Innenpolitik Unser Bundespräsident

Mitglied_bed8151
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Der Lump

Und bin ich auch ein rechter Lump,
So bin ich dessen unverlegen;
Ein frech Gemüt, ein fromm Gesicht,
Herzbruder, sind ein wahrer Segen!

Links nehm von Christi Mantel ich
Ein Zipfelchen, dass es mir diene,
Und rechts - du glaubst nicht, wie das deckt -,
Rechts von des Königs Hermeline.

von... Theodor Storm

der dichter ist lange schon tot. aber sein gedicht passt immer noch perfekt zu manchem zeitgenossen.
--
Wolfgang
olga64
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 23.01.2012, 17:51:38



Ach Olga, das müssen sie auch nicht. Der Normalbürger will ja kein BP werden.

Hafel


Das zeigt einen gewissen REalismus des deutschen Normalbürgers - aber so sicher bin ich mir hier nicht, da ja genau dieser Normalbürger genau weiss,wie ethisch einwandfrei unsere Politiker sein sollen und müssen. Es wird aber meist vergessen,dass die Gesellschaft des Normalbürgers ebenfalls nicht ethisch einwandfrei (oder gar makel- oder fehlerlos) ist - woher sollten dann solche Wunderpräsidenten kommen? Direkt vom Himmel? Aber letztendlich wird ja künftig immer mehr von der Bildzeitung entschieden werden, wer und wie lange Präsident unseres Landes sein wird - eine wahrhafte Medien-Demokratie ist ja wohl so gewünscht.
Herr Joschka Fischer wurde befragt, ob er denn nicht Bundespräsident werden wolle, worauf er sehr richtig - wie ich finde - antwortete: nein, seitdem die Bildzeitung über Ethik bestimmt und definiert, wäre er dafür nicht geeignet. Olga
hafel
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Mitglied

Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 24.01.2012, 15:48:46
@ Olga:

Liebe Olga, Tatsache ist doch, dass in der Affäre Wulff kein Ende absehbar ist. Auch wenn sich das viele Menschen wünschen – einfach weil es peinlicher nicht mehr geht.

Dieser Schlussstrich –ohne Klärung – bedeutet doch, dass das Staatsoberhaupt unantastbar erklärt wird. Das kann wohl in einer Demokratie nicht sein, oder?

Es gibt in unserer Demokratie keine Ecke und keinen Winkel, in dem der Buchstabe des Gesetzes nicht gilt. Und ---- es gibt keinen Bürger – und auch den allerhöchsten nicht – der sich dieser öffentlichen Diskussion entziehen kann – und darf.

Wulff ist inzwischen irreparabel beschädigt. Ein Staatsoberhaupt, welches sich für präsidiabel hält, solange es nur nicht strafrechtlich verurteilt ist, hat sich klar von den Anforderungen an das Amt sehr weit entfernt. Wulff macht nur noch traurig.

Olga, kannst Du es Dir vorstellen, dass ein Richard von Weizsäcker versuchen würde, eine solche Affäre auszusitzen?? Oder ein Roman Herzog?? Nein, das kann zumindest ich mir nicht vorstellen. Beide würden schon aus Selbstachtung zurücktreten.

Bisher ist die SPD mit ihrer Kritik sparsam und - wie ich meine - verantwortungsvoll umgegangen. Aber dieser Geduldsfaden wird reißen, jetzt spricht man von Klage.

Es ist für mich einfach (noch) unvorstellbar, dass es Wulff auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lässt. Unwürdiger kann man das Amt nicht mehr vertreten.


Hafel

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olga64
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 24.01.2012, 16:32:31
Man kann es auch mit STehvermögen übersetzen - eine Eigenschaft, die in unserer Gesellschaft sehr gerne gesehen wird.
Roman Herzog wurde seinerzeit wegen seiner "Ruck-Rede" ebenfalls sehr verspottet - damit konnte er aber die wenigen Jahre seiner Präsidentschaft sehr gut überstehen.
von Weizsäcker hatte und hat eine oft ungeklärte VErgangenheit - er wirkte ja immerhin als junger Referendar bei der Verteidigung seines Nazivaters in Nürnberg mit. Vieles wurde seinerzeit nicht medial verwertet - es kam hinterher raus. Da war er nicht mehr Präsident - er musste also auch nicht zurücktreten.
Lübke ist nie zurückgetreten - seine Dämlichkeiten störten oft seine Repräsentationspflichten im Ausland.
Heuss hatte als junger Mann das Ermächtigungsgesetz mit unterzeichnet - es wurde nie medial verwertet.
Köhler regte sich seinerzeit über einen kritischen FAZ-Artikel auf; er trat zurück - ob auch er die Pressefreiheit etwas hinderlich empfand?
Wulff sollte dieses Bobbycar- und Kochbuch-Theater sich und seiner Familie nicht mehr länger antun. Die von der SPD angestrebte Klage wird an den Mehrheitsverhältnissen scheitern - Wulff plant ja eine Selbstanklage - vielleicht hilft es ihm ja?
Ich stelle mir manchmal vor, was das heuchlerische deutsche Volk wohl täte, wenn der sicherlich verzweifelte Wulff sich selbst umbringen würde? Sicher würden dann die obligatorischen Kerzen und Stofftiere am Schloss Bellevue zusammen mit Krokodilstränen und den Sprüchen "das haben wir nicht gewollt" erfolgen. Ich hoffe aber, dass es dazu nie kommen wird. Olga
silhouette
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von silhouette
als Antwort auf olga64 vom 24.01.2012, 16:41:22

von Weizsäcker hatte und hat eine oft ungeklärte VErgangenheit - er wirkte ja immerhin als junger Referendar bei der Verteidigung seines Nazivaters in Nürnberg mit.

Soso, hat er das?
Ist er etwa auch ein Nazi?
Ist ein Anwalt, der einen Mörder verteidigt, auch ein Mörder???

Was für ein profunder Einblick in unser Rechtssystem!
hafel
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 24.01.2012, 16:41:22
Dein Suizidbeispiel sollte auch nur ein weit an gedachtes Beispiel sein, denn dann würde er –zumindest bei mir- als verantwortungsloser Vater und Ehemann noch weiter nach unten rutschen.

Hafel

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olga64
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von olga64
als Antwort auf silhouette vom 24.01.2012, 16:45:43
Sie kennen die Geschichte der Weizsäckers anscheinend überhaupt nicht. Der VAter war ein bekennender Nazi und wirkte praktisch in diesem Sinne weltweit. Der Sohn verteidigte ihn dann als Referendar. Nicht mehr und nicht weniger schrieb ich - den Rest können Sie in der Biografie derer von Weizsäcker unschwer nachlesen. Olga
hafel
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von hafel
als Antwort auf silhouette vom 24.01.2012, 16:45:43
Ja, liebe Silhouette, hier werden die Fakten leider etwas nach Stimmungslage vermischt.

R. v. Weizsäcker als Nazi hin zu stellen, hat was. Da gebe ich Dir Recht.

Hafel
Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 24.01.2012, 16:50:50
Wo Olga recht hat, hat sie recht.
Das lässt sich nun wirklich leicht nachlesen, ich verweise auf Wikipedia:
Neben seinem Studium arbeitete Weizsäcker von 1947 bis Anfang 1949 als Assistent von Rechtsanwalt Hellmut Becker, der der Verteidiger seines Vaters bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen war. Während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse war Weizsäcker im sogenannten ‚Wilhelmstraßen-Prozess‘ Hilfsverteidiger seines Vaters, des SS-Brigadeführers und Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker, der zu einer sieben-, später fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.
geschrieben von Wikipedia

Ich wusste das allerdings auch schon, bevor ich es bei Wikipedia gelesen hatte.
hafel
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Re: Unser Bundespräsident
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 17:04:48
Und was soll das marina?

Da kann ich nur Silhouette wiederholen: "ist ein Anwalt eines Mörders auch ein Mörder"??????

Hafel

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