Innenpolitik Vor 75 Jahren fand die Pogromnacht statt...
Re: Vor 75 Jahren fand die Progromnacht statt...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Was du schreibst in deinem Beitrag ist meistens auch meine Meinung, nur sehe ich den Hinweis auf die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen zwischen den 22. und 26. August 1992 gegen vietnamesische Vertragsarbeiter, nicht als DDR Schelte, die gab es ja nicht mehr, die hörte ja am 29.9.1990 auf zu existieren
Es war eher ein Hinweis darauf das solche Sachen jeder Zeit möglich sind.
Sicher diese Ausschreitungen waren nicht vom Staat gesteuert wie die Naziuntaten aber ich behaupte mal das diese Menschen auch bei den Nazis mitgemacht hätten und das nach 40 Jahren im sogenannten Sozialismus.
Was mich besonders betroffen machte war das tausende, man spricht von mindestens 3000 Menschen, Beifall klatschten und die Polizei sich teilweise zurückzog.
Es war eher ein Hinweis darauf das solche Sachen jeder Zeit möglich sind.
Sicher diese Ausschreitungen waren nicht vom Staat gesteuert wie die Naziuntaten aber ich behaupte mal das diese Menschen auch bei den Nazis mitgemacht hätten und das nach 40 Jahren im sogenannten Sozialismus.
Was mich besonders betroffen machte war das tausende, man spricht von mindestens 3000 Menschen, Beifall klatschten und die Polizei sich teilweise zurückzog.
Was du schreibst in deinem Beitrag ist meistens auch meine Meinung, nur sehe ich den Hinweis auf die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen zwischen den 22. und 26. August 1992 gegen vietnamesische Vertragsarbeiter, nicht als DDR Schelte, die gab es ja nicht mehr, die hörte ja am 29.9.1990 auf zu existieren@ Claude,
schade, dass Du die off topic Diskussion fortführst. Ich will sie deshalb wenigstens so benennen. Das Erstaunliche an Olgas und Brisalyras Texten war aber, dass die "Schuld" nicht in der gegenwärtigen Republik gesucht wurde, sondern bei FDJ und DDR. Deshalb war es tatsächlich der Versuch, das eigentliche Thema umzubiegen, die Schuld wieder "den anderen" zuzuschustern.
Du solltest Margits Text vielleicht zum zweiten Mal lesen.
Es sollte möglich sein, die Pogromnacht vor 75 Jahren zu diskutieren, ohne die DDR zum Hauptthema zu machen, die weder damals noch zu den Zeiten von Rostock-Lichtenhagen existierte!
karl
In diesem Thread wurde der Umgang der deutschen Bürger gescholten, der tatenlos zusah wie gezündelt, geprügelt und gemordet wurde, Margit, nicht die DDR!
Dass sich solche »Ereignisse«, nach der Nazizeit, wiederholten, die gerne von Menschen verschwiegen werden die sich Antifaschisten nennen, wieder unter tatenlosen Zuschauern, gehört sehr wohl in diesen Thread!
Ist sie nicht erstaunlich, diese Ruhe hier, nach dem Erwähnen der Ausschreitungen, so die offizielle Bezeichnung, von Rostock?
Die Bezeichnung »DDR-Schelte«, Margit, halte ich für mehr als unangemessen!
Brisalyra, du bist erst seit kurzer Zeit hier und hast dich anscheinend auch nicht in älteren Threads umgesehen.
Das Thema wurde schon sehr oft diskutiert, ich glaube zuletzt im September bei Schwarzes Brett, S.2 unter der Überschrift "Ich würde gerne auswandern" von Falstaff.
Dort hat Yuna z.B. einiges klargestellt.
Das Thema hängt wahrscheinlich den meisten hier allmählich zum Hals raus.
Gi.
Die Wiederholung eines völlig deplatzierten Textes macht es auch nicht besser. Karl
Leider kann ich Dir hier nicht zustimmen, Gillian! Weder die Reichspogromnacht noch die Geschehnisse von Rostock oder in irgend einem kleinen Kaff sollten aus der Erinnerung gestrichen werden. Gerade neuerliche Ausschreitungen zeigen, wie wichtig es ist, sie immer wieder zu thematisieren.
Clara
Clara
Das Thema hängt wahrscheinlich den meisten hier allmählich zum Hals raus.
Gi.
Nur denen, die auf Verdrängungs-Modus schalten, um für sich selbst vergessen zu können - klappt aber nicht dieses System. Olga
Für mich als Historikerin bleibt immer noch die Frage offen, wie der Einzelne (mit wenigen Ausnahmen) nach dem Erleben der Reichspogromnacht zum Alltag zurückkehren konnte und so weiterlebte, als ob die Welt in Ordnung sei.Genau darin, in der sensationslüsternen Teilnahmslosigkeit der Zuschauer, unterscheiden sich diese beiden Ereignisse eben nicht!
Margit
Ihr wisst sehr genau, dass sich mein Beitrag darauf, auf die gaffenden, teilnahmslosen „Zuschauer“ bezog, dass ich keineswegs, und auch mit keinem Wort, diese Ereignisse verglich oder gar relativierte.
Die Frage „Wo war der linke Widerstand, der sich den Antifaschismus immer so gerne an die Fahnen heftet“ ist gewiss auch von einer Historikerin und für beide Pogrome schwer zu beantworten!
Traurig ist wohl die Erkenntnis, dass solche Sauereien kaum von der zivilen Bürgerschaft, sosehr sie später auch johlen mag, aufgehalten wird, sondern nur von einer funktionierenden Staatsmacht! Das nämlich unterscheidet Beide!
Es ist der unangenehme "Balken im eigenen Auge", den man so gerne "übersieht", bei der gutmenschlichen Suche nach dem "Splitter im Auge" der Anderen, Olga!Das Thema hängt wahrscheinlich den meisten hier allmählich zum Hals raus.
Gi.
Nur denen, die auf Verdrängungs-Modus schalten, um für sich selbst vergessen zu können - klappt aber nicht dieses System. Olga
Traurig ist wohl die Erkenntnis, dass solche Sauereien kaum von der zivilen Bürgerschaft, sosehr sie später auch johlen mag, aufgehalten wird, sondern nur von einer funktionierenden Staatsmacht! Das nämlich unterscheidet Beide!
Vor 75 Jahren war es die "funktionierende" Staatsmacht die die Sauerei organisiert und koordiniert hatte.
Was meinst mit "dass solche Sauereien kaum von der zivilen Bürgerschaft, sosehr sie später auch johlen mag, aufgehalten wird". Inwiefern ist die Empörung über Sauereien wie ein "Johlen"? Wie Du siehst verstehe ich den Inhalt Deines Postings in keiner Weise.
Karl
Dein „Unverständnis“ kaufe ich Dir nicht ab!
Dem ersten Teil stimme ich, wie wohl jeder informierte Mensch, selbstverständlich zu!
Eine „Reichskristallnacht“ wäre ohne die Untätigkeit, ja, sogar Duldung bis zu Teilnahme oder gar Plünderungen, der Deutschen, so, wie im Eingangs-Post incl. Link, geschildert, nicht möglich gewesen!
Wieviel Glauben schenkst Du der heutigen „Empörung“, nachdem ein solcher „Anfang“ sich 1992, und wieder unter schweigendem, oder anfeuerndem Publikum, wiederholte?
Meine Frage nach dem fehlenden Widerstand ignorierst Du?
Nein, Karl, ich glaube Dir nicht!
Dem ersten Teil stimme ich, wie wohl jeder informierte Mensch, selbstverständlich zu!
Eine „Reichskristallnacht“ wäre ohne die Untätigkeit, ja, sogar Duldung bis zu Teilnahme oder gar Plünderungen, der Deutschen, so, wie im Eingangs-Post incl. Link, geschildert, nicht möglich gewesen!
Wieviel Glauben schenkst Du der heutigen „Empörung“, nachdem ein solcher „Anfang“ sich 1992, und wieder unter schweigendem, oder anfeuerndem Publikum, wiederholte?
Meine Frage nach dem fehlenden Widerstand ignorierst Du?
Nein, Karl, ich glaube Dir nicht!