Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen

Innenpolitik Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Der-Waldler vom 28.01.2024, 12:34:17
Lieber Waldler 
O.T. ist das ganz und gar nicht.
Die Reden, die gehalten wurden, fanden unterhalb des Rathauses
statt, direkt neben dem " Flammenengel ".
Dieser überragt den gesamten Kaiserplatz, so riesig ist er, unübersehbar.
Er soll an die Nacht des 14. November 1944 erinnern, als Düren restlos
zerstört worden ist.
Der letzte Redner bezog sich bei seinem " Nie wider " genau auf
diesen " Flammenengel " und erinnerte an besagte Zerstörung.
Zum Ende erwähnte er noch, dass heute ja auch der "Holocaustgedenktag" sei.
Danach lief  " kölsche junge könne bütze..."

Die Stadtverwaltung Düren hat nicht verhindern können, dass die
sog. " Gegendemo" auch auf dem Kaiserplatz stattfinden durfte.
Diese " Gegendemo " hat anscheinend eine Art Befürworter dort
sitzen.
Weißt du, wie das war, diese Leute so hautnah zu haben??
Nein, brauchst du nicht zu wissen, und ich will es hier nicht schreiben.

Nebenbetrachtung: Innerhalb unserer Kundgebung befanden sich
auch zahlreiche Leute der Identitären, Dürener Land ect., welche
uns mit ihren smart-phones photografierten.
Einige wurden von den Ordnern ermahnt.
Etliche Schilder wurden seitens der Ordner auch entnommen.

Das war nur ein Teil.

Habe jetzt noch die Nerven blank.

Vielen Dank, all ihr tollen Orgas. dieser Kundgebung auf dem Kaiserplatz !!

Anna


 
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Rispe

Ich habe gestern an der Demo in Düsseldorf teilgenommen und kann nur sagen: Es war überwältigend!
Unglaublich, wie viele Menschen (lt. Medienberichten bis zu 100.0000) sich durch die Stadt und dann über die Rheinbrücke auf die Rheinwiesen zubewegten, wo die große Abschlusskundgebung mit etlichen Rednern stattfand. Die Menschenschlange fand kein Ende, länger als eine Stunde mussten meine FreundInnen und ich warten, bis der Zug sich für uns in Bewegung setzte, nachdem die Spitze schon lange losgegangen war, woran man die Massen ermessen konnte.
Es war wunderbar, sich zwischen lauter Menschen zu befinden, die das gleiche Anliegen haben.
Und es wurde deutlich klar, dass wir, die Demokraten, in der Gesellschaft die Mehrheit sind und nicht die Minderheit, das sieht man ja auch an den vielen anderen Demos im Land. Und das wurde auch immer wieder auf Plakaten herausgehoben.
Unser Oberbürgermeister, ein CDU-Mann, hat eine sehr beeindruckende, tolle Rede gehalten. Eindeutig gegen rechts, gegen Antisemitismus, Ausgrenzung von Geflüchteten, Migranten und gegen Minderheiten.
Er hat eine ganz klare Sprache gesprochen ohne Geschwurbel und Uneindeutigkeiten oder Relativierungen und Verharmlosungen. Und er hat nicht gesagt, die Ampel oder eine falsche Flüchtlingspolitik oder die „selbstgerechten Immerguten“ würden die AFD-Wähler dahin treiben, diese Faschistenpartei zu wählen. Ganz im Gegenteil, er hat gemahnt, uns an früher zu erinnern und daran zu denken, wie es damals dazu kam, und dass wir nie wieder durch Untätigkeit, Gleichgültigkeit, Verharmlosungen, Relativierungen etc. dazu beitragen, dass so etwas noch einmal passiert. „Nie wieder ist jetzt“, war das Motto“. Das stand auch auf vielen Plakaten.

Danke, Herr Keller! Das hat gut getan. Ich war ich unter Leuten, zu denen ich mich zugehörig fühlen konnte und bei denen ich mich ganz und gar wohl gefühlt habe. Andere Reden habe ich nicht gehört, weil durch die Länge des Zuges einige schon vorbei waren, als wir auf der Wiese ankamen.
Hier ein Link: Eine beeindruckende Verteidigung der Demokratie

Zitat:
„Die bundesweiten Demonstrationen sind ein starkes Zeichen für eine lebendige Demokratie. Jeder kann ihnen Taten folgen lassen: am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft eintreten gegen den Alltags-Rassismus, auf Häme gegen „die Politiker“ verzichten - und bei der nächsten Wahl eben nicht den Rechtspopulisten auf den Leim gehen. Deutschland hat dicke Bretter zu bohren, von Demografie bis Klimakrise - doch die AfD bietet keine Lösung an. Deutschland profitiert wie kein anderes Land von der EU, ohne Menschen mit Migrationshintergrund wäre unser Gesundheitswesen längst kollabiert. Demokratie ist mühsam, aber sie lohnt sich.“

Auch die Tagesschau hat einen guten Bericht darüber geschrieben: Demonstration gegen die AfD mit vielen Pappschildern Demos gegen Rechtsextremismus - Der Protest geht weiter

Tina1
Tina1
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RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Tina1

Im Umfragehoch trotz Massendemos: Was zieht Menschen zur AfD? | ARD-Presseclub

Es diskutieren:
Anette Dowideit, Stellv. Chefredakteurin, Correctiv
Sabine Rennefanz, Freie Journalistin und Kolumnistin
Stephan-Götz Richter, Herausgeber, The Globalist und Direktor, Global Ideas Center Heinrich Wefing, Ressortleiter Politik, Die Zeit


"Die “Correctiv”-Recherche über ein Geheimtreffen von Rechtsradikalen und AfD-Politiker:innen über die “Remigration” von Menschen mit Einwanderungsgeschichte hat etwas losgetreten in diesem Land: Seither gehen Hunderttausende auf die Straße, um gegen die wachsende Gefahr von Rechtsextremismus zu demonstrieren. Man kann den Eindruck gewinnen: Die Mitte sei wach geworden, so wie es Verfassungsschutzpräsident Haldenwang gefordert hat.

Parallel dazu gibt es aber eine andere Entwicklung: In Sachsen, wo in diesem Jahr der Landtag neu gewählt wird, erlebt die AfD ein neues Umfragehoch. Wie passen beide Entwicklungen zusammen? Was zieht Wähler:innen immer stärker zur AfD, obwohl sich gleichzeitig öffentlich so viele Menschen wie noch nie von der Partei abgrenzen? Sind die AfD-Anhänger:innen überhaupt noch durch journalistische Recherchen, Massen-Demos und staatliche Institutionen zu erreichen? "

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Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Rispe vom 28.01.2024, 13:15:20
Demo Df. 27.1.24.jpg
Menschenrechte statt rechte Menschen.jpg
Anna842
Anna842
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RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Anna842
Das habe ich vergessen zu erwähnen: Ich habe etliche gesehen, die
ein Button an ihrer Kleidung angebracht hatten.
Darauf war entweder die Zahl  18  oder die Zahl 88 zu sehen.
Aber auch das Lambda-Zeichen.
Werde mich jetzt mal anderweitig umhören, bei Leuten, die auf
einer dieser Demos waren.
Mal in Erfahrung bringen, ob sie ähnliches beobachtet haben.
Düren wird ja diesbezüglich nicht Alleinvertreter gewesen sein.
Vorausgesetzt, sie wissen überhaupt, was diese beiden Zahlen
sagen.

Anna
Edita
Edita
Mitglied

RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Edita

Rechtsextreme Codes


“88“ – Steht für zweimal den achten Buchstabe im Alphabet (H). „88“ ist in der rechtsextremen Szene das Synonym für den verbotenen Hitlergruß, da "Heil Hitler" zweimal mit dem achten Buchstaben des Alphabets beginnt. „88“ findet als bekanntester Code der rechtsextremen Szene weltweite Verwendung. Allerdings ist seine Bedeutung in der Öffentlichkeit so gut bekannt, dass sie diesen Code nicht mehr bedenkenlos nutzen können. In einschlägigen Kreisen finden deshalb inzwischen auch Begrüßungs- und Verabschiedungsformeln wie „2x44“ als Ersatz für „88“ Verwendung.

„18“ – Steht als Chiffre für den ersten (A) und den achten Buchstaben (H) im Alphabet. „AH“ steht als Synonym für Adolf Hitler. Die „18“ wird gerne als Motiv genutzt, beispielsweise auf T-Shirts mit Aufschriften wie „Division 18“ oder „18 – OLD SCHOOL RASCIST“ (= „Adolf Hitler – Rassist alter Schule“) 



Edita

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Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Rispe vom 28.01.2024, 13:16:58
Liest sich wie eine Art " Wohlfühlprogramm ", welches soooo
gut tut.
Rechtsextremistisches Gedankengut ist weit in der Gesellschaft
verbreitet. Daraus entsteht zum Beispiel der sog. Alltagsrassismus.
Aber nicht nur dieser.

" Jetzt können wir herausfinden was WIR anstelle unserer Großeltern
getan hätten!  "

Was für eine Parallelisierung soll das denn sein?

Sie hätten besser daran getan, ihre Großeltern mal zu befragen, was
sie getan haben und warum sie eigentlich nicht zu einer dieser zahlreichen Großdemos gegangen sind.

Oder warum sie, nachdem sie dieses Inferno mit angerichtet haben, danach
nicht mal als Zeitzeugen in die Schulen gegangen sind, um den
Nachwuchs aufzuklären, damit  das nie wieder passiert.

Auch auf der Seite der Täter/Täterinnen gab es massenweise
Zeitzeugen, nicht nur auf der jüdischen.
Aber man hat es denen überlassen, man selber hat ja von nichts gewusst.

Anna
Anna842
Anna842
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RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Edita vom 28.01.2024, 14:03:07
Was soll denn jetzt diese " Aufklärung "?
Entweder man weiß es oder nicht.
Allen, die es nicht wissen, wäre dies auf einer Demo gar nicht aufgefallen.
Selbst die Freundin, die mit mir war, wusste es nicht und hat es
deswegen auch nicht gesehen.
Manch ein junger Mann hatte auch eine Jacke an mit seiner
Lieblingsband drauf. Ein Fan....

Anna
Edita
Edita
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RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Edita
als Antwort auf Anna842 vom 28.01.2024, 16:38:13

Bist Du gegen „diese Aufklärung“, wenn ja - warum denn???


Edita

Rispe
Rispe
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RE: Viele große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus/AfD - Zigtausende auf den Straßen
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 28.01.2024, 16:42:56

Anna findet grundsätzlich immer Haare in der Suppe. Wenn Demonstranten ein Schild hochhalten : "Jetzt können wir herausfinden, was wir anstelle unserer Großeltern getan hätten", dann kann sie das nicht einfach mal so stehen lassen und sich freuen. Dann muss sie denen unterstellen, sie hätten keine Fragen gestellt, oder sie fragt, „warum sie eigentlich nicht zu einer dieser zahlreichen Großdemos gegangen sind“, obwohl sie das Schild gerade in der Großdemo hochgehalten haben.
Hauptsache, sie kann andere diskreditieren, egal wie. Wie verbittert muss ein Mensch sein, der jeden Anlass dazu sucht, andere immer nur herunterzumachen? Hier konnte man sich wirklich mal freuen über die jungen Leute, die geschichtsbewusst sind und nicht wieder weggucken wollen.
Ich antworte Anna schon lange nicht mehr. So ein Level werde ich nicht weiter bedienen.
 


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