieses Regime nicht so kritisch bedacht sehen möchte, denn es war ja alles so toll!
Ich muss hier zugeben, dass ich nicht abschließend weiß, ob Dummheit verhindert werden kann durch mehr Energiezufuhr im Gehirn, doch wenn ich die Debatten und Rufe nach Atomkraft höre und lese, wie sie funktioniert und gerade mal morgen wieder da sein könnte… dann könnte schon etwas dran sein.
Und gewiss möchte ich widersprechen, dass wenn Dummheit geballt auftritt, also in Prozenten gemessen, ein Unrecht zu Recht mutieren würde, wie du behauptest.
Und sogar das Ergebnis dann besser zu bewerten sei – Nein, eher fataler und trauriger!