Innenpolitik Verantwortung übernehmen
Bisher habe ich keine Gedanken daran verschwendet, dass der gesamte Vorstand der Grünen an den Stühlen kleben könnte. Das scheint nicht so zu sein.
Beachtenswert ist meiner Meinung nach der Unterschied zwischen grüner Parteipolitik und der Politik der grünen Minister.
Eine "Neuausrichtung" hängt natürlich auch immer an Gesichter / Personen. Ich hielt die Wahl der beiden Parteivorsitzenden nie für besonders glücklich, aber der aktuelle Absturz lag m.E. nur zum Teil an dem Führungsduo ... trotzdem: Respekt!Ich stimme dir in vielen Dingen zu, nur dem "fett gedruckten" nicht, denn einen Wohlstandsverlust haben wir bereits, wir teilen! Die Energie wurde auch als Folge der Transformation teuerer, es hat nicht nur mit dem Krieg zu tun, mit der Industrie geht es bergab, Lebensmittel wurden teuerer, wohnen wird langsam unbezahlbar, jeder der ein normales Einkommen hat, spürt es auf seinem Konto. Es ist schon lange ein umdenken im Konsumverhalten vorhanden, viele, auch ich versuchen selbst etwas dafür zu tun, damit möglichst wenig CO2 frei gesetzt wird oder keine wertvollen Ressourcen unnütz verbraucht werden. Bei vielen bleibt das Auto öfter stehen. oder. wurde abgeschafft. Das alles hat mit mehr oder weniger freiwilligen Verzicht zu tun.
Es wurden ja hinreichend Baustellen in Richtung Klimaneutralität aufgezeigt: im Verkehrssektor, Baubereich, Energiepolitik oder auch Ernährung und Landwirtschaft. Aber es braucht sich niemand einbilden, dass dies alles vollständig ohne Wohlstandsverlust zu realisieren ist ... und genau das ist der Punkt, wo anderen mit einer regelrechten Blutgrätsche dazwischen gehen. Die Illusion, dass der gesellschaftlich notwendige Umbau ohne Reibungsverluste vor sich gehen kann, wird so ständig hoch gehalten.
Aber wir sehen ja auch, wie sich namhafte Unternehmen in anderen Ländern niederlassen, da wo eben die Kosten niedriger sind. Kapital ist eben sehr flüchtig ... Autos zusammen bauen kann man dort eben auch.
Es sind bei den GRÜNEN Fehler passiert, die Migrationspolitik gehört dazu. Aber man muss auch sehen, dass unsere Gesellschaft oft einfach nicht mitmachen will, von global will ich erst gar nicht anfangen.
Ich denke, der Absturz in der Wählergunst könnte sogar noch weiter gehen ... bis hin zu Zahlen, wie sie in Joschka Fischers Zeiten üblich waren, eben bis zum grünen, harten Kern.
Klimapolitik kann man ja nicht national denken, diese kann nur wirkungsvoll im globalen Maßstab umgesetzt werde ..., dabei geht es nicht ohne eine Teilung des Wohlstandes. Merkt man davon irgendetwas? Nein, nicht einmal in vorsichtigen Ansätzen!
Ich wünsche den GRÜNEN wieder viel Erfolg! Man liest ja das Tarek Al-Wazir aus Hessen nach Berlin will ... möglicherweise ist er ein Thema.
MarkusXP
Das ist meine Sicht der Dinge, viele. schreiben wie du, vom teilen unseres Wohlstandes, nur benennt niemand genauer, was mit Abgeben oder teilen verbunden oder gemeint ist.
"Transformation leitet sich vom lateinischen Wort „transformare“ ab, was so viel wie „umformen“ heißt. Der Begriff steht für einen grundlegenden Wandel, so die Definition. In der Praxis findet genau dieser „grundlegende Wandel“ in der Wirtschaft bereits statt."
Granka
..............Die wichtigste Ziele - sprich Energiewende, Frieden schaffen ohne Waffen und Umweltschutz - wurden mehr oder weniger in den Sand gesetzt, aus unterschiedlichsten Gründen - nicht immer selbst verschuldet. Ersatzweise haben ideologische Teile der Partei ihre Steckenpferdchen hemmungslos ins Spiel bringen können: Gendern, jährliche Geschlechtsumwandlung, etc .... das kann bei der Mitte der Bevölkerung nur Frust auslösen.
Die Grünen haben streckenweise ihre Ziele hintenangestellt, weil es für das Wohl Deutschlands nötig war
Mal sehen…
Die Möglichkeit des Abwählens hat in die Sackgasse geführt ...
wir brauchen eine realistische Politik, fernab von Diskussionen über Parteiverboten, Populismus, Diffamierungen etc.
Mareike
Mit dieser Personalie war kein Staat zu machen.
Mal ganz schüchtern gefragt: mit welcher Personalie meinst Du denn, dass man bzw. die Grünen (oder auch anderen Parteien) "Staat" machen könnten ?
Ein Autofahrer kann nochso gut sein mit seinen Fahrkünsten. Es nützt aber wenig bis nichts, wenn er nicht weiß, wohin die Reise gehen soll. Langfristig, dann etappenweise, er fahren soll
Die Umprogrammierung vom Navi hat nicht geklappt ...
Von einem, am Stuhl kleben bleiben wollen, ist nicht die Rede.
Es geht um eine mögliche politische Neuausrichtung und deren Folgen.
Von einem, am Stuhl kleben bleiben wollen, ist nicht die Rede.
Es geht um eine mögliche politische Neuausrichtung und deren Folgen.
Tja - die gelingt eben nur wenn niemand am Stuhle klebt, aber das schrieb ich eh schon!
Ein „altes“ Gesicht nur in neue Kleider zu stecken macht keinen neuen Menschen mit neuen Ideen und dazu gehöriger Überzeugungskraft!
Edita
Die wichtigste Ziele - sprich Energiewende, Frieden schaffen ohne Waffen und Umweltschutz - wurden mehr oder weniger in den Sand gesetzt, aus unterschiedlichsten Gründen - nicht immer selbst verschuldet.Ja, ganz richtig, das waren einst - lang , lang ist's her - die Kernkompetenzen der Grünen. Das warum sie Partei wurden, das wofür sie standen und von rund einem fünftel der Wähler gewählt wurden.
Dieses Profil ist weg, und mit ihnen die dazugehörenden Wähler. Die 'Ersatzwähler', die sich als 'liberale Moderne' wohlfühlen, die Marie-Luise Beck und Fücks als Hof-Berater brauchen, sind nicht zahlreich genug, um den Abgang der Alt-Grünen zu kompensieren.
Neben den Zielen fehlt es ja auch am Management, am Professionalismus wie sich am deal zeigt, um die Grünen Stimmen für von der Leyen zu geben, vdL diesen deal aber nicht einhält. Da ist dann Grün sein = naiv sein (in der Ampel konnte man das 'Umkippen' der Grünen ja auch miterleben ...)
Ob es am jetzigen Vorstand lag, dass die Grünen sich der 5 % Schwelle nähern (oder unterschreiten) ? Ich glaube nicht, er verwaltet doch eher das Parteigeschäft, setzt aber keine 'langfristigen strategischen Ziele'.
So verstanden, sehe ich nicht, wofür sie "Verantwortung" wahrnehmen wollen wie Lang meint :" Jetzt ist nicht die Zeit, um am Stuhl zu kleben - jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen."
Der Vorstand hat doch nicht einen 'Neustart' verhindert bzw. jetzt erleichtert.
Ich verstehe den Rücktritt eher als Ausdruck von hilfloser Aussichtslosigkeit und daher als Resignation, im Sinne eines "wir wissen doch auch nicht wie es weitergehen soll".
Anders gesagt, die haben jetzt einfach den "Bettel " hingeschmissen. Was man verstehen kann.
Die Zeit bis zum Parteitag im November ist doch viel zu kurz , um einen 'Neustart' zu beschließen, das wärte doch nur ein schnell hingekritzeltes Programm-Papierchen, aber kein Neuguß einer grünen, wohltönenden Glocke.
Aber vielleicht gelingt ja dem Militärtechniker Anton Hofreiter der Sprung in den Vorstand ???
eher das "Eintippen" des Ziels, das nicht klaappen kann, wenn man den Zielort nicht buchstabieren kann ...😲 😉Die Umprogrammierung vom Navi hat nicht geklappt ...
Ich denke in der Tat, dass ein Umformen unserer Gesellschaft erforderlich ist ... zumindest wenn wir möchten, dass in 100 Jahren noch immer eine Gesellschaft einen lebenswerten Planeten vorfindet. Aber dann sind unsere Ur-Enkel wahrscheinlich schon nicht mehr auf dieser Welt, ein persönlicher Bezug zur Gegenwart wird also immer schwerer zu finden sein.
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"Transformation leitet sich vom lateinischen Wort „transformare“ ab, was so viel wie „umformen“ heißt. Der Begriff steht für einen grundlegenden Wandel, so die Definition. In der Praxis findet genau dieser „grundlegende Wandel“ in der Wirtschaft bereits statt."
Granka
Wir leben in einem kapitalistischen System, welches nur über Wachstum funktioniert, ja, funktionieren kann. Ein "Schrumpfen" ist da nicht vorgesehen ... ich wüsste auch nicht wie das funktionieren sollte. Also in unserem aktuellen Wirtschaftssystem ist Rückgang an Wohlstand und in der Folge globales Teilen nicht vorgesehen.
Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass unser demokratisches System, zumindest so, wie es aktuell aufgebaut ist, den Herausforderungen der Zukunft genügen kann. Jede Stimme hat das gleiche politische Gewicht, es muss immer eine Mehrheit gefunden werden ... obwohl wir alle wissen, dass diese auch in ihrer Einschätzung falsch liegen kann ( die Minderheit natürlich auch! )
Die Wissenschaft kann 100x ausführen, dass gewaltige Umstellungen in der Gesellschaft unvermeidlich sich, wenn wir nicht in einer Katastrophe enden wollen. Die politischen Akteure wollen wieder gewählt werden, die Parteien ebenfalls, da ist Vorsicht geboten, was man sagt oder besser nicht sagt. Kommt doch einer mal und deutet unangenehme Tatsachen an, wie es wirklich aussieht, dann ist die "große Stunde" der Opposition ...
Kurzum: ohne eine gewaltige Transformation können m.E. die großen Notwendigkeiten in der Welt nicht realisiert werden.
MarkusXP