Innenpolitik Vater holt Kinder aus "Ghetto-Klasse"
In unserer Lokalzeitung fand ich heute einen Artikel, der das Dilemma deutlich zeigt, in dem sich Eltern heute oft befinden. Ein Vater meldete seinen Nachwuchs an einer Schule ab und an einer anderen Schule an. Die Schule hatte sich geweigert, seine Kinder aus einer Klasse mit einem erheblichen Anteil von Kindern aus Migrantenfamilen in eine andere Klasse wechseln zu lassen.
Tatsache ist, dass sich Eltern (nicht nur im hiesigen Raum) vermehrt dagegen zur Wehr setzen, wenn ihre eigenen Kinder in Klassen eingestuft werden, die einen sehr hohen Anteil von Kindern mit schlechten Sprachkenntnissen oder aus sozial schwachen Familien aufweisen. Die Argumente sind – von Ausnahmen abgesehen – nicht ideologischer Natur, sondern man sorgt sich darum, dass das Unterrichtsniveau in solchen Klassen nicht gut ist und dass die eigenen Kinder deshalb nicht so gefördert werden, wie man es erwartet.
Wie steht ihr dazu? Ist die Reaktion des Vaters verständlich? Sollten Schulen sich nicht grundsätzlich darum bemühen, "Ghetto-Klassen" durch eine andere Verteilung der Schüler zu vermeiden?
Lalelu
Tatsache ist, dass sich Eltern (nicht nur im hiesigen Raum) vermehrt dagegen zur Wehr setzen, wenn ihre eigenen Kinder in Klassen eingestuft werden, die einen sehr hohen Anteil von Kindern mit schlechten Sprachkenntnissen oder aus sozial schwachen Familien aufweisen. Die Argumente sind – von Ausnahmen abgesehen – nicht ideologischer Natur, sondern man sorgt sich darum, dass das Unterrichtsniveau in solchen Klassen nicht gut ist und dass die eigenen Kinder deshalb nicht so gefördert werden, wie man es erwartet.
Wie steht ihr dazu? Ist die Reaktion des Vaters verständlich? Sollten Schulen sich nicht grundsätzlich darum bemühen, "Ghetto-Klassen" durch eine andere Verteilung der Schüler zu vermeiden?
Lalelu
Re: Vater holt Kinder aus "Ghetto-Klasse"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
es gibt leider wohngebiete, wo tatsächlich die deutschen kinder in der starken
minderheit sind. das ist dann in den kindergärten bereits ein problem.
wenn ich noch schulpflichtige kinder hätte, würde ich bis sonstwohin
fahren, damit sie eine schule besuchen könnten, die meinen erwartungen
gerecht werden würde.
ich glaube, das ist man seinen kindern schuldig, sich um bestmögliche
qualität zu bemühen.
schließlich sollen sie ausgebildet und gefordert und gefördert werden,
nicht einfach nur aufbewahrt.
nicht umsonst geben vermehrt eltern mit finanziellen möglichkeiten ihre
kinder in internate.
Also von mir aus könnte der Vater sein Kind dort einschulen, wo es ihm passend erscheint.
Aber vielleicht sollte er mit der Schule gleich vereinbaren, dass keine Kinder aus sozial schwachen,
sprich armen Elternhäusern oder gar aus Migrantenfamilien aufgenommen werden.
Sonst verfolgt ihn sein Problem.
Senhora
Aber vielleicht sollte er mit der Schule gleich vereinbaren, dass keine Kinder aus sozial schwachen,
sprich armen Elternhäusern oder gar aus Migrantenfamilien aufgenommen werden.
Sonst verfolgt ihn sein Problem.
Senhora
Eigentlich ist es ein riesiges Problem, so zerfranst zu sein.
Auf der einen Seite will in allem versucht werden, den ständigen Beteuerungen, ein Land der Integration von Migranten zu sein, gerecht zu werden, auf der anderen Seite denkt natürlich jeder an sein eigenes Wohl.
Es ist nun mal klar, dass Lehrer auf Kinder mit Migrationshintergrund in den Grundschulen ganz besonders eingehen müssen, denn schließlich haben sie ja die Aufgabe, ein gewisses Klassenziel (Leistung betreffend) zu erreichen. Dass der Lehrstoff irgendwie hinten nachhängt, wenn erst mal Deutsch beigebracht werden muss, dann ist es logisch, dass Kinder, die Deutsch als Muttersprache haben, unterfordert sind.
Ich für mein Dafürhalten würde es schon begrüßen, wenn z.b. in den ersten zwei Klassen der Grundschule Kinder aus Migrantenfamilien zusammen unterrichtet werden würden , so wäre eine Förderung der deutschen Sprache weit effektiver und dann erst ab der dritten Grundschulklasse die Migrationskinder in gemischte Klassen zu integrieren. Diese würden dann sich nicht zurückgesetzt oder gehänselt fühlen und sind auch fähig, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu verstehen und dem Vortrag des Lehrers zu folgen,
Was ich allerdings nicht verstehen kann, wenn man von sozial schwachem Hintergrund von Kindern spricht. Da sind ja auch Kinder aus deutschen Familien gemeint. Ehrlich gesagt, ich finde das als eine Beleidigung den Kindern gegenüber, denn viele gescheite Köpfe geben heute gerne zu, aus sozial schwachem Milieu gekommen zu sein. Es liegt da am Lehrer, das Potential der Kinder zu erkennen und auch zu fördern, selbst wenn sie aus sozial schwachen Familien kommen.
Die großen Töne von Integration etc. werden grad jetzt z.b. in diesem Fall durch die angeblich besseren Schichten ad absurdum geführt. Selbstgefällig kommt es mir vor – ach ja, ich bin ja so gut und ich bin für die Integration, aber mein Umfeld soll das ja nicht tangieren
bongoline
Auf der einen Seite will in allem versucht werden, den ständigen Beteuerungen, ein Land der Integration von Migranten zu sein, gerecht zu werden, auf der anderen Seite denkt natürlich jeder an sein eigenes Wohl.
Es ist nun mal klar, dass Lehrer auf Kinder mit Migrationshintergrund in den Grundschulen ganz besonders eingehen müssen, denn schließlich haben sie ja die Aufgabe, ein gewisses Klassenziel (Leistung betreffend) zu erreichen. Dass der Lehrstoff irgendwie hinten nachhängt, wenn erst mal Deutsch beigebracht werden muss, dann ist es logisch, dass Kinder, die Deutsch als Muttersprache haben, unterfordert sind.
Ich für mein Dafürhalten würde es schon begrüßen, wenn z.b. in den ersten zwei Klassen der Grundschule Kinder aus Migrantenfamilien zusammen unterrichtet werden würden , so wäre eine Förderung der deutschen Sprache weit effektiver und dann erst ab der dritten Grundschulklasse die Migrationskinder in gemischte Klassen zu integrieren. Diese würden dann sich nicht zurückgesetzt oder gehänselt fühlen und sind auch fähig, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu verstehen und dem Vortrag des Lehrers zu folgen,
Was ich allerdings nicht verstehen kann, wenn man von sozial schwachem Hintergrund von Kindern spricht. Da sind ja auch Kinder aus deutschen Familien gemeint. Ehrlich gesagt, ich finde das als eine Beleidigung den Kindern gegenüber, denn viele gescheite Köpfe geben heute gerne zu, aus sozial schwachem Milieu gekommen zu sein. Es liegt da am Lehrer, das Potential der Kinder zu erkennen und auch zu fördern, selbst wenn sie aus sozial schwachen Familien kommen.
Die großen Töne von Integration etc. werden grad jetzt z.b. in diesem Fall durch die angeblich besseren Schichten ad absurdum geführt. Selbstgefällig kommt es mir vor – ach ja, ich bin ja so gut und ich bin für die Integration, aber mein Umfeld soll das ja nicht tangieren
bongoline
wollen wir mal ehrlich sein , natürlich sollten solche getthoklassen oder schulen vermieden werden , aber es gibt sie ...leider genug.
ich habe an mir festgestellt , natürlich müsste ich mich eigentlich dafür schämen , das meine immer wieder betonte sachlichkeit und tolleranz , meist dann ins schwanken gerät wenn es um meine familie geht. ich würde auch versuchen mein kind aus einem kindergarten oder einer schulklasse heraus zu holen wo der ausländeranteil bei teilweise über 80 prozent liegt . ich würde auch meinen töchtern dringendst abraten und viele schlaflose nächte verbingen , wenn sie einen streng gläubigen muslim als partner wählen würden.
und ist zwar ceossposting jetzt , aber ich würde auch nicht so gaaaaaanz glücklich sein ein lager mit sinti oder roma neben meinem grundstück zu haben . auch wenn ich der meinung bin das den menschen das jahrhunderte lange recht zu lagern wenn sie durch europa wandern , nicht verwährt werden darf. allerdings darf man aber auch deren einstellung zur jeweiligen gesetzeslage der länder nicht vergessen , und müsste dann aufkommende probleme unbürokratisch lösen.
es müssen meiner meinung nach immer zwei seiten gesehen werden , die der gäste aber auch die der gastgeber . da muss gegenseitige tolleranz sein. aber bring die im grenzfall auf wenn es um dein eigenes kind geht.
multikulti leben ist nicht immer einfach ! das reden darüber ist einfacher.
jutta
ps hab mich jetzt auf keinen vorschreiber bezogen , einfach nur drangehängt.
wenn ich mir so manchen beitrag im fernsehen ansehe, dann müssen doch in vielen klassen schon die deutschen kinder um anerkennung kämpfen. viele der ausländischen mitbürger sind doch garnicht bereit sich zu integrieren und beharren auf ihre kultur und ehre. nachgefragt konnte ein kurdischer schüler aber nicht erklären was für ihn ehre bedeutet. solche eltern sollten erst einmal lernen unsere kultur - wir haben auch eine - zuverstehen.
Aus meiner Sicht hat der Vater vollkommen richtig gehandelt, schließlich ist er es ja, der für das Wohl seiner Kinder zuständig ist. Und wenn er nachvollziehbare Bedenken hinsichtlich der zu erwartenden Lernergebnisse seines Kindes hat, dann verstehe ich nicht, weswegen die Schulleitung so sperrig ist, und sich gegen einen Wechsel von der "b"-Klasse in die "c"-Klasse derartig sträubt, und den Vater damit geradzu zwingt, die Schule zu wechseln.
Noch abartiger aber ist die Wortwahl im Brief der Schule an die Eltern, und die quasi-Verleumdung des Vaters als ausländerfeindlichen Rassisten.
Noch abartiger aber ist die Wortwahl im Brief der Schule an die Eltern, und die quasi-Verleumdung des Vaters als ausländerfeindlichen Rassisten.
Re: Vater holt Kinder aus "Ghetto-Klasse"
... und beharren auf ihre kultur und ehre. nachgefragt konnte ein kurdischer schüler aber nicht erklären was für ihn ehre bedeutet. solche eltern sollten erst einmal lernen unsere kultur - wir haben auch eine - zuverstehen.
Nun meinerseits nachgefragt: kannst du spontan erklären was für dich Ehre ist?
Ich nicht! In fast jeder Kultur, unterscheiden sich die Inhalte für diesem Begriff. Sogar die so genannten Ehrenmorde, beziehen sich ja auf diesem ethischen Begriff.
Zu dem großen Anteil an Ausländern in einer Klasse oder in einem Kindergarten: mein jüngstes Enkelkind Mathias, ist in einem solchen Kindergarten.
Vorzüglich geleitet und mit guten Erzieherinnen, hat er auch Dank des Kindergartens in diesem Jahr sehr Vieles gelernt.
Miriam
Re: Vater holt Kinder aus "Ghetto-Klasse"
Für mich überhaupt keine Frage, daß ich mein Kind aus einer solchen Klasse genommen hätte, und wie dumm und unausgegoren sind doch die Anschuldigungen der Schulleitung, dann mal eben schnell eine Rassistin aus mir zu machen. Das entlockt mir ein müdes Lächeln.
Zur Zeit ist doch hier in good old Germany vieles in Aufruhr, jetzt mal ran Ihr Experten und Lösungen präsentiert, wie mit Migrantenkindern ohne oder nur mit sehr mangelhaften Deutschkenntnissen umzugehen ist, um auch ihnen auf die Sprünge zu helfen.
Mir scheint der Vorschlag, für diese Kinder gesonderte Klassen einzurichten, sehr vernünftig zu sein. Das Argument, es kämen evtl. zu wenig Kinder einer Altersklasse zusammen, ist schnell zu entkräften.
Ich schlage vor, wie anno dunnemals dann Jahrgänge eins bis vier zusammenzulegen, das müßte wohl eine Klassenstärke ergeben, und der Lehrstoff käme allen Kindern dieser Klasse zugute. Zwei Lehrkräfte für eine solche Klasse als Standard. Dabei nicht vergessen, den Eltern klarzumachen, daß ihre Kinder ebenso am Schwimm- und Turnunterricht teilzunehmen haben, weil das deutsche Schulgesetz das vorsieht und genauso an den jährlichen Klassenfahrten.
Witara ich empfinde ebenso und das ist absolut kein Grund, sich mit Mea culpa, mea culpa an die Brust zu schlagen. So wie dieser "beanstandete Vater" sein Kind aus der Klasse nahm, hätte ich es ebenfalls getan.
Es ist ja so einfach, aus der Postition derer zu argumentieren, die Migranten-Probleme nicht vor der Haustür oder in der Nachbarschaft haben. Aber ich kenne Viertel in meiner Stadt, wo die Einheimischen schier verzweifeln und als Konsequenz den Stadtteil wechseln. Und ich kann das sehr gut verstehen.
Medea.
Zur Zeit ist doch hier in good old Germany vieles in Aufruhr, jetzt mal ran Ihr Experten und Lösungen präsentiert, wie mit Migrantenkindern ohne oder nur mit sehr mangelhaften Deutschkenntnissen umzugehen ist, um auch ihnen auf die Sprünge zu helfen.
Mir scheint der Vorschlag, für diese Kinder gesonderte Klassen einzurichten, sehr vernünftig zu sein. Das Argument, es kämen evtl. zu wenig Kinder einer Altersklasse zusammen, ist schnell zu entkräften.
Ich schlage vor, wie anno dunnemals dann Jahrgänge eins bis vier zusammenzulegen, das müßte wohl eine Klassenstärke ergeben, und der Lehrstoff käme allen Kindern dieser Klasse zugute. Zwei Lehrkräfte für eine solche Klasse als Standard. Dabei nicht vergessen, den Eltern klarzumachen, daß ihre Kinder ebenso am Schwimm- und Turnunterricht teilzunehmen haben, weil das deutsche Schulgesetz das vorsieht und genauso an den jährlichen Klassenfahrten.
Witara ich empfinde ebenso und das ist absolut kein Grund, sich mit Mea culpa, mea culpa an die Brust zu schlagen. So wie dieser "beanstandete Vater" sein Kind aus der Klasse nahm, hätte ich es ebenfalls getan.
Es ist ja so einfach, aus der Postition derer zu argumentieren, die Migranten-Probleme nicht vor der Haustür oder in der Nachbarschaft haben. Aber ich kenne Viertel in meiner Stadt, wo die Einheimischen schier verzweifeln und als Konsequenz den Stadtteil wechseln. Und ich kann das sehr gut verstehen.
Medea.
Mir scheint der Vorschlag, für diese Kinder gesonderte Klassen einzurichten, sehr vernünftig zu sein. Das Argument, es kämen evtl. zu wenig Kinder einer Altersklasse zusammen, ist schnell zu entkräften.(Medea)
Das ist eine gute Lösung für die ersten beiden Schuljahre. Da Kinder enorm schnell eine Fremdsprache (deutsch) lernen, werden sie dann während der weiteren Schuljahre kaum Schwierigkeiten haben. Das Schöne ist ja auch, dass Kinder von sich aus zunächst überhaupt keine Vorurteile haben, was Aussehen, Hautfarbe etc. betrifft, und die Ressentiments nur über die Erwachsenen erfolgen.
Noch besser, die Kinder kämen schon mit guten Deutschkenntnissen in die Schule, was Aufgabe der (Pflicht) Kindergärten wäre und hoffentlich bald kommt.
Wenn Sprachprobleme wegfallen, und die Schule noch integrierend einwirkt, werden auch viele andere Probleme zu lösen sein.
Schon vor Jahrzehnten wurde in Baden-Württemberg so gehandelt. Damals arbeiteten viele Gastarbeiter in dem Bundesland, besonders Italiener, Jugoslawen, Griechen, auch Türken. Alle Altersstufen bekamen wöchentlich gemeinsam mehrere Stunden Deutschunterricht, ansonsten wurden sie mit deutschen Schülern zusammen unterrichtet.
Im aktuellen Fall allerdings kann ich die Entscheidung des Vaters nach vollziehen.
Wenn in einem Stadtteil 80% Ausländer oder Migranten wohnen, kann man nicht einfach anders verteilen, es sei denn, viele dieser Kinder müssten in einem anderen Stadtteil zur Schule gehen, was nicht erzwungen werden kann.
Clara
Das ist eine gute Lösung für die ersten beiden Schuljahre. Da Kinder enorm schnell eine Fremdsprache (deutsch) lernen, werden sie dann während der weiteren Schuljahre kaum Schwierigkeiten haben. Das Schöne ist ja auch, dass Kinder von sich aus zunächst überhaupt keine Vorurteile haben, was Aussehen, Hautfarbe etc. betrifft, und die Ressentiments nur über die Erwachsenen erfolgen.
Noch besser, die Kinder kämen schon mit guten Deutschkenntnissen in die Schule, was Aufgabe der (Pflicht) Kindergärten wäre und hoffentlich bald kommt.
Wenn Sprachprobleme wegfallen, und die Schule noch integrierend einwirkt, werden auch viele andere Probleme zu lösen sein.
Schon vor Jahrzehnten wurde in Baden-Württemberg so gehandelt. Damals arbeiteten viele Gastarbeiter in dem Bundesland, besonders Italiener, Jugoslawen, Griechen, auch Türken. Alle Altersstufen bekamen wöchentlich gemeinsam mehrere Stunden Deutschunterricht, ansonsten wurden sie mit deutschen Schülern zusammen unterrichtet.
Im aktuellen Fall allerdings kann ich die Entscheidung des Vaters nach vollziehen.
Wenn in einem Stadtteil 80% Ausländer oder Migranten wohnen, kann man nicht einfach anders verteilen, es sei denn, viele dieser Kinder müssten in einem anderen Stadtteil zur Schule gehen, was nicht erzwungen werden kann.
Clara