Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“

Innenpolitik Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“

Juro
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Juro
als Antwort auf Michiko vom 25.10.2022, 12:40:28

Hallo,
der Morgenthau-Plan sollte gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Ist nach seiner Entstehung im August 1944 bis zum September aber dann irgendwie "durchgesickert".  Das war aber ein ernst zu nehmendes reales Planspiel. Glücklicherweise hat Roosevelt die weiteren Überlegungen in diese Richtung gestoppt. Dafür dürfen wir ihm wirklich dankbar sein.

Warum Edita von einer Morgenthau-Legende spricht, kann sie vielleicht besser selbst erklären. Mit Blick auf die falsche historische Verwendung dieser Planungen durch rechte Propaganda würde ich den Begriff verstehen.

Juro

olga64
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von olga64
als Antwort auf Alkmar vom 25.10.2022, 14:53:03
Ich glaube es hat eher was damit zu tun, dass er kompetent ist und sich nicht mundtot machen läßt. Ich freue mich für ihn. 
Boris Palmer ist für mich und andere ein gefährlicher Populist.
"Mundtot" wollte ihn wer machen?
Und über den Begriff „Kompetenz“ haben wir sicher verschiedene Ansichten, denn ich denke, dass man seine „Kompetenz“ vielleicht auch in Zügen als „narzisstisch“ deuten könnte.

Deine Freude sei Dir daher weitgehend unbenommen, denn leider gibt es immer wieder Menschen, die auf sowas reinfallen (wie auf eine Frau Wagenknecht auch) und nachher behaupten, dass hätte man, um Gottes Willen, doch nicht gewusst!
 
KlugerBeitrag - danke Alkmar.
Ganz sicher kann man vermutlich heute schon sagen, dass der überwältigende Sieg eines Bürgermeisters einer deutschen Stadt mit 90.000 Einwohnern schon bald aus den Medien verschwinden wird.
Und dann dürfte Herr Palmer, der sich anscheinend gerne in der medialen und Netz-Öffentlichkeit bewegt, für Aufwärm-Effekte sorgen -das geht dann am einfachsten, wenn ihn jemand zu einer Talkshow einlädt.
Irgendwie sind Palmer und Wagenknecht für mich allmählich Geschwister im Geiste - mit hoher narzisstischer Ausprägung. 
Sie müssen sich ja selbst ins Spiel bringen, denn zum einen ist eine deutsche 90.000 EW-Stadt nicht laufend hochinteressant für andere deutsche Menschen und auch eine Abgeordnete ohnen politisches Amt, wie Frau Wagnkneckt, ist es letztendlich nicht. Also, um nicht ganz in der Vergessenheit zu verschwinden, werden neue Leuchtfeuer gezündet und auch sog. Wutbürger werden sich erfreut daran wärmen. Olga
Michiko
Michiko
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Juro vom 25.10.2022, 17:12:05
Hallo Michiko,

hast du Belege für deine These? Chruschtschow hat meines Wissens nicht für DDR = Agrarstaat plädiert. Im Gegenteil, es wurde auf Industrialisierung gesetzt, weil das Gebiet der DDR von den Industriegebieten Deutschland per Alliierter Teilung abgehängt war. Ohne die Hilfe der Sowjetunion wäre diese Aufgabe wohl kaum zu stemmen gewesen.
Was dir aufgefallen ist, gehört zu verschiedenen Kampagnen, wie Rinderoffenstall, Maisanbau, Flüssigdünger usw.
Der Maisanbau übrigens hat sich bewährt und führte zu einer stabileren Futtergrundlage für eine moderne Viehwirtschaft. Den Flüssigdünger hat man sehr schnell vergessen, weil ebender Boden ein Humussubstrat braucht (Mist). Und Kartoffeln bekamen von Humusmangel Krankheiten. Und die Rinderoffenställe verschwanden bald zu einer Weidewirtschaft im Sommer und einer artgerechten Stallhaltung im Winter. In der DDR hatte man eben meist Niederdeutsche Schwarzbunte, die Frost nicht so leicht abkönnen wie die Schottischen Hochlandrinder oder Bisons.
Juro
 
geschrieben von Juro
Hallo Juro,
nein, ich schrieb aus der Erinnerung (Vor 50 Jahren: Chruschtschows Wurst am Stängel), es ging ja auch nicht nur um Feldfrüchte sondern um Tierhaltung, worauf Du auch hingewiesen hast.

Dann schreibst Du, ohne die "Hilfe" der Sowjetunion wäre der Wiederaufbau und die Industriealisierung der DDR kaum zu stemmen gewesen.
Zunächst mal folgendes, weil wir vorher von den Reparationen und dem Marshallplan sprachen.
Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR gegenüber der Sowjetunion die höchsten im 20. Jahrhundert bekannt gewordenen Reparationsleistungen erbracht. Siegfried Wenzel, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Staatlichen Plankommission der DDR, bezifferte die Reparationen der SBZ und der DDR auf insgesamt 99,1 Milliarden DM (zu Preisen von 1953) und die der Bundesrepublik Deutschland demgegenüber auf 2,1 Milliarden DM (zu Preisen von 1953). Auf der Grundlage erstmals erschlossener Archivmaterialien, vor allem in Moskau, kamen Lothar Baar, Rainer Karlsch und Werner Matschke vom Institut für Wirtschaftsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin im Jahr 1993 auf eine Gesamtsumme von mindestens 54 Milliarden Reichsmark bzw. Deutsche Mark (Ost) zu laufenden Preisen bzw. auf mindestens 14 Milliarden US-Dollar zu Preisen des Jahres 1938.[

Zudem demontierte die Sowjetunion im Gebiet der DDR, was zu demontieren war. Gleichzeitig übernahm sie wichtige Industrieunternehmen und wandelte sie in "Sowjetische Aktiengesellschaften" (SAG) um lt. SMAD-Befehl Nr. 167. Bis März 1947 wurden zudem 11.800 Kilometer Eisenbahnschienen demontiert und in die Sowjetunion verbracht. Damit wurde das Schienennetz bezogen auf den Stand von 1938 um 48 Prozent reduziert. Die Reparationen umfassten Industriedemontagen und Lieferungen aus der laufenden Produktion einschließlich der "Übernahme" von Fachleuten.
Anders als die Bundesrepublik zahlte die DDR jedoch Personen, die aus rassistischen Gründen im NS-Staat enteignet wurden, keine Entschädigung; auch erfolgte keine Rückgabe von Betrieben, Immobilien und Kaufhäusern. Dies geschah erst nach der Wiedervereinigung. Materielle "Wiedergutmachung" an Israel, wie sie von der Bundesrepublik geleistet wurde, lehnte die DDR strikt ab. (
Prof. Klaus Schroeder vom Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin.)
 

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Bias
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Bias
als Antwort auf Nick42 vom 25.10.2022, 17:12:31
. . . . .
Für mich ist das kein gefährlicher Populist. Aber ein provozierender, undiplomatischer und trotzdem erfolgreicher Kommunalpolitiker ist er für mich. Wenn er das angestrebt hätte, wäre er heute der Nachfolger von Kretschmann als Ministerpräsident, das Zeug hätte er dazu. Aber dazu müsste er das ständige provozieren lassen.
. . . . .
geschrieben von Nick42
„Wer etwas anstoßen will, muss Anstoß erregen wollen“,
soll Gustav Walter Heinemann erklärt haben.

Mich würde es nur wenig wundern, wenn nun der eine oder andere woke alte Mitmensch hier im Forum erklärt, dass der dritte Bundespräsidenten der Republik bekanntlich auch ein koketter Populisten gewesen sei.
Nick42
Nick42
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Michiko vom 25.10.2022, 15:30:54
 
....Wenn wir schon dabei sind Nick42, dürfen wir den Marshallplan nicht vergessen  Im Juni 1947 präsentierte der amerikanische Außenminister George C. Marshall das European Recovery Program (ERP). Der Marshall-Plan soll der Wirtschaft in Europa wieder auf die Beine helfen, aber auch die Ausbreitung des Kommunismus verhindern....
Der Marshallplan der Amerikaner nach dem Krieg war aus meiner Sicht  eine gute Sache.  In Westdeutschland hat er zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen. Friedliche Zusammenarbeit und Versöhnung nach Kriegen ist immer gut und der richtige Weg. 

Nick42
olga64
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 25.10.2022, 17:57:51
 
....Wenn wir schon dabei sind Nick42, dürfen wir den Marshallplan nicht vergessen  Im Juni 1947 präsentierte der amerikanische Außenminister George C. Marshall das European Recovery Program (ERP). Der Marshall-Plan soll der Wirtschaft in Europa wieder auf die Beine helfen, aber auch die Ausbreitung des Kommunismus verhindern....
Der Marshallplan der Amerikaner nach dem Krieg war aus meiner Sicht  eine gute Sache.  In Westdeutschland hat er zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen. Friedliche Zusammenarbeit und Versöhnung nach Kriegen ist immer gut.  Nick42
Genau so ist, bzw. war es. Dazu gehört aber auch die Gründung eines vereinbarten Europas, die heutige EU. Früher führten diese Staaten Kriege untereinander - . Auch diese Versöhnung, insbesonderes zwischen Frankreich und Deutschland, war ein wichtiger Schritt und ich werde Menschen, die davon in Europa ihr ganzes Lebens schon profitieren, nie verstehen, wenn sie ihrerseits die EU lächerlich machen wollen und dafür wären, sie aufzulösen.
Nur ist dieser Gedanke noch nicht zu' Ende gedacht, wenn wir uns in Europa nach wie vor z.B. bei Kriegen in unserem Umfeld auf die USA verlassen und von diesen immer noch fordern, dass sie den Grossteil der Kosten zur Abwehr desselben und möglichst auch noch für den späteren 'Aufbau eines im Krieg zerstörten Landes übernehmen sollen. Olga

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aixois
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2022, 17:23:06
Als Bayern haben wir 20 Jahre im Nagoldtal gewohnt.Und sind schliesslich nach Baden geflohen.

Das muss dann aber schon vor 1973 gewesen sein, vor der Gebietsreform.

😉Denn seither zählt das württembergische Nagold zu Karlsruhe und das ist ja  schon badisch ...

Aber wie kriege ich jetzt wieder den Bogen zur Wagenknecht des Threads hier ?

Ach so, vielleicht über Hegel, dessen dialektische Philosphie Sahra besonders anzog über den sie auch eine Magisterarbeit schrieb. Es könnte sogar sein, dass Wagenknecht selbst etwas 'dialektisch' drauf ist ... aber das führt jetzt wirklich zu weit.
Jedenfalls war Hegel ein Schwabe ...womit der Kreis wieder geschlossen wäre, fehlt nur noch, dass Palmer auch was mit Hegel zu tun hat.
Immerhin hat Hegel am Tübinger Stift  studiert und sein Vater ist ein Tübinger ...😱

Auch interpretiert Palmer Hegel dahingehend, dass wenn wir "wir einen Überschuss an Moral haben" ....  "der liebe Hegel gesagt habe, zu jeder These müsse es auch eine Antithese geben und wenn das Pendel zu weit in die eine Richtung ausschlage, müsse es auch weit in die andere ausschlagen". zitiert nach:Hegelexperte Palmer

Wobei wir auch wieder - ganz brav im Thread bleibend - bei Wagenknecht wären. Verflixt !😬
Syka
Syka
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Syka
als Antwort auf olga64 vom 25.10.2022, 18:02:08

Sollten nicht auch die Russen ihr Scherflein zum Wiederaufbau beitragen? Darüber spricht kein Mensch.

olga64
olga64
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von olga64
als Antwort auf Syka vom 25.10.2022, 18:15:18
Sollten nicht auch die Russen ihr Scherflein zum Wiederaufbau beitragen? Darüber spricht kein Mensch.
geschrieben von Syka
Völllig richtig. Aber könnte man sich darauf aus heutigerSicht verlassen?
Und wenn Russland vermutlich sich in den nächsten Jahren dem Bankrott nähert - woher soll das Geld aus diesem Land kommen? Die Intelligenzja, also die gut ausgebildeten, jungen Menschen verlassen das Land und bauen sich anderswo eine Zukunft auf. In Russland werden dann die anderen bleiben müssen.
M.E. kann in Sofortmassnahmen für einen Wiederaufbau der Ukraine Russland aus heutiger Sicht nicht mit einbezogen werden. Olga
 
Syka
Syka
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RE: Wagenknecht nennt Grüne „gefährlichste Partei“
geschrieben von Syka
als Antwort auf olga64 vom 25.10.2022, 18:19:58

Solange sich Russland nur vermutlich dem Bankrott nähert und das auch nicht sofort, bleibt das Land in der Pflicht. Es hat weiterhin Bodenschätze und kann diese verkaufen.
Reparationszahlung nannte man diese Zahlungen nach früheren Kriegen.


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