Innenpolitik Warum CDU?
Komisch, dass sich manche Leute immer das Grundgesetz zu Hilfe nehmen, wenn sie ansonsten damit nicht viel zu tun haben wollen.
Was die subjektive BEurteilung der Einzelnen zu Blödmännern und -frauen anbetrifft, so sollte man einfach bedenken, dass die Politiker einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abbilden. Auch in dieser befinden sich Blödmänner und -frauen; so wie ich dies mit Sorge feststelle, aber immer mehr, seitdem sie sich die Möglichkeit nehmen, anonym ihre Meinungen und Behauptungen zu verkünden und andere an ihrer Armseligkeit im Denken teilhaben lassen.
Mündige Bürger gehen in meinem Verständnis zu den Wahlen und vom Reden kann ich die sowieso nicht abhalten - kann aber Widerrede führen, bzw. nicht hinhören, wenn es in der realen Welt geschieht (wo Sie und ich einander ja nie treffen werden). Olga
ich erinnere mich an Wähler, deren hauptsächlicher (so nehme ich mal zu deren Gunsten an) Grund CDU zu wählen, die Predigt am Wahlsonntag war, deren Bibelexegese man fast mit dem CDU Wahlprogramm verwechseln konnte und deren Schlussbotschaft war, so jetzt gehen wir alle wählen und als gute Christen wissen wir um die Pflicht, das Kreuzchen ins richtige Kästchen (oder Kringelchen zu machen).
Noch unter diesem seelischen Druck stehend ging es dann - auf dem Weg ins Wirtshaus - zuerst beim Wahllokal vorbei, und dann zum Frühschoppen. Bloss nicht umgekehrt, sonst hätte das Risiko bestanden, dass das Schöppchen und das 'Politisieren' bei seiner Vereinnahmung, möglicherweise die Hand zu einem anderen Kreuzchen geführt hätten ...
dass die Politiker einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abbildendas , liebe Frau @Olga, ist nun definitiv nicht der Fall, weder, was die Parteimitglieder, noch die Zusammensetzung der Delegierten, die die Kandidaten zur Wahl aufstellen, noch was die Zusammensetzung der Landes-/Bundesparlamente angeht.
Auch rechnerisch sieht es schlecht aus: die jeweiligen Regierungen vertreten selten mehr als 1/3 der Wahlberechtigten. Das liegt sicher an der Wahlbeteiligung, aber auch von Nichtwählern darf man annhemen, dass sie eine Meinung zum Ausdruck bringen, wenn sie nicht mit abstimmen.Z.B. die, dass einfach keine Partei zur Wahl steht, die ihre Erwartungen erfüllt.
Daraus kann man aber nicht das Privilig ableiten, dass nur Wähler, nicht aber die Nichtwähler , sich kritisch (oder auch lobend !) über die Politiker äußern dürften. Es gibt nun mal keinen Zwang (wie das in Ländern mit Wahlpflicht der Fall ist) das 'kleinere Übel' wählen zu müssen.
Richtig ist: weder repräsentativ noch für die Mehrheit des Wahlvolkes.
Dieses Legitimationsproblem des tradditionellen Demokratieverständnisses wird sich auch in Zukunft , in der es keine "Volks"-Parteien im herkömmlichen Sinn mehr geben wird, weiter gefährlich verstärken.
Willy Brandts Satz " wir wollen mehr Demokratie wagen " ist ein frommer Wunsch geblieben, aber eine immer noch gültige Vision, dass es besser sein könnte, ja dass es besser sein müsste !
Es gab einige Mahner, auch und gerade in der CDU, die diesen Willen beherzigen wollten, sie sind aber durchweg abgebürstet , zumindest nicht gehört worden. Deshalb steht die CDU auch für viele als Synonym für die Verhinderer moderner Demokratie, von Transparenz, von Bürgerbeteiligung, von Augenhöhe mit dem Bürger.
Sie ist dabei nicht allein, aber sie ist bei den beharrlichen Besitzstandswahrern, wie gerade die Beispiele aus der letzten Zeit zeigen,die hier nicht auch noch wiederholt werden müssen. Es gibt in und in der Peripherie um die CDU jede Menge Gruppierungen, die alle konservative, wirtschafts-/industrienahe Werte und Interessen verkörpern, die nicht repräsentativ für die Ziele der Bevölkerung sind.
Es gibt aber keine Köpfe/Gruppierungen, die für einen Aufbruch , für etwas Neues, die für die Zukunftsfähigkeit der CDU stünden. Selbst die unter 30-jährigen wirken eher alt, trotz ihrer Jugend.
Dieser Eindruck betrifft aber nicht nur die CDU, sondern auch viele der von der Macht verwöhnten (oder besser: an sie gewöhnten) 'Altparteien', weshalb die Modernisierung der gelebten Demokratie auch unbedingt nicht auf die Parteien beschränkt wrden sollte.
Es lohnt sich darüber nachzudenken , was Art 21 des GG eigentlich meint, heute bedeutet, wenn er sagt, dass Parteien bei der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken.
Wer hat denn noch was zu sagen, das maßgeblich ist ? Können die Bürger und ihre Initiativen etwas gegen die (auch finanziell) mächtigen, kaum unterscheidbaren, weil einheitlich grauen Parteielefanten überhaupt etwas bewirken ?
Dieses Prozedere kenne ich aus dem früheren Bayern. Als ich jung verheiratet war und noch so links, dass ich anstatt CSU die SPD wählte, machte ich dies an einem Wahlsonntag in München. Mein damaliger Ehemann hatte noch einen Wohnsitz am Tegernsee (einer Hochburg der CSU!) , wo er wählen musste und es auch tat. Anschliessend gingen wir mit seinen Eltern zum Frühschoppen (wo es allerdings auch die Mass Bier gab und nicht oder wenig Schöppchen).
Auch wir politisierten und ich damals schon renitentes und freches Frauenzimmer erklärte laut und deutlich, die SPD gewählt zu haben. Daraufhin entstand unter den Honoratioren an den Stammtischen am Tegernsee lautes Schweigen; ich erntete grimmige Blicke, mein Mann trat unter dem Tisch mit dem Fuss gegen mich, meine Schwiegereltern versuchten, das Thema zu wechseln in unvermintes Gelände, was nur zögerlich gelang.
Vergessen habe ich das nie - aber heute wähle ich auch die SPD nicht mehr. Olga
wo du drauf herum reiten kannst (( man ))
Oh man.
was du wählst und schreibst, interessiert mich nicht im geringsten.
ich lese deine kommentare und lese ständig (( man ))
aber das übersiehst du gerne,
wichtig für dich ist, über andere zu lästern. Zzzz.
ach olga64, da hast du wieder etwas gefunden,
wo du drauf herum reiten kannst (( man ))Ist das so? Wie können Sie meine KOmmentare beurteilen (und Sie tun es in einem anderen Beitrag, den Sie an sich selbst schreiben), wenn Sie sie gar nicht lesen? Welch ein Wunderwerk oder wie würden Sie es nennen? Olga
Oh man.
was du wählst und schreibst, interessiert mich nicht im geringsten.
Wer hat denn noch was zu sagen, das maßgeblich ist ? Können die Bürger und ihre Initiativen etwas gegen die (auch finanziell) mächtigen, kaum unterscheidbaren, weil einheitlich grauen Parteielefanten überhaupt etwas bewirken ?Ich hätte anders formulieren müssen: die Politiker bilden einen repräsentativen Querschnitt unserer Gesellschaft, die allerdings aus der Bevölkerung in ihrer ganzen Verschiedenheit resultiert (Männer/Frauen, Alte/Junge, Gebildete/Ungebildete, Reiche/Arme usw.).
Es wird zwar vermutlich wenig Massgebliches dort gesagt (aber hingehört wird von Millionen): ich meine die Talkshows, wo "zeitnah" jedes Problem(chen) zerpflückt wird in seine Einzelteile (was die Moderatoren dann gerne "Analyse" nennen) und sich die meist gleichen Gäste aus der Journalie und der Politik einladen (in Pandemiezeiten auch Wissenschaftler oder solche, die sich dafür halten).
Diese PolitikerInnen werden dann attackiert und die ModeratorInnen haben ihren eigenen Stil: sie stellen Fragen in epischer Breite, die sie im Laufe derselben selbst beantworten und dann den Gast "um eine kurze Antwort" bitten.
DAfür legen die meist politischen Gäste (ParteielefantInnen) jedes Wort auf die Goldwaage, um spontan einsetzenden Shit-Storms (oft versehen mit Todesdrohungen) aus dem Wege zu gehen.
Es gibt nur wenige, die so selbstbewusst und mit sich im Reinen sind, die dagegen verstossen und den ModeratorIn dann mal auflaufen lassen. Für mich oft ein grosser Genuss, die miterleben zu können. Olga
den Genuss kann ich nachvollziehen, aber gleichzeitig ist da auch ein bisschen Schadenfreude dabei, wenn eine einzelne Person das ganze,die öffentliche Meinung stark prägende Medien-Sprechtheater so vorführen kann. Ein gut inszeniertes Theater in der Tat, mit falschen Fragen und Anworten, meist deshalb, weil Millionen Zuschauer 'unterhalten' sein wollen. Da darf nicht mit Offenheit, Sachwissen, Fakten gealngweilt werden, besser schon, die Befragten in die Ecke drängen, in Verlegenheit, sie vorführen sie zappeln lassen und danach Lob einzuheimsen für 'tollen' Journalismus, der den Dingen auf den Grund geht ...für mich oft ein grosser Genuss, die miterleben zu können.
Dabei ist das Wissen der Fragenden, ein paar Stunden vorher schnell angelesen, oft nicht richtig verstanden und daher meist nur (vom Blatt gelöesen) vorgespielt. Lichtjahre entfernt von der (auch intellektuellen) Qualität eines Günter Gaus z.B.
Wenn ich nur an die Darstellungen der Impfstoffbeschaffung denke, jeder wusste, was in den Verträgen der Bestellungen stand, keiner hatte einen gelesen bzw. in seinem Kontext verstanden.
Für die Politiker mussten erst Fortbildungsveranstaltungen organisiert werden, damit verstanden wurde wie komplex der ganze Impfsstoffprozess ist. So gut wie keiner war je in einer der Herstellungsanlagen, aber jeder hatte eine fundierte Meinung darüber wie verhandelt wurde, was vermasselt wurde usw. keiner, wirklich keiner konnte konkret sagen, was er/sie persönlich anders gemacht hätten.
Ich denke, dass in der Kurzlebigkeit und der Flut der Nachrichten viele Zeitgenossen (nicht nur die 'Menschen' da unten auf der Erde, auch Politiker und Medienleute) einfach in ihrer Meinungsbildung überfordert sind, Fakten nicht erkennen bzw. nicht in ein Gesamtbild einordnen können.
Die gerade laufende Diskussion um den Medianwert des Vermögens, der verwendet wird , um zu suggerieren, dass die Deutschen ärmer sind als die (wenig produktiven) Ländern X, Y (die auch noch einen Haufen Subventionen erhalten...) ist dafür ein kleines Beispiel.