Innenpolitik Unser Bundespräsident

Ich würde dir zustimmen wenn es bei der BILD wirklich um Kritik ginge. Diesem widerlichen Hetzblatt geht es eben nicht darum. Dieser Schmierenpostille geht es darum, Menschen fertigzumachen bis zur Vernichtung.
In diesem Falle wird der „Delinquent“ inzwischen gejagt wie ein Kinderschänder oder ein Mörder. Das hat mit „Kritik“ nichts mehr zu tun, inzwischen hat es menschenverachtende Züge angenommen, die jemandem die letzte Würde rauben.
Und welche enorme Macht dieses Blatt hat, wird hier deutlich. Denn wenn man jeden Piolitiker auf Herz und Nieren untersuchen würde (ich möchte nicht wissen, wie der auch Maschmeier-Freund Herr Schröder sein Haus finanziert hat), dann kämen bei fast jedem ähnliche Verfehlungen zustande. Die kann man hochspielen oder ignorieren, ganz nach Laune. BILD sorgt für die nötige Stimmung, die sogar auf seriöse Journalisten übergeht.
Mir ist über Nacht die Erleuchtung gekommen: Guttenberg for President. Diesen nachweislichen Betrüger hat die gleiche „Zeitung“ bis zum Schluss gestützt, obwohl zu seinem Betrug erheblich mehr kriminelle Energie gehörte als zu einer Vorteilsnahme beim Hauskauf.
Guttenberg – das wär's. Damit könnte man BILD und große Teile der Bevölkerung zufriedenstellen, die ihn auch zurück haben wollen. Damit wären Recht und Ordnung wieder hergestellt. Oder?

Bei eBay im Schlussverkauf: Die Würde des Amtes und der Streit der Woche bei der TAZ: Mit Goethe wär' das nicht passiert

Überall nur noch böse Häme.
@marina: Ich unterstütze auch v.u.z.G., der hat selbst Geld und braucht sich keines borgen.

Anhang: Jetzt soll das Bundespräsidalamt sogar dem gemeinen Volk erklären, was Wulff auf die Mailbox gesprochen hat: https://fragdenstaat.de/anfrage/abschrift-eines-telefonanrufes/ Soweit ist es nun schon gekommen

Und unsere ""halbe Kanzlerin" wäre auch wieder ganz, und gar glücklich:
Zitat (Spiegel):
"Einmal ging es um Karl-Theodor zu Guttenberg. Das war im März dieses Jahres, kurz nach seinem Rücktritt als Verteidigungsminister. Er hatte bei seiner Doktorarbeit heftig getrickst. Merkel wurde darauf angesprochen, und normalerweise weint sie Scheidenden keine Träne nach, aber diesmal zeigte sie sich berührt, zeigte eine Mischung aus Wut und Traurigkeit. Wut, weil Guttenberg so geschmäht wurde, Traurigkeit, weil er ihr fehlen würde."

Ich nehme mir deshalb die Freiheit keine BILD zu lesen, aber ich ich würde dafür auf die Straße gehen, dafür zu kämpfen, dass auch eine BILD Politikerkritik publizieren darf.

Karl

Genau so sehe ich das auch. Wobei ich mir die Freiheit nehme, ab und zu mal Bild.de anzuklicken, um zu sehen, was sich bei der Meinungsmache so tut. Kaufen muß man das Teil ja nicht.

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adam

Genau so sehe ich das auch. Wobei ich mir die Freiheit nehme, ab und zu mal Bild.de anzuklicken, um zu sehen, was sich bei der Meinungsmache so tut. Kaufen muß man das Teil ja nicht.

Mmhhuuaaaa, Weshalb wird nicht in dieser Rubrik Bild Kämpft für Sie für Wulff gekämpft? Ist er es nicht wert? Sie waren doch viele Jahre dickste Freunde und haben sich gegenseitig begleitet.

Bild ist keine Zeitung. Wenn der Hering wüsste, das er auf dem Fischmarkt darin verpackt wird, würde er sofort den plötzlichen Fischtod erleiden. Was in dem Blättle wichtig ist, steht täglich auf http://www.bildblog.de/ Steht mal nichts, dann gab es wohl auch nichts.

Die Aufregung um den Bundespräsidenten ist schon verwunderlich. Sie agieren (eigentlich ist das Wort "agieren" schon viel zu hochgestochen) im Hintergrund und bei Umfragen wussten oft über 50% der Deutschen überhaupt nicht, wer Bundespräsident war und über 2/3 nicht, welche Aufgaben er hat.

Nun wird er immer wichtiger und die SPD Generalsekretärin Andrea Nahles hat es gestern auf den Punkt gebracht, worum es eigentlich geht.
"Wenn nach Horst Köhler noch einmal ein Bundespräsident zurücktritt, müsste es Neuwahlen geben", sagte Nahles der Zeitung "Bild am Sonntag". Bundeskanzlerin Angela Merkel müsse sich dann dem Votum der Wähler stellen".

Nach welcher rechtlichen Grundlage der Rücktritt des Bundespräsidenten den Sturz der Kanzlerin und Neuwahlen zur Folga hätte - lässt sie allerdings offen.

Sie spricht aber offen aus, worum es der SPD eigentlich geht und warum sie so gern auf den Zug der Bildzeitung aufspringt. Fast alle SPD-Größen geben jetzt der Zeitung, die sie selbst auch bisher gern als Blödzeitung bezeichneten, gerne Interviews.
Seit der Rot-Grün-Koalition steht es in den Umfragen für die SPD schlecht und trotz aktiver Hilfen aller Medien, einer kräftigen Euro-Krise, Kampagnen gegen fast alle Minister der Regierung , Reaktorkatastrophen und kräftiger "Zuarbeit" der Regierungskoalition ist keine Besserung in Sicht.
So rutschte man in BaWü sogar hinter die Grünen auf Platz 3 bei den Wahlen ab.

Die aktuellen Umfragewerte vom Januar( Deutschlandtrend ARD ) für die Kanzlerin sind die besten seit Dezember 2009.
Beliebteste Politiker sind im Moment Finanzminister Wolfgang Schäuble, Verteidigungsminister Thomas de Maizière und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mit ihrer Arbeit sind jeweils 63 Prozent der Deutschen zufrieden. Alle drei Koalitionspolitiker legen im Vergleich zum Vormonat deutlich zu und verdrängen die SPD-Größen deutlich.
Auch der Direktvergleich von Steinmeier, Steinbrück und Gabriel zu Merkel sieht schlechter denn je aus.

Ich glaube, da müsste die BILD noch kräftig "liefern", damit der Wunsch der SPD-Führung in Erfüllung geht, die Kampagne gegen Wulff in vorzeitige Bundestagswahlen "übergehen" zu lassen.
UND - wie die Wahlen dann ausfallen würden, ist auch noch offen.

Aber - vielleicht lässt sich ja direkt am Stuhl der Merkel sägen.
Sie kauft ja gelegentlich am Wochenende im Supermarkt ein - vielleicht hat sie da ja mal gemeckert, weil sie nicht das bekam, was sie wollte...

Wie schrieb doch die "Berliner Morgenpost" 2009, nachdem die Kanzl. sagte, dass sie in der KAUFHALLE eingekauft hat :"Fast 20 Jahre nach der Einheit kauft unsere Kanzlerin noch in der "Kaufhalle" ein! Ich habe überall gesucht, aber keine Kaufhalle gefunden. Nur Supermärkte."
Ist das nicht schlimm?

Dieser Schmierenpostille geht es darum, Menschen fertigzumachen bis zur Vernichtung.

marina,

ich gebe Dir durchaus recht in Deiner Beurteilung über Bild.

Bedenke aber, daß der Fabrikarbeiter, wenn er morgens frühstückt, weder die Zeit, noch den Spiegel liest und die Masse unter ihnen sich für Hintergründe der Politik nicht interessiert. Die lesen Bild. Das habe ich als Jobber während der Schulzeit und im Studium selber erlebt.

Ob man es widerlich findet oder nicht: Bild trägt dazu bei, daß dem kleinen Mann das Gefühl vermittelt werden kann, etwas gegen Politiker tun zu können.

Stell Dir in der Bundesrepublik italienische Verhältnisse vor. Stell Dir vor, die Bild würde Ch. Wulff oder Angela Merkel gehören. Dann wäre das Schmierentheater hinter den Kulissen der Politik noch größer, die Figuren in der Politik noch lächerlicher und die Ohnmacht der Bürger gegen die Macht der Politik schlimm.

Wer in der Bundesrepublik in der Politik in entscheidende Ämter kommen will, sollte mit Bild rechnen. Die/derjenige weiß, was ihr/ihm blühen kann. Mir ist es lieber, Bild sägt ab und zu einen Politiker ab als umgekehrt die Macht der Presse in Händen von Politiker zu sehen. Deshalb argumentiere ich ziemlich gnadenlos für Meinungs- und Pressefreiheit.

Um Ch. Wulffs (52) Rente muß ich mich nicht sorgen. Der kann sich notfalls auch ein Häuschen in den USA mieten.

--

adam

Mmhhuuaaaa

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adam

Wie schrieb doch die "Berliner Morgenpost" 2009, nachdem die Kanzl. sagte, dass sie in der KAUFHALLE eingekauft hat :"Fast 20 Jahre nach der Einheit kauft unsere Kanzlerin noch in der "Kaufhalle" ein! Ich habe überall gesucht, aber keine Kaufhalle gefunden. Nur Supermärkte."
Ist das nicht schlimm?

Ja, weil es in jeder größeren Stadt mindestens ein Kaufhalle gibt/gab. Google hilft weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufhalle_AG

Die FAZ vom 06.01 meint zu diesem Thema:[i]Die Hälfte der Deutschen glaubt nicht mehr, dass das Staatsoberhaupt Respekt vor Gesetzen habe. Das ist die Bilanz eines Präsidenten, der nach den Worten Angela Merkels ein „Wertesystem“ repräsentiert, das „Orientierung“ gebe. Zur Bilanz gehört auch, dass Regierung und Opposition offenkundig nicht in der Lage sind, einen Präsidenten, der im Staatsinterview noch einmal sagt, die Unternehmergattin habe wegen der Bankenkrise Geld „bei mir angelegt“, als das zu identifizieren, was er ist: einen Repräsentanten ihres eigenen politischen Glaubwürdigkeitsverlustes. Außer ein paar Stimmchen ist nichts zu hören, und selbst diejenigen, die sich bislang kritisch äußerten, sagen den sonst so begehrten Talkshows reihenweise ab. Die SPD wartet auf die Schleswig-Holstein-Wahl, die CDU auf kollektive Demenz.[/indent]unterschreib: der hinterwäldler

Ich denke,

ein wenig schwanger geht nicht. Pressefreiheit ist Pressefreiheit.
Adam, ich teile Deine Beobachtung. Dieses "auf Bild fixiert sein", habe ich in meinen vielen Berufsjahren - und auch im Krankenhaus bei Patienten erlebt.
Den meisten reichte die Überschrift, um sich eine Meinung zu bilden. Das fand ich sehr erschreckend.

Aber, Bild ist nicht verboten - und Pressefreiheit nach Auswahlverfahren ist Zensur.

Meli