Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“

Innenpolitik Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“

Edita
Edita
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Edita
als Antwort auf Bias vom 06.11.2022, 08:42:39

Laut Deinem verlinkten Artikel sollte es Dir sagen, Zitat:

" Dieser eher nebensächliche Vorgang erzeugt wütende Empörung - mal wieder. Eine Einordnung.

 Kulturkampf nimmt immer mehr Fahrt auf
Doch unabhängig von solchen Details bleibt festzuhalten: Der Kulturkampf, den wir bereits aus den USA kennen und der die dortige Demokratie immer stärker bedroht, nimmt auch in Deutschland immer mehr Fahrt auf.
Nicht immer entzündet er sich an christlichen Symbolen. So reichten 2022 auch schon die Weigerung einiger Veranstalter, ein sexistisches Lied zu spielen ("Layla") oder die Weigerung eines Verlags, ein veraltetes Kinderbuch voller kolonialer und rassistischer Klischees in einer Neufassung aufzulegen ("Winnetou") aus, um wütende, größtenteils völlig überzogene Reaktionen auszulösen. 
Immer gleiche Empörungsketten
Das läuft meist nach einem bestimmten Schema ab: Ein Medienbericht (nicht selten steht die "Bild"-Zeitung am Anfang dieser speziellen Nahrungskette) jazzt einen eher nebensächlichen Vorgang zu einem Skandal hoch. Ohne Details oder die Richtigkeit der Darstellung zu prüfen steigen Politiker*innen darauf ein. 
Dabei sind sie sich weder zu schade, Falschmeldungen zu verbreiten, noch sehen sie sich in der Pflicht, diese wenigstens später wieder zu korrigieren. So stellte Justizminister Buschmann (FDP) die private Entscheidung einiger Veranstalter, "Layla" nicht zu spielen, als ein staatliches Verbot dar. Ministerpräsident Söder (CSU) wiederum verbreitete die unzutreffende Darstellung, als Reaktion auf die "Winnetou"-Debatte 2022 zeige die ARD die entsprechenden Filme nicht mehr. Tatsächlich war dies schon seit mehreren Jahren nicht mehr der Fall. ........"

Abgehängtes Kreuz in Münster: Die nächste Runde im Kulturkampf


Edita
 

Juro
Juro
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Juro

Guten Tag,
der Alte Fritz, Friedrich II. mit richtiger Bezeichnung, hat wohl am 22.06.1740 den Satz gesagt: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ 

Das war wohl eine große Kulturtat eines aufgeklärten Königs in seiner Zeit, neben den vielen anderen Reformen, die er anstrebte.
Wie halten wir es heute damit? Wir erleben Kulturstreit - wie er ihn selbst zu seiner Zeit aus katholischen Kreisen erfuhr. Ein Kreuz abzuhängen von einem Ort, wo es mehr als anderswo hingehört, ist eine Missachtung von Millionen Toten des 30-jährigen Krieges.
Ich sehe durch die Veranstaltungsleitung von Frau Baerbock hier eine nicht wahrgenommene Verantwortung. Blamiert bis auf die Knochen.
In unserem Dorf, das noch nicht einmal schwer betroffen war, wurden mehrere Bauernwirtschaften und -familien ausgelöscht. Auf jedem Hof gab es Tote, wenn die Landsknechte durchzogen. Von meiner Familie, die zu den Altbewohnern zählte,  blieb schließlich nur ein Kind übrig. 

Edita, Bias und andere, danke für eure Beiträge.

Vor Jahren besuchten wir mit unseren Kindern das Kyffhäuser-Denkmal. Meiner großen Tochter fiel als erstes eine Schrifttafel auf, die wir uns dann aufmerksam durchlasen. Ein sowjetischer Kulturoffizier hatte sich dort verewigt mit einigen Sätzen, die sinngemäß lauteten: Ihr Deutschen müsst erst einmal lernen, mit euren Denkmälern und eurer Geschichte umzugehen. Dann stand noch etwas von Ehrlichkeit und Wahrheit dabei. Kann jede/r nachlesen, wenn sie/er sich mal die Mühe macht, den Osten kennenzulernen.

Juro

 

Bias
Bias
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Bias
als Antwort auf Juro vom 06.11.2022, 11:37:14
Guten Tag,
der Alte Fritz, Friedrich II. mit richtiger Bezeichnung, hat wohl am 22.06.1740 den Satz gesagt: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ 
Das war wohl eine große Kulturtat eines aufgeklärten Königs in seiner Zeit, neben den vielen anderen Reformen, die er anstrebte.
Wie halten wir es heute damit? Wir erleben Kulturstreit - wie er ihn selbst zu seiner Zeit aus katholischen Kreisen erfuhr. Ein Kreuz abzuhängen von einem Ort, wo es mehr als anderswo hingehört, ist eine Missachtung von Millionen Toten des 30-jährigen Krieges.
Ich sehe durch die Veranstaltungsleitung von Frau Baerbock hier eine nicht wahrgenommene Verantwortung. Blamiert bis auf die Knochen.
In unserem Dorf, das noch nicht einmal schwer betroffen war, wurden mehrere Bauernwirtschaften und -familien ausgelöscht. Auf jedem Hof gab es Tote, wenn die Landsknechte durchzogen. Von meiner Familie, die zu den Altbewohnern zählte,  blieb schließlich nur ein Kind übrig. 
Edita, Bias und andere, danke für eure Beiträge.
Vor Jahren besuchten wir mit unseren Kindern das Kyffhäuser-Denkmal. Meiner großen Tochter fiel als erstes eine Schrifttafel auf, die wir uns dann aufmerksam durchlasen. Ein sowjetischer Kulturoffizier hatte sich dort verewigt mit einigen Sätzen, die sinngemäß lauteten: Ihr Deutschen müsst erst einmal lernen, mit euren Denkmälern und eurer Geschichte umzugehen. Dann stand noch etwas von Ehrlichkeit und Wahrheit dabei. Kann jede/r nachlesen, wenn sie/er sich mal die Mühe macht, den Osten kennenzulernen.
geschrieben von Juro
Ich sehe das erkennbar wie Du, Juro.
Nicht von ungefähr habe ich deshalb aus all den im Netz verfügbaren Kommentaren zum Thema, jenen aus der bayrischen, evangelischen Wochenendzeitung verlinkt.

Selbstredend hätte ich andere nennen können.
Doch dieser kennzeichnet, wie weit die Verleugnung der eigenen Identität fortgeschritten ist (denken wir an das Verhalten der Herren Marx und Bedford-Strohm bei ihrem Besuch auf dem Tempelberg) und was GRÜNE unter Weltoffenheit verstehen.
Frau Katrin Dagmar Göring-Eckardt, geb. Eckardt, hat sich seinerzeit gefreut, dass sich Deutschland verändert.
Sie dürfte heute allen Grund haben, sich an ihrer Freude zu delektieren.

Mir hingegen missfällt die Entwicklung.
Ich sehe darin Zeichen von fehlendem Patriotismus, erkenne Geschichtsvergessenheit und was die Kirchenvertreter - betrifft für Untreue dem Auftraggeber gegenüber.
Alles Zeichen von Dekadenz.

 

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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 06.11.2022, 17:26:33
Vielleicht spielt auch ein bisschen Sich-anbiedern oder Liebkind-machen eine Rolle, damit wir gut vor den anderen Nationen dastehen.

Meine Oma sagte einst: "Allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann." Vielleicht hat man diesen Spruch vergessen.

Simiya
Bias
Bias
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.11.2022, 17:37:06
Vielleicht spielt auch ein bisschen Sich-anbiedern oder Liebkind-machen eine Rolle, damit wir gut vor den anderen Nationen dastehen.
. . . . .
Dass andere Nationen ein solches Verhalten respektvoll registrieren, bezweifle ich, Simiyas.
Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Juro vom 06.11.2022, 11:37:14
Guten Tag,
der Alte Fritz, Friedrich II. mit richtiger Bezeichnung, hat wohl am 22.06.1740 den Satz gesagt: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ 
 
 
Was aber, lieber Juro, wenn man bedenkt, dass der Alte Fritz eigentlich stets den Pluralis Majestatis anwendete, bekommt der Satz dann nicht eine ganz andere Bedeutung? 

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Juro
Juro
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Juro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.11.2022, 21:49:56

Halllo Corgy,
dieser Pluralis Majestatis ist bei den Herrschern heute noch üblich. Es gab keine andere Anrede für das Oberhaupt. Trotzdem konnte er ein freier, humanistischer und liberalerer Geist sein, als seinesgleichen in anderen Dynastien.
Ich lese viel in alten Kirchenbüchern und Dokumenten. Auch in unserer Kirche fanden Adelshochzeiten statt oder wurden Kinder aus Adelshäusern getauft. Frag nicht, wie die Herrschaften tituliert werden mussten.

Juro

Bias
Bias
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Bias
als Antwort auf Juro vom 06.11.2022, 22:52:22

Guten Morgen.
Was meist unerwähnt bleibt, bei dem Hinweis aufs Glück nach eigenem Gusto, ist die Ergänzung: 
Hauptsache er gehorcht.

Durch und durch Preuße eben, der Fritz.

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Juro vom 06.11.2022, 22:52:22

das weiss ich doch alles Juro - aber der Satz "Jeder soll nach seiner Fasson selig werden" würde dann bedeuten, dass jeder nach SEINER, des Königs, Fasson selig werden kann -- nur ein Denkspiel, mehr nicht

Juro
Juro
Mitglied

RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Juro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.11.2022, 09:59:57

Hallo Corgy, 
ist ja schon gut. Auch er hatte seine Macken. Er hatte eine Lieblingsschwester, Prinzessin Amalie, die wollte gern heiraten. Aber er hat es ihr immer wieder verboten. Diese Schwester war sehr vertraut mit einem Gardeoffizier, Friedrich von der Trenck. Eine Liebschaft konnte aber nicht nachgewiesen werden. Wie dieser Trenck vom König verfolgt wurde ist schon Literatur und wurde auch verfilmt. 
Als der ALTE Fritz den Kartoffelanbau befahl, folgten ihm seine brandenburgischen Bauern sofort. Auf dem Sand gediehen Kartoffeln besser als Weizen. Endlich keinen Hunger mehr. In Schlesien wollten die Bauern das nicht. Also ließ er auf seinen Gütern Kartoffelfelder anlegen und sie mit Militär bewachen. Die sind nur für die Tafel des Königs. Damit war die Neugier geweckt. Jeder wollte mal davon probieren und stahl von den Feldern des Königs Kartoffeln. Die Soldaten hatten Order, wegzuschauen. Bis das Privileg erteilt wurde, "des Königs Kartoffeln" auf jedem Hof anzubauen.
Für die vielen Schulen waren die Menschen in den Dörfern dankbar. Die Folter wurde abgeschafft, bis auf Fälle von Serienmorden und von Bandenkriminalität.
Trotzdem ließ er keine Lockerung von "Zucht und Ordnung" zu. Ein Absolutist eben.


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